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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Nordmende Elektra 59 bekommt ein Neues Aussehen

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BeitragVerfasst: Mo Sep 16, 2013 20:19 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
bitte nicht böse sein, aber mir zieht es immer alles zusammen, wenn ich sehe, wie ein ehemals schönes Radio in ein Heimwerkerprojekt verwandelt wird.

Das Standardverfahren zum Lackieren war in den Fünfzigern vor der Polyesterlack-Ära das Grundieren mit Schnellschliffgrund auf Nitrobasis, dann Schleifen und anschliessend Lackierung mit einem nitrobasierten Seidenmattlack - teilweise wurden die Geräte dann noch hochglanzpoliert.

Die Farbe wurde nie durch Beizen oder Lasieren erreicht, sondern durch Einfärben des Lackes. Die ganzen Zutaten für so einen Lackaufbau gibt es noch heute standardmässig bei Clou zu kaufen, hier bekommt man sogar eine Farbschablone, die man auf das rohe Furnier legen kann, um in etwa sehen zu können, wie sich verschiedene Abfärbetinkturen auf das Endergebnis auswirken.

Spritzwerkzeuge sind heute auch nicht mehr den Profis vorbehalten - ich benutze z.B. einen Einhell Kompressor für 79 Euro und eine Mini-Spritzpistole von Metabo für 29 Euro.

Der Vorteil der eingetönten Lacke gegenüber dem Lasieren oder Beizen ist, dass es a) viel professioneller aussieht und b) reversibel ist. Wenn man sich "verbeizt" hat, ist das Furnier hinüber. Falsch gefärbten Lack kann man dagegen mit Nitro wieder abwaschen und von vorne anfangen. Farbverläufe, wie sie beim Elektra original sind, lassen sich auch nur mit der Lackiermethode problemlos hinbekommen.

Gruss Frank


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BeitragVerfasst: Mo Sep 16, 2013 20:19 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
bitte nicht böse sein, aber mir zieht es immer alles zusammen, wenn ich sehe, wie ein ehemals schönes Radio in ein Heimwerkerprojekt verwandelt wird.

Das Standardverfahren zum Lackieren war in den Fünfzigern vor der Polyesterlack-Ära das Grundieren mit Schnellschliffgrund auf Nitrobasis, dann Schleifen und anschliessend Lackierung mit einem nitrobasierten Seidenmattlack - teilweise wurden die Geräte dann noch hochglanzpoliert.

Die Farbe wurde nie durch Beizen oder Lasieren erreicht, sondern durch Einfärben des Lackes. Die ganzen Zutaten für so einen Lackaufbau gibt es noch heute standardmässig bei Clou zu kaufen, hier bekommt man sogar eine Farbschablone, die man auf das rohe Furnier legen kann, um in etwa sehen zu können, wie sich verschiedene Abfärbetinkturen auf das Endergebnis auswirken.

Spritzwerkzeuge sind heute auch nicht mehr den Profis vorbehalten - ich benutze z.B. einen Einhell Kompressor für 79 Euro und eine Mini-Spritzpistole von Metabo für 29 Euro.

Der Vorteil der eingetönten Lacke gegenüber dem Lasieren oder Beizen ist, dass es a) viel professioneller aussieht und b) reversibel ist. Wenn man sich "verbeizt" hat, ist das Furnier hinüber. Falsch gefärbten Lack kann man dagegen mit Nitro wieder abwaschen und von vorne anfangen. Farbverläufe, wie sie beim Elektra original sind, lassen sich auch nur mit der Lackiermethode problemlos hinbekommen.

