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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Radios der Kindheit: 1956er Graetz "Scerzo" Raumklangtruhe

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BeitragVerfasst: So Feb 25, 2018 11:08 
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Hallo in die Runde.

Zu dem nun folgenden Bericht ließ ich mich durch einen Parallelbeitrag hier im Forum inspirieren, in dem eine solche Truhe von einem Neumitglied gefunden wurde. Nun, eine solche Truhe besitze ich auch, sie begleitet mich seit meiner Geburt, wurde aber nie einer Revision unterzogen.

Dateianhang:
Gesamtansicht.JPG
Gesamtansicht.JPG [ 152.96 KiB | 15546-mal betrachtet ]


Nachdem das Thema nun hier im DRF aufkam, begann ich mich rückzuerinnern.
Der folgende Bericht wird also kein Restaurierungsbericht, er kann aber ergänzt werden, sobald ich die Zeit finde, mich der technischen Revision der Truhe mit Muße und Geduld zu widmen, sie hat’s verdient (allerdings steht das Möbel nicht bei mir zu Hause, was die Reparatur erschwert).
Zugleich gehen in Foren wie diesen ja manchmal aus geringen Gründen „Emotionen“ hoch, so dass ich hier einfach einmal einen Wohlfühlbericht verfassen möchte. Wird etwas länger, aber man muss ja nicht lesen……..


PROLOG

Ich bin ein Kind der Röhrenradiozeit. 1960 geboren, sah man die Geräte in jedem Haushalt, und früh war mein Interesse geweckt. Von meiner Mutter habe ich die Liebe zum Radiohören geerbt, ab 1976 wurde Sammelleidenschaft daraus, sehr zum Leidwesen meines Vaters.
Man muss vorwegschicken, dass meinen Eltern die Liebe zu neu gekauften Gegenständen innewohnt(e). Diese wurden stets hoch geschätzt, auch wenn sie Älterem qualitativ nachstanden. Das Ältere wurde bei dieser Wesensart schnell zum „alten Mist“, den es baldigst zu entsorgen galt. Die Küchen – SABA Sabine M von 1957 fiel bereits ca. 1967 zum Opfer, ohne dass eine Reparatur in Betracht gezogen wurde. Sie blieb unersetzt, da mein Vater längst dem Fernseher den Vorzug einräumte. Und der stand im Wohnzimmer auf der Graetz – Scerzo- Truhe, was wahrscheinlich ebenso ihr Überleben sicherte wie der Umstand, dass sie nie kaputt war. Sie funktioniert bis heute.



Das Hochzeitsmöbel: Die Graetz Raumklang-Truhe "Scerzo 432" von 1956

Zunächst einmal ein paar Daten.
Radio: Graetz Melodia 419
Kreise: 6 AM, 11 FM
Röhren: ECC 85, ECH81, EF89, EABC 80, EL84, EM34
Lautsprecher: als Truhe pdyn 310 x 200 mm und pdyn 100 mm, Raumklangsystem („Schallkompressor“), der in der Truhe richtig Bums bringt
Klangtasten: Sprache, Solo Orchester, dann sind Höhen- und Bassregler inaktiv. Drückt man keine Taste, so werden die Fenster von Höhenregler und Bassregler erleuchtet und beide sind aktiv. Zusätzlich Taste „Raumklang“. Zwei weitere Kleintasten: Mag. Auge abschaltbar und Zusatzlautspr. abschaltbar.

Plattenspieler: Perpetuum Ebner "Rex A", 10-Platten-Wechsler, in beleuchtetem Extrafach, 3 Geschwindigkeiten, Vollautomat.
Neupreis der Truhe: 898 DM

Einige Fotos:
- Plattenraum hinter rechter Schiebetür

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Plattenraum.JPG
Plattenraum.JPG [ 146.89 KiB | 15546-mal betrachtet ]


- Rückansicht

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Rückansicht.JPG
Rückansicht.JPG [ 145.52 KiB | 15546-mal betrachtet ]


- Chassis

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Chassis halbschräg.JPG
Chassis halbschräg.JPG [ 168.37 KiB | 15546-mal betrachtet ]



Diese Truhe kaufte mein Vater noch vor der Hochzeit, sie sollte wohl ein zentraler Punkt der gemeinsamen Wohnung werden. Meine Eltern heirateten Anfang Juni 1957.
Das neue Haus wurde Anfang 1960 bezogen, die Truhe wanderte dort ins Wohnzimmer, kurz danach kam ich dazu. Beim Hausbau hatte ich aktiv mitgewirkt, meine Mutter arbeitete trotz Schwangerschaft bis zuletzt hart körperlich mit, das war damals nicht ungewöhnlich.
Frühe Kinderfotos zeigen mich vor der elektrischen Eisenbahn, die nur zu Weihnachten aufgebaut wurde, vor der Graetz-Truhe.

