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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 0:19 
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Hallo allerseits,
wie in einem anderen Thread angekündigt, habe ich für eine Philetta ein neues Gehäuse aus Eichenholz angefertigt und heute das Teil erst mal ein Ideechen dunkler gebeizt (Wasserbeize Eiche rustikal).

Auf Grund das Eiche sehr grobporig ist, habe ich nach der Trocknung Hartöl mit Bimsmehl und Ballen aufgetragen. Irgendwo hier habe ich dazu mal Bilder gesehen, aber wenn man die sucht - ich habe sie nicht gefunden.
Ich kippte etwas Bimsmehl auf die zu behandelnde Oberfläche, danach ein guten Schwapp Hartöl und massierte das mit dem Ballen ein. Das wurde solch ein grauer, flüssiger Brei und der ließ sich recht gut verteilen. Dabei stellte ich fest, das es besser sei, es quer zur Maserung zu machen. Bei Längsanwendung bildete ich mir ein, das Bimsmehl, aus den doch recht groben Poren, teilweise wieder rauszuwischen. Das Öl wurde gut aufgesaugt, denn es ist ja rohes, unbehandeltes, dickes Holz.

Nun nach 6 Stunden holte ich mir eben das Teil rein, zwecks Ansicht. Es riecht noch gut, wirkt noch gering feucht, aber vollständig eingezogen. das Bimsmehl sieht wieder hellgrau aus - natürlich in den Poren, ist aber auch lose auf der Oberfläche, sieht aus, als wenn feiner Meeressand auf der Oberfläche liegt. Es kommt mir vor, als ob das Bimsmehl überhaupt nicht durch das Öl irgendwie gebunden wurde, geschweige denn durch die Durchtränkung farblos wurde. Nun bin ich etwas verunsichert, wie ich weiter machen soll?
Nach 24 Stunden, alles mit einem sauberen Lappen abwischen und noch mal die Prozedur wiederholen, oder einfach nochmal dick Öl, mit dem Pinsel drüber? Oder nach gründlicher Durchtrocknung, das mit Ballenmatierung wiederholen?
Ich mache erst mal nichts und warte auf weitere Ratschläge. Eventuell ist das jetzige "Bild" ja normal, aber ich bin etwas verunsichert.

Anbei noch ein paar Bilder, mit Kunstlicht und Makro (also fast wie mit Lupe) aufgenommen. Die Farbe des Gehäuses ist eigentlich ein schönes fuchsbraun, auf 2 Bildern sieht es etwas abscheulich aus. Das hat mein Grafikprogramm gemacht = automatische Korrektur! Dadurch sieht man, was ich meine, noch wesentlich besser, darum habe ich das Resultat so gelassen, obwohl es so schlimm in Natura nicht aussieht!

Bild Bild Bild Bild

Gruss zuendi


Zuletzt geändert von zuendi am Fr Jun 04, 2010 1:21, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 0:53 
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Das Öl wird von den Holzporen aufgesogen und die Bimskristalle liegen dann oben auf.

Warum bist du denn nicht mit Antikwachs bei gegangen?


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 1:20 
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Hallo Erik,

ich mache hier heute Nacht das Licht aus, nicht Du :lol:
Zitat:
Das Öl wird von den Holzporen aufgesogen und die Bimskristalle liegen dann oben auf.

Ja, das sehe ich auch. Und nun? Wie mache ich weiter?

Zitat:
Warum bist du denn nicht mit Antikwachs bei gegangen?

Weil ich mich für Öl, notfalls Ballenmattierung entschieden habe. Mit Ballenmattierung habe ich schon gearbeitet und ich habe dazu genügend Hilfe hier erhalten. Und Öl - das möchte ich ebenfalls ausprobieren, mein Ziel ist (war) eine spiegelglatte Oberfläche. Außerdem werden diese beiden Methoden hier desöfteren beschrieben.
Antikwachs habe ich, für meine alten Uhren (gehäuse). Ist eine geile Konservierung, aber wird doch kaum so hart, wie alles andere und damit bekomme ich doch die Poren auch nicht spiegelglatt geschlossen.

Gruss zuendi


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 2:44 
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Also ich kenne Bimsmehl nur als sehr feines Poliermittel, aber nicht als Porenfüller. (Oder habe ich dich da falsch verstanden?) Ich würde die Kristalle mit einer weichen Bürste vorsichtig abbürsten. Und dann immer schön Schicht um Schicht Hartöl drauf, trocknen lassen und Zwischenpolieren.

