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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Di Jun 28, 2011 20:15 
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Wenn ich die vorangegangene Vorgehensweise sehe, vorangegangene Postings zu editieren- das ist extrem schlecht, weil man ja die Änderungen nicht sieht.

Chronologisch ist immer am besten, damit man Fortschritte sieht.
Am besten in Form eines Berichts, nicht zuwenig, nicht zu ausführlich.
Wenn Sie noch nicht fertig sind, eben Etappenberichte
, ähnlich meinem Thread hier, da bin ich ja auch noch nicht fertig.

Wenn es sehr viele Fotos sind, kann man in mehrere Postings aufteilen. Möglich auch, Fotos mit kurz gehaltenen Erklärungs- Unterschriften, wie hier.
Oder in anderer Form einstellen, wenn man die Möglichkeit (Webspeicherplatz) hat, mache ich bei aufwendigen Restaurationen wegen der hohen Zahl der Fotos so, siehe hier.

Edi


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BeitragVerfasst: Mi Jun 29, 2011 20:24 
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Hallo edi,

die Idee dahinter ist, das wenn jemand den Thread aus dem Archiv holt er eben nicht den ganzen Thread lesen muß, sondern nur den ersten Beitrag. Änderungen am ersten Beitrag habe ich auch nur unten angehängt, damit man diese halt nicht verpasst.
Jetzt wird es aber mehr und mehr unübersichtlich, daher halt die Idee, Chronologisch weiterzumachen und den Eingangsbeitrag eben dann später abzuändern, um dort das Endergebnis zu zeigen.

Wie auch immer, ich werde wohl zunächst Chronologisch unten anhängen, wie du vorgeschlagen hast.


Nun zum Thema zurück :mrgreen:

Hallo Peter,

vielen Dank für die Bestätigung der 9 kHz Sperre. Da konnte ich mir es nicht nehmen lassen, einen kleinen Versuchsaufbau zu machen. Hierzu habe ich einfach einen Funktionsgenerator genommen und an einen Lautsprecher mit Übertrager angeschlossen. Parallel zur Primärseite ein Oszilloskop und eben die 9 kHz-Sperre:

Aufbau mit Funktionsgenerator auf 4 kHz und Anzeige der Amplitude am Oszilloskop:
Bild BildBild


Dann Funktionsgenerator auf 9 kHz mit Anzeige der Amplitude auf dem Oszilloskop (Y- und X-Ablenkung nicht verändert):
Bild Bild

Womit es wohl eindeutig ist, das es sich um die 9 kHz-Sperre handelt. Das Teil wird wieder verwendet, daher muss der Kondensator erneuert werden (ausgehölt). 8_)

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Do Jun 30, 2011 20:16 
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So - zurück zum Radio selbst. Ich habe mich zwischenzeitlich nochmal um die Spannungsversorgung gekümmert. zum einen musste die Netzzuleitung vernünftig abgebunden und angeschlossen werden:

Abbinden - Kerzenwachs auf träufeln - Kerzenwachs schmelzen - Zugentlastung am Chassis - Anschluss am Schalter - Anschluss am Trafo
BildBildBildBildBildBild

Nun gab es noch das Problem mit den 1N4007 und der zu niedrigen Sperrspannung (siehe unter 'offene Punkte 4' im Eingangspost). Ich habe noch eine AZ1 und eine passende Fassung gefunden. Was lag also näher, als den Fake Selengleichrichter mitsamt 1N4007 zu demontieren und die AZ1 einzubauen ? Gesagt getan - hier das Ergebnis:

AZ1 in der Fassung - Anschlussdrähte zum Trafo
Bild Bild

Die AZ1 nebst Fassung, Anschlussleitung und Halter habe ich von einem Schlachtchassis verwendet.
Der Stromlaufplan vom Netzteil sieht dann so aus:

Bild

Das Röhrennetzteil funktioniert erst mal soweit. Allerdings ist mir aufgefallen, dass in der AZ1 leichte Funkenüberschläge von der Kathode zu einer der Anoden auftreten, wenn man das Radio aus- und kurz darauf wieder einschaltet. Besserung ist eingetreten, nachdem ich die beiden Widerstände R1 und R2 eingebaut habe. Momentan liegen diese beiden R bei je 450 Ohm.

