Hallo,
so der TVV 43 ist fertig und läuft wie ich mir das vorstelle.
Als erstes habe ich alle Elkos gewechselt. Als Werte habe ich die von Heinz vorgeschlagenen genommen. Aus Interesse habe ich die alten alle nachgemessen, sie waren ausnahmslos alle hinüber. An zweien ist schon das Elektrolyt ausgelaufen, die wanderten direkt in die Tonne. Die anderen hatten riesige Kapazitätsschwankungen und ESR-Werte zwischen 20 und 70 Ohm. Der 250 µ Netzteilelko hatte noch 181 nf. Nein, das ist kein Tippfehler, 181 nf. Das Gerät zeigt mal wieder deutlich was alte Elkos noch taugen, nämlich absolut nichts. Im Signalweg habe ich teilweise die Elkos durch Wimas ersetzt.
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Der anschließende Test, zeigte einen komplett anderen Klang, der ganze Muff war verschwunden, nur die Höhen waren mir zu aufdringlich. Heinz hatte für C3 einen 4,7 nf empfohlen. Der war messtechnisch ganz o.k., jedoch fehlten im Hörtest die Höhen. Nach diversen Versuchen bin ich bei 2,2 nf + 390 pf gelandet. Welchen Wert man jetzt genau nimmt, hängt meiner M.E. vom persönlichen Hörgeschmack ab. Wer die Höhen etwas präsenter haben möchte, schaltet vielleicht nur 100 pf zu dem 2,2 nf parallel.
Der Klang war jetzt soweit in Ordnung, nur rauschte der rechte Kanal. Hier habe ich einen der Transistoren ausgetauscht, was das Problem löste.
Außerdem habe ich noch die 5 Vitrom 4,7 k Widerstände ausgetauscht. Wie üblich waren die hochohmig geworden, die Werte lagen zwischen 5,6 und 6,2 k.
Wenn an dem Verstärker nichts am Eingang angeschlossen ist „pumpt“ die Schaltung. Das ist dem weggelassenen Eingangswiderstand geschuldet. Allerdings konnte ich feststellen, dass ein Widerstand von ~ 1 MOhm parallel zum Eingang dieses Problem löst. Eingebaut habe ich letztendlich 820 kOhm. Dieser wirkt nur marginal auf die Eingangsimpedanz und verhindert das „Pumpen“.
Nun wollte ich noch das Netzteil erneuern. Das originale ist nämlich im wahrsten Sinn brandgefährlich. Schaut Euch die Platine an. Die primären Widerstände haben sie ordentlich gegrillt. Das konnte so nicht bleiben. Dazu möchte ich anmerken, dass der Trafo wirklich „seltsam“ ist. Er liefert sekundär unter Belastung 31 V bei primär 24 V. Gut 200 V werden primär mit den zwei Widerständen verbraten. Ich frage mich, warum man da so einen seltsamen Trafo verwendet hat.
Darum habe ich mir einen kleinen 0,5 VA Trafo bestellt, sekundär mit 24 V. Es bei diesen kleinen Trafos immer schwer einzuschätzen wo nun die richtige Sekundärspannung liegt, da Leerlauf- und Lastspannung weit auseinander liegen. Der erste Test zeigte, dass ein 18 V Typ gereicht hätte. Daher habe ich vor den Gleichrichter noch einen Widerstand gepackt. Jetzt stimmen alle Spannungen und das Gerät ist wesentlich betriebssicherer.
Anschließend habe ich das gut erhaltene Gehäuse noch ordentlich gereinigt und ein neues Netzkabel verbaut.
Nun habe ich ein gut klingendes und betriebssicheres Gerät.
Vielen Dank an alle, die hier geholfen haben das Projekt zu realisieren.
Wobei es noch nicht ganz durch ist, ich bin noch auf der Suche nach einem Telefunken TV206A. Wenn ich sowas bekomme, werde ich den auch noch aufarbeiten und updaten.
Viele Grüße
Frank
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Viele Grüße aus der Pfalz!
Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge
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