Dampfradioforum https://www.dampfradioforum.de/ |
|
Gerätevorstellung: Blaupunkt 7W79 https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=32&t=724 |
Seite 1 von 1 |
Autor: | Holger [ So Dez 23, 2007 12:45 ] |
Betreff des Beitrags: | Gerätevorstellung: Blaupunkt 7W79 |
Hallo Radiofreunde. Ich möchte an dieser Stelle mal ein Röhrenradio aus meiner Sammlung vorstellen. Zwar habe ich das auch schon in einem anderem Radioforum getan, denke aber das hier vielleicht noch ein anderer Leserkreis angesprochen wird. Es geht um meinen Blaupunkt Super 7W79. Das Radio ist Baujahr 1939 und hatte damals einen Listenpreis von 305.-RM, was wohl ziemlich teuer war. Technisch ist es ein Super mit HF Vorstufe, variabler Bandbreite, LW, MW und 3 KW Bändern. Als Abstimmhilfe ist ein magisches Auge vom Typ EFM11 eingebaut. Hier die weiteren technischen. Daten: - Super mit HF Vorstufe - 7 Kreise - Röhrenbestückung: EF11, ECH11, EBF11, EL11, EFM11, AZ11 - Elektrodynamischer Lautsprecher - Holzgehäuse 57x40x32 - Gewicht ca. 20kg Dateianhang: Gekauft habe ich das Radio für 55.-Euro bei eBAY. Der Zustand des Gehäuses war so einigermaßen, dass Innenleben weitgehend noch original. Bei einer ersten vorsichtigen Inbetriebnahme, konnte man dem Kasten allerdings nichts weiter als ein Brummen entlocken. Naja, wie bei dem Baujahr nicht anders zu erwarten, waren praktisch alle Wickelkondensatoren und Elkos unbrauchbar geworden. Der kombinierte Lade-/Siebelko war in den 50er Jahren wohl schon mal durch ein DDR Fabrikat ersetzt worden. Das gute Stück war zwischenzeitlich allerdings völlig taub geworden, was bei so einem Becherelko ja eigentlich eher ungewöhnlich ist. Das das Gerät auch mal längere Zeit am Stück spielen soll, habe ich alle Wicklelkondensatoren und Elkos durch neue ersetzt. Im HF/ZF Teil wurden fast ausschließlich Keramik- und Glimmerkondensatoren verbaut. Davon war nicht ein einziger schadhaft. Erstaunlich nach fast 70 Jahren. Das Chassis selbst war noch gut erhalten, kaum Rost, aber natürlich reichlich Staub und Dreck. Nach einer Stunde Einsatz von Staubsauger und Pinsel, war hier aber nichts weiter zu machen. Nachdem alles wieder komplettiert war, habe ich das Radio dann in Betrieb genommen. Es waren auch auf Anhieb mehrere Sender zu empfangen, dass ganze war allerdings mit einen satten 50Hz Brumm unterlegt. Nach allerlei vergeblichen Experimenten zeigte sich dann, dass die Mittelanzapfung der Heizwicklung irgendwie hochohmig geworden war. Ein weitere Untersuchung ergab das der Draht für die Mittelanzapfung einfach stumpf auf die Mitte der Heizwicklung gelötet ist. Im Laufe der Jahre ist diese Lötverbindung, warum auch immer, irgendwie schlecht geworden. Nach blank machen und neu verlöten war der Brumm dann völlig verschwunden. Zum Abschluss habe ich das Gerät dann noch komplett neu abgeglichen, was aber eigentlich nicht mal nötig gewesen wäre. Die nötigen Korrekturen waren eher gering. Das Radio spielt wieder tadellos. An Klang und Empfindlichkeit merkt man heute noch, dass das mal ein Spitzengerät war. Das Gehäuse war, wie oben bereits geschrieben, in relativ gutem Zustand. Der Lack war natürlich hinüber. An den Kannten gab's auch kleinere Furnier Schäden. Mit etwas Holz Spachtelmasse und einer neuen Lackierung war das ganze aber in Wohnzimmer tauglichen Zustand zu bringen. Das Radio sieht zwar nicht aus wie aus dem Laden, dass muss es aber nach fast 70 Jahren auch nicht. Ich bin da nicht so pingelig. Holger Hier noch einige Bilder vom Gerät: Wenn jemand Fragen zur Technik des Gerätes oder zur Restauration hat, werde ich diese gerne beantworten. Holger Hier noch einige Bilder vom Gerät: Dateianhang: Dateianhang:
|
Autor: | Radiomann [ So Dez 23, 2007 13:40 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hallo, Glückwunsch zu deinem schönen Radio - sieht wirklich toll aus. Zitat: Im HF/ZF Teil wurden fast ausschließlich Keramik- und Glimmerkondensatoren verbaut.
