Hallo,
nun ist das Röhrenprüfgerät so gut wie fertig.
So sieht es derzeit aus:
Bezüglich der Optik mußte ich einen Kompromiss finden.
Zum Einen habe ich soviel wie möglich im Original belassen und die Teile nur gereinigt, - zum Anderen mußte ich zerstörte Elemente ersetzen.
Auch dort, wo der Erbauer offensichtlich über nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten verfügte, habe ich mir erlaubt verbessernd Hand anzulegen. Immer im Sinn, den althergebrachten Stil weitgehendst zu erhalten.
Den Bezug des Holzgehäuses habe ich ersatzlos entfernt.
Dann habe ich Kunstleder mit Gewebeeinlage verwendet, und Unterteil und Deckel damit verkleidet. Die alten Scharniere und das Schloß wurden nach einer sehr aufwendigen Restaurierung wiederverwendet.
Hier ein Bild zum Vergleich: Alt - Neu
Die sechs Knebelschalter waren bis auf einen ohne Kontaktgabe und zerbrachen beim Ausbau. Zinkpest. Ich habe dann sechs Neue eingebaut.
Hier legte ich Wert darauf, daß sie nicht allzu fortschrittlich aussahen.
Bei den selbstgemachten Skalen und Schildern sah ich mich etwas in der Zwickmühle. Trotz Einsatz modernster Computertechnik schaffte ich es nicht, ein altes, vergilbtes, dreckiges Stück Papier nachzuahmen.
Ich entschied mich dann, ein dezentes Gelb auf notgedrungen sauberem, aber billigem Papier zu verwenden. Auch sagte ich mir, - wenn der Erbauer einen Rotring Standardgraph zur Verfügung gehabt hätte (den technische Zeichner auch zu jener Zeit sicherlich hatten), dann hätte er ihn garantiert verwendet anstatt nur mit Bleistift und mit Füllertinte zu arbeiten. Auch hat der Mann fürsorglich gehandelt, indem er alle seine Schilder mit einer Art von Kunststoffolie gegen Umwelteinflüsse geschützt hat. Ich wollte da natürlich in nichts nachstehen, und habe die neuen Skalen neuzeitlich laminiert.
Hier haben wir die Skala für die Heizspannungen:
Das Gelb kommt nicht raus. Die Schilder sehen hier weiß aus, - sind sie aber nicht.
Das Meßinstrument ist noch original. Hier mußte ich nur reinigen.
Darunter ist die neue Skala für die Emissionswerte. Sie ist nicht geeicht.
Für welche Röhren die Fassung mit der Nummer 17 ist, weiß ich immer noch nicht.
Die Numerierung der Röhrenfassungen wurde ebenfalls erneuert.
Ebenso alle Befestigungsschrauben.
Die Neulackierung der Oberfläche hat lange gedauert. Drei Lackierungen. Und jedesmal hat es ewig gedauert bis alles trocken war. Ich traue nie mehr einer Dosenaufschrift wenn es dort heißt: "Schnell trocknend". Alles gelogen!
Hier habe ich noch den direkten Vergleich:
Vorher - Nachher
Noch was zu den Skalen. So sahen die alten aus:
Dies hier war mein erster Entwurf. In Aluminiumoptik.
Den habe ich dann aber wieder verworfen. Er war zu modern!
Das ganze nochmals von oben. Die Lackierung ist etwas unregelmäßig.
Der Untergrund ist nicht so ganz glatt. Trotz dreier Lackschichten und der Verwendung der alten Lackierung als Farbgrund ist die Oberfläche immer noch nicht völlig glatt in ihrem Verlauf. Spielt aber eigentlich keine Rolle. Man darf nicht vergessen, daß das einst ein Eigenbaugerät war. Und diesen Charakter möchte ich nicht unbedingt wegretuschieren.
Das Netzkabel fehlt noch.
Und dann ist noch etwas Papierkram zu erledigen. Der Erbauer hatte mit Sicherheit sowas wie eine Liste, wo er eintrug welche Röhrentype in welche Fassung muß. Die ist natürlich längst verlorengegangen. Ich werde wohl selbst eine Liste anfertigen müssen. Vielleicht mache ich auch kleine Kärtchen, wo die wichtigsten Daten einer Röhre eingetragen werden.
Ach ja, - einen Adapter für Rimlock Röhren muß ich auch noch anfertigen. Daran wurde anscheinend damals nicht gedacht.
Gut. Was noch ansteht mache ich so nach und nach nebenher.
Jetzt kann ich mich verstärkt dem Tefag widmen.
Gruß
Rocco11