Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Fr Apr 08, 2011 13:52 
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Hallo,

das Blaupunkt Radio von meinem Opa (siehe http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=7389) befindet sich leider äußerlich meiner Meinung nach in keinem Wohnraum-tauglichen Zustand mehr.

Zur Illustration erstmal einige Fotos:
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Ich bin etwas ratlos, wie ich damit umgehen soll. Einerseits möchte ich das Radio - so wie es im Moment aussieht - nicht in meinem Wohn-/oder Schlafzimmer stehen haben (dort soll es aber hin). Andererseits stammt es aus Familienbesitz und einige Kratzer werden sicherlich die ein oder andere Geschichte erzählen. Irgendwie brauche ich einen Kompromiss aus Originalität und Wohnraumtauglichkeit...

Wie würdet Ihr bei solch einem Gerät vorgehen? Was gibt es für Möglichkeiten ohne Komplettlackierung zu einem ansehlichen Gehäuse zu kommen, oder ist das aussichtslos?

Ich würde mich über ein paar Meinungen, Anregungen und Tipps sehr freuen.

Vielen Dank schonmal.


Schöne Grüße,
Christian


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BeitragVerfasst: Fr Apr 08, 2011 19:00 
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Registriert: Do Apr 22, 2010 18:33
Beiträge: 472
Wohnort: Lemgo
Hallo,
also ich würde erst einmal das Chassis und Skala ausbauen. Das Gehäuse
mit 800er Papier von Hand nass schleifen, mit Clou Ballenmattierung behandeln,
dann nochmal mit 1200er nass schleifen und anschließend mit Autopolitur polieren.
Dann siehts wieder wohnzimmertauglich aus und der orginale Lack bleibt erhalten.

Gruss
Frank


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BeitragVerfasst: Fr Apr 08, 2011 20:32 
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Registriert: Mo Feb 21, 2011 12:12
Beiträge: 26
Hallo Frank,

vielen Dank für Deine Antwort. Dein Vorschlag klingt nach genau dem Kompromiss, den ich gesucht hatte. Ich werde mal in Ruhe noch nach anderen Radios die nach dem Verfahren behandelt wurden suchen um mir ein besseres Bild von dem Ergebnis machen zu können.

Sind die eingelegten Leisten eigentlich Messing, oder wurden sie nur so golden lackiert?

Irgendwie werde ich ja schon ganz schön neidisch wenn ich manch komplett neu lackiertes Radio hier sehe...


Schöne Grüße,
Christian


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BeitragVerfasst: Fr Apr 08, 2011 22:22 
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Beiträge: 500
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,
also ich bin nicht der (ausgebildete) Fachmann hier, habe selbst immer noch Fragen, aber das "nasse" abschleifen der jetzigen Farbschicht, würde ich keinesfalls tun. Denn ich bilde mir ein, dass folgendes passiert; die Feuchtigkeit bringt sofort die jetzt schon freien Holzfunierstellen zum leichten aufquellen. Dort wo noch die alte Farbe drauf ist, passiert das nicht. Und dann schleifts Du - also greifst Du das etwas aufgequollene Funier sofort an, schleifst es ab, inklusive der Beize (Patina). Bei den Stellen wo noch die alte Farbe "schützt", bist Du gerade mal dabei, diese abzutragen. Parallel haust Du Dir das Schleifpapier zu, mit den ganzen Moder und verteilst es schön und die Schleifwirkung des Schleifmittel lässt schnell nach.

Daher schleifen ja - kann man ganz gut, aber vorsichtig, vor allem trocken und nach Möglichkeit mit relativ feinen Schleifpapier + Hartholzklotz, damit es schön eben bleibt und Du damit die ganze Fläche gleichmäßig bearbeiten kannst. Das dauert länger, wie manche Geduld haben und erhöhen dadurch den Druck, oder greifen zu gröberen Schleifpapier, nein - auch das ist alles falsch. Immer ruhig Blut und lieber einmal mehr kucken, es wird schon! Bei den Rundungen der Wangen, wird sich zeigen, wie "eben" Du schleifen kannst und trotzdem die Rundung gleichmäßig bearbeitest. Geduld und Gefühl + immer wieder kucken und nicht mit Gewalt und Hauruck! Um so sorgsamer Du arbeitest, um so vollkommener wird das Ergebnis.

Ziehklinge wäre eventuell wesentlich besser, aber ich kann damit auch (noch) nicht richtig umgehen. Das sollte man erst mal üben, daher kann ich das nur dem geübten empfehlen. Der scheinst Du nicht zu sein, sonst würdest Du hier nicht fragen!