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Fr Jul 01, 2011 7:11 
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Zitat:
Das Röhrennetzteil funktioniert erst mal soweit. Allerdings ist mir aufgefallen, dass in der AZ1 leichte Funkenüberschläge von der Kathode zu einer der Anoden auftreten, wenn man das Radio aus- und kurz darauf wieder einschaltet. Besserung ist eingetreten, nachdem ich die beiden Widerstände R1 und R2 eingebaut habe. Momentan liegen diese beiden R bei je 450 Ohm.

Hallo, Oliver,

Wir hatten hier irgendwann mal -schon etwas her, fand ich noch nicht- Widerstände diskutiert, die in manchen Geräten eingebaut wurden, und die eigentlich nur irgendwo zwischen Anodenplus und Masse liegen, und die einen Stromfluß im mA- Bereich gestatten, ohne damit was zu tun, außer sich über ihre Heizleistung zu freuen. :D
Die werden genau dafür gedacht gewesen sein, die Anodenspannung im Leerlauffalle, also speziell nach dem Einschalten, wenn die Empfangs- und NF- Flaschen noch nicht wach sind, nicht zu hochlaufen zu lassen. 325 V Wechsel ist ja schon Hammer, sicher ein Trafo für einen Super mit mehr Power ? Üblich sind ja Spannungen um 2 x 250 bis 2 x 270 V.
Da sind auch die Lade und Siebkondis mit 500 V Spannungsfestigkeit verdammt knapp- wir haben heute mehr als 230 V !

Da würde ich sogar überlegen, ob Trockengleichrichter, wie drin war, zu lassen, evtl. optisch ein Selen, wie drin war, in Wirklichkeit getarnte Dioden, und dafür ein Dreiröhrer im Empfangsteil, Audion- NF- Endstufe. Hätte den Vorteil, daß man den TA nicht ins Audion einspeisen muß, das war immer schon eine Krücken- Lösung, da ein Audion einen für NF ungünstigen Arbeitspunkt für seine Röhre bereitstellen muß.
Ist ja Ihr Eigenbau, und da sind Sie ja frei, ggf. zu erweitern, und es wäre ja immer noch zeitgemäß.
In dem Falle nämlich könnte man dann das Gerät schon recht gut als Verstärker nutzen, bei heutigen Klangquellen (CD- Diskman, MP3- Player, stand alone- Player), mit Frequenzgängen, die in den 30ern noch nicht möglich waren, laufen selbst für minderwertig gehaltene Oldies zu Höchstleistung auf- frappierend, was die eigentlich an Klang hergeben können.

Edi


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BeitragVerfasst: Sa Jul 02, 2011 12:26 
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Hallo edi,

wofür der Trafo ursprünglich war, kann ich nicht sagen, wobei man mit 60 mA schon was anstellen kann. Beim Sauber machen habe ich an einigen Teilen einen mit Bleistift aufgeschrieben Preis entdeckt (Gitterkappe 0,60,- ; Trafo 18,50,-) so das die Vermutung nahe liegt, das diese Teile damals extra gekauft wurden. Das erklärt sicherlich auch, warum der Trafo so viele verschiedene Spannungen hergibt.

Die 500 V Spannungsfestigkeit ist mir auch schon durch den Kopf gegangen - allerdings sind die 500V ja bei den Kondensatoren als Betriebsspannung angegeben - bei C2 war eine Spitzenspannung von 750V aufgedruckt. Bei C1 steht davon allerdings nichts.
Ich habe mal gerade ohne Röhren gemessen (nur mit der AZ1) - die Spannung an C1 und C2 liegt dann (bei gemessenen 230V Eingangsspannung) bei 525 V. Ist schon ziemlich grenzwertig. Die Netzspannung kann ja theoretisch noch um 10% steigen - dann wären wir schon bei 575V :? .

Ich habe Probehalber mal eine Anode abgeklemmt, allerdings hat das an der Leerlaufspannung logischerweise nicht viel geändert.

Ich werde mal mit dem von die angesprochenen Parallelwiderstand zum C2 experimentieren, um die Spannung im Leerlauf nicht zu sehr ansteigen zu lassen.

Wenn sich das Problem oben lösen lässt, dann möchte ich die AZ1 behalten - sieht einfach schöner aus.

