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BeitragVerfasst: Fr Dez 30, 2011 7:43 
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Registriert: So Jun 20, 2010 11:33
Beiträge: 435
Hallo,

ich möchte die Funktion einer Gleicherichter bzw. Diodenröhre AB 1 messen. Laut Datenblat wird die Röhre mit 4,0 VAC bei einem Strom mit 650 mA beheizt. Kennlinien sind leider nicht enthalten. Weiterhin sind folgende Daten angegeben:

V dinvp max. 420 V
I d max. 0,8 mA
I dp max. 50 mA
V kf max. 50 V
R kf max. 20 KOhm

Wofür stehen das p bzw. das inv bei V dinvp und I dp ?
Ich stelle mir folgende Prüfanordnung vor: Ich gebe bei beheizter Röhre über einen Strombegrenzungswiderstand eine Wechselspannung von beispielswiese 50 VAC zwischen Kathode und Anode und messe den Anodenstrom. Welcher Anodenstrom wäre dann bei einer neuen, unverbrauchten Röhre normal, 0.8 mA ?
Wenn die Heizung und Anodenspannung aus getrennten Trafos stammen, wäre der Widerstand zwischen Heizung und Kathode unendlich, laut Datenblatt dürfen es ja jedoch nur max. 20 KOhm sein. Wie ist das schaltungstechnisch zu bewerkstelligen ?

Bitte um Hinweise, wie die Prüfanordnung aussehen müsste.

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: Fr Dez 30, 2011 10:24 
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Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Beiträge: 2788
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Ich habe mal die Karte der AB2 vom Funke- Röhrenprüfer gezogen... die AB 2 wird mit 10 V Wechsel- Anodenspannung geprüft, ab 0,5 mA ist die Röhre "Gut", zw. 0,3 mA und 0,5 mA steht das "?", könnte also gehen, unter 0,3 mA "Unbrauchbar".

Auf der Karte steht noch RF-K max 20 KOhm, UF-K max 50 V, und Uamax = 200 V, aber diese Werte werden von Funke's nicht geprüft.

Übrigens kann man bei unterschiedl. verbrauchten Systemen im 230 W durchaus an der Röhrenfassung die andere Anode verwenden.

Edi


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BeitragVerfasst: Fr Dez 30, 2011 10:52 
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Registriert: Fr Okt 24, 2008 18:16
Beiträge: 1862
Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Hallo, Ralf,

um diese Röhre zu prüfen, sehe ich folgende Prüfanordnung als sinnvoll an, ausgehend von Deinem Vorschlag:
- Heizung der Röhre mit der erforderlichen Heizspannung
- einen Pol der Heizung mit Kathode der Röhre verbinden ( damit wird verhindert, dass die zulässige Spannung zwischen Kathode und Heizfaden überschritten wird, und die Röhre Schaden nimmt )
- Eine Wechselspannung von z.B. 50 Volt über einen Vorwiderstand von 25kOhm unter zwischenschaltung eines Multimeters (Gleichstrommessung )an eine Anode anlegen. Dort sollte jetzt ein Gleichstrom von größenordnungsmäßig 1mA fliessen.
- Fliesst kein Strom, kann entweder eine Unterbrechung oder ein Kurzschluss vorliegen. Dann Multimeter auf Wechselstrommessung umschalten. Fliesst auch dann kein Strom bedeutet das eine Unterbrechung.
- Messung für die andere Anode wiederholen.

ich hoffe das hilft weiter,

VG Henning

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: Fr Dez 30, 2011 14:45 
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Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
Beiträge: 748
Wohnort: Mannheim
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
ralf02 hat geschrieben:
...
V dinvp max. 420 V
I d max. 0,8 mA
I dp max. 50 mA
...
Wofür stehen das p bzw. das inv bei V dinvp und I dp ?
...
Hallo Ralf,

V dinvp: V = Voltage (Spannung); d = Diode; inv = invers; p = Peak (Spitze)
Das ist die Spannung, die an der Diode (also zwischen den Anschlüssen A (Anode) und K (Kathode)) im Inversbetrieb (also umgepolt, d. h. sperrend) während einer (kurzzeitigen) Spannungsspitze anliegen darf.

I dp: I = Strom; d = Diode; p = Peak (Spitze)
Das ist der Strom, der während einer (kurzzeitigen) Stromspitze fließen darf.

Kurzzeitig bedeutet: So kurz, dass sich die inneren Teile dadurch nicht wesentlich erwärmen (und sich dadurch mechanisch verzeihen könnten)

Bernhard


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BeitragVerfasst: Fr Dez 30, 2011 18:02 
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Registriert: So Jun 20, 2010 11:33
Beiträge: 435
Hallo,

Danke für die Infos. Ich habe die AB 1 jetzt mit einer Prüfspannung von 30 VAC getestet. Um den Strom auf max. 2 mA zu begrenzen, habe ich einen Vorwiderstand von 15 KOhm gewählt. Ergebnis der Messung:

Diode 1 (Anode oben an der Röhre): 0,72 mA
Diode 2 (im Radio wo die Röhre saß auf Masse gelegt): 0,73 mA

Damit dürfte die Röhre als "gut" einzustufen sein.

Grüße,
Ralf


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BeitragVerfasst: Fr Dez 30, 2011 18:22 
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Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
Beiträge: 748
Wohnort: Mannheim
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Ralf,

die Röhrenprüfgeräte machen nur eine vereinfachte Funktions-Prüfung.

Zum genaueren Prüfen müsste man die Kennlinie aufnehmen, z. B. Messen des Sperrstroms bei -10 V und der Durchlass-Spannung bei ca. 0,1 mA und bei ca. 1 mA. Und wenn möglich auch mit kurzen Pulsen bei höherem Strom.

Beim Prüfen mit Wechelspannung fließt durch das Amperemeter kein sinusförmiger Wechselstrom, sondern gepulster Gleichstrom. Was das dann anzeigt (Mittelwert, Gleichrichtwert, Effektivwert oder sonstwas), weiß man oft nicht.

Aber prinzipiell scheint die Röhre noch zu funktionieren.

Bernhard


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