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BeitragVerfasst: Mi Aug 31, 2011 12:48 
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Registriert: Fr Okt 09, 2009 10:09
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo zusammen!
Ich bin seit kurzem Besitzer eines Vitrinenschranks mit eingebautem Plattenwechsler TW 562. Das Teil lief von Anfang an rund, das Laufgeräusch war vielleicht etwas laut, aber alles hat funktioniert und das Kristallsystem ist auch intakt. Dann bin ich beim Stöbern im Netz auf diese Seite gestoßen:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-8655-2.html
Dort wird einiges gut erklärt, man muss ein wenig runterscrollen, dann findet man eine kleine Wartungsanleitung. Es wird dringend empfohlen, das Lager des Steuerzahnrades und das Tonarmlager zu ölen. Um ersteres zu erreichen, muss der Plattenteller abgebaut werden. Das habe ich nun getan und frage mich, ob das ein Fehler war - denn jetzt geht die Automatik nicht mehr korrekt. :(
Beim Einschalten hebt sich der Tonarm und stockt dann - drehe ich den Plattenteller von Hand weiter, fährt er zur korrekten Position und senkt sich, ab da läuft es wieder allein weiter. Beim Abschalten das gleiche Problem, nur eben rückwärts. Was kann da auf einmal so schwergängig geworden sein? Ich habe nichts zerlegt, nur den Plattenteller abgebaut, dazu muss man einen Spannring entfernen, aber das ist in der Betriebsanleitung (die ich besitze) erklärt.
Benötigt das Teil sonst noch irgendwelche Pflege? Gibt es noch mehr Stellen, die gefettet werden sollten? :idea:
Ich bedanke mich schonmal im Voraus!
Viele Grüße, Tobi


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BeitragVerfasst: Sa Sep 03, 2011 13:16 
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Hallo Tobi,

das hattte ich letztes Jahr bei einem Phillips Automatik-Dreher in meiner Westfahlen-Tonmöbel Truhe: Da beim unterbrechen einer spielenden Schallplatte mittels Drucktaster diese immer etwas langsamer wurde, bevor der Tonarm abhebte, (was natürlich zu leiernder Wiedergabe führte), dachte ich, ich tue dem Ganzen was Gutes, wenn ich alles mal schön mit WD40 einsprühe. - Das hätte ich besser lassen sollen. Jedenfalls ging die Automatik überhaupt nicht mehr. Sobald der Tonarm ahbehben sollte, blieb allles stehen :? . Ich war vieleicht sauer! Am nächsten Tag ging es dann wieder etwas besser: Der Tonarm hob ab und setzte sich auf die Platte, nur am Ende der Platte, hebte der TA ab und alles blieb wieder stehen. Ich habe dann von 33 auf 45 umgestellt und 10 Singels draufgeladen. Die habe ich vor und rückwärts gespielt und danach gings auch wieder auf 33 einigermaßen.

Mit der Zeit und weiterm häufigen Nutzen wurde es dann immer besser und heute läuft alles besser wie vorher. Das Leiern beim cut off ist nur noch minimal - also auch besser geworden.

Ich gehe davon aus, das sich das WD40 mit dem alten Fett nicht vertragen hat und bei Vermischung erst mal eine zähe Masse entstand. Mit der Zeit wurde dann wohl alles wieder flüssiger. Du soltest die Machanik einfach mal einge Stunden laufen lassen, auf 45 oder 78, dann wirds bestimmt wieder. :)

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: Mo Sep 05, 2011 22:36 
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Habe meinen alten Dual 1214 auch zerlegen müssen, um das alte Fett mit WD40 aus den Lagern zu entfernen. Danach alles geölt und wieder zusammen gebaut, läuft super. An einigen stellen darf allerdings kein Öl hin. Gerade der Mitnehmer für den Tonarm funktioniert auf Reibung, wenn da Öl drauf ist, geht nichts mehr.

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Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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BeitragVerfasst: Di Sep 06, 2011 8:43 
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Dreht sich der Plattenteller denn, wenn du den Plattenspieler einschaltest?

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BeitragVerfasst: Di Sep 06, 2011 16:19 
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Registriert: Fr Okt 09, 2009 10:09
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Herzlichen Dank euch allen!