Die Idee mit der Vorröhre ist nicht schlecht - der Platz auf dem Chassis wäre auch noch da. Das werde ich mir für später aufbewahren. Zuerst möchte ich mit diesem Teil mal Radio hören können. Wenn das klappt, teste ich mal eine zusätzliche Röhre - die dürfte auch die Empfindlichkeit nochmals deutlich verbessern. Der Trafo gibt das sicherlich noch her.

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Sa Jul 02, 2011 12:57 
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Der Trafo gibt genug Saft her, um die Tüte aus dem Lauti zu pusten... wenn das Radio der dicken Lampe genug anbietet- wenn Platz für noch einen Röhrenfassungs- Durchbruch ist, würde ich eine NF- Vorröhre empfehlen. Macht die AL4 glücklich, und Ihre Ohren, wenn Sie Mucke aus Fremdquelle einspeisen.

Ihre Messungen bestätigen ja die sehr hohe Leerlaufspannung, da sind 500V- Kondis hart an der Grenze. Ein Nebenwiderstand wäre schon ratsam, der schluckt dann natürlich immer etwas Strom, ich denke zwischen 0,5 und 1 mA müßte gut sein.
Alternativ Kondis mit hoher Spannungsfestigkeit.

Klar, 'ne AZ1, am besten mit Maschenanode -neudeutsch: mesh plate- sieht natürlich super aus- wenn man so'ne Lampe hat- isse Pflicht.
:D

Edi


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BeitragVerfasst: Do Jul 14, 2011 19:25 
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Hallo,

war mal wieder etwas Bastelzeit. Das Thema Betriebsspannung wird mich wohl noch weiter verfolgen. :|
Ich habe nun den parallelen Widerling eingebaut (R3) und damit konnte ich die Leerlaufspannung in den Griff kriegen.

Die Widerstände liegen nun bei R1 / R2 = 500 Ohm und R3 bei 200 kOhm.

Schaltbild:
Bild

Hiermit liegt die Leerlaufspannung bei 500 V (Eingangsspannung eingestellt auf 230V) . Das geht so gerade. Nachdem die Röhren warm sind, ergeben sich folgende Spannungen:

U C1 = 340 V
U C2 = 290 V
Anodenspannung AL4 U A = 270 V

Der Trafo hat einfach zu viel Saft. Die Anodenspannung der AL4 ist zu hoch (max. laut Datenbuch 250 V). Ebenfalls ist die G2-Spannung zu hoch (G2 - Spannung = Spannung C2 = 290V ; max. laut Datenblatt = 250V).

Ich werde wohl noch mehr Spannung an den Vorwiderständen verbraten müssen.


Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Mo Jul 25, 2011 17:45 
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Hallo PL504,

eine andere AZ1 habe ich gerade nicht zur Hand. Jedoch hatte ich eine AL4 mit schlechtem Vakuum - die leuchtete innen schön blau und wenn man die Anodenspannung erhöht gibt es irgendwann Glimmentladungen.

Das tut die AZ1 nicht (also blau leuchten). Kann die Röhre schlechtes Vakuum haben ohne dieses blaue Leuchten im inneren ?.

Zu den Serienwiderständen:

Ich habe im Netzteil die beiden Widerstände vor den Anoden geschaltet. die werde ich einfach erhöhen, bis die Betriebsspannung passt. Das werden dicke Brummer werden (-;

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2011 14:39 
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Hallo PL504,

ich habe das mal so gemacht wie von dir vorgeschlagen:

Schaltbild Netzteil:
Bild
Wobei R1 = R2 = 0 Ohm; R4 = 1,5 kOhm; R3 = 200 kOhm sind.

Folgende Spannungen ergeben sich dann bei 230 V Eingangsspannung am Trafo:
U (C1) = 490V (Röhren kalt)
U (C1) = 296V (Röhren warm)
U (C2) = 255V (Röhren warm)
U (Anode AL4) = 237 V (Röhren warm)

Das Thema mit der Röhre kann ich momentan nicht klären. Ich werde aber mal nach Ersatz Ausschau halten und dann mal testen. Momentan gibt es ja nur Probleme, wenn man aus- und dann direkt wieder einschaltet.

