Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Ihr letzter Besuch: Fr Nov 01, 2024 1:18 Aktuelle Zeit: Fr Nov 01, 2024 1:18

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




 [ 44 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Sa Mär 29, 2014 14:54 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Sep 11, 2012 19:09
Beiträge: 614
Wohnort: Marl
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin,

mit dem Blaupunkt Nizza 3D das ich vom Flohmarkt abgegriffen habe steht nun auch die ersten Gehäuserestaurierung an.
Das Funier ist noch wirklich gut, der Lack aber verblasst, rissig, und er hat gefühlt ein Dutzend verschiedene Farbtöne angenommen..

Was ich bisher gemacht habe:

Chassis komplett restauriert und alle Messingteile poliert. Dazu von Kristallhochtönern auf Elektrostaten umgebaut. Mit denen kamen auch zwei neue seitliche Schallwände rein (die ursprünglichen Stoffe auf diesen waren zerfetzt), nämlich die zurecht gesägtem aus dem Emud de Luxe 62 Schlachtgerät. Auch die Elektrostaten stammen von dort.
Außerdem wurde auf 6E1P umgebaut, denn die originale EM 80 war nur noch sehr schwach.

Nun läuft das Radio sehr gut und es ist soweit fertig, wenn nicht das wäre:

Bild

Bild

Bild

Bild

Anzumerken ist, dass das Gehäuse hier weitaus besser aussieht, als in der Realtität.

Nun habe ich folgende Fragen:

Wie löst man die umlaufenden Zierleisten am besten?
Wie bekomme ich den alten Lack runter (es ist nur ein Dünnschichtfunier, schleifen möchte ich deshalb höchst ungern)
Welche Beize, welcher Lack? Auftragen würde ich mit Spritzpistole, da vorhanden.
Wie oft mit Klarlack lackieren?
Die Zierlinien links und rechts werde ich durch die klebbaren von ATR ersetzen (nach dem Beizen auftragen, und dann mit Klarlack überlackieren).

Gibt es sonst noch sinnvolles zu wissen zwecks Lackierung?

Ich bedanke mich vielmals für Eure Mithilfe, das Ergbenis werde ich selbstverständlich vorstellen!

mfg Tim

_________________
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: So Mär 30, 2014 0:49 
Offline

Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2765
Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hi Tim,
was den Lack angeht, da gehen die Meinungen auseinander. Ich persönlich verwende nichts anderes mehr als 2K-Klarlack aus dem KFZ-Bereich. Damit hat man keine Probleme da er nach der Polymerisation chemisch äusserst widerstandsfähig ist.
Den alten Lack kriegt man mit herkömmlichen Abbeizer runter.
Als Beize verwende ich die von Clou. Die trägt man besser mit einem Pinsel auf.
Bei 2 K-lacken wirst du ca. 5-6 Schichten mit Zwischenschliff brauchen bis alle Poren restlos gefüllt sind. Der große Vorteil gegenüber Nitrolack: Es sinkt hinterher nichts mehr ein.

Gruß,
Achim


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: So Mär 30, 2014 6:36 
Offline

Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
Hallo Tim

Also wenn ich mir die Fotos so an schaue, dann würde ich eher zu einer Aufbereitung der alten Lackoberfläche tendieren.
Hier mal mein Vorschlag zur Vorgehensweise:

1) Gehäuse mit Renuvell-Möbelregenerator mehrmals satt einreiben, das frischt ausgebleichtes Holz auf.

2) Mit Wahlnußöl die sich lösende Lackoberfläche festigen. => Das Öl unterwandert den Lack und härtet aus.

3) Die Lackoberfläche mit einem fettlösenden Reiniger gründlich reinigen.

4) Mit einer feinen Schleifpaste eventuell auf der Oberfläche ausgehärtetes Wahlnußöl herunter polieren.

5) Mit einer speziellen Autopolitur für verwitterte Lacke den Lack auf Hochglanz bringen.

6) Die Lackoberfläche mit einer Hartwachspolitur (auch Autozubehör) versiegeln.

Die Aufbereitung zieht sich über mehrere Wochen hin => Renuvell braucht einige Zeit bis das Holz gut getränkt ist und Wahlnußöl härtet nur sehr langsam. Viel Erfolg! :)

Gruß Ralf


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: So Mär 30, 2014 13:37 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Sep 11, 2012 19:09
Beiträge: 614
Wohnort: Marl
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin Leute,

@ Achim

Danke erstmal für die Tipps. Werde ich mir merken.
Hast Du noch einen Tipp zum Entfernen der Zierleisten?