Seit früher Kindheit ist mir in Erinnerung, dass die Truhe die Wohnung beschallte, wenn Vater zur Arbeit außer Haus war. Meine Mutter liebte Radiomusik, und bei häuslicher Arbeit füllte die Truhe alle Räume der Wohnung problemlos.
Früh (ich schätze mit 5-6 Jahren) zeigte meine Mutter mir, wie man mit dem Plattenspieler umging. Meine Eltern besaßen Schellackplatten und 45er. Natürlich wurde ausgiebig die Plattenwechselfunktion genutzt:

    Radio auf TA schalten, die Skalenbeleuchtung ging an.
    Schiebetür zum Radio schließen und Schiebetür zum Plattenfach öffnen, das Licht ging an.
    Große Achse passgerecht in die Mitte des Plattenspielers einsetzen, 10 Platten auswählen, die standen im Ständer oberhalb des Drehers.
    Dann den goldenen Metalldeckel passgerecht auf die Achse setzen.
    Am Drehzahlregler den Hebel auf die richtige Plattengeschwindigkeit stellen, 78 oder 45.
    Nun wurde es ernst: Den kleinen Hebel unter dem Tonarm nach hinten drücken und bis 5 zählen (hat meine Mutter mir als Kleinkind so eingeimpft). Der Teller kam in Bewegung, jetzt den Hebel loslassen, der Tonarm hob sich automatisch, schwenkte zum Plattenstapel, stieß an, ein Platte fiel erst halb, dann komplett nach unten, der Tonarm setzte auf, spielte die Platte, hob sich ab, schwenkte zur Seite, die nächste Platte fiel, der Arm setzte auf... usw. bis alle 10 Platten durch waren.

WOW ! Was für ein Schauspiel für einen 5-Jährigen !

Ok., meine Eltern besaßen nur Platten, auf denen der Waldkauz im Silberwald besungen wurde, oder irgendein Jägersmann im grünen Moos, einige wenige „Freddy-Platten“ waren immerhin darunter (das war schon eher progressiv), aber was machte das in Anbetracht dieses tollen Geräts !

Eine Single mit den „Hits von 1966“ die man damals im Plattengeschäft geschenkt bekam („Klingende Post“), bot Besseres, ich spielte sie rauf und runter und versuchte mit Akribie, immer genau die 10-sekündige Liedstelle des Liedes zu finden, das mir am besten gefiel. Ich glaube, es war irgendwas von Sinatra.
Leider hatte ich wohl um 1966 irgendwas von Heintje im Radio gehört, und den Fehler gemacht zu bekennen, dass mir das als 6-jähriger gefiel. Die Paten freute es, denn diese waren fortan davon entbunden, sich um ein Geburtstags- oder sonstiges Geschenk unnötig Gedanken machen zu müssen. Ich bekam viele Heintje-Singles geschenkt. Ein paar Wencke-Myhres waren auch dabei. Ich habe die Platten bis heute, aber seit den 60ern nicht mehr gespielt.

Dann gab's da noch ein originelles rotes Bürstchen mit Aufdruck POLYDOR. Vorne am Kopf wuchsen ihm Borsten, unten war es mit schwarzem Samt belegt. Auch ein lustiges Teil für ein Kind....

Dateianhang:
Bürsti.JPG
Bürsti.JPG [ 129.88 KiB | 15546-mal betrachtet ]


Meine Mutter brachte mir bei, wie man damit Platten reinigte und vorsichtig den Saphir bürstete, wenn der Klang schlecht wurde. Der Saphir hat meine Säuberungen tatsächlich überlebt....der POLYDOR-Plattenreiniger auch, denn natürlich durfte ich ihn nicht zu meinen Matchbox-Autos gesellen und damit spielen.