Gruss Frank


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BeitragVerfasst: Mo Sep 16, 2013 23:06 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
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Hallo Frank,
es ist zwar richtig, dass die Radios in der von dir beschriebenen Art und Weise lackiert wurden. Daß diese Vorgehensweise jedoch das bessere Ergebnnis bringt ist nicht richtig. Schon immer galt beim Lackieren der Grundsatz, dass die Farbtiefe und Reinheit umso besser kommt, je tiefer die Pigmente im Lack liegen. Das beste Ergebnsi bringt daher das Beizen des Holzes im Grundton, das anschließende Spritzen des sunburst und zuletzt der Klarlack.
Daß das in den 50ern anders gemacht wurde dürfte auf wirtschaftlichen Erwägungen beruhen. Es waren mehrere Schichten Klarlack nötig und daher mischte man die Pigmente halt gleich mit rein, alles in einem Aufwasch. Das sparte gewaltig an Arbeitsschritten. Die Ergebnsisse sind daher auch eher als mäßig anzusehen. Im sunburst ist in den Schwärzen kaum mehr die Holzmaserung zu erkennen. Das kriegt man anders wesentlich besser hin.
Wem absolute Originalität wichtig ist, der wird das auch so beim Restaurieren in der alten Art und Weise machen. Man muss sich aber darüber im klaren sein, dass diese Nitrolacke von miserabler Qualität sind. Flecken durch Wasseraufnahme, Risse durch Spannunggen im Holz, ect. sind vorprogrammiert.
Ich verwende daher ausschließlich moderne professionelle 2K Lacke aus dem Fahrzeugbereich. Wer dessen Eigenschaften mal kennengelernt hat, der langt keinen Nitrokombi - Alkydharz oder Kunstharzlack mehr an. Und die Ergebnisse sind genial. Die Lacke sind reissfest, vergilben nicht und sind uneingeschränkt polierbar.
Zugegeben - es ist nicht Original, aber es sieht einfach super aus.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Di Sep 17, 2013 6:11 
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Da ich gerade an einem neuen Lackaufbau sitze ein kurzer Einwurf von mir.
Den alten Lack habe ich mit der Ziehklinge runtergeholt. Darunter saß also der unberührte Untergrund. Dieser hatte eine wasserlösliche Patina (Lasur?) oben drauf. Die ließ sich einerseits mit einem feuchten Lappen abtragen, andererseits verschwand sie durch das leichte Anschleifen des Furniers.
Und dies war nicht das erste mal, daß mir dies begegnet ist.
Das Radio ist ein Grundig von 1950/51. Dürfte also kein Einzelfall eines Nischenherstellers sein. Aufgefallen ist mir so etwas auch bei Nordmende.

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Sep 17, 2013 7:48 
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radiofreddy hat geschrieben:
bitte nicht böse sein, aber mir zieht es immer alles zusammen, wenn ich sehe, wie ein ehemals schönes Radio in ein Heimwerkerprojekt verwandelt wird.


Es als Heimwerkerprojekt zu bezeichnen, finde ich auch etwas übertrieben. Man muss bedenken, es macht sich jemand die Mühe, ein Radio wieder herzurichten und es sieht nicht mal schlecht aus. Dass es nicht jedem gefallen muss, ist klar, aber ich finde es eigentlich gut gelungen.

_________________
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.


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BeitragVerfasst: Di Sep 17, 2013 18:10 
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Vagabund hat geschrieben:
radiofreddy hat geschrieben:
bitte nicht böse sein, aber mir zieht es immer alles zusammen, wenn ich sehe, wie ein ehemals schönes Radio in ein Heimwerkerprojekt verwandelt wird.


Es als Heimwerkerprojekt zu bezeichnen, finde ich auch etwas übertrieben. Man muss bedenken, es macht sich jemand die Mühe, ein Radio wieder herzurichten und es sieht nicht mal schlecht aus. Dass es nicht jedem gefallen muss, ist klar, aber ich finde es eigentlich gut gelungen.



Also zu dem Frank seinem Zitat ...Da muss der Frank aber jetzt etwas zeigen, das eben NICHT ein Heimwerkerprojekt ist, und zwas von ihm selbst. Kritik ist ja schön und gut, aber so?? Dann mal los Frank........Zeig mal das Du es besser kannst.

Ich selbst finde das Projekt gut gelungen. Und das sage ich mal als Schreiner und dafür von mir:

Bild

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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius


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BeitragVerfasst: Mi Sep 18, 2013 12:17 
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GeorgK hat geschrieben:
Also zu dem Frank seinem Zitat ...Da muss der Frank aber jetzt etwas zeigen, das eben NICHT ein Heimwerkerprojekt ist, und zwas von ihm selbst. Kritik ist ja schön und gut, aber so?? Dann mal los Frank........Zeig mal das Du es besser kannst.


Das sehe ich genau so, wer große Worte spuckt, der soll doch bitte auch entsprechende Ergebnisse vorweisen.

So eine professionelle originalgetreue Gehäuserestauration das ist schon oberste Königsklasse.
Da gehört schon mehr dazu als wie das Profiwerkzeug vom Baumarkt und der Speziallack von Clou.