Daß nach dem ersten Auftrag des Öles nichts mehr davon zu sehen ist, ist normal, das Holz ist ja anfangs fast wie ein Schwamm.



Ich mache das Licht aus wenn es hell wird!


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 6:36 
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Morgen!

Wer hat Dir den Tip gegeben, Bimsmehl mit Hartöl zu verarbeiten?
Das macht man mit Schellack!!!
Du sagtest doch, das Du das hier

http://www.radiomuseum.org/forum/die_te ... llack.html

alles gelesen hast!?

paulchen


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 8:30 
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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 8:47 
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Man - bin ich denn blöde? Wie komme ich denn darauf? Da muß aber gewaltig eine Röhre spinnen! Da lese ich das zig mal und merke mir nur Mist - Entschuldigung.
Nun gut, es ist ja nicht so schlimm - das Bimsmehl ist ja schon verteilt :?
Bzw. ich kann es relativ leicht entfernen.
Also eine Schicht Hartöl ist schon drauf, das werde ich erst mal trocknen lassen. Und bevor bei mir der "Anodenstrom" wieder nicht hinhaut und ich mich verlese, ist es möglich jetzt mit Schellack weiter zu machen (1 - 2 Schichten + Bimsmehl) und dann wieder mit Hartöl? Weil eine Schellackpolierunmg, das traue ich mir nicht zu. Es geht mir in meinen Fragen jetzt darum, ob sich die Materialien miteinander vertragen! Könnte ich auch mit Ballenmattierung auf Hartöl, bzw. Schellack?

Gruss zuendi


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 11:44 
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Mahlzeit,

nun habe ich zum ersten mal die Oberfläche berührt und war sehr erstaunt, dass das Bimsmehl bombenfest saß, obwohl es teilweise aussah, wie aufgestreut, siehe Bilder.
So habe ich mit Stahlwolle, das überschüssige Bimsmehl abgescheuert und erstaunlicherweise kam eine relativ glatte Oberfläche zum Vorschein. Die Poren sind mit Bimsmehl gefüllt, aber es ist eindeutig nicht unsichtbar, sondern grau. Bei der abschließenden Reinigung mit einem feuchten Lappen - da sah die Oberfläche farblich recht manierlich aus.
Ja, was soll ich nun machen:
- alles richtig runter
oder
- rotzfrech weiter machen, aber mit was? Vorhanden ist etliches.

Gruss zuendi


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 15:51 
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Ich sag es mal so: Du hast dir das so richtig versaubeutelt! Jetzt sind nicht nur durch die Reibungshitze die Bimskristalle mit dem Hartöl verbacken, jetzt sind auch noch die feinen Splitter der Stahlwolle mit drin.

Abschleifen!

In Zukunft von Bimsmehl und Stahlwolle die Finger lassen!

Das aufgebrachte Hartöl mit weichen Lappen oder Polierscheibe polieren!


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 19:09 
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Ich mach das so, das ich das Bimsmehl erst mit Wasser auf die Holzoberfäche einmassiere und dann trocknen lasse. Danach dann grob abstauben, sodas nur noch eine hauch dünne Bimsmehlschicht auf der Oberfläche verbleibt, die dann mit einer stark verdünnten Schellackpolitur einmassiert wird.

Hier mal ein paar Bilder:
Bild Bild Bild Bild

Beim ersten Bild kann man ganz gut sehen das das Holz noch recht grobporig ist und sich viel Bimsmehl in den Poren gesammelt hat.

Beim dritten Bild nach der zweiten Bimsung kann man erkennen das ein Großteil der Poren bereits durch die erste Bimsung geschlossen wurden.

Auf den anderen beiden Bildern kann man gut sehen das das Bimsmehl in den Poren durch den Schellack unsichtbar wird.

Wichtig bei dieser Prozedur ist, das noch keine nennenswerte Deckschicht von dem Schellack aufgebracht wird, es sollen lediglich die Poren verfüllt werden. Sinn und Zweck ist es, eine aalglatte Oberfläche zu erhalten.

Das Bimsmehl darf auch auf keinen Fall stellenweise auf der Holzfläche fest pappen, daurch ergeben sich nachher gräuliche Stellen in der Lackoberfläche die nicht so doll aussehen.

Die so verfüllte Oberfläche kann ohne Probleme mit Hartöl weiter bearbeitet werden, damit lässt sich dann leichter eine glänzende glatte Schicht aufbringen.


