Mein neuer Alter !

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holger66
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Mein neuer Alter !

Beitrag von holger66 »

Hallo Forum,

mein neuer Alter ist ein ganz Alter. Gestern war ich auf der Radiobörse in Datteln, und da habe ich ihn geschnappt: einen Stassfurter Imperial 47GW für den ich 40 Euro bezahlen mußte, in Anbetracht des guten Gehäusezustandes fand ich das OK. Das Ding ist immerhin beinahe 73 Jahre alt (gestempelt August 1936). Berliner Olympiastadion....Jesse Owens....das war genau in dem Monat ! Vielleicht hat das funkelnagelneue Gerät ja gerade diese Reportage widergegeben. Sowas stelle ich mir immer mal vor ! Es hat eine gewölbte Skalenabdeckung aus Glas, nicht gerade gewöhnlich. Das ist er:

http://www.radiomuseum.org/r/stassfurt_ ... _47gw.html

Das Holzgehäuse ist fast gut, außer ein paar tieferer Schrammen obendrauf ist nichts zu bemängeln. Und er spielt sogar noch rudimentär, in der 70ern war schonmal jemand da dran. Ob ich den nun behalte, weiß ich noch nicht, auf jeden Fall werde ich ihn erstmal gründlich durchsehen und im Rahmen des Möglichen auch reparieren. Das ist schon sone richtige Uralttechnik...C-Röhren, ein Elefantenzäpfchen ist aber nicht dabei.

Wenn ich ihn zwischenhabe, werde ich hier mal ein wenig berichten.

Gruß
Holger
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Holger,

was ist denn ein "Elefantenzäpfchen" ? :roll:

Ist da etwa eine Röhre mit Seitenkontaktsockel gemeint? (RV12P2000 o.ä.)

Ist ein interessantes Gerät. Drei Skalenlämpchen.
Seltsam, daß durch Austausch des Eisen-Wasserstoffwiderstandes zwar der Heizkreis an unterschiedliche Netzspannungen angepasst werden kann, - nicht aber die Anodenspannung.

Eine Restaurierung wird sich sicherlich lohnen.
Gutes Gelingen.

Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Hallo Rocco,

"Elefantenzäpfchen" sind Röhren, die so die typische Form der 30er-Jahre haben, aber eben keinen Kappenanschluß, z.B. also die VY2 oder AB2. Da gibts aber noch andere, ich meine, ich hätte auch mal eine mit goldener Metallisierung gesehen. Den Ausdruck habe ich von einem fast 80-jährigen Sammler, der davon noch diverses hortet, für schlechte Zeiten....

Das mit dem Eisen-Wasserstoffwiderstand habe ich auch gesehen, vielleicht waren die sich sicher, daß das Gerät auch bei 110 Volt vom Netz noch genug Anodenspannung hat...? Außerdem führen nur zwei Leitungen zum Lautsprecher, nicht etwa 4. Der LS sitzt mit dem AÜ zusammen in einem Leinensack, den ich nicht öffnen werde. Es handelt sich also um einen Permadyn-LS, sehr ungewöhnlich für das Jahr, aber eine Fehlerquelle weniger.

Gruß
Holger
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edi
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Beitrag von edi »

Ein schönes Foto von dem Oldie wäre was, läßt sich das machen ? ... statt des Link auf radiomuseum, die nur gegen Eintritt was rausrücken. Die sind so geil auf Kohle... ich will bei denen nicht rein.

edi
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Hallo Edi,

ich bin auch nicht drin, bin vor Jahren rausgeflogen...besser so !

Das Bild kommt, wenn ich Kiste wieder zusammen habe, der Drehko macht doch mehr Kummer als gedacht....dauert also noch.

Gruß
Holger
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Beitrag von edi »

Drehko- Kummer ? Kenn' ich... bin ich auch gerade mit beschäftigt, baue um uaf anderen Drehko.

Was ist am Imp- Drehko kaputt ?

Ja, schöne Fotos von Ihrem 47GW wären schon was, na dann ran !

edi
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Beitrag von holger66 »

Hallo Edi,

der Drehko läßt sich mit verschiedenen Justierschrauben so verstellen, daß die Rotorplatten sauber mittig durch die Statorplatten laufen, das ist gar nicht so einfach. An die unteren Justierschrauben kommt man nur heran, indem man den Drehko ganz abbaut, das muß ich wohl in Angriff nehmen.

Außerdem hat dieser Drehko keine Schleifer, wie in den 50ern üblich, sondern hochflexible Kupferbänder, die am Stator angelötet sind und einen dauerhaften Kontakt sicherstellen sollen. Die sind leider so labberig geworden, daß sie teilweise die Seitenwände berühren, alles nicht so einfach...

H.
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Beitrag von edi »

Wie sieht's denn aus mit dem Drehko ? Tatsächlich nötig. den Drehko zu justieren ?
Sowas verstellt sich eigentlich nicht... Ausnahme, wie bei meinem SABA, ungeeignete Bundstege der Plattenpakete (durch Zinkpest gewachsen), aber dann ist Nachstellen nicht mehr drin, (siehe hier), da mußte ich dann umbauen auf eine neuere Ausführung, oder ein Laie hätte gefummelt, habe auch gerade so einen zur Reparatur.

Edi
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Hallo Edi,

ja, in der Tat, ich habe die Seilscheibe abgenommen und den Drehko komplett neu justiert. Ein Freund mit mehr Wagemut hat ihn, da er immer noch an einer Stelle krachte, dann abgelötet und über ihn eine kleine 220-Volt Glühlampe angeschlossen, um zu sehen, wo es britzelt. Die Stelle war dann sehr schnell behoben.

Inzwischen habe ich den aus 6 Werten bestehenden Blockkondensator ausgenommen und neu bestückt. Jetzt spielt das Gerät auf MW und KW ganz passabel, wenn das Signalangebot ordentlich ist, auf LW leider nur sehr verzerrt. Ich fürchte, daß noch etwas mit der Zf nicht stimmt, da er zwischen den Stationen praktisch nicht rauscht. Da muß ich noch weiter forschen.

Auch das Gehäuse harrt noch der Aufarbeitung, die Oberfläche will geschliffen und neu lackiert werden, und ein weiterer Bastelkandidat ist in Gestalt eines Philips BX620A von 1952 auch schon eingetroffen.

Den konnte ich während eines Kurzurlaubes an der Mosel in einem sehr gemischten Antiquitätenladen für 20 Euro bekommen. Leider ist das Skalenseil ab, was bei Philips immer Mist ist. Die Servicedoku habe ich im Netz aber schon gefunden.

Gruß
Holger
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Beitrag von Nachtfalke »

Es ist an sich schade dass niemand mal ein Bild rein setzt. Darum mach ich das jetzt mal:
Hier ein Stassfurt Imperial von mir mit Blick ins Innenleben
Gruß: Walter
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Nachtfalke
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Beitrag von Nachtfalke »

Und hier noch ein Beispiel für Elefantenzäpfchen:
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