Jeder der schon mal so eine Komplettsanierung in Angriff genommen hat, weiß wie schwierig das ist.

Gruß Ralf :)


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BeitragVerfasst: Mi Sep 18, 2013 13:50 
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Ralf hat geschrieben:
GeorgK hat geschrieben:
Also zu dem Frank seinem Zitat ...Da muss der Frank aber jetzt etwas zeigen, das eben NICHT ein Heimwerkerprojekt ist, und zwas von ihm selbst. Kritik ist ja schön und gut, aber so?? Dann mal los Frank........Zeig mal das Du es besser kannst.


Das sehe ich genau so, wer große Worte spuckt, der soll doch bitte auch entsprechende Ergebnisse vorweisen.

So eine professionelle originalgetreue Gehäuserestauration das ist schon oberste Königsklasse.
Da gehört schon mehr dazu als wie das Profiwerkzeug vom Baumarkt und der Speziallack von Clou.

Jeder der schon mal so eine Komplettsanierung in Angriff genommen hat, weiß wie schwierig das ist.

Gruß Ralf :)



Genau Ralf,
Und.................. Marco mach so weiter!! :super:

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Matthias Claudius


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BeitragVerfasst: Mi Sep 18, 2013 18:54 
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Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Die Arbeit ist doch auf einem sehr guten Weg. Der Farbton ist halt dunkler als im Original und es wurde auf den sunburst verzichtet. Aber wenn dieses Ergebnis jetzt richtig mit Klarlack versiegelt und die Oberfläche völlig geschlossen würde, dann sähe das hervorragend aus. Ansonsten ist das Geschmackssache.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Mi Sep 18, 2013 21:33 
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Hallo Gemeinde,

vor ca 2 Jahren habe ich einem guten Bekanten seine Elektra, bzw das Gehäuse neu aufgearbeitet. Der Ursprungszustand war fast gleich der hier vorgestellten von maggo99, rissiger Lack zum Teil abgeblättert.
Die Vorgehensweise wie Folgt:
Gehäuse mit FLT Abbeizer (Gel) von der alten Farbe befreit, mit Nitroverdünnung gründlich Farb- und Abbeizerrückstände abgewaschen und anschießend das Holz mit Essigwasser neutralisiert.
Nachdem das Gehäuse wieder gut getrocknet war (ca 1 Tag) das Furnier mit feinem Sandpapier Körnung 400 leicht angeschliffen und entstaubt.

Das sah dann so aus:
Dateianhang:
Elektra 001.jpg
Elektra 001.jpg [ 112.2 KiB | 6708-mal betrachtet ]


Im nächsten Schritt wurde in kurzen Abständen (ca 5min) 3 mal HS-2K-Klarlack mit Spritzpistole aufgetragen und das Gehäuse für 2 Tage in die Ecke gestellt.
2) Schritt: Mit Wasser und Nassschleifpapier Körnung 240 wurde nun mittels einenes eines Kork-Schleifklotzes das Gehäuse wieder angeschliffen. (aufpassen besonders im Kantenbereich nicht zuviel schleifen dass das Furnier zum vorschein kommt). Trotz der 3 Schichten 2K- Klarlack waren noch viel Kabilare vom Furnier sichtbar, die es gilt bis zum Finsh zu schließen.
3) Schritt: Das Auftragen der Schattierung erfolgte mittels Airbrushpistole miit einer halbtransparenten Airbrushfarbe (Schminke Farbton Brasil-Braun). Diese halbtransparente Farbe hat die Eigenschaft je nach Schichtdicke mehr oder weniger abzudecken, was bedeutet, je mehr Farbe auf eine Stelle aufgetragen wird, desto dunkler und undurchsichtiger wird es. Duzu bedarf es natürlich an etwas Übung und man sollte zunächtst wenn man das noch nie gemacht hat erst mal auf einem weisen Blatt Papier ausprobieren. Man fängt also dort an aufzutragen wo die dunkelsten Stellen hin sollen, sprich am Randbereich und lässt dies zur Gehäusemitte auslaufen.
Ist die Gewünschte Farbintensität gegeben kann im Anschluß gleich wieder wie in (Schritt 2) Klarlack aufgesprüht werden, wichtig hier keinen Zwischenschliff vornehmen.
4) Schritt: Nach weiteren 2 Tagen Trocknung das ganze nochmal mit Nassschleifpapier anschliefen, auch hier besonders gut aufpassen und nicht zuviel wegschleifen.
Nun die letzte und Finsh- Lackierung in 2 Arbeitgängen mit 2K- Klarlack.
Im ersten Arbeitsgang wird nur sehr wenig Lack auf die gesamte Gehäuseoberfläche gesprüht, eine sogenannte Klebeschicht und nach fünf min Standzeit wieder Klarlack auftragen, diesmal etwas mehr.
Die Klebeschicht verhindert zwar das sich schnell Lackläufer bilden, ist aber keine Garantie, also bein aufsprühen einwenig Zeit lassen und gnau hinschaun.

