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 Betreff des Beitrags: Telefunken Operette 52W
BeitragVerfasst: Di Apr 06, 2010 19:56 
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Hallo,
an diesem Radio habe ich immer mal wieder etwas gemacht, heute ist es dann fertig geworden. Naja, nicht komplett, die Drehknöpfe müssen nach einer Spülmaschinen-Reinigung noch poliert werden. Von denen hatte das Nikotin runtergetropft. Aber jetzt der Reihe nach...

Als Letztes hatte ich hier im Thread geschrieben, dass ich den richtigen Netzteil-Widerstands-Wert gefunden hatte und das Gerät auf UKW spielt. Alles Folgende habe ich mit Holger (holger66), der das Gerät auch besitzt, per E-Mail gemacht. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank für die Vergleichsmessungen und die Hilfe!

Hier sieht man den Widerstand, der den niedrigeren Innenwiderstand der 1N4007 gegenüber dem Selengleichrichter ausgleicht. Die Montage am Chassis sorgt für eine gute Wärmeableitung.

Bild

Nachdem die Stromversorgung also problemlos lief, hat auch der UKW-Empfang funktioniert. Auf den anderen Wellenbereichen war aber nur Rauschen und Brummen zu hören. Eine neue EF85 schaffte Abhilfe.
Das Magische Auge zeigte überhaupt keine Reaktion, die beiden Anodenspannungswiderstände waren unterbrochen. Auch das war schnell behoben. Nach Tausch der ECH42 kann sich auch die Empfangsleistung des Operette wieder sehen lassen. Einzig und allein auf UKW ist es nicht so trennscharf (96,2/96,7 geht gerade so), aber für das Baujahr sicherlich normal. Damit war die technische Instandsetzung zufriedenstellend abgeschlossen.

Chassis-Unterseite:

Bild

Das Gehäuse ist nicht mehr im Bestzustand, der Lack ist von vielen Rissen überzogen. Das bleibt aber so, da es immernoch gut aussieht. Auf der Oberseite war der Lack beschädigt, man sah das blanke Furnier. Den hellen Fleck habe ich mit dunkler Beize etwas kaschiert:

Bild

Hier ist die Innenansicht, mit gewaschenem Chassis. Ja, das andere Skalenlämpchen habe ich inzwischen reingeschraubt :wink:

Bild

Und zu guter Letzt die Frontansicht. Ich gebe zu, kein sonderlich gutes Foto, aber ich werde noch bessere nachliefern. Vor Allem bei Nacht ist dieses Gerät einfach wunderschön, da die Skala von der Seite beleuchtet wird und somit nur die bedruckten Stellen leuchten. Den Lautsprecherstoff habe ich gewaschen, das hat auch sehr gut geklappt, aber diese hässlichen Flecken gingen ums Verrecken nicht weg. Vielleicht hat da noch jemand einen Geheimtipp?

Bild

Jetzt steht das Gerät neben mir und spielt Mystery Radio auf 6220 kHz. Der Klang ist, verglichen mit meinen anderen Geräten, ganz hervorragend. Ein tolles Gerät - vielleicht erinnert sich noch jemand, ich bekam es vor längerer Zeit hier im Forum geschenkt.

Danke für's Lesen und viele Grüße :bier:
Niko

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BeitragVerfasst: Di Apr 06, 2010 20:22 
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Hallo Niko,

schön, daß dieses langwierige Projekt noch zu einem guten Ende gekommen ist.

Zu der Lackfehlstelle auf der Oberseite kann ich noch etwas nachtragen. Ein Bekannter hat mir beigebracht, solche Stellen mit Schellack auszugleichen. Er nimmt einen Pinsel und läßt den streichfähig gemachten Lack tropfenweise in die Mulde fallen, bin sich eine kleinen Pfütze bildet, die dann irgendwann die Grenzen der Mulde erreicht. Dann stellt er das Gerät weg, bis das durchgetrocknet ist. Anschließend nimmt er Schleifpapier und schleift die Ränder der Mulde etwas an. Diese Prozedur wiederholt er, bis die Mulde mit Lack gefüllt ist. Ist sehr, sehr zeitaufwendig, der Erfolg gibt ihm aber recht.

Ich habe für die Aktion auch schon den beliebten Schallack-Streichlack von Clou genommen (Bauhaus), damit geht das auch. Gut, die Fehlstelle bleibt sichtbar, wird aber doch recht unauffällig.

