Dampfradioforum

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 Betreff des Beitrags: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Fr Jan 07, 2011 14:14 
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Hallo, Dampfradiofreunde,

Zwei Geräte sind in Arbeit- technisch fast fertig, aber die Gehäuse sind arg mitgenommen.
Ich habe Fotos der Schäden gemacht- Was würden die "Holzwürmer" empfehlen ?

1. Siemens - Großsuper 54. Die dunkle Farbe ist richtig weg... darunter eine sehr helle, sehr glatte Fläche, die so gar nicht nach Holz aussieht, eher nach Preßzeugs... war die Farbe tatsächlich nur aufgespritzt ?

2. Funkwerk Dresden - Zwinger 6. Das scheint Holz zu sein, sieht aus, als ob die Decklack- Schicht runter ist. Aber darunter ist es wesentlich heller.
Muß das neu gebeizt werden ? Also Restlack runter ? Am besten wie: Schleifpapier, Abbeizer ?
Dieses Radio würde ich gern optisch top hinkriegen, möglichst nichts versauen, dieser Zwinger sieht super aus, Gold- marmorierte Blende, was seltenes, nie gesehen.

Edi

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Fr Jan 07, 2011 20:42 
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Hallo Edi,
ich bin zwar nicht der Holzfachmann, wie bekannte andere Mitglieder hier - habe ich "die" gut umschrieben (?), aber es sieht doch aus, als wenn der Decklack sowieso seine Verbindung lösen möchte. Also mal schnell, ein wenig ausbessern = is nicht, Du wirst um einen Neuaufbau nicht drumrum kommen. Aber das Ergebnis wird Dich absolut belohnen!
Ich würde mit einer Abziehklinge beginnen, auch könnte man mit einer Heißluftpistole ganz vorsichtig speziell an Radien probieren. Schleifpaier - erst dann, wenns nicht anders geht. Abbeizer, da können Dir andere Spezis was zu sagen - aber ist ja im Winter eh nicht so angenehm, oder was sagt Deine bessere Hälfte?
Gruss Frank

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Grüsse aus Potsdam - Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Fr Jan 07, 2011 21:56 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
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Sieht beim Siemens wohl so aus... :cry:

Allerdings habe ich kein Spritzzeugs, keinen Schimmer, wie ich vernünftig abkriege, und danach eine Farbgebung wenigstens einigermaßen hinbekomme, und ob das mit Spraydose aussieht.

Beim Zwinger sehe ich da mehr Chancen, scheint wenigstens Holz zu sein, aber m. E. kein Furnier.

Was solls... aufgeben ist nicht.

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Sa Jan 08, 2011 9:45 
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Hallo Olaf,

es würde mich wundern, wenn beim Siemens Pressholz unter dem Lack auftauchen würde, es sollte normalerweise ein schönes Furnier vorhanden sein.

Abbeizer greift bei der Kälte nicht richtig. Und im geheizten Raum abbeizen - vergessen wir das schnell wieder wegen der ungesunden Ausgasungen !!! Eine Ziehklinge könntest Du verwenden, eventuelle Lackreste danach mit Aceton im Freien abwaschen. Du schreibst, Du hast keine Lackiermöglichkeit, dann versuche es mit Schnellschleifgrund und Ballenmattierung, Hartöl oder Fertigschellack als Deckschicht, diese Mittel werden alle mit Pinseln und Ballen aufgetragen. Aber auch hierbei sollte es etwas wärmer sein, ab 18 Grad aufwärts wäre günstig.

Eine Dünnschichtlasur Farbe Nussbaum mittel oder dunkel vor dem Endlack aufgetragen gibt dem Furnier wieder eine einheitliche Färbung. Das Nussbaum-Furnier sieht nach dem Entlacken hellbraun bis grau aus. Erst Klarlack feuert es an, das ist bei jeder Holzart so.

