Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Di Mär 30, 2010 18:40 
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Danke für den Zuspruch, Jungs! 8_)

Jetzt habe ich alles noch mal ordentlich abgeschliffen und das Öl dünn mit einem Lappen aufgetragen - keine Fusseln mehr! Das hätte ich nicht gedacht!
Dabei habe ich das Hartöl letztes Mal mit einem Schaumstoffpinsel aufgestrichen, der allerdings schon einige Jahre unbeachtet in einem Regal gelegen hatte. Mag ja sein, daß der bröselte, aber es waren eindeutig Flusen und keine Krümel. Naja, jetzt weilt er im Mülleimer.

Die Ballenmattierung habe ich mir trotzdem gekauft. Muß das doch mal ausprobieren ...

Gruß
Frank


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BeitragVerfasst: Di Mär 30, 2010 18:52 
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Na jetzt ich nochmal...
Schon gelesen?

http://dampfradioforum.de/to ... rtoel.html


Den Stress hättest Du Dir sparen können.
Aber trotzdem - weitermachen!

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Mär 30, 2010 19:19 
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Den Thread hatte ich gelesen. Du meinst den Teil mit dem sauberen Ballen?
Ich war ja der Meinung, der Schaumstoff wäre sauber und wollte es besonders gut machen.

Aber was anderes: Wie bist Du mit der Messingleiste verfahren? Hast Du sie abgeklebt oder hast Du drübergestrichen und evtl. danach abgewischt? Das war nämlich ein Grund für den Schaumstoff, daß ich möglichst nah ans Messing komme, ohne es zu berühren.

Gruß
Frank


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BeitragVerfasst: Di Mär 30, 2010 19:26 
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Hau das Öl da rüber. Wenn das Messing sauber ist, bleibt es dann auch so. Da läuft nichts mehr an.

paulchen


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BeitragVerfasst: Mi Apr 14, 2010 21:29 
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Hallo,

nicht daß ich bei meinem Zierstreifen-Rondo schon weiter wäre, - mitnichten, - aber ich habe neulich in einer Fernsehdokumentation etwas Bemerkenswertes gesehen.

Der TV-Sender "National Geographic" zeigte in einer Doku über "Superfabriken" den Werdegang eines Rolls Royce.
Kurz vor der endgültigen Fertigstellung bringt da ein Mitarbeiter auf jeder Seite noch einen von vorn bis hinten durchlaufenden Zierstreifen an. Ich meine, es war sogar ein doppelter Zierstreifen, - also zwei Streifen parallel.
Der Mtarbeiter meinte, er wäre der Einzige bei Rolls Royce der sowas kann. Immerhin zieht er den Streifen frei Hand. Das war zu sehen. Für den Zierstreifen benötigt er über 2 Stunden. :shock:

So einen Rondo Zierstreifen würde der noch vor dem ersten Frühstück ziehen. - Ich habe mich allerdings gefragt, was er wohl macht wenn er mitten in der Arbeit mal niesen muß ..... :roll: :?

Gruß

Rocco11

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The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related


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BeitragVerfasst: Do Apr 15, 2010 7:41 
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Hallo Rocco,

ein Zufall, daß Du ausgerechnet jetzt über RollsRoyce Zierstreifen sprichst - unsere Clique vom Röhrenstammtisch besichtigte an diesem Dienstag die RR-Sammlung in Mühlheim, das war sehenswert.

Bei dieser Gelegenheit habe ich auch einige dieser handgemalten Doppel-Zierstreifen auf den Kotflügeln unter die Lupe genommen. Diese wurden mit speziellen Langhaar-Pinseln aufgebracht, bei Moppeds findet man solche Verzierungen ebenfalls sehr oft.

Handliniert, sieht aber aus, wie mit einer Maschine gezogen:

Bild

Und hier in rot:

Bild

Über das Polieren haben wir auch noch was lernen können :D Hier die Alu-Seitenwand eines RR Phantom 1 von 1926:

Bild

_________________
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: So Mai 02, 2010 13:57 
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Hallo zusammen,

der Rondo ist nun fertig und wieder zusammengebaut! 8_)

Hier ist mal in lockerer Reihenfolge aufgeschrieben, was ich so alles am Gehäuse gemacht habe, was klappte und was nicht.

