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 Betreff des Beitrags: Fernsehchassis Rembrandt FE852E
BeitragVerfasst: Do Apr 06, 2017 20:36 
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Hallo zusammen,

neben Radiogeräten halte ich auch einige alte Fernsehgeräte. Zuerst einen Imperial 1323. Solch einen Fernseher besaßen meine Eltern und ich schaute damit fern. Zuerst Flipper, Hase Cäsar und Bonanza, später durfte ich auch mal einen Kommissar oder einen Tatort mitgucken. Zu meinen wildesten Bastelzeiten als Jugendlicher in den 1970er Jahren war der Keller voll mit Geräten, manchmal wurden aus zwei oder drei defekten Fernsehern ein funktionierender gebastelt und an Freunde und Bekannte weitergereicht. Nachschub gab es dank regelmäßiger Spermüllabfuhr mehr als genug. Zeitsprung 40 Jahre weiter: geblieben sind der Imperial-Fernseher, ein Saba Schauinsland 544, zwei KE56B (das sind Kontroll-FS-Empfänger der Post, Baujahr 1956), einige kleine Portables der 60er und 70er und ein Rembrandt FE852E. Achja, mein erster neu gekauften Farbfernseher aus dem Jahr 1991 (Toshiba 217D9D) konnte das englische Soldaten-Fernsehen hier in Ostwestfalen mit Ton auf UHF und auf VHF Band I bei Überreichweiten die osteuropäischen TV-Sender in Farbe (Secam) empfangen. Heute dient er als Monitor für Video-Nachbearbeitung mit dem Festplattenrecorder Panasonic DMR-EX80S. Diese Büchse nehme ich auch zum Digitalisieren von Videocassetten der verschiedensten Systeme.

Jetzt zum Rembrandt: Das Gehäuse gab ich vor einigen Jahren an einem Sammler ab, der seinem Rembrandt eine schöne Hütte gönnen wollte. Ich fand das Chassis mit der Rundbildröhre, den Oktalröhren, den fetten Netztrafos mit den Gleichrichteröhren darauf und den eckigen Filterbechern als Blickfang interessanter als nur das Gehäuse... Zuerst musste der Rauchermief vertrieben werden, danach tauschte ich alle Papierkondensatoren aus, prüfte die Röhren. Viele waren verbraucht, Ersatz war noch günstig zu bekommen. Interessant ist die Zeilen-Endröhre P50. Ursprünglich als Wehrmachtsröhre LS50 konstruiert, wurde diese von den Russen weiterverwendet und von den Sachsenwerk-Technikern als P50 (Aufdruck: Nur für Televisoren) eingesetzt. Pollin bot mal die Russen-Version GU50 an, die ist jetzt als Zeilen-Endröhre im Einsatz. Die bröckelige Hochspannungszuleitung zur Bildröhre ersetzte ich durch ein schwarzes Motorrad-Zündkabel. Passt optisch ganz gut, neuere Hochspannungszuleitungen, z.B. von einem DST sind zu dünn. So ein dünneres Hochspannungskabel dient jetzt als Trafowicklung für die Heizspannung der 1Z1 Gleichrichterröhre. Ein Drahtpoti war noch defekt, einige Widerstände hochohmig geworden. Ausgetauscht, FS eingeschaltet. Röhren leuchteten, nach ca. einer Minute das typische Summen der Ablenkstufen, wenn sich die Hochspannung aufbaut. Raster war da, alle Einsteller (Regler) sprachen an. Nur kein Bildinhalt. Betriebsspannungen nachgemessen. Leider gibt das Schaltbild dazu nicht viel her. Zudem gibt es Schaltungsunterschiede zwischen den verschiedenen Rembrandt-Ausführungen. Nicht nur, dass unterschiedliche Tuner verwendet wurden, auch die Beschaltung im ZF-Teil ist unterschiedlich. Und hier muß noch ein Fehler sein.