Jedenfalls verbrachte ich gerne Zeit vor der Graetz-Truhe, denn einen anderen Plattenspieler hatten wir nicht.
Mit dem Älterwerden wuchsen der Truhe andere, progressivere Aufgaben zu.

Davon im 2. Teil dieser Reminiszenz (natürlich nur, falls der Teil 1 überhaupt hinreichend Interesse findet).


k.

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Zuletzt geändert von klausw am So Apr 15, 2018 12:16, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Feb 27, 2018 21:14 
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Hallo,

ein sehr schöner Beitrag! Vor dem inneren Auge baut sich richtig schön die beschriebene Szenerie auf, bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Grüße,

F.

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Grüße, Felix


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BeitragVerfasst: Mi Feb 28, 2018 19:18 
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Hallo Klaus,

nur weiter damit, Du weißt, wie gerne ich sowas lese. Pure Nostalgie...

Zumal ich ja auch so eine Truhe noch im Keller stehen habe, die ich im Oktober letzten Jahres geschenkt bekommen habe, sie war schon halb auf dem Sperrmüll.

Ich muß allerdings gestehen, daß mir etwas dazwischen gekommen ist, eigentlich wäre sie mein nächstes Objekt. Dieser Tage fand ich eine ebay-Kleinanzeige über einen wirklich seltenen Schaub, den ich für 10 Euro aus einem Keller erlösen konnte, aber das ist eine andere Geschichte. Ich weiß nun nicht, ob ich den zuerst anfassen soll, weil er mich mehr interessiert, oder eben doch die Truhe.

Ich bin jedenfalls gespannt, was bei Dir weiter geschieht. Vielleicht können wir ja parallel an den Truhen arbeiten.

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Do Mär 01, 2018 8:34 
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holger66 hat geschrieben:
....
Ich bin jedenfalls gespannt, was bei Dir weiter geschieht. Vielleicht können wir ja parallel an den Truhen arbeiten.


Hallo Holger. Der Gedanke ist reizvoll. Das Problem meiner Truhe liegt derzeit darin, dass sie 200 km entfernt steht und ich dort weder die Ruhe, die Zeit, noch die komplette Ausrüstung habe, um wirklich umfänglich daran zu arbeiten. Sie ist aber trocken und geschützt gelagert. Bei meinem nächsten Besuch möchte ich wenigstens mal einige Fotos schießen und nach der ominösen Platte sehen.
Ansonsten: letztes Jahr haben meine Frau und ich mal einen Abend vor der Truhe verbracht (Radio) und sie (fast wie in alten Zeiten) mal mehrstündig "brüllen" lassen, da ging noch was! Obwohl ich glaube: so laut wurde die Truhe seit ihrem Kauf noch nie betrieben :wink: , womit ich dann wieder in Richtung des "Tagebuchs" der Truhe angekommen wäre.
Vielleicht sollte ich den 2. Teil mit einigen Fotos koppeln, obwohl sie bei rm.org ja umfänglich fotografiert ist, dann dauert's wie gesagt aber noch....

Gruß
k.

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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2018 7:54 
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Teil 2
Die Truhe im Wandel: Neue Nutzungskonzepte

Die Zeit brachte es mit sich, dass die Truhe älter wurde. Ich natürlich auch. Wir schreiten in die 70er.
War sie in der Wertvorstellung meiner Eltern nun eher das Untermöbel zum Röhrenfernseher geworden, so wuchs ich heran und verlor das Interesse an Heintje und den Jäger-auf-der Heide-Schellacks. Aber dafür trat etwas Neues in mein Leben: der CASSETTENRECORDER.