Leider hat's länger gedauert als erwartet, das lag unter anderem an einigen selbstverschuldeten "Rückschlägen".
Für eine abschließende Politur z. B. stellte ich den Rondo mit einer Seite auf den Teppich. Als ich ihn umdrehte, um die andere Seite zu polieren, war sie zerkratzt - auf dem Teppich hatte sich ein Fleck Lötzinn festgesetzt und die häßliche Fratze der sinnlosen Verwüstung auf der rechten Gehäuseseite hinterlassen :( . Also wieder abschleifen, bis die Kratzer weg sind und neu aufbauen.

Goldstreifen in Hartöl
Wie auch schon bei meinen vorherigen Versuchen nahmen die Streifen das Hartöl gut an. Man kann sie zwar ertasten (das sollte nur Puristen stören), aber nur mit krimineller Energie abknibbeln. Beim Zwischenschliff sollte man die Streifen separat mit feiner Körnung anschleifen und sie dabei beobachten; es läßt sich gut erkennen, wenn die Hartölschicht durch ist. Aber selbst dann ist keine Panik nötig, die Metallschicht der Streifen ist recht dick, und es reicht wenn man jetzt aufhört zu schleifen. (Dafür hatte ich ja vorher meine Versuche gemacht.)

Poliermaschine
Vor ein paar Wochen, als ich alles perfekt glaubte, wollte ich die Oberfläche polieren, mit Autopolitur, wie empfohlen. Faul, wie ich bin, natürlich nicht per Hand, nein nein: Ich habe ja eine Auto-Poliermaschine! Aber die dreht wohl etwas zu schnell, auf jeden Fall hatte ich danach viele matte Stellen im Lack.
Naja, eine Hartöl-Schicht mehr (nach dem Anschleifen mit 600er) hat nicht geschadet. Nach alter Väter Sitte händisch poliert, und es glänzte wieder.
Man sollte aufpassen, daß man keine Politur unter die Messingleisten drückt. Die weißen Stippen sind zwar wunderbar zu sehen, lassen sich aber nur schlecht rauspuhlen.

Hartöl auf Messingleisten
Anfangs hatte ich peinlichst vermieden, mit dem Hartöl an die Messingleisten zu kommen. So bugsierte ich das Öl mehr oder weniger geschickt mit einem Pinsel bis in die Ritzen - mit dem Nachteil, daß man im Bereich vor der Messingleiste nach dem Trocknen die Pinselstriche sehen konnte.
Viel Arbeit ersparte mir dann der Hinweis
paulchen hat geschrieben:
Hau das Öl da rüber. Wenn das Messing sauber ist, bleibt es dann auch so. Da läuft nichts mehr an.
:).

Wasserränder
Wie Ihr vielleicht noch wißt, waren oben tief eingedrungene Wasserränder, die ums Verrecken nicht weggingen. Kaum ein Ratschlag aus dem Forum half. Zwischendurch hatte ich an einem anderen Stück Holz Experimente mit Asche gemacht, laut verschiedenen Internet-Ratgebern sollte das gut Flecken aus dem Holz bringen. Ok, hat nicht geklappt, also keine Asche.
Danach rieb bzw. schliff ich den Deckel vom Rondo mit feiner Stahlwolle naß aber kräftig ab. Das sah zuerst ganz gut aus, aber als es getrocknet war, sah ich, daß ich genau die Stahlwolle verwendet hatte, die ich auch vorher für die Asche-Versuche genommen hatte. :shock: :evil: Und damit hatte ich eine schwarze Sprenkelung tief im Rondo-Holz, so daß meine Halsschlagader zur Bierpulle anschwoll. Grrrr, war ich sauer, Gottseidank war kein Hammer in der Nähe.
Danach benutzte ich nacheinander in wechselnder Reihenfolge zum Auswaschen Aceton und Verdünnung, und zum Schleifen (saubere) Stahlwolle 000 und Sandpapier. Gleich zu Beginn hatte ich eine Stelle fast durchgeschliffen (siehe hier). Die Herausforderung war nun, so vorsichtig vorzugehen, daß dies nicht nochmal passiert. Am meisten geholfen hat wahrscheinlich das Sandpapier, alles in Allem war's aber eher die Kombination der Mittel. Das Sandpapier sollte die letzte Wahl sein.
Es hat lange gedauert, bis ich den Mist wieder 'rausbekommen habe. Glückes Geschick, die Wasserränder waren danach auch raus :).