Und Maschinen sind auch nicht so schön, wenn man da nicht gewaltig aufpasst, dann bist Du durch (das Funier), oder es wird uneben, das heißt - für Maschinen braucht man auch ein gutes Gespür. Auch ist es gefährlich an den Wangen, die ja etwas höher stehen - Du könntest diese unreparierbar beschädigen.

Und Abbeizer, ja wird auch sehr gut funktionieren - ist aber ein mächtiges Gematsche, wenn man da nicht akurat das so macht, wie es hier schon beschrieben wurde und auch kürzlich mit Fotos hier belegt wurde. Lese alle Beiträge zu Gehäuserestaurierung und schau Dir die Bilder an, die zeigen schon viel.

Und Deine Goldstreifen sind weg (nach meiner Meinung) - die sind die nachträglich aufgebracht, was ich so sehe. Die kann man hinterher wieder auftragen = abkleben und Goldlack (Modellbaubereich), inklusive Schutzlack. Ist eine schöne, abschließende Fummelei, aber gut machbar Bei Deinem Radio.

Wenn die erste Schicht Schnellschleifgrund aufgebracht ist, oder was auch immer (Du Dich entscheidest) - dann wieder schleifen, äh, eher streicheln, würde Schumi sagen und dann Decklack nach Wunsch.
Ob Du nun beizen musst, oder nicht, wird sich zeigen - ich meine ja. Aber das ist die leichteste Übung, wenn Du gute Vorarbeit geleistet hast. Das aber zu gegebenen Zeitpunkt.
Zum Decklack - ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, mit farblosen, seidenmatten Acryllack aus der Spraydose von Berner, den Profilack. Der ist aber nicht im Baumarkt zu beschaffen, musst Du mal Tante Gockel befragen, bzw. die Bucht. Sicherlich gehen auch andere Hersteller, aber ich fand den bisher, in jede Richtung am besten, das ist aber Ansichtssache. Vielleicht kann mal ein anderer etwas zu den Qualitäten anderer Hersteller sagen. Den kannst Du als Laie, mit grundlegenden Kenntnissen doch recht gut anwenden, der trocknet schnell und ist nach kürzester Zeit sogar schon wieder überschleifbar. Wenn Du da mehrere Schichten drauf pustest, dann wird es schön, zwischendurch noch mal schleifen. Vor allem bei Fehler, wie Nasen und dann noch eine Schicht, bis Du zufrieden bist. Das ist das einfachste, für Anfänger, mit sehr guten Ergebnissen. Zum Schluss, kannst Du diesen Lack auch polieren, was will man mehr.

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Grüsse aus Potsdam - Frank


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BeitragVerfasst: So Apr 10, 2011 5:57 
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Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Hallo Christian!

Ich gebe Dir hier mal ein Beispiel, wie es aussehen kann, wenn Du den Weg von Frank (tubefan) einschlagen willst.
Ich gebe aber zu bedenken, daß meine Ausgangslage erheblich besser war als Deine.
Gerade da wo kein originaler Lack war, sieht man dies später bei genaueren Hinschauen auch. Hier auf den Bildern im Bereich des linken Knopfes zum Beispiel.

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Dieser Effekte würden sich bei Dir über das gesamte Gerät verteilen.
Angeschliffen habe ich hier mit Stahlwolle. Aufgetragen sind etliche Schichten Ballenmattierung mit Zwischenschliff. Ging aber recht zügig das ganze. Habe es an zwei Tagen durchgezogen, damit die Mattierung dazwischen richtig durchtrocken kann und sich besser setzt.

Trotzdem wäre meine Empfehlung Ziehklinge und danach Ballenmattierung. Dein Lack sieht dermaßen spröde aus, das es sich regelrecht aufdrängt.

paulchen


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BeitragVerfasst: So Apr 10, 2011 8:35 
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Hallo,
Zitat:
Ich gebe Dir hier mal ein Beispiel, wie es aussehen kann, wenn Du den Weg von Frank (tubefan) einschlagen willst.

Der Weg, den Tubefan beschrieb - da war was von 800er Schleifpapier und Nässe die Rede und bei Paulchen von Stahlwolle (trocken), das ist ein ganz anderer Werdegang, die zum gleichen Ziel führen sollen. Das kann man nicht miteinander vergleichen, vor allem reagiert gebeiztes Holz, sehr eigenwillig und nicht erwartet auf Nässe - dieses Nasschleifverfahren ist eher im KFZ-Wesen angesiedelt und für solche Materialien äußerst brauchbar.

