Dampfradioforum

Hallo Radio-Freunde.

Eigentlich wollte ich ja darüber einen kleinen Reparaturbericht machen, aber leider fehlt mir momentan etwas die Zeit dazu, deshalb hier mal kurz eine kleine Vorher/Nachher-Bildershow. Wie man auf den Vorher-Bildern sieht, hat der Aufenthalt auf einem feuchten Dachboden dem Gerät recht gut getan. Da hat man dann was richtig feines für die Bastelbude.

Hier nun die Fotos:




Vorher war das Foto-knipsen wesentlich einfacher, Glanz ist also nicht immer von Vorteil.

Ich hoffe es gefällt euch, Gruß Ralf

Einfach klasse.
Vor allem eine sehr gute Gegenüberstellung vorher-nachher.
Das Gerät weckt sehr starke Kindheitserinnerungen in mir. Sieht es doch dem Loewe Opta Komet sehr ähnlich, vor dem ich als Kind stundenlang gestanden und "Lala" gehört habe.

VG Willi

Das ist echt klasse geworden Sage bitte mal was zum Lackaufbau.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.

Da sag ich mal:



Gruß Ralph

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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!

Hallo,


Ja, - das interessiert auch mich.
Womit wurde das gemacht? Hartöl?

Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related

Hallo, danke für euren Zuspruch!
Freut mich, das euch die Arbeit gefällt.

Schumi hat sicherlich sofort erkannt das es sich um eine Schellackpolitur handelt.
Eine Beschreibungen wie es gemacht wird findet sich bei RM.org oder einfach mal Googeln.
Und sonst auch bei Youtube mal Ausschau halten nach kleinen Filmchen über Schellackpoliur und beizen, wenn ein Fachmann es vormacht und ein wenig erklärt dann lernt es sich am besten. Da gibts schöne Beiträge wie Möbel oder Musikinstrumente mit Schellack aufpoliert werden.

Hier kurz die einzelnen Schritte wie ich bei der Politur vorgegangen bin:
1) Gehäuse abbeizen
2) mit Holzentgrauer den Grauschleier heraus geschrubbt
3) Feinschliff mit 600er Schleifpapier
4) Gehäuse abgestaubt und mit Nitro-Verdünnung abgewaschen
5) Helle Furnierkanten mit Clou-Retuschierstift (Nussbaum-mittel) eingefärbt
6) Gehäuse mit Clou-Fertigbeize (Nussbaum-mittel) eingefärbt
7) Grundpolitur mit schwacher Schellackpolitur vorgenommen
8) Feinschliff mit 800er Schleifpapier und abgestaubt
9) Deckpolitur mit starker Schellackpolitur vorgenommen,
erst hier wird gelegentlich ein Tropfen Polieröl gebraucht damit der Ballen besser gleitet,
gelegentlich mit feinster Stahlwolle zwischen-schleifen
10) Auspolitur vorgenommen, dabei wird das Polier-Öl entfernt,
erst mit stark verdünnter Politur,
zum Schluss dann mit reinen Spiritus
11) ganz Zuletzt habe ich mit Auto-Hochglanzpolitur den Lack den letzten Schliff verpasst

Für die starke Politur wird 50g Blätterschellack in 200g Spiritus aufgelöst.
Für die schwache Politur wird ca.1/3 der starken Politur in ein anderes Schraubglas gekippt und nochmal mit der selben Menge Spiritus verdünnt.
Unbedingt wachsfreien Blätterschellack verwenden und mit dem Polieröl sparsam sein, sonst glänzt das nachher nicht richtig!
Die Sache ist etwas schwierig und erfordert Übung, also nicht gleich am schönen Luxus-Radio herum machen!
Die Sache zieht sich wegen der Trocknungszeiten über mehrere Wochen hin, also nix für Eilige.
Aber wie man sieht, die Arbeit lohnt sich.

Gruß Ralf

Hallo Ralf,
super gemacht, damit wirst du andere animieren gleiches zu probieren.