Riefen
Was mir die ganze Zeit nicht gefallen hat: Ich bekomme die Oberfläche nicht so eben, wie ich mir das vorgestellt hatte, siehe Foto unten. Ich dachte immer, es läge am Hartöl. Aber die Riefen sind zum Teil im Holz. Inzwischen glaube ich, daß es am vorangegangenen Schleifen des Holzes mit der Stahlwolle liegt (siehe oben). Evtl. holt sich die Stahlwolle das weichere Holz raus - gerade wenn man in Maserungsrichtung schleift -, und es bleiben Riefen über.
Kann das sein?

Ballen statt Pinsel
Ich habe die letzten Hartölschichten mit Ballen aufgetragen - das klappte wunderbar, viel gleichmäßiger als mit dem Pinsel.

Hartöl nur auf waagerechte Flächen!
Einmal hatte ich an einer senkrechten Wand lackiert (= Hartöl aufgetragen), prompt bildeten sich Tropfen. Das fiel mir natürlich erst auf, als alles getrocknet war. :arrow: abgeschliffen, neu gemacht.
Hartöl werde ich in Zukunft nur noch auf waagerechte Flächen auftragen.

Hier mal ein paar Bilder.


Vorher/nachher. Die Farben sind nicht direkt vergleichbar, andere Umgebung, andere Kamera. Die Schallwand ist allerdings heller und deutlich weniger grau geworden, und die Gehäusefarbe ist wegen der verwendeten Dünnschichtlasur etwas dunkler.
Bild Bild

Bei genauerem Hinsehen erkennt man über der Unterkante einen schmalen hellen Streifen. Auch diese Fläche stand während eines Hartöl-Auftragens senkrecht; und da das Hartöl nicht sofort trocken ist, hatte es Zeit abzusacken. Ich versuchte es wegzupolieren/-schleifen, befürchtete dann aber, durchs Furnier zu schleifen und beließ es dabei.
Bild

In der linken Deckelseite spiegelt sich ein Schrank, die Oberfläche ist nicht scheckig, bis auf die Stelle, die ich wegen Beinahe-Durchschleifens nachbessern mußte. Von den Wasser/Dünger/Blumenerde/Was-weiß-ich-Flecken ist nichts mehr zu sehen.
Bild

Es ist gar nicht so einfach, die Unebenheiten mit der Digitalkamera festzuhalten. Man braucht eine relativ trübe Lichtquelle, bei der die Kamera nicht sofort ihre Blende zumacht.
Dies ist natürlich die Sicht des pedantischen Restaurators. Eigentlich fällt es nur auf, wenn man danach sucht; das Gerät ist absolut wohnzimmertauglich. Das flache Loch am Rand war übrigens von Anfang an drin.
Bild

Hier mal zwei Spiegelfotos.
Bild Bild

Die Streifen gehen nicht genau mittig unter dem Emblem her. Der Schriftzug war schon ab Werk so schräg, die Bohrungen sind unterschiedlich hoch. Unterhalb der Messingleiste sieht man hier auch die oben erwähnten Pinselstreifen.
Bild

Diese Rundung besteht aus drei Einzelstreifen: dem Viertelkreis und zwei angrenzenden geraden Streifen. Die hellen Pickelchen sind übrigens kein Staub o. ä., sondern Reflexionen (Licht von rechts).
Bild


Ein paar Dinge, die nicht ganz zum Topic passen.

Lautsprecherstoffwäsche nach Schumis Tip - wunderbar 8_).
Vorher / nachher
Bild Bild

Sendernadel-Filz
Rocco11 machte mir den Vorschlag, den fehlenden Filz einer Sendernadel durch ein Stückchen Kork zu ersetzen, das mit einer Lederlochzange ausgestanzt und mit einer Nadel durchbohrt wird. In einem Loch meiner Lederlochzange fand ich noch ein Stück Leder, das ich mal aus einem Gürtel gestanzt hatte. Mit einer Nähahle stieß ich ein Loch durch, vergrößerte es passend und steckte es auf - klappt!