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Fr Jul 29, 2011 21:20 
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So,

mittlerweile ist auch ein passender K L M Spulensatz bei mir eingetrudelt (Danke Edi). Dieser Spulensatz hat schon eine etwas längere Geschichte. Edi hat mir erlaubt diese zu erzählen :wink:

Zitat: 'Übrigens stammen Spulensatz und Wellenschalter vom Radioladen Max Ebert, Erlangen, der dort in den 30ern existierte, Herr Ebert zog nach dem Krieg nach Rahnsdorf bei Berlin, und betrieb weit übers Rentenalter einen kleinen Radio- Reparaturladen in Berlin- Friedrichshain, Samariterstraße, dort bekam ich die Teile von ihm- etwa 1969/ 70.
... Geschichte ist auch der Preis: 19,50 RM für die "Stesta- Panzer- Spulen", und daß Klein- Edi für alte Radios zum Basteln und Schlachten, und eben auch für diese Teile die Scheiben des Berliner Radioladens putzte- das konnte der alte Radiomann durch eine schwere Behinderung nicht mehr.'

Also haben wir hier Teile mit Geschichte verbaut !

Nachdem ich die Teile erhalten habe, hab ich mich zunächst daran gemacht, den Alubecher des Spulensatzes zu polieren und zu reinigen:

Bild Bild

Hier das fertig polierte Teil - um das passende Lochbild in das Chassis zu bohren, habe ich auch eine Bohrschablone angefertigt:
Bild Bild Bild
Der Spulenssatz ist nun direkt neben dem Drehkondensator und nahe der Audionröhre angebracht, damit die Verbindungsleitungen so kurz wie möglich sein können:

Bild Bild
.
Nun fehlt noch der Wellenschalter - auch der stammte aus dem Radioladen aus Berlin:

Orginalzustand:
Bild Bild Bild

Zerlegt und Gereinigt (mittels Drahtbürstchen)
Bild

Die Nocken habe ich dann vor dem Zusammenbau noch so umsortiert, das sie dem benötigten Schaltschema entsprechen. Dieses war aus dem Schaltbildchen, welches zum Spulensatz gehörte ersichtlich:
Bild


Befestigungsloch gebohrt und Gewinde geschnitten:
Bild

Wird fortgesetzt... 8_)

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BeitragVerfasst: So Okt 09, 2011 18:24 
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Hallo liebes Forum - nach der längeren Pause war mal wieder etwas Zeit sich dem Thema zu widmen.
Ich fasse mal zusammen, wie die Schaltbilder nun aussehen:

Netzteil - Audion - Endstufe:
Bild Bild Bild


Das Chassis sieht nun so aus:

von - oben - von - unten - Wellenschalter - Abbinden der Lautsprecherzuleitung
Bild Bild Bild Bild

Zum Netzteil:
Das Netzteil funktioniert nun recht gut. Die Betriebsspannungen liegt so bei 240V bei warmen Röhren. Dies ist gut unterhalb der Spezifikation für die G2-Spannung der AL4 (Ug2 max = 250V).
Das Gerät hat einen leichten Netzbrumm, den man vermutlich durch höhere Kapazitäten im Netzteil verringern könnte. Allerdings empfinde ich das als nicht störend - daher bleibt es so.
Ich hatte einmal einen Testlauf des Netzteils ohne Last gemacht. Dabei steigt die Spannung am Ladekondensator auf ca. 495V, was aufgrund der Spannungsfestigkeiten der Ladekondensatoren gerade so akzeptabel ist.
Leider ist mir dabei aufgefallen, das nach ca. 15 Minuten der parallel R3 anfing zu müffeln - war wohl überlastet. Das tritt nur im Leerlauf auf - mit Röhren ist das kein Problem mehr.

Der Aufbau des Netzteils hat sich als sehr schwierig heraus gestellt, da der Trafo zu viel Spannung erzeugt. Das hat einige Versuche gekostet (siehe vorige Posts).


Zum Audionteil:
Hier habe ich zunächst die TA-Schaltung weggelassen, da ich vermutlich später noch eine NF - Vorröhre einbauen möchte. Dann werden auch die TA-Buchsen angeschlossen.

Hier gibt es noch ein Problem welches ich nicht lösen konnte. Im KW-Bereich muss man bei höheren Frequzenzen (Drehko ausgedreht) sehr vorsichtig mit der Rückkopplung umgehen. Ist diese zu weit aufgedreht, dann fängt das Audion an, wild zu schwingen. Das mach sich durch ein sehr lautes kreischen im Lautsprecher bemerkbar. Ebenfalls fängt nach einer Zeit das Gitter1 der AL4 an zu glühen.
Dreht man die Rückkopplung zurück, hört das wilde Schwingen auf und man hat Empfang. Dreht man die Rückkoppelung weiter zurück, setzt die normale Schwingung und der Empfang irgendwann aus.

