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Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"
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Seite 1 von 1

Autor:  EQ80 [ Mo Sep 11, 2017 21:00 ]
Betreff des Beitrags:  Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Hallo,
hier ein Bild. Ob der mal wieder Töne wiedergeben wird? Ein Selbstbauverstärker, geschätzt 60 Jahre alt ist mir heute "zugelaufen":

Bild

Eine zerstörte RL12P35 aus Wehrmachtszeiten steckt noch drin!

Autor:  saarfranzose [ Di Sep 12, 2017 5:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

du wirst uns bestimmt bald berichten wenn du ihm Töne entlockst. Wie macht er die Phasenumkehr?

Autor:  captain.confusion [ Di Sep 12, 2017 12:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Hallo,

mit viel Geduld uns Spucke bekommt man das sicher wieder zum laufen.
Sind das RL12P35 Röhren in der Endstufe?

Viele Grüße
Frank

Autor:  EQ80 [ Di Sep 12, 2017 15:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Hier noch ein Bild. Der Netztrafo scheint ein Industrieprodukt zu sein mit nachträglich aufgebrachter Heizwicklung. Reichlich windige Sache: :mrgreen:
Bild

Ganz nett ist das Gehäuse, sichtbar im Hintergrund. Leider auch ziemlich verrostet.

@Jupp: neben den beiden Endröhren RL12P35 ist nur noch eine Fassung für die Gleichrichterröhre da. Ein vermeintlicher kleinerer Trafo für die Phasendrehung entpuppte sich als Drossel. Die beiden Endröhren sind jedenfalls in Gegentakt geschaltet. Vermutlich erfolgte die Phasendrehung in einem eh zusätzlich erforderlichen Vorverstärker.
@Frank: ja, sind zwei dieser Wehrmachts-Senderöhren

Jetzt werd ich mal Netztrafo und Übertrager mit dem Ohmmeter testen, denn sehe ich weiter. Leider hat der Rost schon schwer gewütet. Ein Neuaufbau wäre schon aus Sicherheitsgründen erforderlich.
Ich hoffe, die beiden Endröhrenfassungen sind noch brauchbar, muss ich erstmal säubern.
Hat noch jemand zufällig 1 oder 2 brauchbare RL12P35 ?

Autor:  EQ80 [ Do Sep 14, 2017 15:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

So, hab jetzt mal mit dem Ohmmeter gemessen. Zunächst am Übertrager Engel GA 50 : von Mitte zu den beiden Anodenanschlüssen messe ich jeweils 50 Ohm, das passt wohl.
Dann der Netztrafo. Netterweise ist ein Typenschild mit den Daten drauf: KVA: 0,186, 220V, 1,17 A, Sek. 680V 0,3A.
Primär messe ich 3 Ohm, das scheint mir sehr wenig!
Sekundär 30 Ohm an der 680V Wicklung, das sollte passen.

Jetzt stelle ich das Ding erstmal ein paar Wochen zum Trocknen in den Heizungskeller. Das Monsterteil war sicher über Jahre feucht gelagert.

Ich überlege jetzt ernsthaft so ein Pärchen RL12P35 anzuschaffen... :mrgreen:

Autor:  captain.confusion [ Do Sep 14, 2017 17:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Hallo Frank,

Schaltpläne sollte man im Netz finden können.

Viele Grüße
Frank

Autor:  EQ80 [ So Sep 24, 2017 15:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren RL12P35 "zugelaufen"

So, Pärchen gebrauchte RL12P35 ist bestellt. Es geht also weiter hier, kann aber wegen anderer Projekte noch etwas dauern.

Autor:  EQ80 [ Sa Sep 30, 2017 11:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Mittlerweile sind die Reste des Eigenbau-Verstärkers vollständig demontiert und gereinigt. Das war unvermeidbar für einen Neuaufbau.
Hier die Alu-Grundplatte. Es fällt auf, daß viele Schraublöcher naträglich gebohrt sind, die beiden großen Öffnungen wohl aber original für die RL12P35 Senderöhren waren. Da liegt die Vermutung nahe, es handelt sich um die originale aber wiederverwendete Grundplatte eines Senders des ehemaligen deutschen Reichsheeres. Kann Jemand das vielleicht bestätigen oder sogar den Typ angeben?
Bild

Autor:  Schirmgitter [ Mo Okt 02, 2017 12:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Hallo Frank,

ein Sender ist sehr naheliegend. Denn, nicht nur beim Reichsheer, auch bei "kriminellen Jugendlichen" (wie auch ich einer war) war die P35 auch etliche Jahre später sehr beliebt um die grausame "Beatmusik" in einer Kleinstadt zu verbreiten.
Mit einer ECC81(Oszillator), einer EL84(Treiber) einer RL12P35(Endstufe), einem PI-Filter und einer schönen Langdrahtantenne waren auf MW problemlos 8 - 10 Km zu versorgen.
Ich muss gestehen, ich habe die verbotene Kiste, die ich vor über 45 Jahren gebaut habe, sogar noch als Andenken in meiner Rumpelkammer stehen. Mit primitivsten Mitteln zusammengeschustert, etliche Brandblasen an den Fingern eingefangen (HF) und, das ist das Tolle, nicht erwischt worden.
Darf man das Schaltbild von so einer Oberwellenschleuder hier zeigen? Wenn ja mache ich das gerne.