Messingflächen der Drehknöpfe
Die Drehknöpfe waren ziemlich verhunzt. Um den alten, teilweise abgeblätterten Lack (ha, paßt ja doch zum Thema :) ) abzubekommen, polierte ich sie mit "Sidol Metallpolitur" und zusätzlich vorher mit Stahlwolle, wenn sie vermackt waren. Dafür schraubte ich die Knöpfe auf vorher abgesägte Schrauben passenden Durchmessers und spannte diese in einen Akku-Schrauber ein.
Ergebnis: Es ist bequem, man bekommt eine gleichmäßig polierte Messingfläche und man kommt besser in die Ecken.


Tjo, bei der Restauration habe ich 'ne ganze Menge dazugelernt. Die Experimentierfreude hat zwar nicht immer zu guten Ergebnissen geführt, aber es hat insgesamt Spaß gemacht! Gestärkt gehe ich ans nächste Radio :).

Vielen Dank für die guten Tips!

Gruß, Frank


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BeitragVerfasst: So Mai 02, 2010 19:07 
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Bosk Veld hat geschrieben:
Riefen
Was mir die ganze Zeit nicht gefallen hat: Ich bekomme die Oberfläche nicht so eben, wie ich mir das vorgestellt hatte, siehe Foto unten. Ich dachte immer, es läge am Hartöl. Aber die Riefen sind zum Teil im Holz. Inzwischen glaube ich, daß es am vorangegangenen Schleifen des Holzes mit der Stahlwolle liegt (siehe oben). Evtl. holt sich die Stahlwolle das weichere Holz raus - gerade wenn man in Maserungsrichtung schleift -, und es bleiben Riefen über.
Kann das sein?


Diese "Riefen" wie du es nennst kennt man in Holzwurmkreisen auch als Poren. Damit die Oberfläche nach dem lackieren absolut glatt ist muss man diese Poren mit einem Porenfüller vorher auffüllen. Bei kleinen Poren reicht es wenn man die Oberfläche dick mit Schnellschleifgrund einstreicht und dann nach dem trocknen mit Schleifpapier aalglatt abschleift. Für größere Poren verwendet man am besten speziellen farblosen Porenfüller wie man ihn auch im Modellbau verwendet, der füllt besser und sackt beim trocknen nicht wieder zusammen.

Das Ergebnis ist aber auch so schon mehr als gut geworden.

:super:


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BeitragVerfasst: So Mai 02, 2010 20:20 
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Hallo Frank!

Viel Arbeit für ein, wie ich finde, akzeptables Ergebnis.

Die von Dir und Frank angesprochnen "Riefen" oder eben auch Poren, bekommt man bei leichtem "Befall" so weg, wie von Frank beschrieben.
Wenn es üppiger wird, sollte man schon zu kleinen Hilfsmitteln greifen.
Sehr bewähret hat sich da Bimsmehl mit Schellack angerichtet.
Wird eigentlich bei jeder etwas ausführlicher Beschreibung der Schellackpolitur erwähnt und beschrieben.
Einfach mal im Netz suchen.

Viel Spaß bei weiteren Geräten.
Man lernt mit jedem neuen Arbeitsgang was dazu. Und damit werden die Ergebnisse auch immer besser.
Aber fürs erstemal finde ich das gezeigte sehr gut!

paulchen


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BeitragVerfasst: Mo Mai 03, 2010 21:08 
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Hallo Ralf und paulchen,

danke für die Blumen und die Ratschläge!

Also: Schnellschleifgrund, klarer Porenfüller und Bimsmehl mit Schellack.

Ich gehe mal davon aus, daß sich alle drei mit Hartöl überstreichen lassen und durchsichtig genug sind.
Müssen diese Auffüller direkt aufs rohe Holz aufgetragen werden, oder kann man damit auch die Poren einer schon vorhandenen Hartöl-Schicht auffüllen?

