Inzwischen ist der Thread ja schon beinahe ein "Pro/ Kontra Penthoden/ Trioden- Thread" geworden. Da möchte ich auch etwas beitragen.
Ich denke, die Wahl von Trioden als Vorstufe(n) war schon immer eine wirtschaftliche Erwägung. Von Anfang an finden wir fast überall NF- Vortrioden, lange vor der Zeit des HiFi.
Wenn man auf die Preise in den Röhrenlisten schaut, wird's klar: An der klanglichen Überlegenheit wird es nicht gelegen haben.
Wo nicht geringste Eingangsspannungen zu verstärken sind, ist die Triode (als Vorstufe) vollkommen ausreichend, und fertigungsmäßig günstiger, damit billiger. Hinter dem Demodulator steht genug NF an, daß keine hochverstärkende Röhre nötig ist. Eine Penthode würde zusätzliche Bauelemente, außer Schirmgitter- R und C evtl. welche, unm die hohe Verstärkung durch Gegenkopplung wieder herunterzusetzen, benötigen. Das würde ein Gerät erheblich-und unnötig- verteuern.
Die letzten -in Millionen Geräten verbauten- Vorstufentrioden (z. B. EABC80, ECC81- 83) waren zwar Massenware, aber ausgereift, und besseres dürfte mit Röhren kaum möglich sein. Da findet jeder "seine" Triode.
DEN Röhrensound erreicht man ohnehin nicht allein durch Verwendung einer Trioden- Vor- oder Endstufe. Den besten Sound erreicht ein Gerät, Radio oder Verstärker, auch nicht durch die Röhrenwahl oder die Farben der Lautsprecherpappe, sondern durch eine bedachte Wahl ALLER Komponenten, eine geeignete Schaltung, also der gesamten Übertragungskette, den Bauelementen (Treiber- und A- Trafos !) bis hin zum Lautsprecher und dem Gehäuse als letzten Gliedern der Kette.
Es gibt Radios, die mit EL84 einfach nur Musik machen, mittelmäßiger Klang, gerade genug zum Musikdudeln, aber auch welche, die phantastisch klingen, zweifellos die meisten Großsuper aller Hersteller, bei denen an nichts gespart wurde, aber mit unter den besten -meinem Gehör nach- relativ einfache Mittelsuper, bei mir z. B. eines mit Triode der EABC80 und EL84 (Funkwerk Dresden "Zwinger") ,das andere EABC80 plus dem (seinerzeit schon veraltetem) DDR- Urgestein, der fetten Doppeltetrode UEL51 (Stern Radio Sonneberg "Erfurt 1"). die Konkurrenten, Schaub- Lorenz, SABA und Loewe Opta, lassen natürlich ebenfalls nichts an Klang vermissen.
Eine Vorstufen- Pethode zu "triodisieren"... klar, ist möglich, funktioniert sicher auch gut, aber- unnötig. Eben, wie @Radiowerkstatt schreibt, suboptimal.
Beide, Triode und Penthode, können mit entsprechender Beschaltung mit geringem Klirrfaktor betrieben werden. Es ist gar nicht nötig, die Maximalwerte zu diskutieren. Bessere Geräte verwenden ohnehin mehrere Trioden, in den Doppeltrioden, um den Verluste durch Klangstellglieder und deren Gegenkopplungen auszugleichen.
Eine Endpenthode triodisieren, ist ein anderes Thema- wenn jemand unbedingt eine Endtriode wünscht, ist es eine gute Möglichkeit- die Auswahl ist ja heute nicht mehr so groß, und die geeigneten Röhren teuer.
Übrigens war es immer das Bestreben der Entwickler, einen Klirrfaktor möglichst nahe an Null zu erreichen. Ja, bestimmte Anteile an Oberwellen klingen eben "harmonischer", Harmonien und Dissonanzen kennt jeder Musiker oder Musikinstrumentenbauer, aber: Wir haben ja ein Wiedergabegerät, im Idealfall sollte eigentlich weder kein (hörbarer) K2, K3 oder Ksonstwas da sein, also gar kein Unterschied zwischen Triode, Pethode oder Transi hörbar sein.
Und- wenn ich mir vorstelle, durch wieviele digitale Stufen, Wandler, sowie Bearbeitungen mittels Software, usw. ein vom Radio oder CD bekommenes Signal heute gegangen ist- trotzdem ist die Qualität heutiger NF- Quellen Größenordnungen besser, als zur Röhrenzeit möglich.
Edi
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