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BeitragVerfasst: Sa Nov 17, 2012 7:17 
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Also ich habe jetzt keine Dutzende von Motorgeräten ala Saba gemacht, aber im zweistelligen Bereich sollten es schon sein.
Daher mal meine Erfahrung dazu.
Defekte Trafos vom Netztrafo bis zum AÜ hatte ich alles schon. Ursachen waren immer Kondensatoren im jeweiligen Umfeld. Bis auf einmal - da war es Grünspan durch Feuchtigkeit. Aber das ist eine andere Geschichte.
Was ich nun noch gar nicht hatte waren defekte Sirutoren. Zwar werden die teilweise gewechselt, das aber nur im Zuge des Wechselwahns.
Was mir bei Saba eigentlich immer wieder auffällt im Vergleich mit anderen Herstellern ist das "Polster" der Bauteile wenn es mal nicht so genau klappt in der Schaltung wie vorgesehen. Die Sache scheint bei Saba immer recht knapp bemessen zu sein. Seien es die Trafos, sind es die Pertinaxteile ( ich rede nicht von Kohlebrücken), vom Zinkdruckguß will ich nicht reden.
Trafos waren schon bei Vorkriegsgeräten anfällig. Das Pertinax kommt mir bei Saba immer recht brüchig vor nach all den Jahren. (Seilräder mal ausgenommen).
Das ist nicht unbedingt ein Vorwurf Richtung Villingen. Keiner hat doch von all den Entwicklern je gedacht, daß sich im Jahre 2012 Leute wie wir sich über Geräte aus den 30´zigern bis 60´zigern erfreuen. Für so eine lange Gebrauchszeit waren die Geräte nie konzipiert. Auch bei anderen Herstellern nicht.
Wenn ich so an heutige Qualitäten denke...

paulchen


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BeitragVerfasst: Sa Nov 17, 2012 20:07 
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Wie man den Motor nun bezeichnet, ist dann egal wenn man weiss wie die Motoren von in den Automaticgeräten tatsächlich funktionieren.
Man kann in Wikipedia nachlesen woher der Name stammt.
Hier ein Ausschnitt aus einer Beschreibung von Saba (Freiburg 12).
Das der Ferraris-Motor auch ein Drehfeldmotor ist, geht daraus hervor.
Dateianhang:
Saba Automatic.JPG


Defekte Selen-Zwerggleichrichter (Bezeichnung in Saba Stückliste) sind tatsächlich bei mir auch noch nicht vorgekommen.

Paulchen hat natürlich auch vollkommen Recht.
Wir sollten nicht meckern sondern froh sein, das damals noch in vergleichsweise hoher Qualität hergestellt worden ist.
Was man heute kauft, kann man nach Ablauf der Garantie oftmals gleich entsorgen..

Gruss Henry


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Zuletzt geändert von Eisenkern am So Nov 18, 2012 2:40, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Nov 17, 2012 20:33 
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Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Ergänzend dazu sollte man sich auch nicht allzusehr darüber wundern, dass es bei Saba - Geräten vermehrt zu Ausfällen von Bauteilen kommt. Der Grund ist u. a. darin zu finden, dass eine Vielzahl dieser Bauteile bei Modellen anderer Hersteller garnicht vorhanden ist und diese daher allein schon weniger störanfällig sein sollten, was aber durchaus nicht immer der Fall ist.
Auch bei Saba gab es Modelle, bei denen gravierende Fehler aufgrund der einfachen Konstruktion so gut wie unbekannt sind, ein Freudenstadt etwa stellt im Gegensatz zu den Automatikgeräten den erfahrenen Restaurateur nur in sehr seltenen Fällen vor ernsthafte Probleme.
Bei Radios ist es prinzipiell so wie bei Autos auch : was nicht drin ist geht auch nicht kaputt. :mrgreen:

Freundliche Grüße Otto


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BeitragVerfasst: Sa Nov 17, 2012 21:11 
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Registriert: So Nov 09, 2008 20:01
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Genau so ist es Otto! :mrgreen:
Das stellte ich auch im ersten Post schon fest, mit diesen Worten:
"Wo weniger verbaut ist, geht natürlich auch weniger kaputt.
Siemens hat keine aufwändige und dadurch anfällige Automatic konstruiert, also fällt bei Siemens dieses "Übel" schon mal weg."