Gruß, Frank


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BeitragVerfasst: Di Mai 04, 2010 5:48 
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Hallo Frank,

Klasse geworden! :super:
Mal sehen, ob ich ein ähnliches Ergebnis zustande bringe, wenn ich denn endlich mal dazu komme an dem Rondo weiterzumachen.

Leider hat sich eine neue Verzögerung ergeben. Mein Hauptrechner hat eine ernste Hardware-Fehlfunktion und verliert außerdem auch noch Wasser. :(
Ich muß nun erst den Zweitrechner aufrüsten damit er vorübergehend den Hauptrechner ersetzen kann. Denn dessen Reparatur wird viele Tage dauern.

Nebenher bin ich ja immer noch an diesem "Gerät, das die Welt nicht braucht". Mal sehen, ob ich den Rondo so nebenher etappenweise bearbeiten kann. Der Lautsprecherstoff sieht auch aus wie Sau. - Mit dem Othello 55 tut sich auch nichts mehr. Der steht nur im Weg herum. Manchmal weiß ich nicht mehr wo mir der Kopf steht. :|

Hast Du nun noch Lust bekommen die drehbare Ferritantenne auf Vordermann zu bringen? Eigentlich kann da ja nicht so sehr viel kaputt sein.

Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Di Mai 04, 2010 5:58 
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Viel Spaß beim studieren

http://www.radiomuseum.org/forum/die_te ... llack.html

Ich denke, die dort angesprochnen Dinge sollten alle Fragen beantworten.

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Mai 04, 2010 23:32 
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Hallo,
Rocco11 hat geschrieben:
Klasse geworden! :super:
Mal sehen, ob ich ein ähnliches Ergebnis zustande bringe, wenn ich denn endlich mal dazu komme an dem Rondo weiterzumachen.
Danke 8_)
Da habe ich keine Bedenken. Hauptsache, Du hast genug Baldrian dabei, wenn was schiefgeht. ;)

Zitat:
Mit dem Othello 55 tut sich auch nichts mehr.
Liegt es nur an dem fehlenden Hochtöner?
Zitat:
Manchmal weiß ich nicht mehr wo mir der Kopf steht. :|
Ich würde erstmal eine Sache zu ende machen, entweder die, die am schnellsten geht, oder die, die am meisten stört.
Zitat:
Mal sehen, ob ich den Rondo so nebenher etappenweise bearbeiten kann. Der Lautsprecherstoff sieht auch aus wie Sau.
Das wiederholte Abschleifen und die Hartölaufträge habe ich tatsächlich nur nebenbei gemacht, vielleicht 15 min am Tag. Die meiste Zeit verbrachte das Gehäuse mit Trocknen. Paralel dazu kannst Du z. B. den Lautsprecherstoff reinigen, dann hast Du schon mal ein nettes Erfolgserlebnis. Jetzt ist die Zeit noch gut, jetzt kannst Du den Stoff noch gut an der Heizung trocknen (bevor im Sommer die Heizungen ausgestellt werden).

Ich habe mich ja jetzt auch ziemlich lange an diesem Radio aufgehalten (auch elektrisch mußte ich einiges machen). Ein Nachteil dieser langen Bastelei ist zumindest bei mir gewesen, alles perfekt machen zu wollen, und das gleich beim ersten Mal. Man kann es einfach nicht so gut machen wie die Profis, und wenn doch, dann hat man Glück gehabt.
Wenn ich mir den Rondo später mal angucke, wird er bestimmt nicht mein schönstes Radio sein, aber mein erstes restauriertes.

Zitat:
Hast Du nun noch Lust bekommen die drehbare Ferritantenne auf Vordermann zu bringen? Eigentlich kann da ja nicht so sehr viel kaputt sein.
Nicht direkt Lust :), aber es ging recht einfach. Ich habe das Alu-Dach der Antenne abgeschraubt ¹, den Sprengring auf der Kunststoffhalterung entfernt ² und diese etwas angehoben. Dazwischen klebte ein zäher Schmierfilm, der sich mit Waschbenzin gut entfernen ließ. Silkonöl draufgesprüht, auch von oben (Tuch hinterhalten). Jetzt dreht sich der Ferrit wieder sehr gut, praktisch ohne Widerstand.
An der Ferritantenne ist übrigens ein Schalter. Weißt Du, wofür?
¹ Falls Du das auch machen willst: Sorge dafür, daß die quadratischen Muttern nicht aufs Chassis fallen können; eine davon ist mir nämlich (natürlich) ins Drehko-Gehäuse gefallen. Mann, habe ich nach dem Mistding gesucht! :).
² Aufpassen, daß Dir der Sprengring nicht ins Auge fliegt!