Folgende Schwierigkeiten traten bei der Inbetriebnahme des Audionteils auf:

1. Die Rückkopplung funktionierte nicht - kein Empfang möglich
2. Skala stimmt nicht mit der Empfangsfrequenz überein (alle Wellenbereiche)
3. Krachen bei Betätigung des Wellenschalters
4. Im KW-Bereich zwischen 6 und 9 MHz konnte zunächst kein Schwingungseinsatz erreicht werden
5. wildes Schwingen im KW-Wellenbereich bei zu stark aufgedrehter Rückkopplung (siehe oben)


Da ich im Keller sitze, habe ich einen Antennendraht aus dem Kellerschacht heraus an den Abdeckrost gelegt. Erde bekomme ich von der Wasserleitung.
Mit dieser Konstellation habe ich auf allen drei Wellenbereichen Empfang (natürlich inklusive aller möglichen Störer - gerade im Mittelwellenbereich).


Zum NF-Teil:
Der NF-Teil war eigentlich am einfachsten zu bauen. Die Schaltung ist sehr einfach und funktioniert tadellos. Der einzige Rückschlag hier war die orginale RFT-AL4, die im Orginalgerät verbaut war. Nach einiger Zeit problemlosen Betriebs stieg die Spannung am g1 auf einmal stark an und das innere der Röhre leuchtete schön blau. Nachdem ich die Röhre abkühlen lies und dann nochmals einschaltete funktionierte die Röhre wieder eine Zeit. Nun funktioniert sie gar nicht mehr. Sie bring keinerlei Emission auf dem Röhrenprüfer mehr zustande. Im Radio macht sie nur noch blaues Leuchten und wenn die Anodenspannung einen bestimmten Wert überschreitet gibt es schöne Glimmentladungen. -> Also ist diese AL4 wohl ein Fall für den Röhrenhimmel.

Wenn jemand zu dem Schwingproblem oben etwas beitragen könnte wäre das Klasse.

Was kommt sonst noch:
Tja - nun brauche ich noch einen Skalenzeiger. Mal sehen, was man da schönes machen kann. Mir schwebt da etwas mit Beleuchtung vor. Mal sehen, wie man das realisieren kann.
Dann muss noch das Gehäuse etwas Zuwendung bekommen. Der schöne braune Stoff muss weichen und das Chassis muss noch eine vernünftige Befestigung im Holzgehäuse bekommen. Das gabs bisher nämlich nicht.

Außerdem gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, die auf der ersten Seite aufgelistet sind (offene Punkte).
Das kommt aber später.

Gruß
Oliver

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BeitragVerfasst: Mi Nov 02, 2011 13:24 
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Hallo wieder mal,

diese Woche war Urlaub und ich hatte etwas mehr Zeit, mich um mein Projekt zu kümmern. Folgende Dinge habe ich in Angriff genommen:

1. Skalenantrieb verbessert; Skalenzeiger beleuchtet
2. Verlängerung für den Wellenschalter gebastelt
3. Bohrung für die NF-Vorröhre eingebracht
4. Wartungsöffnung unterhalb des Chassis angebracht
5. Lautsprechermembran ausgebaut, zentriert und neu geklebt
6. Stoff gereinigt, ausgebaut und aufgespannt
7. Füße unter das Gehäuse gebaut.

Aber eins nach dem anderen:

Der originale Skalenantrieb war einfach so realisiert, das das Skalenseil zweimal um eine 6mm Messingachse geschlungen war. Das hatte den Nachteil, das das Seil auf der Welle gewandert ist und es sich somit am Ende der Achse überschlagen hat, so das es klemmte.
Abhilfe kann man schaffen, in dem man die Achse dort wo das Seil läuft etwas abdreht. Hier meine 'Drehmaschine' :twisted:
Bild
Mittels Rundfeile kann man dort eine schöne Verjüngung einbringen. Diese sollte man im Anschluss noch mit 280'er und zum Schluss mit 400'er Schmirgelpapier bearbeiten, damit das Skalenseil eine längere Lebenserwartung hat.
Auf der anderen Seite des Skalenseils ist das Seilrad vom Drehkondensator. Hier wurden noch M3 Gewinde eingebracht, um den späteren Skalenzeiger zu haltern:
Bild