Die einfachen Saba Modelle sind absolut zuverlässig, so wie die meisten recht einfachen Geräte.
Es gilt immer: Mehr dran - mehr kaputt!
So ist das nun mal mit allen Dingen.
Und bei einem Getriebe mit vier Gängen, kann der fünfte nie kaputt gehen! :D

Gruss Henry


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BeitragVerfasst: So Nov 18, 2012 7:01 
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Beiträge: 2881
Zitat:
Und bei einem Getriebe mit vier Gängen, kann der fünfte nie kaputt gehen! :D

Aber wenn man fünf Gänge hat, hat man noch vier zur Reserve :lol:

Guten Morgen,
sorry ein bisschen Spaß muss ja auch mal sein :twisted: Ihr habt natürlich Recht, ich vergleiche das immer mit einer Klimaanlage im Auto. Jede Klimaanlage muss irgendwann einmal wieder aufgefüllt werden, und wenn es > 10 Jahre dauert bis sie leer ist. Ein Luxus den wir meisten uns leisten, weil es zur Verkehrssicherheit und Komfort bei trägt. Wirklich notwendig ist sie aber auch wiederum nicht, früher ging es ja auch ohne. Gut früher waren die Scheibenflächen auch kleiner, Panoramascheiben im Dach gabs auch nicht.
Anderes Beispiel, früher konnte man fast alles selbst machen. Heute kann man nicht mal mehr die Glühlampe vom Fahrtlicht austauschen, bzw. es geht dauert aber Stunden. Steuergeräte gabs damals auch nicht die kaputt gehen konnten.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag, auf das nichts kaputt geht.
Viele Grüße vom Gery


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BeitragVerfasst: So Nov 18, 2012 12:54 
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:mrgreen:

Hallo Gery,

die Klimaanlage fiel mir auch ein. Aber alte Autos hatten ja noch keine, dafür oft nur 4 Gänge :wink:
Eine Frechheit vieler Autohersteller sind tatsächlich die Scheinwerfer, erst Stoßstange, Motorhaube und Motor entfernen, dann kommt man evtl. ran und kann die Lampe wechseln :wut:
Ist vielleicht etwas übertrieben, aber bei älteren Fahrzeugen geht sowas in fünf Minuten.
Mehr dran, mehr drin - kompliziert und kein Platz für die Hände um daran zu arbeiten!

Bei mir steht in Kürze auch wieder ein Meersburg 6 auf dem Plan und eine Siemens H42.
Die Schatulle wird nach erster Besichtigung wohl recht schnell erledigt sein, sie spielt auch unrestauriert noch halbwegs vernünftig.
Für den Meersburg sind ein paar Tassen Kaffee mehr eingeplant. Der ist zwar auch noch gut und unverbastelt, aber mehr als heiseres Kratzen kommt da nicht mehr raus. So jedenfalls vom Vorbesitzer berichtet.
Den schaltet man besser erstmal nicht mehr ein.

Wünsche auch einen schönen Sonntag und guten Klang,

Henry


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BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2012 20:52 
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Okay, da kann ich mithalten: Stand 1954 / 55, das wäre wohl Modellreihe 5, Quelle bereits verlinkt:

Dateianhang:
Saba Motorabstimmung 1954 Detail.png


Da ist also in der Evolution von Modellreihe 5 zur Modellreihe 12 der "Drehfeldmotor" zum Ferraris Motor" mutiert ... beides nicht falsch. "4-Pol Drehfeld" ist das Feld, "Ferraris" der Läufer. Gut !!!

Erstmal Danke für die Antworten !

Soweit die Unterlagen zum 12er eingescannt vorliegen, würde ich mich über eine Einbindung hier im Thread freuen. ich selbst habe sie nicht (und brauche sie eigentlich auch nicht) aber andere Autoren liefern andere Ansichten, und letzten Endes entscheidend ist doch, daß die Mitleser kapieren und ihr Gerät wieder hinbekommen.

