Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Fr Dez 02, 2022 11:24 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,
ich bin gerade dabei ein defekten Telefunken Atlanta de Luxe zu reparieren.
Ich vermute das der ZF Verstärker defekt ist, habe aber leider wenig Erfahrung mit UKW und Mittelwellen Technik.

Ich möchte mir aus einem kleine Batterieradio -ITT Junior 28B- ein Prüfradio bauen. Das erscheint mir gut geeignet,
weil es diskret aufgebaut ist und man gut an die verschieden Baugruppen (Tuner, ZF, Mischer etc.) herankommt.

Ich habe mal den Schaltplan angefügt und einige Baugruppen, die ich glaube erkannt zu haben, gekennzeichnet.
Könnte mir jemand helfen, wenn es darum geht die Punkte zu bestimmen, wo ich zum Beispiel das Signal vom Tuner
herausführe um es in die Mischstufe des defekten Radios zu leiten?
Oder den Eingang der ZF Stufe, um zu testen ob der Tuner des defekten Radios läuft.

Dateianhang:
Schaltplan klein.jpg


Und wie koppelt man die Geräte? Mit einer Leitung und Masse? Mit einem Koppelkondensator?
Das testen der Oszillatoren für UKW und MW mittels eines Prüfradios habe ich bereits getan. Diese scheinen Ok zu sein.

Fragen über Fragen. Ich hoffe ich hab mich einigermaßen klar ausgedrückt.
Viele Grüsse und danke, Alexander


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BeitragVerfasst: Fr Dez 02, 2022 13:34 
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Registriert: Do Feb 13, 2020 13:52
Beiträge: 119
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Alexander,

Wenn der Junior noch schick ist, wäre es schade drum.
Das ist ein auf AM und FM sehr empfangsstarkes kleines Radio und recht selten.

Hier mal ein Bild für die anderen User hier:
Dateianhang:
mini-20221202_133143.jpg

Vielleicht einen Signalinjektor (Multivibrator) basteln?
Damit kann man die einzelnen Stufen des defekten Radios gezielt antasten.
Vielleicht sowas hier?
https://elektronikbasteln.pl7.de/signalinjektor-als-pruefstift-fuer-die-radioreparatur


Viele Grüße,
Axel :)


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BeitragVerfasst: Fr Dez 02, 2022 14:33 
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Registriert: So Apr 15, 2018 13:08
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Axel,
danke für deine Nachricht.
Das stimmt, der Junior ist recht empfangsstark. Er sieht auch noch gut aus.
Mal sehen, vielleicht finde ich noch was anderes.

Diesen Signalinjektor hab ich schon nachgebaut. Der geht aber m.E. bis max. in den Mittelwellenbereich hoch.
Einen FM Prüfsender hab ich auch.



Gruß


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BeitragVerfasst: Fr Dez 02, 2022 15:45 
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Registriert: Do Feb 13, 2020 13:52
Beiträge: 119
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hi Alexander,

Ich hatte damals die Kondensatoren von 220 in 100 nF geändert, dann gehen auch die Oberwellen höher.


Viele Grüße,
Axel :)


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BeitragVerfasst: Fr Dez 02, 2022 23:47 
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Beiträge: 7
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Axel,
danke für den Tip.
Gruß


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BeitragVerfasst: Sa Dez 03, 2022 10:07 
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Registriert: So Apr 15, 2018 13:08
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,
ich hab mir jetzt ein neues Radio als Prüfradio herausgesucht.
Es ist das Telefunken Partner 200. Das ist auch besser dokumentiert.

Hier wieder der Schaltplan mit den von mir mit den gekennzeichneten Baugruppen.
Falls da was nicht stimmt, bitte freundlicherweise darauf hinweisen.
Dateianhang:
Schaltplan komplett klein.jpg


Viele Grüße und noch einen schönen 2.Advent, Alexander


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BeitragVerfasst: Sa Dez 03, 2022 10:58 
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Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

meiner Erfahrung nach kannst Du Dich einfach in die linkleitung zwischen Tuner und ZF-Verstärker "einklinken", d.h. den Prüfling (ob Tuner oder ZF-Verstärker) "so ähnlich" anschließen wie im Original. Meist wird ja die ZF über ein Ausgangsbandfilter über eine Koppelwicklung niederohmig ausgekoppelt. Eventuell geht das auch über eine fliegende "linkleitung" mit einigen Windungen direkt und provisorisch aus dem Ausgangskreis des Prüflings.

Am Besten, zunächst mit einem funktionsfähigen Tuner probieren, ob das klappt.

