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 Betreff des Beitrags: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: So Apr 13, 2014 0:19 
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Den hab ich heute vom Flohmarkt mitgenommen. Schönes, unversehrtes Bakelitgehäuse, perfekt erhaltene Skala, nur den LS-Stoff werd ich ggf. erneuern. Funktionstest habe ich noch keinen gemacht weil das Netzkabel abgerissen ist (siehe Bild).
Was einem sofort auffällt ist der dazugebaute UKW Tuner mit der ECF12. Den gab es wohl als Nachrüstsatz, weil er auf der Rückwand nicht verzeichnet ist.
Leider fehlt nur der Sendeeinstellknopf (So wie auf der Skalenscheibe links abgebildet). Wenn jemand einen hat und abgeben (auch gerne gegen einen Obolus) kann wäre das super! Ich werd's auch nochmal in "Suche" reinschreiben. Aber das mache ich morgen, bin zu müde, habe Kopfweh und werde nun erstmal schlafen gehe. Gute Nacht! :hello:

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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 0:34 
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Also diese Radio hat mich echt in den Wahnsinn getrieben. und Herbert ebenso denke ich mal, hehe.

Nach der Kondensatorkur gab es keinen Mucks von sich, dafür ist noch der Ein-/Ausschalter kaputt gegangen der am Breitbandschalter und Lautstärkepoti mit dran ist.
Ersatz ist da soweit Chancenlos, desswegen habe ich den Schalter überbrückt und einen Stecker mit integriertem Schalter an das ersetzte Netzkabel geschraubt.

Nachdem das getan war, weiter geschaut. Auf TA hat er einwandfrei funktioniert, also war die Verstärkung und der AÜ schonmal okay.
Auf UKW kam nur ein Sender mäßig rein aber mit Rauschen. Und auf AM...Totenstille, nichtmal ein Brummen.

Dann mit Herbert's Hilfe das UKW Teil einmal abgenommen und aufgemacht. AHA! Da sitzt noch ein dicker Becherelko mit 25µF drin und ein Teerkondensator! Also auch rausdamit. Beim Wiedereinbau eine Stunde lang geflucht weil der ferritkern immer an der Tauchspule geschliffen hat und dabei die Mechanik verklemmt hat. Nach der Stunde ist dann noch von der Pertinax-Pleuelstange der Haken ausgebrochen, der in das Seillaufrad eingreift. F*ck!
Also mit Sekundenkleber und in CA-Kleber getränkes Papier als Bandage wieder geflickt. Irgendwann hat es dann doch geklappt, nach 'zig mal aus- und wiedereinbauen.

Der nächste Empfangstest...und! ...es kommt immernoch nix.
Wäre das gehäuse nicht so schön erhalten und der UKW-Zusatz drin hätte ich es längst geschlachtet gehabt, aber Herbert hat mich ermutigt weiter zu machen.

Nundenn - zusammen mit ihm habe ich den "Testsender" aus einem Transistorradio und einem Kondensator gebaut, welcher aber auch keine Wirkung auf das Röhrenradio brachte. Was nun? Ich hatte keine Ersatzröhren für diesen Typ. Die Spannungen der ECH und EAF waren alle etwas zu weit im unteren Berreich. Herbert vermutete dass die ECH42 zu viel Schirmgitterstrom zieht und unter seiner Anleitung habe ich eine ECH81 sammt Sockel testweise eingelötet an den RIM-Lock Sockel. Aber auch mit einer ECH81 zeigte das Radio auf AM keine Regung!

Auch mit dem Transitorradio als "Testsender" kam aus dem radio auf AM kein Ton, kein Brummen, kratzen oder sonst etwas.

Nach insgesammt 12 Stunden drehte ich einmal gelangweilt an dem Lautstärkepoti und auf einmal kam auf Mittwelwelle ein Sender rein der aber sofort wieder verschwand beim weiteren Drehen des Potis und auch nicht wieder kam.
Ich dachte zuwert das Poti sei verschmutzt und habs in benzin getränkt und wieder ausgeblasen, aber nichts.
Herbert meinte dann ich solle den Breitbandschlater einmal testen ob er sich ziehen oder drücken lässt, das ließ er sich auch und manchmal kam da der sender auch wieder! Sollte hier der Hund begraben liegen?!