Ich baute den Tuner aus, reinigte die Schaltkontakte, tauschte zwei, drei Widerstände aus, prüfte die Kondensatoren, baute den Tuner wieder ein. Kein Erfolg. Egal auf welcher Frequenz ich den Meßsender kurbelte, keine Synchronzeichen, überhaupt nix. Nur graues Raster. Jetzt den ZF-Verstärker gecheckt. Scope an die Diodenstrecke des Videogleichrichters. Scope voll ausgelenkt. Was war das? Triggerung auf HF gestellt und Zeitbasis heruntergedreht. Schwingt der ZF-Verstärker? Nacheinander die ZF-Röhren gezogen. Ja, nach dem Ziehen der zweiten ZF-Röhre war Ruhe. Jetzt gab ich ein Videosignal an die Videoverstärker-Röhre nach dem ZF-Gleichrichter. Und siehe da, ein Bild! Es lief zwar noch durch, der Fang-Bereich der Vertikal-Ablenkung reichte nicht ganz aus, aber die Polarität passte, die Bildbreite passte. Etwas unscharf, die Fokussierung ist noch nicht perfekt, zudem ist die Bildröhre doch etwas verbraucht und muß evtl. noch regeneriert werden.

Wie komme ich jetzt dem Schwingen des ZF-Verstärkers auf die Spur? Die Filter sind leider nicht wie beim FE852B als typische Bandfilter geschaltet. Bei dem hier auf dem Tisch stehenden FE852E sind die Filter anders beschaltet, als ob die Entwickler "sparen" mussten.

Viele Grüße


andreas


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 Betreff des Beitrags: Re: Fernsehchassis Rembrandt FE852E
BeitragVerfasst: Fr Apr 07, 2017 23:33 
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Beiträge: 1
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Moin, erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum Fortschritt deines Projekts.
Ich habe meinen Rembrandt 1990 aus einem Kaff in der Nähe von Radeberg aus einem Keller geholt, , mit einem alten Grammophon zusammen für 150 DM... . Aber er war vollständig und mit relativ wenig Aufwand wieder instand zu setzen. Die B30M1 ist zwar recht müde, aber ich mache das Licht aus , wenn ich damit Raumpatroille sehe... .
Regenerieren war mir zu riskant, ich besitze noch eine NOS B30M2, für alle Fälle.
Mein Rembrandt ist sehr alt, er hatte offensichtlich noch keinen Trommeltuner bei der Herstellung, der wurde nachgerüstet. Daher weicht auch er von den Schaltungen ab.
Schwingen der ZF ist oft ein Röhrenfehler, mal mit etwas müderen Röhren probieren.
Da wurde auch etliches verbessert. Ich hab in meinem Archiv noch diverse zeitgenössische Servicemitteilungen, da muss ich mal wühlen, ob der Fehler beschrieben wird.
Die gesamte Serie wurde während der Produktion und auch später beim Kunden gepflegt, da es aufgrund der Mangelwirtschaft immer wieder üble Kompromisse geben musste. Der Nachfolger ist übrigens deutlich besser, hat aber auch die charmante B30M2.
Faszinierend ist der gute Ton und die Möglichkeit mit der Ton-ZF auch mit entsprechendem Streifen im Tuner UKW-Radio zu hören, mit abgeschalteter Hochspannung.
Ebenso historisch ist der Empfang auf der Welle im 2m -Band ( Bildträger 145,15 MHz).
Die Funkamateure in der DDR waren heilfroh, als der Sender Anfang der 60er endlich die Frequenz frei machte.
Bei der ganzen Serie muss man besonders auf die 1Z1 achten, die ist ultraempfindlich gegenüber Durchschlägen und wird ja sehr kritisch über den Hochspannungstrafo geheizt.
Der Hochspannungstrafo ist auch nicht ohne, Isolationsfehler sehr häufig, aber mit Putzen und lackieren sowie runden Lötstellen in den Griff zu bekommen. Man sollte sich das Teil im Dunkeln ansehen, da sieht man oft Korona-Erscheinungen- aber nur sehr kurz, trotz nur 10kV ist die Intensität der Röntgen-Bremsstrahlung nicht zu vernachlässigen.
Das gilt übrigens auch für den Fernsehgenuss - Abstand halten, trotz Postkartenbild.

Viel Freude!

Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Fernsehchassis Rembrandt FE852E
BeitragVerfasst: Do Apr 13, 2017 20:42 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Martin,

vielen Dank für die Antwort. Aus Frust und aus Zeitmangel habe ich den Rembrandt einige Tage nicht angepackt. Ich hievte ihn runter vom Werkstatt-Tisch in eine Ecke, da weitere Geräte repariert werden wollten. Vorgestern war er nun wieder dran... Ich hatte mir in der Zwischenzeit einen deutlich besser lesbaren Schaltplan und einige Service-Anweisungen aus dem Netz gezogen. Ich lötete nacheinander die ZF-Filter aus, öffnete diese und checkte die Spulen mit dem Ohm-Meter und die Kapazitäten mit dem Atmel328-Tester. Soweit in Ordnung. Die Hescho-Röhrchen-Keramik-Kondensatoren sind mir aus anderen Geräten als zuverlässig bekannt. Beim Zusammenbau kontrollierte ich die Schaltung um das jeweilige Filter mit dem besser lesbaren Schaltplan. Und siehe da, vor dem Gitter der ZF-Röhre Nr.4 (6AC7) fehlte der 7k-Widerstand zur Regelleitung mit der negativen Spannung. Nach dem Einlöten eines Widerstandes kontrollierte ich vor dem Einschalten die komplette Kontrast-Regelung. Diese bekommt ja eine negative Spannung aus dem Netzteil. Der Kontrastregler ist Bestandteil eines Widerstandsnetzwerks. Von diesem Netzwerk wird die nun veränderliche negative Spannung auf das zweite Diodensystem des Videogleichrichters Röhre Nr. 6 (6H6) gegeben. Von da aus geht es über weitere Widerstände auf die jeweiligen Gitter der ZF-Röhren.

Den Rembrandt eingeschaltet, den Leistungsmesser beobachtet und nach einigen Minuten die Spannungen nachgemessen. Der Kontrast-Einsteller (Regler) sprach jetzt an! Mit dem Voltmeter konnte ich schön die Spannungsänderungen an den Gittern der ZF-Röhren bei Betätigung des Kontrastreglers beobachten. Mutig klemmte ich den VHF-Modulator an den Antennen-Eingang des Tuners. Nix, weiterhin graues Raster. Also den Trommeltuner durchgeschaltet und den Modulator durch die VHF-Kanäle gejagt. Leider ist der Tuner nicht voll bestückt, es sind nur einige Kanal-Streifen drin, ohne Beschriftung, für welchen Kanal sie ausgelegt sind. Irgendwann konnte ich mit der Kombination Modulator auf VHF-Kanal E3 und mit einem bestimmten Tuner-Streifen ein durchlaufendes und sehr verrauschtes Bild sehen. Aha. Also funktioniert der Tuner im Prinzip und auch die ZF. Der Kontrast-Einsteller sprach auch an, von grauem Raster bis zu diesem verrauschten Bild.

Meine Schlußfolgerung: der Tuner hat noch eine Macke. Also wieder ausbauen und jetzt alle Bauteile checken, vielleicht die einfache Zuleitung zur 1.ZF-Stufe durch eine geschirmte Zuleitung ersetzen. Danach den ZF-Teil durchwobbeln, muss mal schauen ob ich das mit der ungewöhnlichen ZF von 20MHz hinbekomme.

Viele Grüße und ein schönes Osterfest,


andreas


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 Betreff des Beitrags: Re: Fernsehchassis Rembrandt FE852E
BeitragVerfasst: Fr Apr 14, 2017 11:49 
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Die ZF-Leitung würde ich aus folgenden Gründen nicht ersetzen, jedenfalls nicht, bevor der Empfangsfehler gefunden und beseitigt ist:

Je nach Schaltung kann durch die größere Kapazität der abgeschirmten Leitung der Ausgangskreis des Tuners oder der Eingangskreis der ZF verstimmt werden. Du hättest zu dem vorhandenen Fehler also einen weiteren Fehler hinzugebaut. So etwas ist nie gut. Vor Änderungen an der Schaltung oder am Aufbau sollte man immer erst vorhandene Fehler suchen und beseitigen, und erst danach ggf. mit Optimierungsmaßnahmen anfangen.

Mit der vorhandenen Leitung haben diese Geräte schließlich funktioniert. Also wird der Fehler nicht darin bestehen, dass hier eine nicht geschirmte Leitung verwendet wurde, sondern woanders liegen.

Lutz


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