Ich hab mir für eine ähnliche Aufgabe ("Prüffeld" für die Reparatur eines defekten Rö-Radiotuners aufbauen) zB. ein TV-Ton-ZF-Modul mit TBA120 (ex-DDR-Bezeichnung: A220) von 5,5 auf 10,7 MHz umgebaut und obwohl die ZF-Verstärkung der Originalschaltung deutlich geringer ist (es kommt ja vom Demodulator eine rel. starke Fernseh-Ton-ZF (DF) von 5,5 MHz), funktionierte das trotzdem sehr gut und ich konnte den Fehler am Tuner lokalisieren!
Wenn man sicher gehen will, baut man noch eine Transistor-Verstärkerstufe davor.

Ich kann aber sagen, daß UKW-ZF-Verstärker mit TBA120 oder dem um einige Radiofeatures erweiterten A225
https://www.pollin.de/p/a225d-tda1047-100574

sehr optimal funktionieren, d.h. mit vorgeschaltetem Transistor, vgl. Applikationsschaltungen:

https://hugepdf.com/download/a225-d-a225d_pdf (S.5 oben)

extrem empfindlich und auch fehlertolerant gegen eventuell nicht ganz korrekte Ankopplung des Tuners sind.
Volker hatte ja auch einiges damit gebastelt...

Vielleicht kann man den Bedarf für einen UKW-Signalverfolger mit einer netten Bastelei in diese Richtung kombinieren. Der Filter zwischen Transistor und IC ist unkritisch, einfach 2 LC-Einzelkreise über Kopf koppeln, wie hier vorgeschlagen:

https://www.mwelsner.de/elektronisches/fm-zf-mit-a220/

oder Keramikfilter aus einer alten Radioplatine (Brüllwürfel aus den 90ern) verwenden, da gehen auch die 3-beinigen, die leider immer schwerer zu bekommen sind..

...Das gezeigte Prüfradio eignet sich natürlich auch dafür, keine Frage !

Gruß Ingo


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BeitragVerfasst: Sa Dez 03, 2022 11:28 
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Registriert: So Apr 15, 2018 13:08
Beiträge: 7
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Ingo,
vielen Dank für deine vielen Anregungen.

Das mit dem A225 klingt gut.
Eine gewisse Fehlertoleranz kann man bei Meßdingen immer gut gebrauchen.

Gruß Alexander


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BeitragVerfasst: Fr Dez 09, 2022 11:20 
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Registriert: So Apr 15, 2018 13:08
Beiträge: 7
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
"oder Keramikfilter aus einer alten Radioplatine (Brüllwürfel aus den 90ern) verwenden, da gehen auch die 3-beinigen, die leider immer schwerer zu bekommen sind.."


Hallo Ingo,
ich hab mal gegoogelt. Bei den ZF Filtern scheint das Angebot recht gut zu sein. Oder hab ich da etwas übersehen was man beachten muss?

https://www.reichelt.de/keramik-zf-filt ... ROVID=2788

https://www.ebay.de/itm/325207264748?ha ... R_qO_eWeYQ

https://www.ebay.de/itm/162716903906?ha ... R_iO_eWeYQ


Viele Grüße Alexander


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BeitragVerfasst: Fr Dez 09, 2022 12:53 
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Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 666
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Alexander,

die von REICHELT sind falsch, die haben 4,5 MHz (Foto weicht ab), die vierpoligen von ebay (2 link) sind genau die richtigen für die vorgeschlagenen Schaltungen mit A225 oder 220 (TBA 120) als Eingangsfilter! Meiner Meinung nach sind die aufgerufenen Preise nicht angemessen, dann besser 2 LC-Filter dafür nehmen, altes FM-Radio, POLLIN-Filtersortiment o.ä. ... zur Not auch selbstwickeln, Schwingkreiskapazität von alten AM/FM-Radios (viele Pläne im Netz! zB. bei gfgf) abschielen (27...47pF), danach das L für 10,7MHz ausrechnen und die Spule mit Kainka

https://www.b-kainka.de/bastel95.htm

als Luftspule dimensionieren (ca. 20...30 Windungen), auf Spulenkörper mit Kern wickeln oder als Festspule den Abgleich mit einem Trimmer 10...40pF machen. Die Spulen sollten aber Abschirmung bekommen, der ZF-Verstärker ist sehr empfindlich. HF-Meßtechnik, Grid-Dipper oder so ist hier sehr hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich, s.u. ...

Bei Auswahl der vierpoligen Kombinationsfilter (mehrere Filter in einem Gehäuse) muß man auf die Bandbreite achten, bei Stereo müßte die höher sein als bei Mono, es gibt auch spezielle für Schmalband-Anwendungen (Sprachfunk).

Die dreipoligen könnten passen, dort gibts neben der Bandbreite auch noch den Unterschied zwischen Eingangs- und Diskriminatorfilter, d.h. Filter mit Bezeichnung SFE... sind für Eingangsstufen, CDE oder so für den Phasenschieberkreis bestimmt. Der Eingangsfilter hat eine höhere Güte (schmalere Resonanzkurve). Filter ohne weitere Bezeichnung sind sehr wahrscheinlich normale Filter für den Eingangskreis.