In Sachen Selengleichrichter habe ich auf "radiomuseum.org" jüngst harte Diskussionen verfolgt. Falls ich bei mir nachsehe, so haben Selengleichrichter überlebt, falls sie entweder (1) im Betrieb handwarm werden, oder (2) vergossen sind. Beides ist ein Hinweis auf eine Empfindlichkeit gegen Luftfeuchtigkeit. Ich bin z.Zt. Wahlmünchener, meine Sammlung hat ihre Wurzeln aber aus Mainz am schönen Rhein. In der Tat besitze ich nicht einen einzigen dieser offenen Selen Sirutoren, der noch funktionieren würde. Der SSF Gleichrichter in meinem Meersburg 6 tut aber noch tadellos. Ich behelfe mir für solche Spezialanwendungen mit Einzeldioden aus vergossenen Selen Gleichrichtern, wie sie z.B. von SEL bis in die 1970er Jahre hergestellt wurden.

Die Materialqualität meines Meersburg 6 kann ich eigentlich nicht kritisieren. Wir sind hier weit vorab der Zeit, das Saba besch*** Sylvania Bildröhren in die Farbfernseher gebaut hat, die zudem eine arg überempfindliche Schutzschaltung hatten. Die Widerstände & Keramikkondensatoren von Rosenthal waren immer an der Spitze, die reichlich verwendeten Siemens Elkos hatten bereits Selbstheilung, Siemens Röhren ... naja, meine Siemens Schatulle ist da auch nicht besser. Die Eigenproduktieon ? Okay, wirkliche Trafokatastrophen hebe ich eher bei Telefunken erlebt.

Es sind die Konstruktions- & Verarbeitungsmängel, wie beschrieben, die mich stören. Ein paar Stunden in der Hitzekammer, zum Beispiel, und man hätte es vorab der Serie bemerkt. Verbrannte Trafos ? Bessere Sicherung ! USW. Da fehlte es schlichtwegs an der Durchkonstruktion, im Detail aber auch an der Verarbeitung bis Endkontrolle. Das Material wirkt auf mich - Hintergrund seiner Zeit - sehr edel. Spätestens in den 1970er Jahren, freilich, hat auch Saba in diesem Punkt arg abgebaut.

Die Qualität Heutiger Geräte ist - eigentlich - erstaunlich gut, bei aller Hetze gegen China, allerdings hapert es am Service. In jüngerer Zeit habe ich 4 Stück DVD Videorecorder verschlissen, alle endeten mit defekter Lasereinheit. Schmeiß weg, Kauf neu. Wäre, wie in klassischer Zeit, das Ersatzteil nebst Serviceschrift für Einbau & Abgleich verfügbar gewesen, würde wohl auch das erste Stück noch bei mir laufen.

Dem "Eisenkern" viel Spaß mit seiner Baby-Schatulle. Nicht zu groß, meist sehr, sehr schöne Holzverarbeitung, nach ordentlicher Restauration für viele Jahre Freude an Aussehen, Zuverlässigkeit und Leistung.


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Zuletzt geändert von SGibbi am Mi Nov 21, 2012 11:08, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi Nov 21, 2012 0:33 
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Registriert: So Nov 09, 2008 20:01
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SGibbi hat geschrieben:
Dem "Eisenkern" viel Spaß mit seiner Baby-Schatulle. Nicht zu groß, meist sehr, sehr schöne Holzverarbeitung, nach ordentlicher Restauration für viele Jahre Freude an Aussehen, Zuverlässigkeit und Leistung.


Werde ich haben. Zwischen all den grossen Geräten, mache ich auch gern zwischendurch ein paar Kleine.
Die H42 gehört einem Bekannten, der möchte sie gern überholt haben und das muss auch sein.
Spielt zwar noch, aber keineswegs so wie sie eigentlich kann oder sollte.

Eine M47 hatte ich neulich auch mal wieder hier, das ist schon ein gewaltiger Basshammer.
Aber für den richtig guten Klang, fehlt es etwas an Höhen.

Bezüglich der Automatic Geräte, hätte man wie gesagt damals sicher einiges besser machen können.
Und wenn jemand zu den Entwicklern gesagt hätte, das muss auch in 50 Jahren noch funktionieren!
Dann hätten sie vielleicht gelacht oder gekündigt... :shock:
Oder alles bis ins Detail durchkonstruiert und noch einen automatischen Staubwegpuster reingeschraubt.

Viele Sachen aus China sind gewollt billig konstruiert und sollen gar nicht lange halten.
Es muss ja schliesslich immer Neues verkauft werden.
Viele Leute sind auch gar nicht richtig sauer, wenns nach zwei Jahren eben nicht mehr geht.
Dann kauft man halt was neues und "besseres".
Leider fällt vieles auch schon in der Garantiezeit aus, das ist dann nicht so schön.
Probleme mit dem Service und der ganzen Abwicklung.
Die Radios konnte man damals wenigstens noch problemlos reparieren lassen.