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Viele Grüße aus Fraham
Helmut
PS:Im HighTec Land...wir können alles außer DSL auf dem Lande. Ab dem 19.1.2011 DSL3000

Nein, ich hätte eher auf 2k-Lack und einen guten Lackierer mit Kabine und Staubabzug gewettet.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.

Nachdem ich gelesen habe, wieviel Arbeit in dem Ganzen steckt, wächst meine Achtung vor dieser geleisteten Arbeit nochmals um das Mehrfache.

VG Willi

Hallo Ralf,

nicht nur ganz prima durchgeführt, sondern auch klasse und nachvollziehbar beschrieben.
Vor allem dauert das alles so unglaublich lange, bis es endlich fertig oder auch nur getrocknet ist für den nächsten Arbeitsgang. Also durchaus verständlich, wieso sich die meisten Restaurateure - ich vorneweg - am liebsten vor dem ganzen Aufwand drücken, und es beim einfachen Drüberpolieren bewenden lassen. Sofern irgendwie machbar, jedenfalls.

Danke nochmals für die ausführliche Beschreibung. Vielleicht fällt es mir nun künftig etwas leichter, sowas auch mal in Angriff zu nehmen. Die Liste kann zumindest vorbeugen, wichtige Arbeitsschritte zu übersehen.

Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related

meine Hochachtung! So toll kriege ich das nicht hin, ich bin einfach zu ungeduldig.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)

Geniale Arbeit, höchste Anerkennung!
Schön, daß du auch eine Beschreibung mitlieferst.
Für mich kommen aber leider nur Geräte mit noch gutem Gehäuse in Frage, hab leider nicht die nötige Geduld!
Grüße
Frank

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Viele Grüße

Frank

Sowas für neulack hab ich auch noch,nur leider isses funier nicht gut.



Ich ein Schaub Adria 55.

Das chassis hat die überholung durch,ist halt noch arbeit am gehäuse.

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Mfg.
Mario

Hallo,
danke nochmal für das Lob!

Wenn das Furnier kaputt gescheuert ist, dann nützt natürlich auch die Neulackierung nichts, dann muss erst mal neu furniert werden.

Kleiner Nachtrag zum Grundpolieren:
Hier kommt bei grobporigen Holz noch Bimsmehl als Porenfüller zum Einsatz.

Die optimale Raumtempratur für das Polieren liegt bei 20°C oder höher. Ist die Temp. zu niedrig so kann der Lackauftrag milchig und schlierig werden. Bei den Ballenmateriealien und der einzufüllenden Politurmenge muss man im Anfang auch etwas herum probieren. Bei der Grundpolitur soll das Ballenmaterial eher grob und gut feucht bis nass sein, aber nicht triefen. Bei der Deckpolitur soll das Ballenmaterial schön glatt und fein sein. Der Ballen sollte auch nur noch gut feucht sein. Hier lieber mit wenig Politur öfter polieren, als das der Ballen zu nass ist. Das Geheimnis ist es möglichst viele hauchdünne Lackschichten auf zu tragen, nur so wird der Lacküberzug super glatt und glänzend. Man muss da einfach mal mit herum probieren dann lernt man am besten.....

Gruß Ralf

Hallo zusammen !!

Beim Ansehen der Bilder verschlägt es mir die Sprache.

Ich habe hier auch einige solcher Kandidaten stehen, die genauso grottig aussehen wie der Loewe auf den "Vorher -Bildern".
Irgendwie traue ich mich nicht so recht an die Lackiererei bzw. Poliererei heran.
Die Fotos und auch die Beschreibung machen aber Mut diese Arbeit auch endlich mal anzugehen.
Im Keller steht ein Concertino dessen Gehäuse mit dem vom gezeigten Loewe ähnlich mies aussieht. Da ich dieses Gerät doppelt habe bietet sich dieses Gehäuse quasi als Versuchsobjeht an.

Ich fürchte allerdings, dass ich dann die einie oder andere blöde Frage stellen muss.

@ Ralf: Danke für die tollen Bilder und die Anleitung!!

Viele Grüße:
Markus

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Natürlich kann man ohne Röhrengeräte leben! Aber es lohnt sich nicht !!