Ha :!: Das war ein Gerät nach meinem Geschmack. Konnte man doch nun seine eigene Musik aufnehmen und war zudem technisch gefordert, da es stets galt, die Aufnahme korrekt auszusteuern. Denn aufgenommen wurde noch mit Mikrofon. Zumindest bei allen, die ich kannte. Es gab natürlich bereits Überspielkabel, aber was der Bub nicht kennt…
Natürlich brauchte es ein Medium, von dem man aufnehmen konnte – und, ich sagte es schon, durch den Wegfall der Küchen-Sabine war ein gewisser Mangel an Radios eingetreten. Zumindest an „tauglichen Radios“. Das ersatzweise in der Küche genutzte frühe Japan-Kleinsttransistorradio war völlig ungeeignet. Es wurde zwar etwas später durch ein quietschoranges Universum-Kofferradio ersetzt, aber das taugte auch nichts, da es recht zeitig begann, einfach auf stumm zu schalten. Nach Aus- und Wiedereinschalten konnte man wieder Radio hören. Schlecht beim Aufnehmen.

Oma wohnte eine Etage höher und besaß einen wunderschönen 56er Nordmende Othello (der hat tatsächlich bis heute überlebt). Aber der stand in der Wohnküche, und Opa gab’s ja auch noch, und der hustete oft und war Kettenraucher. Nee, keine wirkliche Alternative zum Bespielen der Cassetten.

Somit war die Graetz – Truhe tatsächlich alternativlos, also ran an das Teil, fortan bewaffnet mit Recorder und Mikrofon. Die Truhe hätte natürlich rückseitig einen perfekten Diodenanschluss für TA/TB gehabt,

Dateianhang:
Buchsen.JPG
Buchsen.JPG [ 83.99 KiB | 15546-mal betrachtet ]



aber den sah man nicht, da die Truhe eng mit dem Rücken zur Wand stand, und verschieben konnte man die Einheit Truhe + Röhrenfernseher nicht. Das waren gefühlte 300 Kilo. Nicht auszudenken, wenn dabei ein Bein der Truhe abgerissen, der Fernseher auf den Boden gekullert… NEIN, ich hing an meinem erst 11-jährigen Leben !!! :oops:

Also Mikrofon. Und natürlich Stille. Das begrenzte die Aufnahmezeiten gehörig, denn tagsüber war Schule und abends war Vater wieder da, und Vater sah nicht ein, für das Aufnehmen von „Duddelmussick“ (ein eingetragenes Warenzeichen für damals neuzeitliche, zumeist englischsprachige Popmusik der späten 60er und frühen 70er) auf das Fernsehen zu verzichten oder gar Stille im Wohnzimmer zu halten, damit der Filius werkeln konnte.

Daneben wurde zu dieser Zeit eine gravierende technische Unzulänglichkeit der Truhe deutlich: sie besitzt vor dem Lautsprecher ein Metallziergitter - Schock! :shock:

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Frontgitter.JPG
Frontgitter.JPG [ 176.32 KiB | 15546-mal betrachtet ]


Wie hält man das Mikrofon? Der Lautsprecher befindet sich ja ca. 30 cm über dem Wohnzimmerboden, also sitzt der jugendliche Toningenieur oder liegt auf dem Bauch vor der Truhe, bedient im richtigen Moment nach der Ansage der Radiosprechers 2 Tasten des Cassettenrecorders gleichzeitig, hält zeitgleich das Mikrofon vor den Lautsprecher, hofft, dass kein Umgebungsgeräusch nun die Aufnahme stören wird und …ja, merkt, dass Mikrofon-an-Metallgitter der Truhe absoluter M.st ist. Meine Güte hörte man das in der Aufnahme. Kurzzeitig wurde erwogen, eine der Rauten des Gitters etwas mit einer Zange zu weiten, so dass das Mikro eingeklemmt werden….Nein!
Also das Ganze freihändig 1 cm vor dem Gitter halten. Oder das Mikrofon auf einen Bücherstapel legen, wo es während der Aufnahme schnell verrutschte. Nach Ende des Liedes schnell die Stop-Taste am Recorder drücken, bevor der Sprecher wieder losquasselte. Das funktionierte … meist.

Was habe ich Manfred Sexauer und D. Thomas Heck gehasst ! Die hatten so gar kein Gespür für Timing und quasselten stets in die Aufnahme hinein. Wahrscheinlich war es aber nicht fehlendes Gespür, sondern schlichtweg strotzendes Selbstbewusstsein, sich auf tausenden von Aufnahmen unsterblich zu machen; es betraf ja nicht nur mich.

Samstagnachmittag kam die Hitparade. Mutter hatte es geschafft, dass Vater auf der Wohnzimmercouch sein Nickerchen hielt und der Filius die Sendung leise hören und dabei aufnehmen durfte. Gut, ein paar Huster meines Vaters finden sich neben Heck und Sexauer auch in mancher Aufnahme. Eine solche Aufnahme konnte man dann kaum zum Überspielen an Freunde geben, denn das war ja damals gang und gäbe, Aufnahmen weiter zu überspielen.

Natürlich kam auch ‚eigene‘ „Duddelmussick“ dazu, in Form von selbst gekauften Platten (also NICHT Heintje). Frühe Werke sind LPs von Deep Purple, den Beatles, Simon& Garfunkel etc.
Hier kam der 2. Nachteil der Truhe ans Tageslicht: diese LPs passten nicht in den Plattenständer über dem Dreher.

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Glühlampe Plattenraum.JPG
Glühlampe Plattenraum.JPG [ 156.57 KiB | 15543-mal betrachtet ]


Im Durchmesser einfach zu groß, das Maximum lag bei Schellackplatten (hier im Bild: Schellack-78er und Singles).
Ins Ablagefach unter das Radio legen? Nein, dann hätte man bei offener Schiebetür fürs Radio ja die Platten gesehen, und das war für meine Eltern unordentlich. Damals herrschte noch Ordnung in jedem Winkel, schließlich musste man ja sekündlich damit rechnen, dass ganze Heerscharen sich aufmachten, unangekündigt die Wohnung zu inspizieren (Ironie off).

Hmmmm.

Weiter im nächsten Teil zur sich anbahnenden Katastophe….


(p.s.: Feedback gerne)

k.

late edit: Tippfehler korrigiert

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Zuletzt geändert von klausw am So Apr 15, 2018 12:23, insgesamt 5-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2018 8:09 
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Hach, köstlich !

Mit dem Mikrophon....ich sehe mich selber noch im Wohnzimmer meiner Omma hocken. Allerdings vor dem Fernseher. Da mag ich vielleicht so 8 oder 9 gewesen sein, also etwa 1975. Der Fernseher war von Telefunken und hatte tatsächlich eine DIN-Buchse nach vorne raus, hinter so einem geheimnisvollen Kläppchen. Irgendwann öffnete ich das und fand, daß diese Buchse gerade genau die Form hatte, die auch an dem Universum-Cassettenrecorder dran war. Ob....? Hm, ich bedrängte meinen Vater, für 5 Mark oder so, so ein Kabel zu kaufen und einer fulminanten Qualitätsverbesserung meiner Aufnahmen stand nichts mehr im Wege.

Wie lange ist das her ? Fast ein halbes Jahrhundert. Wenn ich die Zeit, die seit dem vergangen ist, noch einmal dranhänge, bin ich 94. Das schaffe ich nicht - in meinem jetzigen Zustand schon gar nicht. Bis vorgestern war ich gefühlt der einzige Mensch in NRW, den keine Grippe oder Erkältung erwischt hatte. Bis vorgestern....

H.

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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2018 11:02 
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Mein Cassettenrecorder war auch von Quelle (UNIVERSUM).
Damit wurde per Mikro auch von anderen Cassettenrecordern aufgenommen, und vice versa. Lediglich 1 Freund (bzw. dessen Vater) hatte ein zeitgenössisches Grundig-Tonband (TK17, glaube ich). Das fanden wir immer sehr sperrig und unpraktisch. Batteriestand bzw. Aussteuerungsanzeige an meinem Universum-Casettenrecorder wurden über ein kleines Drehspulinstrument angezeigt. Was hat man immer während einer Aufnahme darauf geachtet, dass nicht übersteuert wurde....Und was hat man mühselig versucht, das Geschwätz eines Radiomoderators in den letzten Takten eines selten gespielten Songs wieder nachträglich herauszulöschen.... Wunderbare Zeiten. :wink:

k.

p.s.: gute Besserung bezügl. der Grippe.

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BeitragVerfasst: Fr Mär 02, 2018 12:30 
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Das mit dem Mikrofon kenne ich noch gerade so...mein Vater hatte mir dann allerdings sein Saba Ultra Hifi 9800 vermacht....zusammen mit meinem alten Kassettenrecorder, dem Dual Plattenspieler vom Saba und dem DIN-Überspielkabel war ich dann die örtliche Kopierstation (ok, man merkt...ich bin von 1982)

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Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem


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BeitragVerfasst: So Apr 15, 2018 12:20 
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Ich habe nun, da ich endlich Gelegenheit hatte, die Truhe zu "besuchen", die Fotos in die obigen Beiträge eingefügt.

