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 Betreff des Beitrags: Röhrenverstärker Bastelei, EL84 SE
BeitragVerfasst: Fr Mär 11, 2011 22:25 
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Guten Abend Röhrenfreunde,

Ich arbeite gerade an einem (meinem Ersten) Röhrenverstärker, nach dieser Schaltung http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL84-6W.htm. Derzeit habe ich nur den Endstufen-teil ohne Gegenkopplung aufgebaut. Habe ihn nur ein paar mal kurz getestet, bringt gute Leistung auf einer großen PA-Box. Den Brumm konnte ich auf einen geringen Pegel reduzieren. Nun habe ich noch ein paar Fragen.

Ich weiss nicht, ob ich die Röhre in den Spezifikationen betreibe. Ich habe bei den Diagrammen im Datenblatt iwie keinen Durchblick.
Spannung an der Kathode: 5,05V
Spannung an der Anode: ~185V
Kathodenwiderstand: 130 Ohm

Ob der Arbeitspunkt in der Mitte ist, kann ich mit dem Oszi am Lautsprecherausgang prüfen oder?
Wie kann ich den Arbeitspunkt einstellen?
Weiters ist der Sound relativ dumpf. Ich werde aber noch prüfen ob es vielleicht an der Lautsprecherbox liegen kann.

Danke,
Alex
:)

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BeitragVerfasst: Sa Mär 12, 2011 9:37 
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PL504 hat geschrieben:
alex91 hat geschrieben:
Ich weiss nicht, ob ich die Röhre in den Spezifikationen betreibe. Ich habe bei den Diagrammen im Datenblatt iwie keinen Durchblick.
Spannung an der Kathode: 5,05V
Spannung an der Anode: ~185V
Kathodenwiderstand: 130 Ohm

Damit ergeben sich Ik = Uk/Rk = 5,05 V / 130 Ω = 38,8 mA
Maximal zulässige Anodenverlustleistung beträgt 12 W.
Pa = Ua * Ia
Anodenstrom ist nicht bekannt, es gilt:
Ia = Ik - Ig2
Schirmgitterstrom Ig2 läßt sich abschätzen, ca. 2...5 mA
Also hättest Du eine Anodenverlustleistung von ca. 6...7 W :arrow: Da geht noch was.

Der Schirmgitterstrom läßt sich ganz einfach über den Schirmgitterwiderstand (100R?) indirekt messen.

Klingt einleuchtend :) .
Den Schirmgitterstrom habe ich nach Spanungsmessung ausgerechnet: 3,5mA
PL504 hat geschrieben:
Die 185 V Anodenspannung kommen mir etwas wenig vor.

Das Problem ist, der Trafo gibt nicht mehr her. Im Leerlauf ca. 170V~. Das hindert auch aus der Röhre mehr herauszuholen.

PL504 hat geschrieben:
alex91 hat geschrieben:
Ob der Arbeitspunkt in der Mitte ist, kann ich mit dem Oszi am Lautsprecherausgang prüfen oder?

Wie meinst Du das? Den Arbeitspunkt überprüfst Du am besten durch Messung der Kathodenspannung. Daraus ergeben sich dann die oben genannten Werte.

Dann versteh ich unter Arbeitspunkt anscheinend etwas anderes^^. Ich meine, wenn bei Übersteuerung das Ausgangssignal oben und unten zu gleichen Teilen abgeschnitten werden, dann "arbeitet die Röhre im Arbeitspunkt" bzw. in der Mitte des steilen Bereiches der Kennlinie.

PL504 hat geschrieben:
Was hast Du für einen Übertrager?

Den Übertrager, sowie auch den Netztrafo habe ich von einem Kapsch Sonocord Schrottchassis (verwendet auch eine EL84).
Aber das Thema mit dem dumpfen Ton scheint sich erledigt zu haben. Meine Lötverbindung zum Hochtöner hat nicht gehalten >.<

So, da wäre noch was.
Wie man im Schaltplan sieht, hat der Verstärker eine EF86 Vorstufe. Die hatte ich schon eingebaut, welche aber zu hohen Schwingungen führte (lautes fiepen). Habe dann eine andere Vorverstärkerschaltung mit EF86 aus dem Internet gesucht und aufgebaut --> wieder Schwingungen. Woran könnte das liegen? Mit welcher Röhre lässt sich noch gut eine Vorstufe realisieren? Zur verfügung habe ich noch: EF183, EF184, EF80, EF89, EBF89, ECH81, EABC80

mfg,
Alex

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BeitragVerfasst: Sa Mär 12, 2011 10:31 
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alex91 hat geschrieben:
Wie man im Schaltplan sieht, hat der Verstärker eine EF86 Vorstufe. Die hatte ich schon eingebaut, welche aber zu hohen Schwingungen führte (lautes fiepen).