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 19:58 
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Hallo Ralf,
na das ist doch mal eine Aussage. Das bedeutet - viele Wege führen nach Rom!
Ich finde meine Oberfläche auch nicht ganz übel, nachdem ich mit Stahlwolle alles überschüssige und die grauen Stellen entfernt habe. Schon als ich mit dem feuchten Tuch alles nachwischte, sah es ganz manierlich aus.
Ich kann Eriks Aussage, das Stahlwolle ungeeignet ist, auch nicht beipflichten. Warum soll die nicht so geeignet sein? Eventuelle Reste, die rosten können, oder warum? Und Bimsmehl bei grobporigen Holz soll ebenfalls nicht gut sein (seine Aussage)? Fakt ist, die Oberfläche ist schon glatter, aber noch lange nicht vollendet.

Ich habe auch noch nichts weiter gemacht, weil ich auf Meinungen hier gewartet habe. Außerdem kann es ruhig ein paar Tage zwischentrocknen.
Ich werde eventuell eine dünne Schicht Schnellschleifgrund auftragen und nach Durchtrocknung, das Gehäuse mit 1000er Schleifpapier streicheln und dann weiter entscheiden.
Gruss zuendi


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 20:34 
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zuendi hat geschrieben:
Ich kann Eriks Aussage, das Stahlwolle ungeeignet ist, auch nicht beipflichten. Warum soll die nicht so geeignet sein? Eventuelle Reste, die rosten können, oder warum?

Und Bimsmehl bei grobporigen Holz soll ebenfalls nicht gut sein (seine Aussage)? Fakt ist, die Oberfläche ist schon glatter, aber noch lange nicht vollendet.


Ich habe mal Eichenmöbel mit Stahlwolle bearbeitet. Nach dem Abwaschen mit Wasser war alles gut, Dann kam der Klarlack. Und unter dem Klarlack konnte man dann diese grauen Stelle sehen, wo sich die Stahlwolle im Holz verewigt hatte. Das sah nicht so gut aus. Das sah sogar richtig sch**** aus.

Gegen Bimsmehl habe ich ja auch nichts, da hast du mich wohl falsch verstanden, aber wenn es im Hartöl gebunden ist, kannst du es nicht abwaschen. Darum geht es doch. Du hast doch selbst gesagt, daß es festklebt.


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 21:43 
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Hallo Erik,

na das mit der Stahlwolle scheint zu gehen, ich habe die Oberfläche gut gereinigt.
Und das Bimsmehl soll ja festkleben, es soll aber nach Möglichkeit, nur die Poren füllen und wird durch den Schellack gebunden. Nur - das man eben dazu kein Hartöl nimmt - ich Schlafmütze.
Und das eigentliche Prozedere mit Schellack sollte ganz anders ausgeführt werden. Aber die feinsten Partikel des Bimsmehl verbleiben gebunden (festgeklebt) in den Poren.
Nu gut, ein ähnliches Ergebnis habe ich ja nun, aber so sollte es nicht werden und sicherlich als Holzbeschichter, bin ich durchgefallen! Das merke ich auch daran, das die Gehäuseprofis hierzu sich gar nicht äußern mögen.
Nachtrag:
Bild
Gruss zuendi


Zuletzt geändert von zuendi am Fr Jun 04, 2010 21:58, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 21:49 
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Ich kannte in Frankfurt einige Leute, die so was beruflich machen. Tricks verraten die schon mal - aber nie ihre Geheimnisse!

Ein ganz banales Geheimnis ist übrigens weißes Bohnerwachs und Hitze. Das Bohnerwachs auftragen, dann mit einem Föhn erhitzen damit es tief einziehen kann. Mehrmals wiederholen. Polieren! Bringt erstaunliche Ergebnisse.


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BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2010 21:54 
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zuendi hat geschrieben:
Und das Bimsmehl soll ja festkleben, es soll aber nach Möglichkeit, nur die Poren füllen


Fette oder Öle bestehen aus mikroskopisch kleinen Kügelchen. Diese setzen sich um den Bimsmehlstaub herum und machen ihn somit dicker. Er kann also nicht mehr in die Poren hinein. Bei Wasser sieht das dann anders aus, das Wasser verflüchtigt sich und der Mehlstaub bleibt in den Poren zurück.

Ich weiß, das klingt jetzt wieder altklug; aber warum nimmst du nicht einfach ein Reststück von dem Holz und testest damit erst mal alles aus?


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