Aus dem Baujahr habe ich von Telefunken übrigens auch den größeren Opus 52, dessen UKW-Teil doch nochmal deutlich besser geht. Das er aber leider auch keinen Hochtöner hat, klingt er nicht fundamental besser, aber deutlich lauter dank EL12. Daher träume ich auch noch vom T5001...

Gruß
Holger

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mi Apr 07, 2010 19:51 
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Hallo Holger,
es geht noch viel langwieriger, das wirst du bald in einem Beitrag von mir sehen :wink:. Die Lackfehlstelle werde ich so lassen, aber die Methode klingt doch interessant.


Bild

Die EM11 ist ziemlich dunkel, es sei denn man steuert sie bis zum Anschlag aus (z.B. DLF 153 und diverse Sender auf Kurzwelle). In der Mitte rechts und links leuchtet sie noch fast wie neu.

Bild

Gruss, Niko

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BeitragVerfasst: Do Apr 08, 2010 15:57 
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Einfach nur ein Schmuckstück!
Diese Geräte haben noch was ausgehalten - wenn ich mir eines der neuen Radios in 20 Jahren versuche zum Laufen zu bringen kann ich es sicher vergessen.
Ich kann diese Wegwerfgesellschaft überhaupt nicht leiden.


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BeitragVerfasst: Do Apr 08, 2010 21:19 
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Da gehörst Du sicher zur überwiegenden Mehrheit der Mitglieder dieses Forums.

Aber Industrie und Handel wollen schließlich, dass die Geräte möglichst oft weggeworfen und durch neue ersetzt werden. Dafür werden alle Register gezogen: Es werden Bauteile mit so kurzer Lebensdauer verbaut, dass sie bei manchen Geräten den Charakter von Verbrauchsmaterial haben, z.B. Elkos, Laser von CD-/DVD-Playern, CCFL-Röhren von LCD-Bildschirmen, Gummimatten von Fernbedienungs-Tastaturen und einiges andere. Ähnliches gilt für Software-Fehler. Dann werden die Geräte so aufgebaut, dass sie kaum zerleg- und reparierbar sind. Schaltpläne gibt es auch oft keine, und die Ersatzteilversorgung wird spätestens kurz nach Ablauf der Garantiezeit eingestellt. Schließlich wird alle Nase lang etwas neues erfunden und so massiv beworben, dass die Mehrheit der Konsumenten der Meinung ist, das wäre besser als alles bisher dagewesene und man müsse es unbedingt haben, oder es wird ihnen sogar vorgelogen, dass das vorhandene Gerät bald nicht mehr funktioniert.

Und um auch den letzen Zögernden zu einem Neukauf zu bewegen, wird, wo möglich, alle paar Jahre ein neuer Standard durchgesetzt (Beispiel: DVB-T oder die inzwischen diversen CD/DVD-Formate), so dass man die alten Geräte oft nur noch mit Einschränkungen oder Zusatzgeräten weiter nutzen kann. Schöne neue Welt!

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Apr 10, 2010 18:14 
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Hallo Lutz,

ich stimme Dir voll zu. Nur mein heiß geliebtes UKW dürfen sie nicht abschalten, sonst sind meine Radios wertlos. Ich sammele jetzt seit knapp 7 Jahren ernsthaft und habe dabei fast 80 Geräte zusammengetragen, die alle wieder wenigstens annähernd so spielen, wie ehedem. Alle sind ab Bj. 1950 und mit UKW.

Ich habe auch zwei 52er Operetten: eine W und eine GW, beide spielen für das Baujahr ganz ordentlich. Da wäre ich wirklich traurig, wenn UKW dem Digitalwahn zum Opfer fallen würde..

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Sa Apr 10, 2010 20:00 
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Hallo Holger,

holger66 hat geschrieben:
Nur mein heiß geliebtes UKW dürfen sie nicht abschalten, sonst sind meine Radios wertlos.


och, ich wüsste da schon so einiges, was man abschalten könnte. Ein Großteil der Ö3-Sender hat Sendeleistungen im Bereich um 3 Watt, in Österreich will ich kein DXer sein...
Die Grundnetzsender senden aber mit Sicherheit noch sehr lange. Aktuell gibt es ja nichtmal eine Konkurrenz für UKW.
Niko

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