Hallo allerseits,
nun habe ich mich dazu durchgerungen das Gerät wieder komplett zusammenzubauen. -- Denn eigentlich wollte ich es ja nur
benutzen, um den Klirrfaktor diverser NF-Röhrenbastelein zu messen.
Dass diese Messungen jetzt mit derart umfangreichen "Vorbereitungen" verknüpft waren hatte ich eigentlich nicht eingeplant. Auch dass der Zusammenbau bis zum Ende spannend verlief wollte ich mit einigen "genialen" Tricks umgehen, wobei ich dann einsehen musste, dass man bei diesem speziellen Gerät dadurch keine Einsparungen verbuchen kann - ich musste im Gegenteil sechs zusätzliche Schrauben lösen, um das Gerät nicht wieder komplett zerlegen zu müssen.
Leider wurde die Arbeit nicht sofort mit dem erwünschten Erfolg gekrönt. Das Gerät zeigte nach dem Einschalten alles mögliche an - nur hatte dieses nichts mit dem angelegten Eingangssignal zu tun. So bereitete ich alles für eine spektakuläre Fehlersuche vor. Ich verfolgte auch das Eingangssignal durch mehrere Abschirmkammern über verschiedene Stufenschalter bis es zu einer dicken Sicherung amerikanischer Norm führte - und dort endete. Dieser Sicherung, in einer eigenen Kammer befindlich, war in einem zweiten "nur so" Sicherungshalter eine Ersatzsicherung zugeordnet. -- Und nachdem ich die Ersatzsicherung eingesetzt hatte kam Leben in das Gerät: Und was lernt man daraus?
Sicherungen führen nicht nur in Netzteilen zum Funktionsausfall, sondern auch solche welche im Eingang das Messignal "schützen". Natürlich stimmt das so nicht! Die Sicherung soll den Eingangs-FET vor zu brutalen Mess-Signalen schützen. Da es unüblich ist Sicherungen im Signaleingang suchen zu müssen, brauchte ich etliche Minuten, mich durch das "Kammerorchester" durchzuwuseln und den Übeltäter zu orten. Dazu noch ein Bildchen - die Sicherung wurde schon ab Werk von 1/8A auf 1/16A ümgerüstet - wahrscheinlich waren die FET's und ihre Schutzbeschaltung für 125mA zu mimös. Bildchen:
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Lange Rede, kurzer Sinn: Die Kiste sieht wieder manierlich aus und sie misst auch wieder den Klirrfaktor! Dass das Messwerk gerade im Bereich von 0dB seinen "Klemmer" hat ist schon etwas lästig, ist aber mit dem "dB-Hämmerchen" leicht nachzujustieren. Selbst wenn ich das Messwerk noch einmal ausbauen und zerlegen würde, hätte ich keine Idee diesen Hänger wirksam zu beseitigen.
Nun noch ein Foto des Gerätes im Einsatz - bei der Messung des Klirrfaktors der Sinuskurve eines Philips Funktionsgenerators PM5134 bei f=1kHz. Der auf dem "HP" abzulesende Klirrfaktor beträgt ca. 0,85%.
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Gerät fertig-01.JPG [ 106.75 KiB | 2586-mal betrachtet ]
Bei Interesse gebe ich gerne zu weiteren Schaltungs-Details und deren Funktion innerhalb des Gerätes Auskunft.