@paulchen
paulchen hat geschrieben:
Ich denke, die dort angesprochnen Dinge sollten alle Fragen beantworten.
Ich hatte es schon gelesen, trotzdem danke für den Link. Herr Renz erklärt die Dinge wirklich sehr anschaulich und detailliert.
Martin Renz hat geschrieben:
Der alte Lack (außer einer alten Schellackpolitur) muss in jedem Falle vollständig entfernt werden.
Martin Renz hat geschrieben:
[Benötigt wird] eventuell Hartölgrundierung oder Schleiföl zum Anfeuern.
Deswegen hatte ich nochmal nachgefragt, diese beiden Aussagen widersprechen sich doch, oder?

Gruß, Frank


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BeitragVerfasst: Mi Mai 05, 2010 5:22 
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Hallo Frank,

ich bin meistens mit vier oder fünf Dingen "quasi-parallel" beschäftigt. So verschaffe ich mir Abwechslung um nicht an einer Sacher zu erliegen. Etwa so wie ein Computer Multitasking im Zeitscheibenverfahren macht. Hierzu gehören natürlich auch Nicht-Radiotechnische Dinge. Der Nachteil ist natürlich, daß sich dabei ein unglaublicher Saustall manifestiert. Denn entsprechend viel Gelumpe liegt natürlich in allen Ecken herum.

Beim Othello 55 ist es der Hochtöner und das ausgebrochene seitliche Ziergitter. In beiden Fällen habe ich noch kein endgültiges Rezept zur Vorgehensweise. Beim Ziergitter wird es aber wohl auf eine Gußform und auf Epoxidharz hinauslaufen. Was sonst noch evtll. kaputt ist, das weiß ich noch gar nicht. Vorne unten fehle auch noch eine Zierleiste, wurde mir gesagt.

Beim Rondo läuft alles Mechanische tadellos. Bis auf die ca. 0,3 - 0,5 mm Überlappung der sich begegnenden Skalenzeiger. Aber das ist meine kleinste Sorge. Die Kondensatoren sind getauscht, - das Innere ist sehr gut gereinigt, - und wenn das Gehäuse mal OK ist, dann geht's an den Funktionstest. Um den mache ich mir keine großen Sorgen.
Den Stoff werde ich mal zwischendurch in Angriff nehmen.

Im Keller habe ich noch über zehn unrestaurierte Geräte. Darunter sind auch drei oder vier ganz extreme Härtefälle. Eigentlich Schlachtgeräte. Aber gerade hier kann man zeigen was man kann. Und ich liebe Herausforderungen. :wink:


Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Mi Mai 05, 2010 5:59 
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Hallo Frank!

Hartöl (oder Schleifgrund) verträgt sich als Grundierung hervorragend mit Schellack. Auch lässt sich nach dem Auftrag von Hartöl ohne Probleme eine Porenschließung mit Bimsmehl machen.
Hier sollte man aber bedenken, daß hier der einmalige Auftrag von Hartöl gemeint ist!! Es geht hier ums anfeuern der Maserung, nicht um eine Oberflächenveredlung. Dies macht im beschriebenen Fall die Schellackpolierung.
Bedenke bei den Worten von M.Renz folgendes. Er schreibt von Resten. Dies drauf zu lassen, widerspräche natürlich jeder Lackierkunst. So ist keine gleichmäßige Oberfläche zu erreichen.
Wenn alles runter ist, kann man mit einer neuen Oberfläche beginnen. Der neue Auftrag von Hartöl ist ja komplett und gleichmäßig. Das ist gemeint. Darauf lässt sich aufbauen...
Wie gesagt, die Verträglichkeit ist gegeben.

paulchen


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