Da der Teller sich drehte und nur beim Transport des Tonarms hing, habe ich es wie Ralph gemacht und gestern mal den Plattenspieler mit hochgeklapptem Arm eine halbe Stunde drehen lassen. Jetzt läuft alles wieder flüssig, einwandfrei! :super:

Ich hatte jedoch kein WD40 eingesetzt, sondern nichtverharzendes Feinmechaniköl, weil ich bei anderen Einsätzen schon beobachtet hatte, dass bei WD40 nach kurzer Zeit das meiste bereits verflogen ist.

Hier wurde ja schonmal an anderer Stelle erwähnt, dass die Wechsler der TW560er-Reihe ziemliche Plattenfräsen sind, zumindest wenn modernere Platten eingesetzt werden. Ich habe nur ein paar Platten aus den 80ern vom Flohmarkt, nichts seltenes, aber trotzdem: Wie gravierend ist das? Werden die nach zehnmal abspielen leiser, oder wie kann man sich das vorstellen? Kann ich mit dem Teil nur Heintje hören? :D
Dann gibts es ja auch noch diese Schraube zum Verstellen des Auflagegewichts. Wie justiert man da am am besten? So lange drehen, bis man mit dem Sound zufrieden ist?

Danke euch,
viele Grüße Tobi


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BeitragVerfasst: Di Sep 06, 2011 17:57 
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Das Problem dürfte die Verarbeitung der modernen Schallplatten sein. Die waren nämlich in der Regel den moderneren Abtastsystemen "angepaßt". Sie waren nicht mehr so widerstandsfähig, wie die Platten in den 1950er Jahren es waren.

Dann kommt, so wie ich es mal gelesen hatte, hinzu, daß das System ein mono-System ist, welches nur horizontale Auslenkungen machen kann. Und dadurch werden Stereo-Rillen schnell zerstört.

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BeitragVerfasst: Di Sep 06, 2011 19:01 
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Hat der Dreher einen Reibradantrieb? Wenn ja, ist da vielleicht etwas Öl dran gekommen. Vielleicht solltest du die Laufflächen mit Alkohol reinigen. Aber nicht trinken... :bier:

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Gruß Stephan

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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 8:36 
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Das mit dem Reibrad kann durchaus sein, dass da Öl drankam - da sollte ich nochmal nachschaun.

Alle Telefunken-Plattenspieler haben ja im Tonarm zwei zusätzliche Leitungen, so dass man theoretisch stereo nachrüsten kann. Hat das jemand schonmal gemacht? Welches System würde da denn passen, und ändert das dann etwas an der Tatsache, dass man modernere Platten nicht abspielen sollte (das Auflagegewicht bleibt ja wohl gleich)? Im Moment ist ja das TTS drin.

Ansonsten heißt es wohl, sich nach alten Platten umzusehen...

Viele Grüße, Tobi


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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 13:04 
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Daran, daß das Plattenmaterial bei modernen Schallplatten weicher ist, ändert sich ja auch bein einem Stereo-Tonabnehmer für einen solchen Plattenspieler nichts.

Ob diese Geräte umrüstbar sind, weiß ich nicht. Aber du kannst ja mal hier nachschauen:

http://www.plattennadel.de/
http://www.schallplattennadeln.de/

VG Willi

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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 17:13 
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Das Hauptproblem bei den alten Plattenspielern ist immer

1. Das Auflagegewicht
2. Die gesamte Tonarmmasse incl. Sytem
3. Die Leichtgängikeit der mit dem Tonarm zu bewegende Mechanik

In Deinem Link ist ja die Montage eines Magnetsystems erklärt. Das deutet darauf hin, das die Tonarmmasse bei diesem Gerät schon recht gering ist, da das System und der Nadelträger die Masse sonst nicht verzerrungsfrei bewegen könnten. Ich meine auch gelesen zu haben, das das Auflagegewicht eingestellt werden kann.

Wenn man, wie im Link gezeigt, ein magnetisches System verwenden möchte, benötigt man aber einen Entzerrer-Vorversterker. Es gibt auch die Möglichkeit, so habe ich es gemacht, ein hochwertiges Keramiksystem zu verwenden. Ich habe das Sonotone 9TA System in meiner MT. Dieses wurde Anfang der 60er Jahre in England für Garrard entwickelt. Es ist das kleinste und leichtetste Keramiksystem was ich kenne. Es wiegt selbst nur 2,5g. Das Auflagegewicht kommt, je nach zu bewegender Masse, mit 3,5 - 4p aus. Es gibt auch noch elyptische Diamantnadeln dafür, die die Platten ebenfalls schonen und länger halten. Einen Systemträger muß man sich selbst bauen. Der Klang ist sehr nahe am Magnetsystem! Wenn Intersse besteht, suche ich mal den Händler raus, wo ich es her habe. Es war ein Holländer. Es kostete incl. Versand um die € 30,00.

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: Do Sep 08, 2011 19:03 
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Ich glaube nicht, daß sich der Tonarm des TW562 für einen Umbau mit Magnetsystem eignet:
http://www.radiomuseum.org/r/telefunken ... tereo.html

Außerdem hat er keinen Standard-Anschluß für das System, und so müßte man hier wahrscheinlich sehr basteln. Ob das der Originalität des Plattenspielers gerecht wird, glaube ich nicht.

VG Willi

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BeitragVerfasst: So Sep 11, 2011 11:39 
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Registriert: Do Mai 24, 2007 1:26
Beiträge: 506
Wohnort: 53578 Windhagen
Ich würde auch eher von einem Umbau auf Magnetsystem absehen, weil abgesehen von den
bereits genannten Problemen der Tonarm sehr unsanft aufsetzt und dabei vermutlich die
Nadel beschädigen würde (nicht umsonst hat Telefunken seinerzeit geworben:
Das Gerät mit dem sekundenschnellen Wechsel ). Den Satz finde ich im Zsammenhang mit Magnetsystem und Diamantnadel sehr bedenklich.

Gruss,

Jörg.


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BeitragVerfasst: So Sep 11, 2011 18:29 
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Registriert: Sa Mär 06, 2010 19:22
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Wohnort: Ruhrpott
Mir sind noch zwei weitere Gründe gegen ein Magnetsystem eingefallen:

- Das Gelenk des Tonarms ist nicht so leichgängig. Daher besteht durchaus die Gefahr, daß die Nadel des Magnetsystems "festgehalten" wird und nicht mehr der Rille folgen kann.

- Das Auflagegewicht läßt sich nicht so genau einstellen, sodaß man hier der Nadel keinen Gefallen mit tun wird.

Es ist also schon besser, alleine aus "mechanischen Gründen", bei dem Kristallsystem zu bleiben.

VG Willi

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BeitragVerfasst: Mo Sep 12, 2011 11:19 
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Beiträge: 661
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wer meinen Beitrag richtig liest, wird schnell feststellen, das ich in keiner Weise zum Umbau auf Magnetsystem rate. Ich habe lediglich erwähnt, das in dem von Tobi aufgeführten Link der -offensichtlich erfolgreiche- Umbau auf Magnetsystem beschrieben wird. Ich habe zum Umbau auf das Keramiksystem Sonotone 9TA geraten, um die Platten zu schonen und einen guten Klang zu erziehlen.

Warum jetzt alle auf einem Magnetsystem rumreiten, verstehe ich nicht :?:

Gruß Ralph

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BeitragVerfasst: Mo Sep 12, 2011 11:37 
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Ich glaube nicht, daß hier jemand auf dem Magnetsystem herumreitet, geschweige denn auf dir. :lol:

Was mich betrifft, so habe ich hier lediglich meine persönlichen Gedanken zu diesem Umbau-Thema geäußert. Wenn ich dich damit in irgendeiner Weise getroffen haben sollte, so war das nicht meine Absicht.

Wenn die Idee zu einem solchen Umbau geäußert wird, so spinne ich das in meinen Gedanken so durch und schreibe diese Gedanken dann auch hierher. Es könnte ja durchaus sein, daß jemand in der Tat einen solchen Umbau vornehmen möchte. Dann kann er hier aber auch die negativen Kriterien eines solchen Umbaus nachlesen.

VG Willi

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