Das Endergebnis sah dann so aus.
Dateianhang:
Elektra 026.jpg
Elektra 026.jpg [ 110.86 KiB | 6708-mal betrachtet ]

Dateianhang:
Elektra 028.jpg
Elektra 028.jpg [ 116.91 KiB | 6708-mal betrachtet ]

_________________
Gruß Jupp


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BeitragVerfasst: Do Sep 19, 2013 1:03 
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Beiträge: 5838
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Nur einmal zur Information: Javelwasser - was ist das? Hier eine Antwort: http://de.wikipedia.org/wiki/Javelwasser

(@ Jupp only!!! - Hoffentlich habe ich da jetzt nicht einen Zauber entweiht [scared])


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BeitragVerfasst: Do Sep 19, 2013 1:56 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
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Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hi Jupp,
genauso mache ich das im wesentlichen auch und so ein Ergebnnis kriegt man eben nur mit 2K-Lacken hin. Vielleicht mögen es manche als "überrestauriert" betrachten, aber ich finde es super.
Ist die Schminke Farbe wasserbasiert? Früher zu meinen Airbrushzeiten hab ich oft Schminke benutzt, allerdings fand ich immer, dass die dazu neigt die Pigmente aufzustellen wenn nur fein genebelt wird. Aber das ist eine Eigenschaft aller wasserbasierten Farben.
Aus dem gleichen Grund den du genannt hast, benutze ich auch kein schwarz für den sunburst, sondern einen lasierenden Braunton. Dann bleibt die Maserung des Furniers besser erhalten.

Die Oberfläche sieht auf den Bildern absolut perfekt aaus. Hast du gar keine Einschlüsse bekommen und wenn nein, wie vermeidest du Staub und sonstige Schwebeteilchen.
Ich hab das noch nie ganz ohne Einschlüsse geschafft. Deshalb schleife ich die Oberfläche zum Schluss noch mal mit Körnung 1500 und dann wird poliert. Eine Arbeit, auf die ich gerne verzichten würde....

Gruß,

Achim


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BeitragVerfasst: Do Sep 19, 2013 9:03 
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Hallo Achim,

ja, die Schminke ist wasserbasierende sehr fein pigmentierte Acryl-Airbrushfarbe. Ich arbeite häufig bei der Restauration von Gehäusen mit diesen lasierenden Farben. Gerade diese Brauntöne eingen sich bestens um schadhafte Stellen im Furnier zu retuschieren, man sollte das nur nicht direkt auf dem nackten Holz ausüben, vorher ein paar Schichten Klarlack auftragen. Dies hat den Vorteil das ein misslungener Versuch mit etwas warem Wasser wieder rückgängig gemacht werden kann, was auf saugendem Holz leider nicht mehr möglich ist. Vor allem, und das ist ein ganz wichtiger Aspekt, verträgt sich diese Airbrushfarbe so gut wie mit allen Lacken, sogar aggressive Nitrolacke können überlackiert werden.
Nur mal als Beispiel was alles möglich ist:
An der hinteren Kante eines Saba-Gehäuses war ein Stück Furnier ausgebrochen, nicht nur das, aus dem Trägerholz fehlten auch ca. 3mm an Stärke. Nun muss ich dazu sagen, das man soetwas nicht nur mit Farbe beheben kann, zunächst muss erst einmal alles auf eine Ebene gebracht werden. Dazu verwendete ich Holzspachtelmasse von Clou in zwei verschiedenen Farbtönen, zuerst mit Nussbaum mittel den Ausbruch komplett schießen und planschleifen. Mittels einer Nähnadel und Skalpell wurden nun in der gespachtelten Fläche an den Stellen wo es etwas dunkler aussehen sollte (entsprechend der Furniermaserung) Kratzer und Einschnitte produziert. Im nächsten Schritt die Kratzer mit Spachtelmasse Nusbaum-dunkel ausgespachtelt und nach Trocknung plangeschliffen (siehe mitleres Foto) danach mit Klarlack überlackiert. Nach Trockung des Klarlackes das Gehäuse angeschliffen und jetzt mit der Airbrushfarbe die gespachtelte Stelle farbig angepasst (siehe Foto unten)
Dateianhang:
rep.jpg
rep.jpg [ 161.61 KiB | 6688-mal betrachtet ]