Und eine Ziehklinge, die beste Ergebnisse liefert, die muß man richtig vorrichten und richtig handhaben können, ansonsten bringt das gar nichts, aber das sprach ich schon an. Christian, für einen "Ziehklingenungeübten" ist das am Anfang schwierig - ich habe es so jetzt erst selber erlebt. Okay, vielleicht vermute ich falsch und Du hast damit Erfahrungen, dann ...!

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Grüsse aus Potsdam - Frank


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BeitragVerfasst: So Apr 10, 2011 11:11 
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Hallo,

das mit dem nassschleifen habe ich jetzt schon mehrmals gemacht und konnte noch nichts
gegenteiliges (aufquellen) feststellen, ist ja auch eher nur feucht. Der Vorteil ist halt das sich
das Papier nicht so schnell zu setzt. Alternativ kann man auch erst etwas gröber die Unebenheiten trocken beseitigen, dann die Ballenmattierung auftragen und dann nass schleifen. Man sieht beim nassschleifen auch sehr schön ob noch Unebenheiten vorhanden sind, es sollte sich dann ein gleichmäßiger grauer Belag bilden. Stahlwolle läßt sich beim vorschleifen natürlich auch verwenden, wobei ich hierbei Bedenken bezüglich Rost hätte.
Es führen eben viele Wege nach Rom. Bei groben Lackabplatzern geht meist an einer kompletten
Erneuerung kein Weg vorbei.

Gruss
Frank


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BeitragVerfasst: Di Apr 12, 2011 23:27 
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Naja, ich verstehe unter nass schleifen etwas anderes (Karosseriebau) und Du schreibst ja selber - nicht nass, eher feucht! Aber wozu feucht? Also wir reden doch immer noch vom allerersten Lackentfernungsschliff - oder? Nach zig Lackschichten, sieht nämlich die Sache schon ganz anders aus! Dann kann man mit dem Nassschliff durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen, ohne dass das Holz sich voll Wasser saugt.

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Grüsse aus Potsdam - Frank


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BeitragVerfasst: Mi Apr 13, 2011 6:00 
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Nein, natürlich nicht zum Lack entfernen, nur zum glätten und anschleifen, das dauert ja ewig, würde niemals einen Lack runterschleifen,
die Gefahr durchzuschleifen ist viel zu groß. Zum entfernen nur die üblichen Mittel wie Aceton, Abbeizer oder Ziehklinge.
Es geht doch hier darum den alten Lack nach Möglichkeit zu erhalten.

Gruss
Frank


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BeitragVerfasst: Mi Apr 13, 2011 9:57 
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Hallo Frank,
ja dann muß ich Dir sagen, Du hast den Eröffnungsbeitrag von Christian nicht richtig beachtet, denn sein Problem und Frage war doch eindeutig, wie er in dem Fall (siehe Bilder) verfahren kann. Und diesen Lack, den ich da sehe, den kann man nicht erhalten, er kommt nicht um eine Neubeschichtung drumrum.

Und Du hast im 2. Beitrag geantwortet, Du würdest diese Lackreste nass schleifen. Und weiter - Zitat: "..., dann bleibt der originale Lack erhalten!".
Nun schreibst Du, im letzten Beitrag - Du würdest niemals schleifen, die Gefahr des Durchschleifens ist zu hoch.
Wie jetzt - schleifen, noch dazu nass, um den alten Lack zu erhalten und dann wieder nicht, wegen Funierdurchschliffgefahr.

Daher sehe ich nicht durch, was Du nun eigentlich meinst und sagen möchtest und halte mich hiermit raus, denn wir reden aneinander vorbei. Genau wie die Fachleute hier es ähnlich handhaben.

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Grüsse aus Potsdam - Frank


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BeitragVerfasst: Mi Apr 13, 2011 10:17 
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Ist ja auch ein schwieriges Thema. Ich finde den Lack noch gar nicht so schlecht, es sei denn man möchte eine
erstklassige Oberfläche haben. Also, wenn versucht werden soll den Orginallack zu erhalten würde ich den losen Anteil
durch Schmirgeln entfernen (nur leicht überschmirgeln). Dann würde ich die Ballenmattierung mehrmals auftragen.
Anschließend mit feinem Papier nass schleifen (durch die Ballenmattierung gibt es leichte Streifen durch die Zugbewegung)
und anschließend mit Autopolitur polieren.

Es sollten die Möglichkeiten ohne Komplettlackierung aufgezeigt werden, siehe Post 1.

Frank


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