Falls bei Deinen Verstärkerresten noch die Fassungen für die P35 vorhanden und womöglich o.k. sind,... gut behandeln!
Die sind nämlich so gut wie nicht mehr zu bekommen und in entsprechenden Kreisen werden dafür unanständige Summen bezahlt.

Gruß
Micha

P.S.
ich habe noch einige Reste von einem "Lorenz Verstärker". (75 Watt Teil mit zwei P35)
Wenn Du was brauchst, einfach melden.

Autor:  BugleBoy [ Mo Okt 02, 2017 12:51 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Klaro , du darfst.. denn hier gibt Haftungsauschluss und es dient ja nur geschichtliche Zweck.

Grüss
Matt

Autor:  Schirmgitter [ Mo Okt 02, 2017 13:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

BugleBoy hat geschrieben:
Klaro , du darfst.. denn hier gibt Haftungsauschluss und es dient ja nur geschichtliche Zweck.

Grüss
Matt



Na gut, aber nicht nachbauen. Trotz PI-Filter wird dieser Sender mit Sicherheit mit einigen üblen Oberwellen aufwarten.
Der Übertrager (Anodenmodulation) sollte schon ein etws kräftiger Geselle sein. Moduliert hatte ich damals mit einem 35W-Verstärker. (Rim Nachbau)
Die Langdrahtantenne war eigentlich eine "Hochdrahtantenne".
Zig Meter Antennenlitze und einige mit Helium gefüllte Luftballons.....ja, wir waren sehr erfinderisch.
Hier der Plan:

Bild

Ein grosses Problem hatte ich mit den Drehkos im PI-Filter. Bei normalen (Radio) Drehkos ist der Plattenabstand viel zu gering.
Bei schon geringer Modulation gab es ein richtiges Feuerwerk zwischen den Platten.
Lösung: Für die "Hauptkapazität" haben keramische, spannungsfeste Kondensatoren gesorgt, die "Feinabstimmung" erfolgte mit Konservendosen. Nein, kein Scherz. Kleine Konservendose taucht in große Konservendose. Und schon war der
nötige "Plattenabstand" gegeben.

Ne, was war das für eine tolle Zeit!

Gruß
Micha

Autor:  BugleBoy [ Mo Okt 02, 2017 13:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Zitat:
Na gut, aber nicht nachbauen.

Das als Hinweis ist schon sehr gut.

naja, einige baut Diathermie-Gerät dafür um und andere baut Röhrenradio dafür um.
Kreavität kennt da keine Grenze

Grüss
Matt

Autor:  Schirmgitter [ Mo Okt 02, 2017 14:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

BugleBoy hat geschrieben:
Zitat:
Na gut, aber nicht nachbauen.

Das als Hinweis ist schon sehr gut.

naja, einige baut Diathermie-Gerät dafür um und andere baut Röhrenradio dafür um.
Kreavität kennt da keine Grenze

Grüss
Matt


Das ist die Duplizität der Dinge.
Der Netztrafo für das Senderchen stammte auch aus einem medizinischem Gerät. Den hatte mein Vater damals
aus einem defekten Bestrahlungsgerät gerettet.

Gruß
Micha

Autor:  EQ80 [ Mo Okt 02, 2017 14:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Nette Sache, Micha! Danke für die Story und das Schaltbild. Wenn ich noch was brauche, melde ich mich. :super:

Spassmodus:
Sender werd ich sofort nachbauen. Dann ist endlich mal wieder was los auf der MW hier! Aber was mach ich dann mit der zweiten RL? Da müsste noch mehr gehen. Hat da jemand ein Schaltbild?
Spassmodus aus.

Ne, ich bleibe schön bei NF. Könnte ein schöner Grundtonverstärker für ne Gartenparty werden. Mal sehen...
Und klar, die Fassungen habe ich natürlich auch gerettet.
Bild

Autor:  Schirmgitter [ Mo Okt 02, 2017 14:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Verstärker mit Wehrmachtsröhren "zugelaufen"

Hi Frank,

wow, tolle Fassung.
Bei dem derzeitigen Zinsniveau würde ich die Fassungen als Wertanlage trocken einlagern und an die Sockelstifte der
P35 Drähtchen anlöten....das funktioniert, hatte ich auch so gemacht. Mir hat schon damals die "Wertanlage" gefehlt.

Viel Spass beim Verstärkerbau!

Gruß
Micha

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