Auf Deine Frage zu den Staub- oder Fusseleinschlüssen: diese lassen sich nicht immer vermeiden, zumals ich keine Lackierkabiene besitze und alles unter freiem Himmel lackiere. Ich verwende zwar vor der Finishlackierung ein Wachstuch um die Oberfläche so gut wie möglich zu reinigen, aber dennoch kommt es vor das aus der Luft oder meiner Keidung schon mal ein Fussel auf der frisch lackierten Fläche landet. Man sieht das nicht direkt, erst nach dem der Lack getrocknet ist tritt hier und da schon mal ein Pickelschen zu Vorschein. Bei diesen kleinen Gehäuse hatte ich glück und brauchte keine Einschlüsse schleifen und auspolieren.

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Gruß Jupp


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BeitragVerfasst: Do Sep 19, 2013 9:18 
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Hervorragend Jupp,

das bringt meinen ganzen Plan der Gehäuserestauration meiner El. 56 durcheinander. Aber ich denke, ich werde umdisponieren. Meine Planung war es, eine orange Beize auf das Furnier aufzutragen und direkt danach mit dunkler Beize den Sunburst (ohne Anglizismen: geflammtes Furnier) einzuarbeiten.

Nun stellt sich mir die Frage... Wenn Du das nackte Furnier hast, gibst Du dort eine Beize im gewünschten Grundfarbton auf, oder lässt du das Furnier original und gibst eine Schicht Klarlack drauf? Das ist mir noch nicht ganz klar, ab der ersten Schicht Klarlack kann ich folgen.

Dann nochwas, wo bekomme ich diese Airbrush-Schminke und wie ist der richtige Name?

Kann ich eigentlich den Klarlack auch mit ner Airbrush lackieren, oder ist das dann zu dünn und zu wenig?

Ich glaub, ich brauch ne Lackierpistole :mrgreen:

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Philipp

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BeitragVerfasst: Do Sep 19, 2013 10:39 
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Hallo Philipp,

in der heutigen Zeit sind eher die helleren Gehäuse gefragt und aus diesem Grund verwende ich keine Beize die das Furnier dunkler macht. Alleine schon der Auftrag von Klarlack lässt das Furnier dunkler erscheinen, nimm einfach mal etwas Wasser und befeuchte damit ein frisch geschliffenes Furnier, das Holz wird dunkler. Wenn das Wasser wieder verdunstet ist, dann wird es automatisch wieder hell, bei aufgetragenen Klarlack ist dies nicht der Fall, das Furnier belibt dann dunkeler.

Mit Beize das Holz fließend im Übergang von hell nach dunkel so hinzubekommen wirst Du nicht schaffen, dafür ist Holz viel zu saugfähig. Vor allem wenn mal zuviel Beize drauf ist kann man das nicht mehr rückgängig machen. Das geht nur mit lassierenden Farben in einer Zwichenschicht, hier hast Du die Möglichkeit nach Deinem persönlichen Empfinden den Farbton je nach Auftragmenge zu bestimmen. Zum Beispiel die Brasilbraune Schminkefarbe reicht von einem gesichtsbraunen Ton bis fast schwarz.
Bekommen kannst Du die Farbe bei " Die Düse.de " Link: https://www.dieduese.de/index.php?modul ... 967e7a3fae

Mit einer Airbrushpistole Klarlack auftragen ist bei Radiogehäusen nicht angebracht, zumals diese Pistolen nur ein sehr kleines Bechervolumen besitzen und sehr sparsam mit Farben umgehn. Für Furnier (Holz) damit in eine geschlossene, glänzende Lackoberfläche zu bringen, ist unmöglich, hierzu benötigt man eine kleine mini HVLP Spritzpistole 125ml Farbbecher und einer Düse von 0,8 - 1,2 mm.

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Gruß Jupp


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