Zitat:
Eine sehr optimistische Annahme in dieser Preisklasse.
Das nicht gerade, denn der Anteil am Entwicklungsaufwand ist nicht hoch; solche Simulationen sind einfach zu machen und auszuwerten. Abgesehen davon wird es eine Standard-Eingangsbeschaltung sein, die also für eine ganze Meßgeräteserie verwendet wird, dies reduziert den Aufwand pro Gerät weiter.
Es ist eher die Frage, ob die "richtigen" Fehlbedienungen getestet wurden. Wenn nicht, gibt es eben viele Rückläufer vom Kunden und damit vom Distributor (z. B. Conrad).
Zitat:
Schick' mal 2 A durch die Sicherung. Die brennt natürlich nicht durch, sehr wohl aber nach kurzer Zeit eine der Dioden.
Ja, das ist das ein Mangel, egal wie häufig sowas vorkommt. Allerdings werden Dioden bei dieser Art des Durchbrennens (Rekombination) leitend, so daß auch hier ein größerer Schaden im Inneren des Gerätes verhindert wird. Und: Man merkt es wahrscheinlich bei der nächsten Strommessung, weil wegen der überbrückten Shunts nur noch 0 mA angezeigt werden.
Zitat:
Mag sein, aber solch ein Meßgerät ist einfach nur schlampig konstruiert.
Für einen professionellen Einsatz ist es wahrscheinlich nicht geeignet, weil billigeres Material verwendet wird, mechanische Toleranzen größer sind usw. , so daß es schneller verschleißt. Aber alle angegebenen Meßtoleranzen werden eingehalten. Es ist eben für bestimmte Anwendergruppen konstruiert (für die der niedrige Preis ein Kaufargument ist), aber keineswegs schlampig. Es macht das, was es soll.
Für Konstrukteure ist es eine besondere Herausforderung (wenn auch keine schöne), die geforderten Eigenschaften trotz eines hohen Kostendrucks zu erreichen. In diesem Punkt haben es die Konstrukteure hochwertiger Meßgeräte wesentlich leichter, sie können - übertrieben gesagt - einbauen, was sie wollen. Es wird ja bezahlt.
Gruß, Frank