Hallo zusammen,
lange habe ich mich hier nicht mehr getummelt und den Beitrag hier auch so schon im Bude-Forum erstellt. Ist zwar nicht die feine Englische Art, aber ich dachte hier tummeln sich doch noch mehr Interessierte und Informierte.
Kürzlich habe ich bei meiner sporadischen suche nach Gitarren und Bässen inmitten eines Konvolutes von alten Verstärkern und Gitarren oben genanntes RPG auf einem Bild entdeckt und doch tatsächlich für einen recht schmalen Taler kaufen können.
Kurz zum Gerät:
Baujahr wohl um 1947
Zur Leistungsprüfung von deutschen und amerikanischen Röhren
Kann weiters auch Messung von Spannung, Strom, Widerstand, Glimmlampen und Durchgangsprüfung
Ein 6kg-Multimeter also.
Dateianhang:
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Anodenleitungen sind dabei. Sowie die Originalanleitung und eine Prüftabelle für deutsche Röhren. Leider teilweise nicht mehr leserlich. Der Vorbenutzer hat zumindest das was gerade noch so lesbar war nachgeschrieben. Aber gerade da wo es interessant wird (ECC) steht nix oder Fragezeichen.
Bei Jogi habe ich dazu auch noch ein PDF mit der fehlenden Tabelle für die amerikanischen und Wehrmachtsröhren gefunden. Aber nicht die vollständige Tabelle zu den deutschen Röhren. Leider ist die beim Radiomuseum auch nur halb und enthält noch weniger Info als meine zumindest vollständig vorhandene.
Dateianhang:
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Irgendwie war der Kauf eher ein Schnellschuss mit der Hoffnung auf ein Schnäppchen. Angesichts des Baujahres war mir durchaus klar, dass ich damit so nicht die Röhren prüfen kann die ich eigentlich will. Sprich in erster Linie die gängigen Endstufenröhren in Gitarrenverstärkern (EL34, EL84, 6L6, KT66, KT88 etc. pp.).
Die absolut einzige Röhre die ich hier liegen habe und die ich in der Tabelle komplett leserlich finden konnte ist eine AZ11. Die habe ich mal probiert und nach Anleitung geprüft (Allerdings an 230V Netzspannung). Augenscheinlich funktioniert das Gerät. Vorprüfung funktionierte so wie beschrieben und die Leistungsprüfung ergab auch plausible Werte (Z.B. System 1: Tabellenwert 92, Prüfwert ca. 90 => ca. 98%).
Macht übrigens Spaß mit dem Gerät umzugehen. Das Drehen an den Walzen gibt einem so ein gewisses "Enigmafeeling".
So, jetzt fangen meine Fragen und Probleme aber erst richtig an......
1. Das Gerät wurde ja für 220V entwickelt. Ich nehme an, dass ich auch bei einwandfreier Funktion genaue Werte nur mit Regeltrafo und 220V bekomme. Richtig so?
2. Was zeigt mir das Gerät am Messinstrument überhaupt an? Es steht lediglich etwas von "Prüfwert" (Tabelle) und "Messwert" in der Anleitung. Zur Prüfung wird die Einstellung am Messgerät auf 1 mA gestellt. Kann ich da irgendwie Rückschlüsse auf Tatsächliche Anodenströme ziehen?
Ich würde nämlich sehr gerne Röhren selber matchen um aus funktionierenden "Reströhren" neue Bestückungen für Verstärker zusammen stellen oder auch einzelne defekte mit möglichst passenden neuen (gebrauchten) ersetzen zu können. Das ist auch der Hauptgrund für die Anschaffung weil ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht habe, dass die meisten Musiker nach gewisser Zeit die Endröhren komplett tauschen. Und mir kann keiner erzählen, dass aus einem Duo, Quartett oder Sextett alle Röhren schlecht sind. Meiner Meinung nach Verschwendung von Geld und Ressourcen.
3. Wie gehe ich es wohl am besten an einen zusätzlichen Adapter für die Messung der fehlenden Röhren herzustellen/anzuschließen. Würdet ihr generell im Gerät Leitungen anschließen (wie bei dem Gerät, das Jogi dokumentiert hat gezeigt wird) oder eher eine definierte Fassung mit einem Sockel versehen und von dort aus Leitungen zu einem Adapter legen. Grundsätzlich bevorzugen würde ich zweites Szenario um das Gerät selber in seiner Originalität zu erhalten.
4. Ist das alles Blödsinn und ich sollte mir im Grunde ein anderes geeigneteres Gerät zulegen?
Das wäre natürlich auch eine Option. Meiner persönlichen Ressourcen wegen aber eigentlich nur im Tausch gegen das vorhandenen Gerät möglich. Ist sowas überhaupt gesucht? Rel. selten ist es ja wohl und die Walzenbedienung hat was für sich.
Ich hänge nun ein wenig in der Luft was ich damit machen soll. An meine Bedüfnisse anpassen? Ist das Überhaupt möglich? Schade fände ich`s halt auch an diesem schönen Stück Technik was zu verändern. Im Grunde möchte ich ja nur eine begrenzte Anzahl der oben genannten Röhrentypen prüfen, aber eben am Besten auch messen.
Ist zwar nicht der Marktplatz, aber grundsätzlich hätte ich auch nichts gegen einen Tausch gegen ein entsprechendes anderes Gerät.
Das soll für`s Erste mal reichen. Jetzt gibt`s noch Bilder.
Über (Teil-)Antworten würde ich mich natürlich sehr freuen.
Viele Grüße
Roman