@ Ralf

Nein, bei diesem Gehäuse ist Hopfen udn Malz tatsächlich verloren.
Wie bereits geschrieben, auf den Bildern kommt es deutlich besser daher als in real.
Mein Vater ist Tischler und meint das auch.
Allerdings hat er noch nie ein altes Radio lackiert, deshalb frage ich euch.

Equipment und Begabung sind auf jeden Fall vorhanden.

Es geht nur im die Vorgehensweise, was wie und womit.

Mit Walnussöl habe ich auch schon gearbeitet und gute Erfahrungen gemacht. Aber wie gesagt, nicht bei diesem Radio.


mfg Tim

_________________
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: So Mär 30, 2014 14:04 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Dez 24, 2013 23:00
Beiträge: 1303
Wohnort: Ich bin ein Ruhrpottwestfale
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Tim,

lese unter anderem hier:

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=33&t=16724

Da steht schon eine Menge drin zum Thema Messingleisten!

Nette Grüße
Hennes

_________________
Freundliche Grüße
und
guten Empfang
Hennes

Guten Empfang gibt es nur mit genügend Lötzinn auf der Rolle!

https://www.radiohennes.de/


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mo Mär 31, 2014 7:25 
Offline

Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
Hallo Tim

Bei meinem Blaupunkt Florida hatte ich die Front einfach ab-geklebt, so können die Zierleisten dran bleiben. Es wurde also nur die Außenseite des Gehäuses neu lackiert:
Dateianhang:
BL10.jpg

Bei Sprühlack und Profiwerkzeug kann ich dir leider keine Tips geben, ich mach das nur hobbymäßig mit möglichst einfachen Mitteln.

Gruß Ralf


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di Apr 01, 2014 11:18 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Sep 11, 2012 19:09
Beiträge: 614
Wohnort: Marl
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin,

@ Hennes

Danke, werde ich mir "reinziehen"!

@ Ralf

Bekommt man das denn so genau hin, dass man den alten Lack nicht mehr sieht ganz an der Kante?
Habe hier gerade ein Radio auf de Tisch, da wurde auch "abgeklebt", aber nicht so gut..

mfg Tim

_________________
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di Apr 01, 2014 17:44 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mi Jan 08, 2014 17:54
Beiträge: 63
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin Tim,
hey, you know, dass mein Opa gut mit Holz kann.
Habe auch die Beize von Clou und Pinsel würde ich da nicht Empfehlen. Ich verwende da einen Schwamm, der zusammengefaltet wird und dann in Beize getunkt wird!
Dann mit der Maserung gleichmäßig den Schwamm über das Radio ziehen! Ergebnis siehste ja beim Deckel von meinem Fidelio 55!

Gruß André :bier: :danke: :super:


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di Apr 01, 2014 19:52 
Offline

Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2765
Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hi Tim,
zu den Messingleisten kann ich leider nichts sagen, aber ich persönlich würde sie in jedem Fall entfernen. Abkleben ist immer ein Kompromiss, zumal man die Leisten in eingebautem Zustand nie richtig polieren und Zaponieren kann.
Ein Anleitung für 2K-Lacke gibt es hier: viewtopic.php?f=33&t=15825&hilit=versuch+einer+anleitung

Gruß,
Achim


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di Apr 01, 2014 19:58 
Offline

Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
Ebi96 hat geschrieben:
Bekommt man das denn so genau hin, dass man den alten Lack nicht mehr sieht ganz an der Kante?
Habe hier gerade ein Radio auf de Tisch, da wurde auch "abgeklebt", aber nicht so gut..

Die Zierleisten können den Abbeizer vertragen. Abgeklebt wird nur, damit die Front erhalten bleibt. Denn die Frontinnenseite neu zu machen ist Fummelwerk.

Ich mach das meistens so, das ich erst mit der Ziehklinge probiere den alten Lack grob zu entfernen. Klappt das nicht kommt der Heißluftfön mit der Spachtel zum Einsatz. Je mehr alten Lack man mit diesen "trockenen" Mitteln herunter bekommt desto weniger Sauerei gibt es dann nachher mit dem Abbeizer. Die Feinheiten macht man danach mit dem Abbeizgel. Ruhig dick einkleistern mit dem Gel und aufpassen das das Zeug nicht fest trocknet während der Einwirkzeit. Dann mit einem Spachtel den Schmodder grob vom Gehäuse herunter nehmen, eventuell nochmal nach kleistern wenn der Lack noch nicht vollständig gelöst ist. Die Nachbehandlung erfolgt mit Glasreiniger, Wasser und Wurzelbürste, so kannst du das Lack-Gel-Gemisch bis direkt an den Zierleisten rückstandsfrei weg schrubben. Mit dem Wasser zügig arbeiten, sonst quillt und löst sich das Furnier.