Ich bitte die Moderatoren zugleich, den Thread in die Rubrik "Geräte & Geschichten, die Radiogalerie" zu verschieben, dort passt er m.E. besser hin.



Gruß
k.

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BeitragVerfasst: So Apr 15, 2018 16:57 
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klausw hat geschrieben:
Ich bitte die Moderatoren zugleich, den Thread in die Rubrik "Geräte & Geschichten, die Radiogalerie" zu verschieben, dort passt er m.E. besser hin.
Gruß
k.


Damit hast Du Recht. Ist erledigt!

Gruß... Hotte

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Die Adresse findet man hier: http://www.hottes-radios.de/Impressum/impressum.htm


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BeitragVerfasst: Mo Apr 16, 2018 17:56 
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Klaus, bitte weiter erzählen :-)

Gruß
Stefan


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BeitragVerfasst: Di Apr 17, 2018 9:56 
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Klarzeichner hat geschrieben:
Klaus, bitte weiter erzählen :-)

Gruß
Stefan



Gerne, Stefan.


Teil 3
Die Truhe, geliebt und auch gehasst

Ich war natürlich über die Jahre zum Experten für die Truhe mutiert. Gegenüber von in den 70ern angeschafften Kofferradios, Radioweckern, Cassettenrecordern etc. wurde immer deutlicher, welche Qualität hier seinerzeit gefertigt wurde. Die Drehknöpfe groß, griffig und wunderbar bedienbar. Die Schiebetüren solide und kein bisschen klemmend oder verkantend, die Tasten rasteten sauber mit einem Klang ein, der in seiner Anmutung von Solidität an das Schließen von Autotüren teurer Fahrzeuge erinnerte.

A propos Klang:
Natürlich war ich seit früher Kindheit in die Nutzung der Klangtasten unterwiesen. Lediglich die beiden Drehregler für Bässe und Höhen bereiteten mir Sorge. Drehte ich an ihnen, so tat sich nach meinem Dafürhalten rein gar nichts. Meine Mutter konnte mir das nicht erklären, mein Vater auch nicht, und man bohrte besser auch nicht nach, sonst wurde einem sofort nahegelegt, doch die Finger davon zu lassen, schließlich klinge das Radio ja auch ohne Gefummel gut und überhaupt, bevor man etwas kaputt mache... und so ginge es ja nun nicht ! :|

Ich schob es also auf mein jugendliches Gehör, das noch nicht reif genug zu sein schien, die feinen Klangunterschiede beim Betätigen der beiden Regler herauszuhören. Erst später fand ich bei meinen Spielereien die Lösung, dass diese Regler ja nur funktionieren, wenn keine Klangtaste auf der rechten Seite eingerastet ist. Meinen Eltern war diese Funktion übrigens seit Kauf verborgen geblieben. Man war halt mit dem Klang so zufrieden, wie er mal eingestellt war.


Das mit der Qualität von Graetz hatte auch eine kleine Schattenseite. Die UKW-Taste des Geräts drückte sich auf Grund der dahinter liegenden Mechanik weitaus schwerer, als alle anderen Tasten. Sie musste aber natürlich bei jedem Einschalten betätigt werden, denn meist wurde ja UKW gehört. So lange ich mich rückerinnerte, lag diese UKW-Taste im Gerät, d.h. sie war früh vom Hebel gerutscht (erstaunlicherweise nicht gebrochen) und lag neben diesem. Damit musste man den scharfkantigen Metallhebel drücken. Die Taste schien also weitestgehend unversehrt. Eine meiner frühesten Radioreparaturen bestand darin, diese Taste zu angeln und wieder mit etwas Klebstoff (Pattex war mein Lieblingskleber) auf den Tastenhebel zu setzen. Das hält bis heute. Wie ich das hinbekam? Keine Ahnung mehr, Erinnerung verloschen, mittels Chassisausbau wohl eher nicht.


