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 Betreff des Beitrags: Ducretet Thomson D824
BeitragVerfasst: Fr Feb 19, 2010 23:39 
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jetzt mal wieder ein kleines, schnuckeliges Schatzkästchen, mit dem ich mich die letzten Wochen ebenfalls beschäftigt habe. Den Ducretet habe ich mir verdient weil ich einem Sammlerfreund ein paar Radios restaurierte. Das gleiche Exemplar besitze ich bereits, aber im Bakelitgehäuse in 110V Technik. Dieses hier hat ein ansprechendes Holzgehäuse, was wesentlich seltener ist, und wurde zum Betrieb mit höheren Spannungen ab Werk mit einem Spartrafo versehen. Ein extra Abgriff des Trafo versorgt die Skalenlämpchen.

Ducretet vorne 1

Ducretet vorne 2

Ich besorgte mir bei den Franzosen die Schaltung und untersuchte erst mal ein paar Bauteile. Aus einer früheren Reparatur gab es ein Halteblech mit einem Doppelelko. Der war aber schon wieder leck und ich ersetzte ihn durch 2 Einzel-Elko. Die Untersuchung des Reihenheizkreises ergab einen unterbrochenen Faden an der Gleichrichterröhre 25Z6. Um den Heizkreis zu schliessen suchte ich eine andere 25V Röhre. An dem Bakelit-Exemplar war die gleiche Röhre ebenfalls unterbrochen. Die Endröhre 25L6 aus dem Zweitgerät war noch meine Hoffnung, aber auch hier Heizfadenbruch. Ich fand lediglich in meinem Bestand eine 25Z5. Diese schleifte ich mit Prüfkabeln abenteuerlich in den Heizkreis und baute zur Gleichrichtung eine Diode 1N4007 ein. So konnte ich das Radio zumindest mal in Betrieb nehmen.

Ducretet in Arbeit

Auffallend war erst mal ein lautes Brummen, ich konnte aber auch Sender empfangen. Für das Brummen hatte ich erst mal keine Erklärung. Ich wartete das nächste Sammlertreffen ab um mich mit Röhren zu versorgen. Nach dieser Zwangspause kam das Radio mit passender Gleichrichterröhre wieder auf den Tisch. Ich erneuerte die Papierkondensatoren sowie mehrere Widerstände die ihren Wert um ca. ein Drittel vergrößert hatten. Das Brummen blieb allerdings gleich. Ich studierte wieder den Schaltplan und zeichnete gedanklich die Schaltung des Netzteiles um. Da fiel mir auf das Lade- und Siebelko unterschiedliche Massepunkte haben, was in dem Doppelbecher ja gar nicht sein konnte. Nach Behebung dieses Verdrahtungsfehlers war das Brummen verschwunden.

Ducretet Schaltung

Eine Spezialität bei diesen Serien von Ducretet Thomson ist die Trommelskala. Als Röhren kommen französische Oktalröhren zum Einsatz. Auf dem Schaltplan fällt auf das der Katodenstrom der Endröhre durch die Schwingspule des Lautsprechers fliesst. Vermutlich wird auf diese Weise eine Gegenkopplung realisiert. Günstig finde ich die Konstruktion nicht, immerhin wird die Schwingspule zumindest ständig mit dem Ruhestrom der Endröhre beaufschlagt. Aber es funktioniert.

Der Bespannstoff ist auf ein Material ähnlich einer Rückwandpappe geklebt. Beim Reinigen ruinierte ich beides. Ich fertigte aus Rückwandmaterial eine neue Wand an und besorgte einen ähnlichen Stoff. Da der LS am Chassis befestigt ist muss die Wand nur den Stoff tragen. Bei dieser Gelegenheit hab ich was neues probiert um den Stoff anzuleimen, nämlich Sprühkleber. Das funktioniert vorzüglich. Man hat genug Zeit um den Stoff zu richten weil der Kleber erst nach einer halben bis 1 Stunde abbindet, und er zieht nicht in den Stoff weil er nur hauchdünn aufgetragen wird.

Chassis 1

Chassis 2

Chassis 3

Chassis 4

Chassis 5

Chassis Unterseite

Ducretet innen

Ducretet Rückseite

_________________
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: Sa Feb 20, 2010 0:15 
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Hallo Jupp!

Da stellst Du wieder ein recht außergewöhliches Exemplar vor. Die Trommelskala gefällt mir schon mal. Die Schaltung hab ich jetzt nur kurz überflogen. Die von Dir erwähnten Besonderheiten um die Endröhre und das Netzteil werde ich nach der Nachtruhe in Augenschein nehmen. :super:

_________________
MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !


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