Die Antwort ist: Leider ja!
Ich habe den Breitbandschalter überbrückt und auf AM bekam ich alle Sender wieder glasklar rein!
Boah hab ich mich gefreut und hätte gleichzeitig so ausrasten können!!

UKW ist zwar immernoch etwas mau, aber das dürfte die verbrauchte ECF12 sein. Egal, hauptsache es spielt wieder!
Zwischenzeitlich wurde der Gleichrichter auch ersetzt weil der auch schon Matsche war (Wesswegen einige Spannungen im Keller waren).

Den Lautsprecherstoff habe ich auch noch gewaschen und hoffentlich bekomme ich noch einen Wellenschalter...
Bitte nicht meckern weil er nicht gerade geworden ist oder das Skalenglas noch dreckig ist (von innen Putz ich es nicht, weil dann geht der Druck ab!), das Radio hat mich genug Nerven für heute gekostet, hehe.
Aber ja, das Radio hat mich heute von früh bis spät beschäftigt...und ich weiß immernoch ned ob ich mich freuen soll oder nicht, hehe.

Hier jetzt die Bilder vom fertigen Radio.

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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 1:39 
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Hallo zusammen,

als Phalos und ich in Skype begannen, dieses Radios zu bearbeiten, hätte ich auch nicht gedacht, welche Ausmaße das einmal annehmen würde. Eigentlich sollte ein Radio dieser Bauart doch nicht sooo ein Problem sein, sollte man annehmen. Aber es kam (wie so oft im Leben) ein klein wenig anders.

Nur nebenher sei erwähnt, dass ich auch in diesem Fall wieder gleichzeitig an mehreren Fronten gleichzeitig zu kämpfen hatte. Da kann man schon einmal etwas durcheinander geraten...

Nun - zunächst galt es, die grundlegenden Betriebsbedinungen zu prüfen. Die Messung der Schirmgitterspannung an den beiden HF/ZF-Röhren machte mich zunächst schon stutzig, da sie deutlich zu niedrig waren. Aber der NF-Teil funzte ja soweit, weshalb ich zunächst zögerte, an einen möglichen Defekt im Netzteil zu denken. Erst die Messung der eigentlichen Anodenspannung stimmte mich um, weshalb ich empfahl, den Gleichrichter zu erneuern und am Netzspannungswahlschalter die Einstellung auf 240Volt zu wählen. Und siehe da - jetzt passte zumindest die Anodenspannung auf wenige Prozent genau. Aber die Schirmgitterspannung für die ECH42 und die EAF42 erschienen mir immer noch etwas zu niedrig. In Ermangelung an Ersatzröhren kam ich auf die Idee, die ECH42 doch einfach einmal durch eine ECH81 zu substituieren. Die Systemdaten sind zwar nicht exakt gleich, jedoch sehr ähnlich. Nun - gesagt, getan, zwischendurch noch zu Abend gegessen und andere Dinge erledigt... Dann war es beim Phalos soweit, Einschalten, aber dann wieder Entteuschung, auf AM kam immer noch nichts. Langsam begann ich zu (ver)zweifeln. Die Spannungen lagen aber immerhin jetzt in den erwarteten Grenzen. Auch die Schwingprüfung des Oszillators verlief positiv. Hierzu braucht man nur mit einem RC-Tiefpass die Gitterspannung der Oszillatortriode feststellen. Nun fingen die Gedanken an zu kreisen. Ein zweites Radio musste her, vorzugsweise ein kleiner Transenkoffer. Sowas hatte Phalos gottlob an Bord. Auf Mittelwelle also gegenseitig versuchen, den jeweils anderen Oszillator zu empfangen. Den vom Probanden konnte man prima hören, aber umgekehrt... niente, nix, nada. Der Empfänger war absolut taub. Nun fiel mein verstohlener Blick auf den Bandbreiten-Umschalter zwischen den beiden ersten ZF-Filtern. Diesen Schalter hatte ich bis daher geflissentlich ignoriert. Aber wie so oft - Nachdenken hilft. Sinngemäß bat ich Phalos: "Klemm da mal den Schleifer von dem Schalter um...." Und dann... Heureka! Dem geht!!! ***Freu***. Tja - wer hätte das nun gedacht? Der Wermuthstropfen: Dafür haben wir fast 12 Stunden oder so herumgeskyped. Andererseits: Es wurden auch Nebenschauplätze (Netzgleichrichter, LS-Poti...) bereinigt und Phalos hat die Möglichkeit des Substituierens einer Röhre durch einen anderen sockelfremden Typ kennen gelernt. All das verbuche ich auf der Positiv-Seite. Die Zeit, die wir gemeinsam verskyped haben, war bisweilen auch recht lustig - also auch in sofern kein Verlust. Insgesamt hat es mir Spaß gemacht und ich habe diese Herausforderung sehr gern angenommen. Denn auch ich konnte hierdurch wieder meinen Erfahrungsschatz erweitern. Und das ist unbezahlbar! In dem Sinne - Schöne Feiertage euch allen im Radioland... :D