Aber ich schrieb im letzten Teil ja auch von einer sich anbahnenden Katastrophe. Mit den LPs.
Hier also die Auflösung.
Meine wenigen LPs kamen nach Nutzung wieder ins Cover, d.h. zuerst die innere Papierhülle und dann in das äußere Pappcover. Perfekter Schutz.
Dann wurden die LPs samt Cover flach auf die Schellacks im Plattenständer gelegt, denn hinein passten sie ja nicht. Das ging, und der Plattenspieler wurde von meinen Eltern seit Jahren (ich glaube seit meiner Geburt) ja nie genutzt. Juhu, Lösung gefunden…vorläufig.

Nun, im oberen Eck oberhalb der Schellackplatten sitzt eine Lampe.

Dateianhang:
Glühlampe Plattenraum.JPG
Glühlampe Plattenraum.JPG [ 89.27 KiB | 15326-mal betrachtet ]


Eine gemeine Glühbirne (gemein in doppelter Hinsicht). Öffnet man die rechte Schiebetür zum Plattenspieler, so wird automatisch ein Schalter betätigt, der diese Lampe einschaltet.

Dateianhang:
Plattenraum beleuchtet.JPG
Plattenraum beleuchtet.JPG [ 149.48 KiB | 15326-mal betrachtet ]


Sie dürfte rund 15 Watt haben und hat die Form einer Birne, wie sie früher in Backöfen und Kühlschränken Verwendung fand.

Das war eine Weile kein Problem, da man eine LP auflegte, die Schiebetür wieder schloss und nun die Schiebetür zum Radio öffnete, um „Power“ und Sound“ so richtig zu regeln. Irgendwann aber hatte ich das wohl öfter mal anders gemacht und das Plattenspielerfach zu lange geöffnet gelassen. Nun, die oberste auf den Schellacks unterhalb der Lampe im stabilen Cover gelagerte LP ("Bridge over troubled water") erwies sich als Mimose :!: Sie schmolz einfach punktförmig mit dem inneren Coverpapier zusammen, was zunächst unbemerkt blieb.

Grmblmfxxx ! :wut: :angry: :wut: :angry:

Daran hatte ich nicht gedacht, dass eine "gemeine" Glühbirne dieser Größe derartig viel Hitze abgibt. Schlichtweg übersehen.

War halt kein Schellack…oder: Lernen durch Schmerz. Andere Platten hatte es auch erwischt, aber nicht so übel; der Saphir fand dort noch seinen Weg.


k.

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Zuletzt geändert von klausw am Di Apr 17, 2018 17:44, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Apr 17, 2018 15:04 
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Was für ein wunderbarer Beitrag - vielen Dank dafür.
Fühle mich direkt in meine Kindheit zurück versetzt. Wir sind wohl ziemlich gleich alt, die Truhe war auch fast dieselbe und die Erlebnisse nahezu identisch. Allerdings besaßen meine Eltern bereits einige 45er Singles mit Tanzmusik. Ohne Krimi geht die Mimi..... Bitte einen Cha Cha, für den Maharadscha, machen sie doch Platz da.....
In der Erinnerung eine wunderschöne, harmonische Zeit.
Auch mein erster Kassettenrekorder war von Quelle und der größte Nachteil war, dass er keine Din-Buchse besaß. Das Aufnehmen mit Mikrofon ist mir noch in sooo guter Erinnerung...


Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Mo Jun 15, 2020 13:47 
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Nun gibt's einen kleinen Nachtrag.

Die Truhe ist, was das Radioteil anbelangt, nun auch technisch komplett auf Vordermann gebracht worden. Sie steht ja noch bei meiner Mutter und spielte tapfer, mit gutem Klang und gutem Empfang. Überholt war da nie was.
Und nun wissen wir, als erfahrene Radiobastler, auch ein Gerät dieser Jahrgänge, das nie Feuchtigkeit und grobe Temperaturschwankungen erfahren hat, muss revidiert werden.

Letzten Samstag war es nun soweit. Die Frauen hatte ich zum Einkaufen geschickt, somit war die nötige Stille im Haus, um den komplexen Ausbau des Radiochassis zu bewerkstelligen.
Gedacht war an den Tausch nur der Teerbomben, die an den kritischen Stellen sitzen.
Nachdem der Ausbau des Chassis sich dann doch zeit- und kräfteraubender (man ist ja nicht mehr der Jüngste 8_) ) gestaltete, als erwartet, fiel die Entscheidung "So schnell nicht wieder".

In Kürze die Schritte des Ausbaus:

- Papprückwand abschrauben (2 Holzschrauben + 2 Gewindeschrauben in Metallschiebern), zugleich Dipolantenne ausstöpseln
- 4 Schrauben unterhalb des Chassis herausschrauben, von vorn der Truhe zugänglich
- Die beiden Skalenbirnen sitzen auf einem gemeinsamen Halter, oberhalb der Skala. Sie sind mittels eines Drahtbügels am Gehäuse befestigt, diesen ausklipsen
- Unterhalb der Antennenbuchsen sitzt ein Pertinaxflachstecker, an den ein grünes geschirmtes Kabel führt (siehe nächstes Foto). Diesen ausstöpseln, das ist der TA-Abgang des Plattenspielers

- Dann an die Kabellage:
- Von hinten gesehen rechts sitzt am Chassis ein Stecker ähnlich einem Röhrensockel, diesen abziehen (siehe 2. Foto, weiter unten)

- Linksseitig sitzt hinter der Rückwand eine tolle Lüsterklemmenleiste. Kabel, die zum Chassis führen, markieren und abschrauben

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Bisher recht einfach, die Lüsterklemme gaukelt Wartungsfreundlichkeit vor. Die Strafe des Konstrukteurs folgt dann auf dem Fuße: 3 Leitungen (1 DA, 1 EA) drängen aus den Tiefen des Chassis nach oben, um dann vorne hinter dem Tastenblock für Raumklang / Zusatzlautsprecher / Abschaltung MA im riesigen Gehäuse der Truhe nach unten zu verschwinden, Richtung Lautsprecher. Dadurch lässt sich das Chassis nicht ausbauen.

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Warum nun gerade hier keine Lüsterklemmen sitzen.....?
Die Lautsprecher freizulegen hätte nun das Lösen einer großen Holzrückwand mit gefühlten 91 Schrauben bedeutet, weshalb ich hier zur Knipszange griff.

Als das Chassis dann auf dem Werktisch lag, waren aus geplanten 4 zu ersetzenden Teerbomben sage und schreibe 18 (!) geworden. Verbaut sind ERO mit gelb-bräunlicher Bauchbinde. Einigen hatte es bereits den Teer an den Enden zu Pausbacken verformt, andere sahen noch neuwertig aus (rein optisch).

Die Elkos schienen allesamt noch intakt. Ich beließ sie, aus Zeitmangel und aus Materialmangel, denn irgendwann war's auf Grund der Heimkehrerinnen ja vorbei mit der Ruhe. Außerdem habe ich in der dortigen Behelfswerkstatt nur einen begrenzten Bauteilevorrat.
Ebenso blieb der Selen unangetastet, er ist seitlich mittels Schelle ans Chassis geschraubt und erwärmte sich nur mäßig.

Generell: Obacht geben auf die Skala ! Sie ist aus sehr dünnem Glas und bei vielen Tischradios, in denen dieses Chassis sitzt, bereits gebrochen.


Nun ging's an den Wiedereinbau, der sich nicht weniger tüftelig gestaltete.
Schließlich Funktionstest. Alles schien auf Anhieb zu funktionieren. Langzeittest steht noch aus.

Auffällig: wie schon bei anderen Geräten, die ich seit vielen Jahren besitze, ist das Bassgeballer heutiger Musikdarbietungen kaum erträglich. Mag auf einem Smartphone toll klingen. Auf einer Truhe wie dieser findet man sich rasch beim Wegdrehen aller Bässe, sonst klingt's einfach aufdringlich. Zumindest für meine Ohren, und ich kenne das Gerät ja nun wirklich schon seit meiner Geburt.
Die Raumklang-Funktion, die bei uns früher IMMER aktiviert war, schaltet man heute ab. Zu unangenehm. Die SPRACHE-Taste lindert die Unbill.

Hier noch der Schaltplan, der aber nicht in allen Details mit dem vorgefundenen Werkszustand übereinstimmte:

https://nvhrbiblio.nl/schema/Graetz_432.pdf


Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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