Davon war nicht ein einziger schadhaft. Erstaunlich nach fast 70 Jahren. Das ist m.E. eher die Regel, dass frequenzbestimmende Bauteile (Keramik-, Glimmer- und Styroflex-C) auch nach Jahrzehnten einwandfrei arbeiten. Weitaus anfälliger sind Wickel-Cs und Elkos, die mangelhafte Isolationswiderstände und/oder Kapazitätsverluste aufweisen. Auf den Bildern steht der Netzspannungswähler auf 240V, ist das eine Vorsichtsmaßnahme oder liegt die Spannung bei euch tatsächlich an der oberen Toleranzgrenze (244V)? |
Autor: | Holger [ So Dez 23, 2007 14:49 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hallo Radiomann, so ist auch meine Erfahrung, Keramik- + Glimmerkondensatoren sind selten kaputt. Allerdings hatte ich auch schon Glimmerkondensatoren der Fa. Ingelen mit Kontakproblemen. Die hatten dann zwar gute Isolationswerte aber keine Kapazität mehr. Das mit der Netzspannung ist mehr so eine Ansichtssache. Wir haben hier gut 230 Volt. Ob man nun 220V oder 240V einstellt ist wohl eigentlich egal. Ich nehme, wenn vorhanden, meistens die 240V Einstellung. Manchmal messe ich auch was sekundär seitig das beste Ergebnis liefert. (Heizspannung möglichst genau bei 6,3V) Frohe Weihnachten! Holger Radiomann hat geschrieben: Hallo,
Glückwunsch zu deinem schönen Radio - sieht wirklich toll aus. Zitat: Im HF/ZF Teil wurden fast ausschließlich Keramik- und Glimmerkondensatoren verbaut. Davon war nicht ein einziger schadhaft. Erstaunlich nach fast 70 Jahren. Das ist m.E. eher die Regel, dass frequenzbestimmende Bauteile (Keramik-, Glimmer- und Styroflex-C) auch nach Jahrzehnten einwandfrei arbeiten. Weitaus anfälliger sind Wickel-Cs und Elkos, die mangelhafte Isolationswiderstände und/oder Kapazitätsverluste aufweisen. Auf den Bildern steht der Netzspannungswähler auf 240V, ist das eine Vorsichtsmaßnahme oder liegt die Spannung bei euch tatsächlich an der oberen Toleranzgrenze (244V)? |
Autor: | Tannhäuser [ Di Mär 04, 2008 17:00 ] |
Betreff des Beitrags: | |
AHH ohh gott wie kann denn das wieder rückgangig machen? das war ausversehen. |
Autor: | Christopher [ Di Mär 04, 2008 17:41 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Tannhäuser hat geschrieben: AHH ohh gott wie kann denn das wieder rückgangig machen?
das war ausversehen. Hallo! Wirklich schönes Gerät! Hab das Doppelposting mal entfernt. Gruß Christopher |
Autor: | Radiomann [ Di Mär 04, 2008 18:44 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Zitat: Hallo!
Wirklich schönes Gerät! Hallo, dem kann ich mich nur anschließen. Interessant sind die Stationstasten - funktionieren die ähnlich wie die beiden späteren Fernsehern ab den 60ern, also rein mechanische Verstellung eines Drehkos? Variocaps gab es schließlich zu der Zeit noch nicht. |
Autor: | Holger [ Di Mär 04, 2008 21:55 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hallo Timo, da werde ich ja direkt neidisch. Die Version mit den Stationstasten hätte ich auch gerne gehabt. Leider gibt es davon nicht mehr sehr viele. Auch wenn die Stationstasten damals noch nicht wirklich ausgereift waren, ist die Lösung doch technisch sehr interessant. Holger |
Autor: | Radiomann [ Mi Mär 05, 2008 9:54 ] |
Betreff des Beitrags: | |
Hallo Timo, danke für die Bilder zu den Stationstasten und Schaltungsauszügen. Wenn ich es richtig sehe, dürfte es sich um eine Art Variometerabstimmung handeln. |
Autor: | Tannhäuser [ Mi Mär 05, 2008 21:51 ] |
Betreff des Beitrags: | |
aha aha das ist gut zuwissen wie das heist muss ich mir mal merken. Danke MfG Timo |
Seite 1 von 1 | Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde |
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group https://www.phpbb.com/ |