Hallo Leute und Mitstreiter, mit Interesse und "Anteilnahme" habe ich als ehemals "Betroffener" die Diskussion hier beim Thema verfolgt.Mein Beitrag ist jetzt nicht mehr ganz in der Zeit, aber immerhin.
Ich hole etwas weiter aus, will aber nicht zu deutlich werden, aus bekannten Gründen. Wenn das Schicksal es will, kommst du im Leben trotzdem immer mit dem in Berührung, mit dem du in Berührung kommen sollst. In meiner eigenen Schule hatte ich als Schüler kaum Berührung mit Elektronik, leider. In der Physik-Sammlung war alles da für Schülerversuche zur Elektronik, aber es wurde damit nicht gearbeitet. Ich hatte einen Deutschlehrer, der war mal Bordfunker gewesen. In der Schülerbücherei fand ich ein Bastelbuch mit der Anleitung für einen Rückkopplungsempfänger (mit zwei RV2P700). Der Nachbar bei uns zu Hause reparierte Fernseher und schenkte mir ein selbstgebautes Voltmeter und zwei P700. Gleichzeitig bastelte ich Schwarzpulverraketen. So wurde ein Funke entzündet. Über selbstgebaute UKW-Sender und verbotene Empfänger (später auch mit Haussuchung!) und Bundeswehr bei der Raketenabwehr und Radar führte der Weg zum Physik- und Chemiestudium für das Lehramt. Bei der 1. Examensprüfung hatte ich eigentlich das Thema Atombau. Zum Schluß wurde ich aber etwas themenfremdes(!) gefragt, und zwar nach einer Formel für elektrische Schwingungen. Die kannte ich auswendig, da ich zu dieser Zeit einen Empfänger bastelte. Als ich dem Prof unmittelbar die Thomsonsche Formel hinschrieb, machte er große Augen und meinte, wir sind jetzt fertig, er weiß über alles Bescheid. Ein erster Hinweis, daß wir im Leben geführt werden und es keinen Zufall gibt. Wenn heutige Schüler hier verhindert werden, hat das irgentwo Sinn, auch wenn wir es nicht verstehen. Mein erster Schulleiter war auch mal Bordfunker. Er war noch der Meinung, daß Schüler ihre Experimentalgeräte selbst basteln sollten. Das war eine andere Zeit mit anderen politischen und gesellschaftlichen Vorgaben. Diese Vorgaben sind heute nicht mehr erwünscht. Es gehört zu einem menschlichen Aufwachprozeß, das zu erkennen.
Im Laufe meiner späteren beruflichen Entwicklung stellte ich zur Verwunderung fest, daß technische Grundkenntnisse - um die geht es ja - gar nicht mehr so gewünscht sind und durch "Geschäftsordnungstricks" wie z.B. Sicherheitsbestimmungen und Finanzielles verhindert werden. Durch die Digitalisierung des Unterrichts wurde es üblich, angeblich gefährliche Versuche im Video zu zeigen: Passive Teilnahme, wo nichts hängen bleibt. Der musisch-künstlerische Unterricht, der Geschichtsunterricht(!) und der Sportunterricht wurde auch beschnitten. Ich erkannte schon früh, daß hier eine Absicht dahinter steckt, auch wenn es geschickt verkleistert wird. Auch wurden finanzielle Mittel für die naturwissenschaftliche Ausstattung "umgeleitet" und ich sollte Versuchsgeräte, besonders diese schwarzen, wegschmeißen. Weltbekannte Lehrmittelfirmen, wie Phywe oder Leybold machten dicht. In der Bucht wird immer noch solches Experimentiermaterial verhökert.
Beim Nachforschen nach den Ursachen dieser Entwicklung stieß ich auf die indianische Erkenntnis, "keinen toten Gaul zu reiten". Das klingt jetzt hart, ist aber so. Ich hoffe, ich habe zwischen den Zeilen mit Andeutungen genug offenbart.
Gruß, Rolf
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