Schau Dir nochmals die Restaurierungen von Ralf, Paulchen, Schorsch und mir in der Rubrik "Restauration außen" an, da steht einiges dazu geschrieben. Bei diesem Wetter sollte mal lieber lesen als lackieren :D

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Sa Jan 08, 2011 12:55 
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Hallo,Schumi,

Das mit dem Abbeizen könnte ich anders lösen- ich habe jemand, der dies professionell tut, und zwar als Vorarbeit für Möbelrestauratoren, oder für Leute, die antike, dunkle Möbel -Schränke, Anrichten, auch kleineres- passend zu ihrer modernen Wohnung, in hell, Original- Holzfarbe, haben möchten.

Könnte dies von Interesse für uns hier sein ?
Ich habe gerade seinen Radioschrank restauriert. Da könnte man vielleicht was organisieren.

Olaf (Edi)


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Sa Jan 08, 2011 16:43 
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heute war richtig geiles Wetter um wieder an meinem Hof-Arbeitsplatz tätig zu werden. Chassis putzen, Loewe Gehäuse abbeizen (mit Grüneck Entschichter und Aceton), Grundig Gehäuse lackieren:

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ein bisschen Schnee im Hintergund hat sich noch gehalten.

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Gruß,
Jupp
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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Sa Jan 08, 2011 18:49 
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@Saarfranzose,
Das lackierte Gehäuse- sieht von weitem nicht schlecht aus... ist's fertig, oder wird noch weiter Lack aufgebaut ? Mit Pinsel, Ballen gemacht ?

Oh Mann, ich hab' schon Bammel vor der Arbeit an den beiden Gehäusen... aber muß sein, technisch sind die Dinger zwar noch nicht gemacht, aber spielen beide super, da freu' ich mich schon auf die Restauration- und das eine sieht so toll aus, da muß unbedingt das Holz gemacht werden.

Nochmal die Frage: Hilfe von Abbeiz- Profi- mal nachhaken ? Also von Möbeln kriegt der Mann alles perfekt runter.

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Sa Jan 08, 2011 19:16 
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Hallo edi!

Wenn Du bei mir in Reichweite wärst, könnte ich für Arbeit sorgen. Die Sauerei mit dem Entlacken will man unter Umständen schon umgehen. Aber so wäre ja jedesmal ein Packet hin und zurück zu zahlen. Wird auf die Dauer teuer denke ich (also je Gehäuse 20,-Euro). Von daher nett gemeint, aber für mich unpracktikabel.

Hallo Jupp!
Ich sehe da eine rote Flasche :mrgreen: .
Wie war der Erfolg??
Nicht vergessen. Hinterher bitte neutralisieren. Passiert bei mir immer mit Glasreiniger. Warmes Wasser geht bestimmt auch, aber Glasreiniger holt auch noch das letzte runter.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Sa Jan 08, 2011 19:53 
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hi Paulchen,
auf deinen Rat hin habe ich mir das Bref zugelegt. Es ist aber noch nicht in Anbruch. Diese beiden Chassen gingen problemlos mit Sodareiniger, Pinsel und klarem Wasser sauber.

Edi, wo ist das Problem? An der freien Luft das Gehäuse mit Entschichter einpinseln, nach einer halben Stunde die Pampe abziehen (ich hab einen Eiskratzer benutzt, hab genug von den Dingern), mit alten Lumpen und Aceton abwaschen. Am besten Handschuhe anziehen. Hab ich mal wieder nicht gemacht und nun sehen die Hände übel aus. Aber das wächst sich ja raus.

Wie ich mit dem Grundig Gehäuse weiter verfahre weis ich noch nicht. Nachdem meine Frau gestern baden war habe ich das Badewasser benutzt um Gehäuse und Schallwand auszuspülen. Die Schallwand hatte ich vorher mit Fleckenlöser behandelt und das Gehäuse mit Sodalauge. Natürlich soll der Tauchgang nicht zu lange dauern (ein paar Sekunden) und gleich mit Lappen trockenreiben, und die Schallwand in Stoff einwickeln das die Feuchtigkeit aufnimmt.

Den Grundig (es ist ein 2065) hab ich nicht abgebeizt. Nur angeschliffen und mit 2K Lack eingesprüht.

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Jupp
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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: So Jan 09, 2011 9:38 
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Hallo Edi!

