Dampfradioforum

auf dieses Radio war ich sehr gespannt und hab es aufgepeppelt, obwohl es eigentlich noch gar nicht an der Reihe war. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Empfangsleistung ist auf allen Wellenbereichen überdurchschnittlich, der sound kann sich auch hören lassen. Es gibt keine zischenden Höhen, aber es klingt doch ausgewogen und angenehm.

Philips BF633 vorne1

Philips BF633 vorne2

Philips BF633 vorne3

Philips BF633 hinten1

Philips BF633 hinten2

Röhrenbestückung

das Radio ist in allen Punkten etwas eigenwillig. Die erste Hürde ist der Ausbau des Chassis. Dazu muss man erst die Skalenscheibe von der Gehäusefront abschrauben. Auf dem nächsten Bild zeige ich mit dem Schraubenzieher eine der 4 Schrauben. Man löst diese, dann klappen die Metalllaschen nach unten. Ganz einfach wenn man es weis..

Die gekreuzte Doppellitze über dem Bodenausschnitt ist Teil der internen Antenne, das gleiche Konstrukt verläuft auch unter der Gehäusedecke. Die Antenne ist SEHR effektiv! Der dicke Knebelschalter auf der Schallwand schaltet diverse Verdrahtungsmöglichkeiten der Antenne.

Lösen der Skalenscheibe

Fehlersuche gab es nicht viel. UKW war etwas problematisch. Erst ging es einigermassen gut, dann verschob sich auf einmal die Empfangsfrequenz um ca. 10MHz nach oben, einen Tag später war nur noch leises Rauschen zu hören. Ein Überprüfen der typischen Kohleschichtwiderstände war nicht sehr auffällig. Die meisten Werte waren um 10 - 20% zu hoch, grade noch an der Grenze wo man nicht unbedingt austauschen muss. Die Fehlerursache war dann einfach nur die EC92 im Oszillator, die durch einen Haarriss im Glasboden etwas eingeatmet hatte.

AM funktionierte erst nach Behandlung der Tastensatzkontakte. Auch hier kein echter Fehler.
Als Schaltplan diente mir die holländische Variante (BX633). Bis auf die Ferritantennen, die beim BX drehbar sind, konnte ich keinen Unterschied zur BF-Variante feststellen.

Beim Reinigen war ich sehr vorsichtig. Ich benutzte nur wenig konzentrierte Reinigungslauge und wischte gleich wieder hinterher. Das war zwar mühselig aber ich riskierte keinen Trafo- oder Filterausfall.

Reinigung des Chassis

beim Stoff war ich rabiater. Erst nach mehrfacher Behandlung mit Fleckenlöser und Waschpulver wurde er wieder ansehnlich.

Reinung des LS-Stoffes

Ein schönes Detail sind die beleuchteten Tasten. Durch ein raffiniertes durchsichtiges Kunststoffteil wird das Licht einer einzigen Skalenbirne hinter die jeweils gedrückte Taste geleitet. Dazu hier ein Bild aus dem abgedunkelten Raum:

Ilumination

es folgt eine Bildserie des Fundzustandes:

Chassis ungereinigt 1

Chassis ungereinigt 2

Chassis ungereinigt 3

Chassis Unterseite 1

Chassis Unterseite 2

Chassis Unterseite 3

das Chassis nach Reinigung und Überarbeitung:

Chassis gereinigt 1

Chassis gereinigt 2

Chassis gereinigt 3

Chassis gereinigt 4

Chassis gereinigt 5

Chassis gereinigt 6

den vollständigen Bildersatz gibt es hier zu sehen:

Philips BF633 AM FM Bildergalerie

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)

Hallo Franz-Josef

Danke für die schöne Dokumentation

Ein wirklich interessantes Gerät. Und mit der Preisklasse 6 damals nicht gerade billig - daher auch die schönen Spezialitäten wie die Tastenbeleuchtung. Sind die Zierstreifen eingelegt (Intarsien) oder nur anders gebeizt? Auch die Kombination mit der dunklen Gehäuseoberseite ("Klavierlack") gefällt mir sehr. Wurde immer mal wieder von Philips gemacht - so z.B. auch bei meinem 735 A.

Gruss, Walter

Hallo

Ein schönes , sehr interessantes Gerät.Und wie immer ein toller Bericht.
Ist es möglich,das der Ausschnitt für die EM 34 evtl. auch für eine EM 80 geplant war?

Gruß
Roman

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Grüße aus dem Rheinland
Roman

hallo Walter,
ich würde mal sagen es sind echte Intarsien, aber unter der Lackschicht ist es nicht gut zu erkennen. Der Klavierlack ist etwas mitgenommen, wer weis was alles schon auf dem Radio draufgestanden hat. Aber Gebrauchsspuren darf es ja ruhig geben.



hallo Roman,
von der Innenseite sehe ich das hinter die Blende nur die Bauform einer EM34 passen kann, auch wenn die Blende auf der Vorderseite verjüngt ist. Die EM80 kam in diesem Jahr (1953) grade erst auf den Markt.
Ich hatte Glück das die EM34 für meine Zwecke noch genügend Leuchtkraft besitzt.

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Gruß,
Jupp
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Wieder ein Erhaltungswürdiges Radio fertiggestellt. Klang kann man am Ls schon erahnen. Dass der Phillips einen solchen Lautsprecher verbaut hatte? Ist normalerweise nicht üblich? Müsste ein Permanentdynamischer sein?

Zum Stoff-Reinigen Jupp:

Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass sich der Stoff beim Waschen - sofern er auf der Schallwand bleibt - langsam aber sicher ablöst(und auflöst!)
Bei den "alten Geräten" hat man ja Klebstoff verwendet, der nicht Wasserbeständig war.

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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius

ja Georg das stimmt. Die Stoffreinigung wie ich sie praktiziere ist eine Gradwanderung. Ich massiere die Lauge mit einem weichen Pinsel immer wieder ein und spüle unter der Dusche die gelbe Brühe ab. Ich muss im richtigen Moment aufhören bevor der Stoff sich löst. Ganz vorsichtig muss man sein bei Schallwänden aus Presspappe oder wenn unter dem Stoff das Holz gebeizt ist.

Der LS ist ganz normal permanentdynamisch und niederohmig.

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Gruß,
Jupp
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