Eventuell falsche Phasenlage der Gegenkopplung. Ausgangstrafo versuchsweise umpolen.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Sa Mär 12, 2011 10:45 
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Dirk508 hat geschrieben:
alex91 hat geschrieben:
Wie man im Schaltplan sieht, hat der Verstärker eine EF86 Vorstufe. Die hatte ich schon eingebaut, welche aber zu hohen Schwingungen führte (lautes fiepen).

Eventuell falsche Phasenlage der Gegenkopplung. Ausgangstrafo versuchsweise umpolen.

Gruß Dirk


Genau den Fehler hatte ich beim ersten Aufbau gemacht. Es setzte eine laute, schätzungsweise 400Hz, Schwingung ein. AÜ umgepolt. Problem beseitigt. Aber das war nicht der Grund für das hochfrequente (~20khz) Schwingen.

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BeitragVerfasst: Sa Mär 12, 2011 11:11 
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Tja, dann hast irgendwie eine Rückkopplung vom Ausgang auf den Eingang. Ungünstige Verdrahtung, Masseschleifen, alles möglich.
Kannst mal ein Bild vom Aufbau einstellen?

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Sa Mär 12, 2011 12:25 
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Dirk508 hat geschrieben:
Tja, dann hast irgendwie eine Rückkopplung vom Ausgang auf den Eingang. Ungünstige Verdrahtung, Masseschleifen, alles möglich.
Kannst mal ein Bild vom Aufbau einstellen?

Gruß Dirk


Die Vorstufe habe ich derweil entfernt. Am Nachmittag werde ich die Vorstufe noch einmal möglichst sauber aufbauen und sehen was sich tut.

______________
PS: Habe nun die vorstufe wieder aufgebaut, nach dieser Schaltung http://classicotuning.no.sapo.pt/ef86preamp.gif.
Nun funktioniert es einwandfrei, und es schwingt überhaupt nicht :D.

Und falls ihr mal Probleme mit Brumm habt und euer AÜ eine Brummkompensationswicklung hat, verwendet sie, wirkt echt Wunder :). Hab jetzt praktisch keinen Brumm mehr.

Sobald ich den Grund für die etwas dünne Basswiedergabe gefunden hab, kommt noch ne Aussteuerungsanzeige mit EM80, oder EM84 dazu 8_)

mfg,
Alex

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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 12:19 
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Hallo !

das ist ja nun eine wirklich nette Schaltung. Aber was mache ich mit dem Poti P3 ?
Ist ja einer mit einer zusätlichen Anzapfung.


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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 12:31 
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Hallo,

es lässt sich auch ein einfaches Potis verwenden; es fehlt dann lediglich die gehörrichtige Einstellung der Lautstärke.


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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 14:25 
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alex91 hat geschrieben:

Nun funktioniert es einwandfrei, und es schwingt überhaupt nicht :D.

Sobald ich den Grund für die etwas dünne Basswiedergabe gefunden hab, kommt noch ne Aussteuerungsanzeige mit EM80, oder EM84 dazu 8_)



Logisch, die Triodenschaltung hat nur eine Verstärkung von 25, während die Vorstufe in der Originalschaltung Faktor 170 macht. Dadurch ist die Schaltung zwar weniger schwingfreudig, braucht aber mehr Eingangsspannung.
Die Gegenkopplung zur Frequenzgangkorrektur passt dann natürlich auch nicht mehr.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 18:36 
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Dirk508 hat geschrieben:
Logisch, die Triodenschaltung hat nur eine Verstärkung von 25, während die Vorstufe in der Originalschaltung Faktor 170 macht. Dadurch ist die Schaltung zwar weniger schwingfreudig, braucht aber mehr Eingangsspannung.
Die Gegenkopplung zur Frequenzgangkorrektur passt dann natürlich auch nicht mehr.