Gruss Henry


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BeitragVerfasst: Mi Nov 21, 2012 20:00 
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Vielleicht paßt es. Mein Vergleich SABA - Siemens, "as is"

-> Ehemaliger Neupreis:
in etwa auf Augenhöhe:
SABA: DM 549,- zuzüglich DM 65,- für die Fernbedienung = DM 614,- Gesamtpreis in 1955 / 56
Siemens: DM 575,- in 1954 / 55

-> Sammlerwert lt. radiomuseoum.org Stand 2011
(+) Siemens - ca.135,- Euronen, stark schwankend
SABA - ca. 40 bis 50 Euronen, seit Jahren stabil

-> zum Vergleich: Das Spitzenmodell, Stand 2011
(+) Siemens P 48 - 785 Euronen, stark schwankend
SABA Freiburg Automatic 6-3D - 220,- Euronen, stark schwankend

-> Politik:
Beide Firmen arbeiteten während des 3. Reiches für die Rüstungsindustrie.
Siemens - Weltkonzern, Radio Endmontage im Wernerwerk in Karlsruhe, Ba-Wü, Deutschland
SABA - Familienunterehmen, Sitz in Villingen, Ba-Wü, Deutschland, zugekaufte Ware von süddeutschen Unternehmen.

-> Haptik:
Siemens: Wahre Größe
SABA: Technisch verspielt

-> Architektur:
(+) Siemens - Schatullenform als architektonische Meisterleistung ihrer Zeit
SABA - Klassische 50er Jahre Form mit abgerundeten Seiten

-> Holzarbeit:
(+) Siemens - 10 blättriges Klappfurnier, künstlerisch anspruchsvoll verarbeitet
SABA - Klappfurnier auf Deckel sitzt asymmetrisch, "Radiogesicht" aus 9 Resten lieblos gestückelt

-> Lightshow
(+) SABA - 8 Birnchen mit ca. 10 Watt Glühfadenleistung. Einzigartige SABA Leuchttasten.
Siemens: ca. 4 Watt für sehr große Skala. Die Lämpchen werden beim Schließen der Türen abgeschaltet.

-> AM Tuner:
Beide Geräte verwenden multiplikative Mischung sowie 2 ZF Stufen.
(+) SABA - legendäre Bandfilter mit einstellbarer Koppelung und einstellbarer Eckfrequenz, sehr hohe Empfindlichkeit, bei guter Antenne Weltempfang auf Kurzwelle, MHG Schaltung für stets optimalen Kompromiß aus Empfindlichkleit und Bandbreite, 2 Dioden Demodulatoer mit externer Erzeugung einer verzögerten Regelspannung für höchste Empfindlichkeit auch bei schwachen Sendern.
Siemens: Mittlere Empfindlichkeit, große ZF Bandbreite für gutes Klangbild bei scharfen Filterflanken für gute Trennschärfe. Die Bandfilter sind zwar meist noch in Ordnung, aber nicht abgleichbar und können zum Serviceproblem werden.

-> FM Tuner:
Beide Geräte verwenden einen FM Baustein mit 2 mal EC 92 sowie 3 ZF Stufen. UKW bis 100 MHz.
SABA: FM Baustein mit dreifacher induktiver Abstimmung, vierfache Aufschaukelung im Antennenkreis für geringstes Rauschen und höchste Empfindlichkeit.
Siemens: FM Baustein mit zweifach kapazitiver Abstimmung und praxistauglicher Empfindlichkeit. Spezielle Begrenzerschaltung mit 3 Gitter Steuerung der Begrenzungsröhre für höchste Störaustastung. Symmtrierbarer, extrem klirrarmer Ratiokreis mit spezieller Röhre EB 91 (selektiert symmetrische EAA 91) für bestes Klangbild.

