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 Betreff des Beitrags: Abspielen von Schellackplatten
BeitragVerfasst: So Okt 03, 2010 9:14 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Hallo!

Man hört bzw. liest immer wieder, daß zum Abspielen von Schellackplatten unterschiedliche Nadeldicken benötigt werden. Schellackplatten, die vor 1940 aufgenommen wurden, haben eine breitere Rille, als die, die danach kamen. Wenn man diese älteren nun mit der "normalen" Schellacknadel, die einen Verrundungsradius von 65µm hat, abspielt, rutscht diese nun mehr oder weniger auf den Rillengrund und kann den Auslenkungen der Rillenflanke nicht mehr folgen. Die Folge davon ist, daß der Geräuschpegel dramatisch ansteigt und die tatsächliche Musik leiser wird.

Allerdings, nur darüber etwas zu lesen, ist eine Sache, den Unterschied auch wirklich mal zu hören, eine ganz andere.

Nach dem Motto "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" habe ich hier mal einen solchen Unterschied aufgezeigt. Dazu habe ich eine akkustisch aufgenommene Schellackplatte aus dem Jahre 1923 genommen. Im ersten Beispiel hört ihr eine Wiedergabe mit der "normalen" Schellacknadel mit einer Verrundung von 65µm; im zweiten Beispiel wurde diese Platte mit einer Schellacknadel mit einer Verrundung von 100µm abgespielt. Die Aufnahmen sind übrigens nicht nachbearbeitet.

Wiedergabe mit einer 65µm Nadel
Wiedergabe mit einer 100µm Nadel

Ich finde, der Unterschied ist nicht zu überhören.

Ach ja, ich nehme mal an, daß ich hiermit keinen Ärger mit der GEMA bekommen kann. Immerhin handelt es sich ja hier nur um kleine Tonausschnitte für eine technische Dokumentation.

Viele Grüße
Willi


Nachtrag: Der Webspace, auf dem die mp3-Files liegen, hat manchmal "Ladehemmungen". Falls es mit den Links mal nicht klappt, bitte ich um etwas Geduld.


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 Betreff des Beitrags: Re: Abspielen von Schellackplatten
BeitragVerfasst: So Okt 03, 2010 13:36 
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Registriert: Mo Apr 28, 2008 21:51
Beiträge: 1959
Wohnort: Aachen
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Willi,

danke für die beiden akustischen Beispiele.

Das ist eine wirklich überzeugende Demonstration für den beschriebenen Sachverhalt. Wobei das Ganze ja auch eine weitere Konsequenz im Gepäck hat, da man ja genau hören kann, wie hilflos schwer sich die Nadel mit der kleineren Verrundung tut. Mit dieser Nadel die alten Platten dauerhaft abgetastet, dürfte wohl auch, weil es an Führung mangelt, zu dauerhaften Schäden führen.

Gruß Ralph

_________________
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!


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 Betreff des Beitrags: Re: Abspielen von Schellackplatten
BeitragVerfasst: So Okt 03, 2010 15:34 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
Beiträge: 1878
Wohnort: Ruhrpott
Hallo Ralph!

Zumindest wird die Nadelspitze abgeschliffen, da sie den Rillengrund mal mehr, mal weniger berührt. Das dürfte dann wiederum zu "scharfen" Kanten führen, die dann wieder bei den "modernen" Schellacks (so ab 1940) die Rillenwände beschädigen.

VG Willi


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 Betreff des Beitrags: Re: Abspielen von Schellackplatten
BeitragVerfasst: So Okt 03, 2010 21:40 
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Registriert: Do Aug 19, 2010 21:51
Beiträge: 417
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Beeindruckend!
(Träumerle-Modus ein)
Ich suche auch ständig nach gutem, bezahlbaren Equipment für die Schellacks. Ein PreAmp mit einstellbaren Kennlinien wäre toll, ebenso ein Plattenspieler, der stufenlos regelbar bis 90 rpm ist. Die amerikanischen REK-O-KUT RONDINE sind sauteuer und 110V - Modelle natürlich, will ich nich....
(Träumerle-Modus aus)

J.

Gema: Nach 70 Jahren ist Ende damit. Soviel ich weiß.

_________________
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.


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 Betreff des Beitrags: Re: Abspielen von Schellackplatten
BeitragVerfasst: Mo Okt 04, 2010 17:46 
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Registriert: Fr Feb 15, 2008 13:51
Beiträge: 57
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,

also die stufenlose Regelung bis 90rpm sollte mit dem Lenco L75 / L78 gehen :wink:

Beste Grüße,
Michèl


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