Gruß Dirk


Die Verstärkung ist hier mehr als ausreichend. Wenn ich bei Windows die Lautstärke auf 10 stelle, spielt der Verstärker schon relativ laut, und Mikrofon habe ich nicht vor eins zu betreiben damit^^. Gegenkopplung habe ich gar keine drinn, und habe auch nicht vor eine einzubauen.

Hier ein paar Bilder. Ich weiss, sieht noch ein bisschen "schrottig" aus :mrgreen: , aber die beige Frontplatte kommt sowieso weg, und wird einer Aluplatte weichen.
Ganz rechts kommt noch eine EM80 rein. Die Beschaltung dazu ist auch schon fast fertig. Ich brauche nur noch einen kleinen Überrager, um die Spannung aus dem Lautsprecheranschluss zu erhöhen, da sie für die EM80 zu gering ist.
Lautstärkeregler und Klangregler kommen auch noch.

Bild

Bild

Anscheinend wird es nicht bei einer Bastelei bleiben :)

mfg
Alex

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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 18:52 
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PL504 hat geschrieben:
Höhere Spannung für die Aussteuerungsanzeige kannst Du einfach von der EL84-Anode abnehmen. Dann aber mit Spannungsteiler, schließlich wird die EM80 nicht mit dreistelligen Spannungsbeträgen ausgesteuert. Und schön hochohmig, sonst könnte das den Klang beeinflussen.


An das habe ich ehrlich gesagt garnicht gedacht, die Spannung von der Anode zu nehmen, danke für den Tipp. Wie hochohmig sollte der Spannungsteiler sein? Passen 1M und 10k?

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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 19:22 
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Registriert: Do Jul 22, 2010 22:48
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Die Drossel zwischen den Elkos kannst dir schenken, viel zu kleine Induktivität.
Die Verdrahtung zum L-Potis sollte zwingend mit abgeschirmten Leitungen erfolgen.
Die Vorverstärkerröhre gleich neben dem Ausgangstrafo, das muss ja schwingen. Mach da zumindest eine Abschirmkappe drüber.

Und auf eine Gegenkopplung würde ich nicht verzichten.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 19:50 
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Dirk508 hat geschrieben:
Die Drossel zwischen den Elkos kannst dir schenken, viel zu kleine Induktivität.
Die Verdrahtung zum L-Potis sollte zwingend mit abgeschirmten Leitungen erfolgen.
Die Vorverstärkerröhre gleich neben dem Ausgangstrafo, das muss ja schwingen. Mach da zumindest eine Abschirmkappe drüber.

Und auf eine Gegenkopplung würde ich nicht verzichten.

Gruß Dirk


Die Drossel, und auch die vielen Elkos sind mehr oder weniger ein Überbleibsel meiner mäßig erfolgreichen Versuche den Brumm zu reduzieren :mrgreen:.

Wenn Gegenkopplung, wo schließe ich die an? Vom Lautsprecherausgang über einen Widerstand und dann wohin?

Als Spannungsteiler für die EM80 habe ich 1M und ein 100k Poti genommen. Funktioniert nun einwandfrei.

mfg,
Alex

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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 20:54 
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alex91 hat geschrieben:
Wenn Gegenkopplung, wo schließe ich die an? Vom Lautsprecherausgang über einen Widerstand und dann wohin?

Hallo,

wenn du auch verstehen willst, was du da baust, empfehle ich dir folgenden Link, Abschnitt NF-Verstärker:

http://www.radau5.ch/basics_2.html

Es liest sich zwar nicht ganz einfach, der Wissenszuwachs sollte aber dafür beträchtlich ausfallen.


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BeitragVerfasst: So Mär 13, 2011 21:28 
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Radiomann hat geschrieben:
Hallo,

wenn du auch verstehen willst, was du da baust, empfehle ich dir folgenden Link, Abschnitt NF-Verstärker:

http://www.radau5.ch/basics_2.html

Es liest sich zwar nicht ganz einfach, der Wissenszuwachs sollte aber dafür beträchtlich ausfallen.


Vielen Dank für den Link. Massenhaft hochwertiger Lesestoff :)

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