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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 12:35 
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Da in einem anderen thread danach gefragt wurde, hier eine kurze Anleitung wie das Vergolden, Versilbern, Vernickeln, Verkupfern, ect. auch mit einfachsten Mitteln möglich ist.
Als Beispiel soll eine nachgefertigte Rückwandschraube einer Philetta vernickelt werden weil die Originalschrauben meist nicht mehr besonders schön sind.

Ausgangspunkt ist der Rohguß der Schraube für den eine Bronze-Legierung aus 8,5g Kupfer,
1,5g Zinn und 0,2g Blei zusammengemischt wurde. Man kann aber auch ganz normales Messing nehmen.
Problemlos galvanisieren lassen sich in der Regel alle Messing- und Bronzelegierungen.
Stahl und Eisen muss zuvor verkupfert werden. Edelstähle sind kritisch. Man benötigt dazu noch Aktivierungsbäder. Für unsere Radios würde das Galvanisieren von Edelstählen aber auch kaum Sinn machen. Interessanter ist das Vernickeln und Vergolden von Messingteilen.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 12:46 
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Ganz wichtig ist eine absolut saubere und fettfrei Oberfläche des Gegenstandes. Galvanische Überzüge sind keine Spachtelmasse. Man kann damit rein gar nichts ausgleichen oder retuschieren.
Je nachdem was man bevorzugt muss die Oberfläche vorher poliert, gestrahlt, schliffen werden.
Für die Schrauben hab ich mehreres durchprobiert und mich letztlich für Hochglanz entschieden.
Vor dem Vernickeln muss die Schraube als komplett fertig bearbeitet sein. Hinterher wird nur noch abgewaschen, evtl. noch mal überpoliert.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 12:54 
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Als Gefäß nehm ich ein Becherglas. Da die Schraube irgendwie elektisch leitend in den Elektrolyten muss hab ich mir ein paar universelle Halter gebastelt. Im einfachsten Fall wickelt man einfach etwas Schaltdraht drum herum - wobei es an der Ansatzstelle natürlich Störungen beim Überzug gibt. Prinzipiell geht jedes Gefäß aus Plastik oder Glas.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 13:00 
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Die Elektrolyte und die Anodenbleche stammen von Conrad. Die gibt es aber überall auch bei Ebay in allen möglichen Variationen. Für meine Kleinteile reicht mir diese Menge. Die Bleche wurden einfach dem Becherglas angebogen.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 13:08 
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Elektrolyt einfüllen und die Spannungsquelle anschließen. Der Gegenstand kommt an den - Pol, das Blech an den + Pol. Die Spannung muss man austesten. Prinzipiell gilt, je höher die Spannung, desto schneller die Abscheidung. Das gilt aber nicht unbegrenzt.Beim Vernickeln hab ich gute Ergebnisse mit 3 - 3,5V erzielt.
Die Verweildauer im Bad beträgt ca. 10 - 20 min., je nachdem wie dick man das haben will. Aussengewölbte Flächen gehen immer schneller als Vertiefungen.
Badheizung oder ständige Bewegung ist nicht erforderlich, man kann das Ergebnis dadurch aber optimieren. Aber dann fängt es schon wieder an kompliziert zu werden.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 13:11 
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Nach Ablauf der Zeit wird die Schraube abgewaschen, noch mal überpoliert und fertig. Kann sich doch sehen lassen... :D


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 13:29 
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Hallo Achim,

Danke auch von mir für den Bericht. Das sieht ja sehr interessant aus.
Interessant wäre es ja, das mit Zierleisten auszuprobieren, die nur aus Blech bestehen, jetzt habe ich irgendwie Lust dazu...

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Schöne Grüße, Tim-Peder

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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 14:34 
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@Achim
Vielen Dank dafür, das ist wirklich nützlich, ich denke, zu gegebender Zeit werde ich das auch mal probieren.

@Tim
Wäre doch was für Deine Aluleisten vom Stradi, oder? Die brauchen eh einen frischen Überzug. Kannst gleich mal berichten. :wink:

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Viele Grüße
Philipp

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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 15:00 
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Vagabund hat geschrieben:
Wäre doch was für Deine Aluleisten vom Stradi, oder?


Genau daran habe ich gedacht.
Wenn die vergoldet wären, hätte das natürlich was, experimtieren werde ich nach diesem Beitrag auf jeden Fall.

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Schöne Grüße, Tim-Peder

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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 15:02 
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Jochaim, eine Frage habe ich. Wie gross ist Stromfluss bei solcher Schrauben, 50-100mA ?

Grüss
Matt

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"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 15:21 
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Zitat:
Jochaim, eine Frage habe ich. Wie gross ist Stromfluss bei solcher Schrauben, 50-100mA ?

Hallo,

die Stromstärke ist lediglich ein Maß dafür, wie viel Material in einer bestimmten Zeit aufgebracht wird, s.a >>Faradaysches Gesetz<<.

Wenn es sich bei dem zu galvanisierenden Stück um einen einfachen geometrischen Körper handelt, lässt sich aus der Stromstärke und der Zeit sogar indirekt die Schichtdicke berechnen.

@Achim1: Tolle Ergebnisse! :super:


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 15:38 
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Ja, liegt so in diesem Bereich. Hab es nur einmal sporadisch gemessen. Tatsächlich ist eigentlich die Stromstärke der ausschlaggebende Parameter. Wenn man es ganz korrekt machen will muss man die Oberfläche bestimmen und danach richtet sich dann die einzustellende Stromstärke. Zumindest läuft das so bei unseren professionellen Geräten. Aber Augenmaß und ein paar Tests tun es auch.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 15:55 
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Gut das Du dies so geschrieben hast. Sonst hätte ich es machen müssen. Wir haben unsere Trommeln immer nach Strom und nie nach Spannung einstellen müssen. Allerdings rede ich da von Stromstärken im 3-stelligen Bereich.

paulchen
...der vor ca. 30 Jahren mal Galvaniseur gelernt hat


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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 16:03 
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paulchen hat geschrieben:
Allerdings rede ich da von Stromstärken im 3-stelligen Bereich.

paulchen
...der vor ca. 30 Jahren mal Galvaniseur gelernt hat



WTF.. 3 Stellig..

nja, da kann meine Gossen Konstanter mit statte 80A nehmen, wenn man Radiochassis vergolden lassen will :mrgreen:

@Jochaim, ich wusste dass man da eher an Strom beachtet sollen, aber das hängt logischweise an Oberflächegrösse ab. Spannung ist nur grob geschätzt, aber gute Mittelpunkt.
Ich glaube , ich solle auch ausprobieren :-)

Grüss
Matt

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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 16:13 
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BugleBoy hat geschrieben:
nja, da kann meine Gossen Konstanter mit statte 80A nehmen, wenn man Radiochassis vergolden lassen will :mrgreen:

Oder du halbierst den Strom und verdoppelst die Einwirkzeit; das war es, was ich mit meiner Anmerkung ausdrücken wollte.


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