Falls du das Gehäuse komplett neu lackieren möchtest ist es natürlich besser wenn du die Zierleisten heil herunter bekommst. Nur wenn sie kaputt gehen hast du ein Problem....

Gruß Ralf


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di Apr 15, 2014 19:01 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Sep 11, 2012 19:09
Beiträge: 614
Wohnort: Marl
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin Ralf,

danke für die vielen Tipps!
Heute habe ich an einem Schrottgehäuse mal etwas probiert zwecks Lack entfernen.
Ich denke ich bekomme das hin!

mfg Tim

_________________
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Di Apr 15, 2014 20:09 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Jun 28, 2012 18:29
Beiträge: 2202
Wohnort: Rheinhessen, Nähe Wörrstadt
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo.

Zu den Gummi-Pseudo-Messingzierleisten bei den alten Grundigs (z.B. 2030) wurde schon des Öfteren besprochen.
Bei manchen Modellen geht es bei der Restaurierung eben nicht mehr ohne Neulack. Beim Abbeizen werden diese Zierleisten zwangsläufig beschädigt. Oft sind sie ohnehin schon beschädigt.

Als Ersatz nahm ich damals Messingröhrchen und lötete kleine Messingnägel an, die ich dann in die Fugen der alten Zierleisten eindrückte. Das ging überraschend gut und poliert sehen die Messingröhrchen besser als das Original aus.

download/file.php?id=5763&mode=view

viewtopic.php?f=33&t=9862

_________________
Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Apr 16, 2014 19:17 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Sep 11, 2012 19:09
Beiträge: 614
Wohnort: Marl
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin,

heute ging es dann mal ran an den Blaupunkt.
Schön mit Abbeizer eingepinselt das ganze Gerät.
Dann das ganze unter Folie (so stand es auf dem Abbeizer) und 2,5h gewartet.
Danach war die Paste dann teilweise fest :angry:
Aber auch dort wo sie noch schön weich war.. also ich hatte mir das ganze wirklich einfacher vorgestellt.
Da gehört ja mit dem Spachtel noch mehr mechanische Muskelkraft zu wie der Abbezier wirkt.
Habe ich was verkehrt gemacht? Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass das so schwer zu gehen hat..

Mit Wasser nachgespült haben wir auch, das brachte absolut gar nix.

Nun hab ich hier noch Aceton, sollte ich das mal statt dem Wasser verwenden?

Auf dem Abbeizer steht im übrigen drauf das man mindestens ine Stunde bei hartnäckigen Lacken aber auch mehrere Stunden warten soll. Aber dann wird der Mist fest. Das ist doch nicht Sinn der Sache?

Papa und ich sind im Moment etwas enttäuscht. Hmm.

mfg Tim

_________________
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Apr 16, 2014 19:55 
Offline

Registriert: Do Sep 03, 2009 17:54
Beiträge: 354
Wohnort: Bad Honnef/Aegidienberg
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo Tim,

dann erzähl doch mal welchen Abbeizer Du verwendet Hast, das ganze Biozeug taugt nicht die Bohne.
Ich vewende ein Geel von FLT oder Faust: http://www.idealo.de/preisvergleich/Lis ... eizer.html
Das Geel wird satt aufgetragen und ca. 15min einwirken lassen, dann stoße ich mit einem Japanspachtel den Snodder runter. Meist reicht ein Autfrag nicht aus um die alte Farbe komplett zu lösen, also nochmal einstreichen. Beim zweiten Auftrag wieder 15min warten und die restliche Farbe geht dann problemlos runter. Danach mit reichlich Verdünnung die Rückstände mit alten Lappen oder Papierküchentücher abwaschen. Noch etwas nicht das Ganze Gehäuse mit Abbeizer einstreichen immer nur eine Seite behandeln. Wenn Du die alte Farbe runter hast nimm einen Küchenschwamm, warmes Wasser mit etwas Spülmittel und befeuchte damit die Holzoberfläche. Zeigen sich jetzt noch milchige Stellen, dann sind das noch Rückstände vom Abbeizer, die kannst Du mit der rauhen Seite des Schwamms ohne große Anstrenung abrubbeln.

_________________
Gruß Jupp


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: Mi Apr 16, 2014 20:15 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Sep 11, 2012 19:09
Beiträge: 614
Wohnort: Marl
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin Jupp,

der Abbeizer ist von decotric. "kraftvoll und gründlich" soll er sein.
Davon merke ich absolut nichts.

Ich werde das morgen nochmal mit meiner Pampe so probieren wie Du schreibst, habe sie ja eh hier.
Taugt das dann auch nicht, hol ich mir mal was von Deiner.. grr.

mfg Tim

_________________
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand


Nach oben
  
 
 [ 44 Beiträge ]  Gehe zu Seite 1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: claudebot und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum