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BeitragVerfasst: So Aug 21, 2011 7:12 
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Registriert: So Jun 20, 2010 11:33
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Hallo,

ich habe ein Problem mit einem selbst entworfenem Prüfer für Röhren mit Europasockel. Das Gerät ist recht simpel aufgebaut: Ein externer Regeltrenntrafo liefert eine einstellbare Anodenspannung von 0 - 220 VAC, die im Röhrenprüfer gleichgerichtet wird. Im Röhrenprüfer ist ein Trafo eingebaut, der die Heizspannung von 4,0 VAC erzeugt. Weiterhin wird von diesem Trafo eine Spannung abgegriffen, die gleicherichtet und mit einem 7809 auf eine Spannung von 9V geregelt wird. Diese Spannung wird zur Versorgung zweier Digital - Module benötigt. Mit einem 600 V Spannungsmodul wird die eingestellte Spannung und mit einem 200 mA Strommodul der Anodenstrom gemessen (siehe Conrad Best.Nrn. 130290 und 130435).

Hier der Plan, wie die komponenten beschaltet sind:

BildBild

Ich hatte das Gerät bereits zum Test (ohne eingesteckte Röhre) in Betrieb, alles hat funktioniert, die mit dem Regeltrenntrafo eingestellte Anodenspannung wird angezeigt, der Anodenstrom (0 mA) ebenfalls.

Bei einem erneuten Test hatte ich zuerst die Spannung des Regeltrenntrafos angeschlossen, jedoch noch nicht den Röhrenprüfer eingeschaltet (ebenfalls ohne eingesteckte Röhre). Es hat geknistert und gestunken, beide Messgeräte sind defekt. Sicherungen sind nicht durchgebrannt, auch sonst ist im Prüfgerät nichts beschädigt. Ich frage mich jetzt, wieso das passiert ist.
Hat es evtl. etwas damit zu tun, dass die zu messende Anodenspannung von einem externen Trafo eingespeist wird ? (Prüfer und
Trenntrafo steckten in verschiedenen Steckdosen)
Auf beiden Messgeräten stehen Warnhinweise, dass die Spannung / Potential zwischen "GND" ("Minuspol" von der 9V Spannungsversorgung) und "COM" ("Minuspol" von der gleichgerichteten Spannung des Regeltrafos bzw. beim Amperemeter die rechte Seite des in die Leitung eingeschleiften Messgeräts) nicht mehr als 500 VDC betragen darf. Die Spannungsdifferenz zwischen diesen Punkten dürfte aber doch höchstens ca. 300V betragen haben ?
Hat es etwas damit zu tun, dass ich zuerst die externe Spannung angelegt habe, ohne zuvor den Röhrenprüfer einzuschalten ?
Ist es sinnvoll, die beiden GND - Leitungen von der extern eingespeisten, gleichgerichteten Anodenspannung und die GND - Leitung von der 9V Stromversorgung zusammenzuschalten ?

Hat jemand eine Idee, was falsch geschaltet ist ?

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: So Aug 21, 2011 7:38 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
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Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Ralf,

das kann so nicht gehen. Über die Stromversorgung der Digitalanzeigen gibt es einen Kurzschluss! Die Digitalanzeigen benötigen üblicherweise getrennte Stromversorgungen ( getrennte und Massefreie Trafowicklungen ).

Wenn im verwendeten Messmodul der COM Anschluss gleichzeitig der (-) Messeingang ist, dann könntest Du das Strommessmodul in die Minusleitung schalten. Dann kämen die beiden COM Anschlüsse der Module am gleichen Punkt zusammen.

Da der im Stromkreis fließende Strom al allen Punkten gleich ist, kann man das ohne weiteres machen.

VG Henning

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Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: So Aug 21, 2011 10:34 
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Registriert: So Jun 20, 2010 11:33
Beiträge: 435
Hallo Henning,

Danke für den Hinweis. Könntest Du nochmal beschreiben, wo genau jetzt der Kurzschluss über welche Leitungen eingetreten ist ? In den Beschreibungen zu den Modulen wird lediglich gesagt, dass die Versorgungsspannung (9V) nicht gleichzeitig gemessen werden darf bzw. der darüber fließende Strom nicht mit demselben Modul gemessen werden darf. Merkwürdig ist auch, dass die Module zunächst funktioniert haben und dann gestern sofort nach dem Anlegen der Spannung vom Trenntrafo durchgeschmort sind, ohne dass ich noch eine Chance hatte, den Trenntrafo wieder rechtzeitig auszuschalten. Wie gesagt hatte ich noch nie eine Prüfröhre angeschlossen, d.h. der Anodenstromkreis war nie geschlossen.

Wenn ich also das Strommodul wie folgt schalte (COM - Anschlüsse der beiden Module liegen dann zusammen), sollte es dann funktionieren ?

BildBild

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: So Aug 21, 2011 11:24 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Ralf,

ich meine, es müsste so funktionieren, vorausgesetzt die Module haben eine durchgehende MAsse.

Es wäre denkbar, das der "COM" Messeingang "in der Schwebe " hängt.

Das lässt sich wie folgt herausfinden: Ohmmessung zwischen -9V und COM machen. Im Zweifelsfall das Modul mit 9 V versorgen, und mit Multimeter Spannung zwischen -9V und COM Messen.

Wenn die nicht "null" ist, dann braucht es 2 getrennte Versorgungen.

Das lässt sich aber auch mit dem vorhandenen Trafo realisieren. Bei Bedarf bekommst Du geeignete Hinweise.

VG Henning

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BeitragVerfasst: So Aug 21, 2011 13:20 
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Registriert: So Jun 20, 2010 11:33
Beiträge: 435
Hallo Henning,

also zwischen COM und GND besteht bei beiden Messgeräten kein Durchgang:

beim Strommodul 3,7 Ohm
beim Spannungsmodul 62,5 Ohm

Also brauche ich zwei getrennte Stromversorgungen für die Module ?

Wie könnte ich das mit dem vorhandenen Trafo realisieren ?

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: Di Aug 23, 2011 7:37 
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Registriert: So Jun 20, 2010 11:33
Beiträge: 435
Hallo nochmals,

hat niemand eine Idee, wie ich die Messgeräte schalten müsste / sollte, damit es nicht wieder zum Kurzschluss kommt bzw. wieso es bei der o.a. Schaltung zum Kurzschluss kam (beide Messgeräte durchgeschmort) ?

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: Di Aug 23, 2011 7:43 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Ralf,

beide DMM's aus einer Trafowicklung zu versorgen funktioniert nicht. Du brauchst entweder zwei getrennte Trafos oder einen Trafo mit zwei separaten 12-Volt-Wicklungen. Ebenso werden zwei Gleichrichter/Spannungsregler-Züge benötigt.

Viele Grüße,
Herbert


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BeitragVerfasst: Di Aug 23, 2011 11:15 
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Registriert: Fr Aug 21, 2009 20:57
Beiträge: 1178
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Fürs erste zum weiter experimentieren würden auch Batterien gehen...
Im Nachbarforum hat jemand für diesen Zweck bei Pollin irgendwelche billigen Schaltnetzteile gekauft.
Es gibt auch DC/DC Wandler, z.B. von 5V nach 9V oder 12V nach 9V. So weit ich weis sind Eingang und Ausgang meist bis 500V isoliert. Sicherheitshalber sollte man aber nochmal das Datenblatt befragen. Die Wandler könnten dann alle aus der vorhandenen Wicklung betrieben werden.
Die 5V nach 9V Wandler findet man auch günstig auf alten Netzwerkarten mit BNC Anschluss.

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Grüße
Christoph


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BeitragVerfasst: Di Aug 23, 2011 14:17 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
Beiträge: 1862
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Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hier nun eine mögliche Lösung des Problems.

funktioniert allerdings nur, wenn die Stromaufnahme der Module relativ moderat ist:

- Die bestehende Versorgungsschaltung wird wie folgt erweitert: an die Trafowicklung wird, unter zwischenschalten von 2 Kondensatoren, ein weiterer Brückengleichrichter, und eine weitere Schaltung (stabilisierung etc ) aufgebaut. Die Kondensatoren entkoppeln das Ganze gleichstrommäßig.

Die kondensatoren sollten nicht größer als unbedingt nötig sein. Ich würde mit probeweise 1µF beginnen.

Da es relativ niederohmige Verbindungen zw. den COm Anschlüssen gibt, sollte es keine störenden Einflüsse geben.

Ich habe vor Jahren ein solches NEtzteil für einen Bildmustergenerator aufgebaut, und das funktioniert heute noch.

VG Henning.

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BeitragVerfasst: Mi Aug 24, 2011 11:55 
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Beiträge: 435
Hallo,

danke für die Hinweise. Ich verwende einen Trafo, der mehrere Spannungen zur Verfügung stellt (4, 6, 8, 10 und 12 Volt). Ich gehe aber davon aus, dass der Trafo nur eine Sekundärwicklung mit verschiedenen Anzapfungen hat, also die notwendige separate Trafowicklung fehlt. Neben der Erzeugung der Versorgungsspannung der Messgeräte greife ich von dem Trafo ja auch die Heizspannung 4 Volt ab. Könnte es diesbezüglich auch Kurzschlussprobleme geben ? An sich sollte das doch nicht der Fall sein, da der Heizkreislauf (Wechselspannung) ja ggü. den anderen Spannungen isoliert ist, oder ergibt sich ein Problem, weil diese Spannung aus derselben Sekundärwicklung kommt, die auch für die Stromversorgung der Messgeräte verwendet wird ?

Die Geräte brauchen relativ wenig Strom, ich glaube laut Datenblatt so um die 20mA. Die Koppelkondensatoren (1 uF) schalte ich dann in die AC - Zuleitungen vor dem zweiten Gleichrichter ein ? Verwende ich dafür Elkos oder normale Kondensatoren ?

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: Mi Aug 24, 2011 12:22 
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Mit einem kleinen Printtrafo 1,8VA/2x6V oder 7,5V, 2 Mini-Brückengleichrichtern, 2xStabi-IC 78L09, 4 Elkos und 4 Keramikkondis !00nF auf Streifenleiterplatte ist das Problem gelöst.

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MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !


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BeitragVerfasst: Mi Aug 24, 2011 12:32 
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Hallo, Ralf,

ich ging davon aus, dass der von Dir gezeigte Schaltplan des vorhandenen Trafos stimmt. Wenn die 4V Heizspannung nicht galvanisch getrennt sind, gibt es natürlich Probleme bei der Prüfung direkt geheizter Röhren ( AZ41 b.B. ) , oder bei Röhren, die innere Kurzschlüsse haben.

Deshalb sollte dann hier wirklich die Versorgung kpl getrennt werden.

VG Henning

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BeitragVerfasst: So Sep 18, 2011 18:08 
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Beiträge: 435
Hallo,

ich habe den beiden Digitalmessgeräten jetzt getrennte Spannungsversorgungen spendiert. Ein Test mit einer REN 904 war erfolgreich,
bei Anodenspannung 200V und offenem Gitter wurde ein Anodenstrom von 28mA angezeigt. Ich möchte den Prüfer jetzt um eine negative Gitterspannung erweitern, hierzu habe ich eine in der Röhrenbude eine Schaltung mit einem LM 337 gefunden, natürlich mit separatem Trafo.
Meine Frage ist jetzt, ob ich die GND - Leitung dieser Schaltung mit der GND - Leitung der Anodenspannung zusammenschließen kann. In diversen Schaltplänen für Selbstbau - Röhrenprüfer ist das so angegeben, dort ist darüber hinaus sogar eine der beiden Leitungen für die Röhrenheizung mit GND verbunden. Welchen Sinn hat letzteres ?

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: So Sep 18, 2011 20:01 
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Hallo, Ralf,

die Röhrenheizung hat in er Röhre ( bei indirekt geheizten Röhren ) eine Isolation gegen Kathode. Allerdings sind die zulässigen Spannungen zwischen Kathode und Heizfaden teilweise recht niedrig ( kleiner 100 Volt ). Deshalb wird sicherheitshalber Kathode und eine Seite der Heizung verbunden, um Röhrenschäden während der Prüfung zu verhindern.

Die Versorgung der neagtiven Gitterspannung muss eine Spannung negativ gegen KAthode liefern. Deshalb bitte nochmals ein gesamtschaltbild / Skizze, wie das genau gedacht ist.

Danke!

VG Henning

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BeitragVerfasst: Do Sep 22, 2011 17:52 
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Hallo Henning,

hier der Schaltplan:

BildBild

Ich habe die GND - Leitungen der Anodenspannung und der neg. Gitterspannung in der Schaltskizze mit "GND" gekennzeichnet, kann ich die zusammenschalten ?

Grüße,
Ralf


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