Als Zeiger habe ich das orginale Papprad verwendet und es etwas aufgemotzt. Hier das Skalenrad mit angezeichneten Durchbrüchen für die Beleuchtung 'von hinten' :mrgreen:
Bild

Nach dem Ausschneiden wurde das Ganze dann mit Transparentpapier hinterlegt:
Bild

So sieht das Ganze dann mit Hintergrundbeleuchtung aus:
Bild

Zum Schluss noch die Abstandshalter zum Festschrauben der Pappscheibe am Drehko Seilrad:
Bild

Punkt zwei war die Verlängerung für den Wellenschalter. Die besteht einfach aus einem Stückchen CU-Rohr mit Innendurchmesser 4 mm und Außendurchmesser 6 mm:

Bild


Punkt drei war die Bohrung der NF-Vorröhre:
Die Bohrung wollte ich einbringen, da die Röhre sicherlich später eingebaut wird. Die Fassung inkl. der Verdrahtung kann ich dann durch die neue Wartungsöffnung verdrahten, ohne das Chassis wieder aus zu bauen. Momentan wird sie erstmal nicht verdrahtet.

Viele kleine Bohrungen ergeben eine große und dann schön rund schmirgeln 8_)
Bild Bild

Punkt vier war die 'Wartungsöffnung' - Da wurde einfach mit der Stichsäge ein Loch unterhalb des Chassis gesägt:
Bild

Punkt fünf - Lautsprechermembran
Bei einigen Testläufen machte sich ein Kratzen bei höheren Lautstärken bemerkbar. Dieses lies sich auch durch Zentrieren der Schwingspule nicht beseitigen. Somit lag der Verdacht nahe, das sich im Luftspalt Schmutz angesammelt hatte. Also vorsichtig die Membrane am vom Chassis gelöst - zum Glück war die Klebung auf dem Lack des Chassis angebracht, wodurch sich die Membran ohne große Beschädigung lösen lies. Den Luftspalt habe ich dann mit einem Stück Pappe gereinigt:
Bild

Vor dem Zusammenbau wurde noch der Rand des Chassis mit Holzleim eingeschmiert und drei Papierstreifen für die Zentrierung in den Luftspalt gesteckt:

Bild

So blieb das Ganze dann über Nacht zum Trocknen stehen (Der Trafo oben drauf dient nur zur Beschwerung des Ganzen):
Bild (Man sieht noch die Papierstreifen für die Zentrierung - die wurden später natürlich herausgezogen. Nun kratzt der Lautsprecher nicht mehr, wenn man die Membran von Hand vorsichtig bewegt - ein Test am Radio steht aber noch aus.

Nun zu Punkt 6
Das mit dem Stoff ist so eine Sache. Der Anblick hier war eigentlich nicht so dolle:
Bild
Also entschloss ich mich zunächst mal den Stoff zu reinigen - evtl. sieht er ohne den Dreck der Jahrzehnte ewas besser aus. Also ran ans Werk:

Bild

Ich habe kaltes Wasser, etwas Waschpulver und zwei Schwämme verwendet. Ein Schwamm zum Putzen und den anderen zum Gegenhalten von unten. Bei dieser Waschaktion hat sich natürlich die Verklebung des Stoffes mit dem Radiogehäuse gelöst. Nach der Reinigung sah der Stoff besser aus, so das ich mich entschloss ihn doch zu behalten.
Da sich der Stoff nun ohnehin vom Gehäuse gelöst hat, habe ich einen Papprahmen geschnitten und den Stoff da aufgeklebt:
Bild Bild Bild Bild.

Fertig:
Bild

Auf obigem Bild sieht man auch, was man tunlichst nicht machen solle: Den Klebstoff auf der sichtbaren Seite auftragen - das wicht durch und man hat schöne dunkle Flecken :angry: .

Zu guter Letzt noch die 'Füße':
Da ich dem Chassis ordentliche Schrauben zur Befestigung spendieren wollte und die Köpfe der Schrauben dann an der Bodenplatte 'rausstehen' - wurden noch Füße benötigt. Dank Silvesterraketen hatte ich die passenden Leisten schnell gefunden :mrgreen: :
Bild

Das war es erst mal wieder.

Gruß
Oliver

P.S. - Kommentare / Anmerkungen / Kritik ist gerne willkommen :hello:

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