-> NF Teil (perfekt restaurierter Zustand !)
unrestauriert bringen beide eine Art PA-Sound für Rockmusik. Beide Geräte haben als Besonderheit einen Diodenausgang für Tonband / Tapedeck Aufnahme. Der Diodenausgang sperrt die Schallplatten Überspielung, wie damals gesetzlich vorgeschrieben, erlaubt aber sehr gute (Röhrentuner !) Radio Aufnahmen.
(+) Siemens: nachgemessene 15 Watt Gegentaktendstufe (lt. Prospekt 18 Watt), Fetter Ausgangsübertrager im Format eines Netztrafo, 3 Stück legendäre Lautsprecher, kultiviertes, kontrolliertes Klangbild bei wirklich sehr großen Dynamikreserven. Serienmäßig eingebaute Phonostufe, bei überschaubarem Aufwand für moderne MM HiFi Tonabnehmer anpassbar.
SABA: State-of-Art in Sachen 4 Watt Eintakt-A. Und in dieser Klasse kaum zu überbieten. Bei Zimmerlautstärke ähnlich tiefer Bass wie beim Siemens, dazu ein brillantes Glanzlicht im Hochton. Das man mögen kann, oder nicht. Klingt etwas unkontrolliert im Mitteltonbereich. Verliert bei größeren Lautstärken sehr schnell an Definition. Für ein solches Großgerät fehlt es erheblich an Leistung.

-> Verarbeitung:
(+) Siemens: Bei der Spitzenklasse von A bis Z durchkonstruiert, in der Spitzenklasse ein wunderschönes Verdrahtungsbild, Kondensatoren zusätzlich am Chassis festgeklebt, usw. usf. Als Kritikpunkt verbleibt die Neigung von Siemens, Schrauben einzusparen und statt dessen mit umgebogenen Blechnasen zu arbeiten.
SABA: Feinstes Material, aber ein Verdrahtungsbild wie Kraut & Rüben. Konstruktionsfehler (z.B. durch Hitzeeinwirkung der Röhren verschmorte Kabelbäume), aber auch Verabeitungsfehler (z.B. schlechte Lötstellen) waren an der Tagesordnung.

-> originale Bestückung:
Siemens: Alle elektronischen Bauelemente entstammen dem Siemens Konzern.
SABA: Widerstände & Keramikkondensatoren von Rosenthal, alle Röhren, alle Ferrite, fast alle Elkos und viele Papierkondensatoren (diejenigen im Glasröhrchen) stammen von Siemens. Drehko, Bandfilter, Trafos und Lautsprecher und weiteres aus Eigenproduktion. Einige Frako Elkos, Netzteil Elko von Valvo. Für den Service am UKW Baustein werden klassische Siemens Röhren empfohlen.

-> Gibbies Restaurationsempfehlung:
Siemens: FKP Kondensatoren (Polypropylen und echte Metallfolie) z.B. von WIMA.
SABA: Siemens Sikatrop Waxpapier oder russische Ölpapierkondensatoren.

-> Gibbies Musikempfehlung:
Siemens: Maria Callas in der Titelpartie der Oper "La Gioconda" Bitte die originale 1960er Mono Pressung der DGG. Bitte hochwertigen Plattenspieler (z.B. Elac Miracord 10 H) mit 25er Mono Spezialnadel verwenden. Authentische Opernlautstärke, helles Licht, roten Krimsekt und Kaviar.
SABA: Frühe Mono Aufnahmen von Herbie Hancock, z.B. die Filmmusik zu "Blow Up" oder noch früher, gedämpfte Zimmerlautstärke, gedämpftes Kerzenlicht, badischen Rotwein und ein verspieltes Schwarzwaldmaedele, stattlich & schmuck, zum Vernaschen.

-> Gibbies Gesamtwertung:
SABA: Wer ländlich bei schlechter Empfangslage lebt, ich erinnere mich an meine Zeit in Waldenbuch in Ba-Wü, wird sich bald in das sehr empfangsstarke Radioteil des SABA verlieben, das in Umgebungen mit wenig Elektrosmog (ländlich, eben) wird auch eine gute Langdraht Antenne honoriert. Die Kurzwelle bekommt dann ausgesprochenen Weltempfang. Da ich oft danach gefragt werde - Türkische Kurzwellensender kommen bei guter Antenne ganz wie selbstverständlich 'rein. Man muß es erlebt haben.
Siemens: Wer urban bei guter Senderdeckung lebt, kommt am legendären Klangbild der Schatulle nicht vorbei. Die Festsendertasten zum "Zappen" sind schneller als ein Suchlauf von SABA, aber immer irgenwie zuwenig in der Anzahl. Für Schallplattenfreunde ist die (bei tragbarem Aufwand) abwandelbare MM Phonostufe ein Genuß !


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