Das Siemens hat mit 150% Sicherheit ringsrum Furnier. Auch auf und an den Seitenwangen. Nur ist dies recht hochwertig und hat keine großen Poren. Der Typ ist mir leider jetzt unbekannt, bin da weniger der Holzdeuter.
Dieses Furnier brauchst Du nach der Lackentfernung lediglich ganz leicht überschleifen, wenn überhaupt. Das ist glatt von Natur aus.
Wie Schumi schon schreibt, kommt die Maserung erst nach der Behandlung richtig zur Geltung. Einen ungefähren Eindruck erhälst Du mit etwas Wasser.
Schau Dir mal die Bilder hier an

viewtopic.php?f=2&t=4785

Da war das Furnier zwar kräftiger, aber der Grundsatz gilt auch hier.
Ich habe im Keller noch ein anderes altes Siemens stehen (viel kleiner), da ist dies ebenso.

Zur Behandlung ist eigentlich alles gesagt, erstmal Farbe runter und schauen. Danach kann man immer noch den eignen Möglichkeiten nach einen Weg suchen. Aber die Vorbereitung muß sowieso immer die selbe sein.

paulchen


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Fr Jan 21, 2011 11:18 
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Paulchen,
Das Siemens- Gerät auf Ihrem Foto sieht natürlich top aus. Aber ob das Gehäuse- mäßig vergleichbar ist ?
Eine sehr glatte, poren- und riefenfreie Oberfläche, ja, so beschrieb ich das, sieht an den Schadstellen aus, wie die glatte Oberfläche von Preßholz. An den noch nicht so großen Schadstellen ist keine Maserung erkennbar. Könnte natürlich sichtbar werden, wenn alles Dunkle weg ist.

Ich frage mich: Wenn das Gehäuse ein solch schön gemasertes Furnier hat... wieso Siemens dann nur eine dunkle Lackschicht daraufspritzte ?

Der Unterschied an den Schadstellen meines Gerätes ist extrem, da ist wirklich nur eine hauchdünne, dunkle Lackschicht weg, darunter ganz heller Untergrund.

Das bedeutet also, restloses Entlacken- und hoffen, daß das Furnier so eine Maserung hat, daß man evtl. in die Richtung Ihres Gerätes kommt.
Nun ja, ich denke, bei dem Siemens werde ich da wohl nicht um die Maßnahme herumkommen.

Edi


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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Fr Jan 21, 2011 11:48 
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edi hat geschrieben:
Ich frage mich: Wenn das Gehäuse ein solch schön gemasertes Furnier hat... wieso Siemens dann nur eine dunkle Lackschicht daraufspritzte ?


Hallo Olaf,

bei jedem Hersteller gab es in der Produktion 1. Wahl und 2.Wahl, da Holz ein lebendiger Werkstoff ist und ein übermäßiger Furnierausschuß wirtschaftlich nicht sinnvoll war, es wurde fast alles verarbeitet, was im Lager verfügbar war. Ich habe bei billigen Mittelklasse-Geräten schon Furniere gesehen, über die wir besser den Mantel des Schweigens hüllen :roll:

Das Andunkeln der Lacke war nicht nur ein Modetrend, sondern damit wurden Spachtelstellen oder minderwertige Furniere kaschiert. Schau Dir nochmals meinen Bericht über den Siemens Phonosuper an, der war ebenfalls stark angedunkelt und mit einer Spachtelstelle an der Frontwange versehen: http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=33&t=4407

Nachtrag: Habe vergessen, dieses Detail zu erwähnen. Schau Dir mal die Stege an der Front zwischen den Wangen des Phonosuper im Link genau an, das ist einfaches Massivholz. Das passte natürlich nicht zum Nussbaum-Furnier, dementsprechend wurde das ganze Gehäuse gleichmäßig angedunkelt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Fragen zu Lackschäden
BeitragVerfasst: Sa Jan 22, 2011 8:54 
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OK, ich werde Abbeizer besorgen, und mich an die Entlackung wagen, mal sehen, was bei dem Siemens machbar ist, wenn alles runter ist. Beim Zwinger ist es nur die Glanzlackschicht, ich denke, den mache ich als ersten, da habe ich auch schon alles parat, neue Skale bekommen, usw.

Edi


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