Hallo Alexander,
die von REICHELT sind falsch, die haben 4,5 MHz (Foto weicht ab), die vierpoligen von ebay (2 link) sind genau die richtigen für die vorgeschlagenen Schaltungen mit A225 oder 220 (TBA 120) als Eingangsfilter! Meiner Meinung nach sind die aufgerufenen Preise nicht angemessen, dann besser 2 LC-Filter dafür nehmen, altes FM-Radio, POLLIN-Filtersortiment o.ä. ... zur Not auch selbstwickeln, Schwingkreiskapazität von alten AM/FM-Radios (viele Pläne im Netz! zB. bei gfgf) abschielen (27...47pF), danach das L für 10,7MHz ausrechnen und die Spule mit Kainka
https://www.b-kainka.de/bastel95.htmals Luftspule dimensionieren (ca. 20...30 Windungen), auf Spulenkörper mit Kern wickeln oder als Festspule den Abgleich mit einem Trimmer 10...40pF machen. Die Spulen sollten aber Abschirmung bekommen, der ZF-Verstärker ist sehr empfindlich. HF-Meßtechnik, Grid-Dipper oder so ist hier sehr hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich, s.u. ...
Bei Auswahl der vierpoligen Kombinationsfilter (mehrere Filter in einem Gehäuse) muß man auf die Bandbreite achten, bei Stereo müßte die höher sein als bei Mono, es gibt auch spezielle für Schmalband-Anwendungen (Sprachfunk).
Die dreipoligen könnten passen, dort gibts neben der Bandbreite auch noch den Unterschied zwischen Eingangs- und Diskriminatorfilter, d.h. Filter mit Bezeichnung SFE... sind für Eingangsstufen, CDE oder so für den Phasenschieberkreis bestimmt. Der Eingangsfilter hat eine höhere Güte (schmalere Resonanzkurve). Filter ohne weitere Bezeichnung sind sehr wahrscheinlich normale Filter für den Eingangskreis.
Generell wichtig sind also die Parameter:
- Mittenfrequenz: für UKW: 10,7 MHz (5,5MHz für Mono-Fernseh-Anwendung, 5,74MHz für Fernseh-Stereo, 4,5 ist wohl Spezial-Anwendung Sprechfunk oder sowas...)
- Bandbreite: als "Haupt"-ZF-Filter (also Eingangsfilter, Filter im Signalband) braucht man vereinfacht gesagt die doppelte NF-Bandbreite, ...also 30kHz ist o.k. (Mono)
- Einbauort (in gewisser Weise auch Bandbreite, Unterschied zwischen Eingangs- und Diskriminator-Filter) - ich würde den 10,7MHz-Diskriminatorkreis (eher Phasenschieberkreis für den Koinzidenz-Demodulator im IC) als L-C-Kreis selbst bauen, die Spule hat z.B. so 7 Windungen 0,3...0,5 mm CuL auf 4mm-Spulenkörper:
Dateianhang:
Phasenschieberkreisspule.jpg
Parallelkapazität 470pF (z.B., man findet Näheres dazu auch im Netz).
Die Spule im Bild ist von einem Fernsehton-ZF-Modul mit A220/TBA120, für 5,5MHz, das für 10,7 MHz mit der neuen Kapazität 470pF umgebaut wurde.
Ergänzung: Das L-C-Verhältnis wurde hier für den Phasenschieberkreis absichtlich sehr ungünstig (niedrig) gewählt, um die gewünschte Breite Kurve zu erhalten, näheres dazu in Abhandlungen zum TBA120/A220, afair gibts in einigen Datenblatt-Versionen sogar Beispiel-Dimensionierungen).
Bei der IC-Schaltung kann man durch Experimentieren zum Ziel kommen, auch ohne HF-Meßtechnik. Meist kommt auch bei stark danebenliegendem Kreis (egal ob Eingangs- oder Diskriminator) ein bischen was durch und man merkt dann beim Probieren, ob man näher zur Resonanz kommt, durch ein funktionierendes Prüfradio mit verfügbarer ZF-Leitung ist das mehr oder weniger ein "Kinderspiel", denn die ZF-Verstärker können sehr lose angekoppelt werden.
Gruß Ingo