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 Betreff des Beitrags: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Di Okt 26, 2010 12:00 
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dieses Radio hat viel Arbeit bereitet und ich hatte es wirklich 3 Wochen lang auf dem Tisch. Es war mir auch klar das ich den Stoff nicht mehr hinbekomme und deshalb auch nicht mehr das originale Erscheinungsbild. Aber es soll ein Geschenk für einen Freund sein und als Alltagsradio laufen und kommt nicht in eine Sammlung. Unter diesen Gesichtspunkten kann man ruhig Eingeständnisse machen.

Vorherbilder:

Grundig 2140 Oberansicht vorher

Grundig 2140 Chassiunterseite vorher 1

Grundig 2140 Chassiunterseite vorher 2

Grundig 2140 Chassiunterseite vorher 3

Zuerst mal waren Lautstärkepoti und auch die Achse der Senderabstimmung festgeharzt. Mit Wärme, hochwertigem Öl und viel Geduld bekam ich alles wieder leichtgängig. Leider ist dabei das UKW Skalenseil gerissen und ich musste ein neues auflegen.

Grundig 2140 UKW Tuner

es sollte aber nicht die einzige Panne bleiben die unter meinen Händen passiert ist. Beim Reinigen des Chassis mit Staubsauger, Sodalösung und einem Pinsel muss ein wenig Feuchtigkeit in den Ausgangstrafo gelangt sein. Das äusserte sich (trotz tagelanger Trockung im Heizungskeller) in einem lauten Rascheln, welches sofort nach dem Einschalten auftrat. Erst hatte ich die Fassung der EL84 in Verdacht, weil die wirklich nicht mehr gut aussah. Die Kondensatoren waren zu dem Zeitpunkt schon erneuert. Das Erneuern der Fassung änderte aber nichts an dem Geraschel. Auf einmal war dann Stille und der Trafo unterbochen, und dann erst konnte ich auch den Fehler lokalisieren. Ich behalf mir mangels Ersatzteil mit einem Telefunken AÜ. Er passt mechanisch sehr gut, hat aber keine Brummkompensationswicklung. Dem Brummen konnte ich aber mit einem zusätzlichen Siebelko entgegenwirken.

Nun hatte ich NF, aber keinen Empfang. Dabei hatte das Radio vor dem Reinigen schon gut funktioniert. Ich überprüfte nochmal die Verdrahtung, aber alle C waren korrekt eingelötet. Mit Spannungsmessungen kam ich auch nicht weiter, die Werte waren alle etwas seltsam aber prinzipiell vorhanden. Der Nachweis der Oszillatorschwingung mit einem Taschenradio verlief auf allen Wellenbereichen negativ, eine Einspeisung von HF oder ZF war nicht zu hören. Als ich dann die ECC85 abzog fiel mir auf einmal auf das die kalt war. Da hatte ich beim Austausch der EL84-Fassung eine Brücke von PIN5 auf Masse übersehen. Dadurch hing die Heizung der 3 HF-Röhren in der Luft.

Nun hatte ich einen guten Empfang. Lediglich die Gegenkopplung vom Lautsprecher zur Katode musste noch verkabelt werden. Aber egal wie rum ich die anschloss, der Klang wurde entweder schlechter oder die Endstufe begann zu peifen. Also lies ich die Gegenkopplung weg. Der Klang ist jetzt wirklich top. Kein Kompromiss sondern richtig gut. Da in dem Gegenkopplungsnetzwerk auch die Spache/Musik-Umschaltung sitzt ist diese jetzt ohne Funktion.

Dann war nur noch der Stoff zu erneuern, um dem Radio zu einem schönen, wenn auch nicht originalen Aussehen zu verhelfen.

Meine Freunde waren von Funktion und Aussehen des Radio hochbegeistert und es fand einen Ehrenplatz in der Wohnung.

Grundig 2140 Chassis nacher 1

Grundig 2140 Chassis nacher 2

Grundig 2140 Chassis nacher 3

Grundig 2140 Chassis nacher 4

Grundig 2140 Chassis nacher 5

Grundig 2140 Frontalansicht

Grundig 2140 vorne rechts

Grundig 2140 vorne links

Grundig 2140 Rückansicht

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


Zuletzt geändert von saarfranzose am Di Okt 26, 2010 12:06, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Di Okt 26, 2010 12:10 
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Ist doch wie neu. Der stoff fällt keinem auf der es nicht weis. Der eine quietschgelbe kondi am übertrager fällt auf,sonst nix.

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Mfg.
Mario


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Mi Okt 27, 2010 17:46 
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Wieder mal eine super Arbeit! Respekt
LG Gery


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Mi Okt 27, 2010 18:22 
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Hallo Jupp,

der 2140 ist ein simples, aber gut klingendes kleines Gerät mit Plastikskala, welches auch bei uns in der Küche seinen Dienst versieht. Leider macht die Kupplung unseres 2140 etwas Probleme (leichtes Durchrutschen).

_________________
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Mi Okt 27, 2010 19:42 
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Super Arbeit :super: . Bin wiedermal begeistert.

Mir ist das immer wieder ein Rätsel wie ihr die Chassis nicht nur sauber, sondern klinisch rein und glänzend hinbekommt, Sicher ist der Ausgangszustand des Chassis die wichtigste Voraussetzung. Aber trotzdem, Respekt !

MfG
Uwe


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Do Okt 28, 2010 13:47 
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saarfranzose hat geschrieben:
Ich behalf mir mangels Ersatzteil mit einem Telefunken AÜ. Er passt mechanisch sehr gut, hat aber keine Brummkompensationswicklung. Dem Brummen konnte ich aber mit einem zusätzlichen Siebelko entgegenwirken.



Kannst das bitte etwas genauer schildern. Die Brummkompensationswicklung, wie ist die ursprünglich angelegt und geschaltet. Und wo hast du den ersatzweise zusätzlichen Siebelko geschaltet?

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- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -


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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Do Okt 28, 2010 14:11 
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gerne, Erik. Es geht um die Ug3 (Schirmgitterspannung) der EL84. Diese wurde ursprünglich über einen Widerstand und einem kleinen Teil der Primärwicklung des AÜ dem Ladeelko entnommen. Der Trafoabgriff ist nun nicht mehr vorhanden und der Schirmgitterwiderstand geht direkt zum Ladeelko. Der zusätzliche Elko sitzt direkt am Schirmgitter und ist auf dem Bild der Chassisunterseite an der Röhrenfassung zu erkennen (ein schwarzer Radialelko, 60µF).
Der Begriff Brummkompensationswicklung bezieht sich auf die kleine Teilwicklung des AÜ, die an dem Fremdtrafo nicht mehr vorhanden ist. Die Schirmgitterspannung wird mit einer geringen Brummspannung beaufschlagt die dem Netzbrumm entgegenwirkt.
Bei Bedarf mach ich dir auch gerne eine Skizze.

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Gruß,
Jupp
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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Do Okt 28, 2010 18:32 
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Registriert: Mi Apr 28, 2010 23:51
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Danke für die Erklärung. Ich habe mich nämlich schon öfter gefragt, was dieser zusätzliche Abgriffe soll. Jetzt ist mir das klarer.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grundig 2140
BeitragVerfasst: Do Okt 28, 2010 19:52 
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ups .. ja klaro, PL!

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