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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 5:56 
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Hi,

das war ja ereignisreich. Habt ihr ein Bild vom Lautstärkepoti? Ich hab einige im Keller - evtl. ist ja was passendes dabei. (guck ich dann Ggf Morgen),
Und der Pendler - viel würd ich da nicht erwarten -meiner spielte im Bastelkeller so gerade hörbar und oben bekommt man die beiden stärksten Sender rauschfrei rein. Man kann aber ebenfalls im Raum anwesende UKW Empfänger prima stummschalten :mrgreen: .
Gruß
Oliver

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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 11:03 
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alle Achtung! Eure Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Die letzte Zeit hatte ich auch einige Probanden mit schwierigen AM-Fehlern und damit Stunde um Stunde verbraten. Zum Glück hab ich auch einen "Herbert" den ich damit nerven kann. Aber nur wenn es wirklich nicht anders geht, und zum Glück kann ich mich bei PC Problemen auch wieder revanchieren :-)

Einen solchen ähnlichen Mende hat er auch schon mal für mich repariert nachdem ich mich wochenlang totgesucht habe. Es hat sich dann herausgestellt das innerhalb der Reflexschaltung ein abgeschirmtes Kabelstückchen einen Kurzschluß hatte.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 11:15 
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olli0371 hat geschrieben:
Habt ihr ein Bild vom Lautstärkepoti?



Klar, bei so vielen Fotos wie ich Herbert schicken musste, hehe.
Was für Werte der LS-Poti hat müsste man aber nochmal im Schaltplan nachschauen.

Oben: LS-Poti
Mitte: Breitbandschalter (defekt)
Unten: Netzschalter (defekt)

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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 11:41 
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Das Kombipoti hat folgende "Features":

> Lautstärke: 1,3 MegOhm log., mit Abgriff für gehörrichtige Lautstärkeeinstellung = Vorderer Drehknopf
> Mechanisch gekoppelt mit der Welle für Lautstärke: "EIN/AUS" - Drehen am Linksanschlag und "Bandbreite", ein Umschaltkontakt durch Ziehen/Drücken betätigt
> Tonblende: 50kOhm lin. = Hinterer Drehknopf

Wäre schön, wenn sich etwas in der Art fände... :bier: :super: :danke:


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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 13:56 
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Hallo,

genau das hab ich nicht. Allerdings welche mit diesem Preh Netzschalter.
Vieleicht aus zwei eins machen?

Gruß
Oliver


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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 20:49 
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Hallo,

hab gerade das hier gesehen - vieleicht ein passender Teileträger für dich ?

Gruß
Oliver

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http://www.ebay.de/itm/NORDMENDE-ROHREN ... 51bbb5ecc9[/url]

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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: Sa Apr 19, 2014 21:10 
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Den hab ich auch schon in Beobachtung. Der wäre geeignet.
Deine Potis passen leider nicht in das Radio :( Trotzdem danke!


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 Betreff des Beitrags: Re: (Nord)Mende 225 WU
BeitragVerfasst: So Apr 20, 2014 13:05 
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Der Bandbreiteschalter ist bei dieser Art von Potis ein stetiger Quell der Freude. Ich hatte vor einigen Tagen gerade mal wieder meinen Telefunken Operette 50 in der Mache, dort nervt mich der viel zu leise UKW-Empfang. Die Operette hat aber auch einen solchen Zieh-Bandbreiteschalter, den ich vor Jahren wegen Nichtfunktion mal völlig zerlegt/gereinigt hatte, und der nun, nach längerer Nichtnutzung des Radios, schon wieder Mucken machte. Da hilft m.E. nur regelmäßiges Betätigen, oder eben Kurzschlusslötung.

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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