Generell wichtig sind also die Parameter:

- Mittenfrequenz: für UKW: 10,7 MHz (5,5MHz für Mono-Fernseh-Anwendung, 5,74MHz für Fernseh-Stereo, 4,5 ist wohl Spezial-Anwendung Sprechfunk oder sowas...)

- Bandbreite: als "Haupt"-ZF-Filter (also Eingangsfilter, Filter im Signalband) braucht man vereinfacht gesagt die doppelte NF-Bandbreite, ...also 30kHz ist o.k. (Mono)

- Einbauort (in gewisser Weise auch Bandbreite, Unterschied zwischen Eingangs- und Diskriminator-Filter) - ich würde den 10,7MHz-Diskriminatorkreis (eher Phasenschieberkreis für den Koinzidenz-Demodulator im IC) als L-C-Kreis selbst bauen, die Spule hat z.B. so 7 Windungen 0,3...0,5 mm CuL auf 4mm-Spulenkörper:

Dateianhang:
Phasenschieberkreisspule.jpg


Parallelkapazität 470pF (z.B., man findet Näheres dazu auch im Netz).
Die Spule im Bild ist von einem Fernsehton-ZF-Modul mit A220/TBA120, für 5,5MHz, das für 10,7 MHz mit der neuen Kapazität 470pF umgebaut wurde.
Ergänzung: Das L-C-Verhältnis wurde hier für den Phasenschieberkreis absichtlich sehr ungünstig (niedrig) gewählt, um die gewünschte Breite Kurve zu erhalten, näheres dazu in Abhandlungen zum TBA120/A220, afair gibts in einigen Datenblatt-Versionen sogar Beispiel-Dimensionierungen).

Bei der IC-Schaltung kann man durch Experimentieren zum Ziel kommen, auch ohne HF-Meßtechnik. Meist kommt auch bei stark danebenliegendem Kreis (egal ob Eingangs- oder Diskriminator) ein bischen was durch und man merkt dann beim Probieren, ob man näher zur Resonanz kommt, durch ein funktionierendes Prüfradio mit verfügbarer ZF-Leitung ist das mehr oder weniger ein "Kinderspiel", denn die ZF-Verstärker können sehr lose angekoppelt werden.

Gruß Ingo


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BeitragVerfasst: Fr Dez 09, 2022 13:54 
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Registriert: So Apr 15, 2018 13:08
Beiträge: 7
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Ingo,
vielen Dank für deine ausführlichen Informationen :super:

Du hast Recht. Bei Reichelt hab ich nur das Bild beachtet. Das passt nicht zum Produkt.

Deine Hinweise auf die Bandbreite der Filter sind sehr gut, jetzt weiß ich worauf ich da achten muss.

Einen Grid-Dipper kannte ich noch nicht. Interessantes Teil. Ich glaub, das wird mein nächstes Bastelobjekt.




Mittlerweile habe ich, mit folgendem Aufbau, einen Versuch gestartet:

Das Telefunken Partner 200er läuft über Batterie. Ich glaube das ist wg. Potentialproblemen besser.

Den Punkt zwischen Tuner und ZF Verstärker vom Partner habe ich über einen 5pF Kondensator mit dem gleichen Punkt eines Atlanta 101 verbunden.
Die Massen habe ich auch verbunden.

Jetzt kann ich im 101er den Tunerausgang des 200er hören.
Das funktioniert anders herum genauso.

Den Antennenempfang des jeweiligen Empfängers habe ich immer minimiert (Antenne eingefahren).


Das stimmt mich sehr zuversichtlich, vielen Dank für eure Hilfe.
Gruß Alexander


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BeitragVerfasst: Fr Dez 09, 2022 19:35 
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ELEK hat geschrieben:
... 4,5 ist wohl Spezial-Anwendung Sprechfunk oder sowas...

4,5 MHz ist die Ton-ZF des Fernsehsystems J, das in den USA und auch von den AFN-TV-Sendern in vielen Ländern benutzt wurde.

Da die Zeit des analogen Fernsehens fast überall vorbei ist, findet man Filter aus dem Fernsehbereich ab und zu als Restposten, die Industrie braucht sie nicht mehr. Vor einigen Jahrzehnten, als Bastler ihren Fernseher mit einer zweiten Ton-ZF ausrüsten wollten, um das AFN- oder BFBS-Fernsehen mit Ton zu empfangen, waren die dafür benötigten Ton-ZF-Filter (4,5 MHz für AFN und 6 MHz für BFBS) hierzulande schwer zu bekommen.

Lutz


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