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BeitragVerfasst: Fr Mai 16, 2014 7:24 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 14:41
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klausw hat geschrieben:

Das wollte ich mit meinen Ausführungen herausarbeiten:
Nicht die Geräte sind unbedingt "sicherer" geworden (bzw. waren "unsicher"), sie enthalten nur mehr Sicherungen gegen überbordende Dummheit.
Deswegen ist ja jede Bedienungsanleitung, selbst im Kfz-Bereich, heute mit derartig vielen und zum Teil haarsträubenden "Sicherheitshinweisen" gepflastert, dass man sich schon fragen muss, ob man nicht auch einen Haarfön noch mit einem Sicherheitsaufkleber versehen müsste, dass er nicht zum Espressoschäumen verwendet werden darf. :?


k.


Hi,
da kann ich immer nur auf Darwin verweisen. Früher überlebte dank der natürlichen Auslese nur was überlebensfähig war.
Heute überlebt dank FI fast alles.
http://www.aptgetupdate.de/2008/01/10/ohne-worte-ein-pool-bier-und-ein-grill/

Gruß Holger

_________________
THERE ARE NO STRANGERS HERE-
ONLY FRIENDS WHO HAVEN´T MET


Zuletzt geändert von highscan am Sa Mai 17, 2014 14:00, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Sa Mai 17, 2014 8:16 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
Beiträge: 1588
....sorry Fehlposting.

Gruß Ralf


Zuletzt geändert von Ralf am Di Mai 27, 2014 1:42, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Mai 19, 2014 10:41 
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Registriert: Mi Jul 17, 2013 12:33
Beiträge: 938
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
zu Geräten aus der Wirtschaftswunderzeit bis in die siebziger Jahre ein paar Beispiele:

Zuerst mal das Sammelthema "Ära vor dem Schutzleiter", für das man einen eigenen Thread aufmachen könnte, um alle die schweren Unfälle zu erzählen, die damals passiert sind.

Kompakt-Röhrenradios wie die Philettas gerieten gerne in Brand, wenn sie so aufgestellt waren, dass die Luft nicht großzügig zirkulieren konnte. Schwer entflammbare bzw. selbst verlöschende Materialien waren damals noch kein Thema.

Die guten alten Tütentsehlampen brannten gerne aus, wenn man statt der kleinen Spezialglühlampen normale Haushaltsglühlampen einschraubte, die den Lampenschirm berührten. Ich habe noch keine Tütenlampe mit originalen Kunststoffschirmen gesehen, die nicht mehr oder weniger stark verkokelt gewesen wären.

Dann das Sammelthema "brennende Fernseher durch falsche Aufstellung", das besonders in den siebzigern aktuell war, als es Mode war, die Farbfernseher der ersten Generation in Schrankwände zu stellen, wohlgemerkt, in Fächer, die der Möbelhersteller dafür vorgesehen hatte.

Allstromgeräte wie die oben erwähnten Philettas hatten so Ringe aus Hartplastik, um die u.U. auf Netzpotential liegenden Schrauben der Potiachsen abzudecken. Diese wurden nach wenigen Jahren brüchig und fielen ab, was dann zu "gefühlsechter" Bedienung des Radios führen konnte.

Als die Stiftung Warentest in den sechzigern ihre Arbeit aufnahm, deckte sie in den ersten Jahren grauenhaften Murks auch bei Qualitätsgeräten auf. Da gab es z.B. Glimmlampen in Waschmaschinen, die mit blanken Kabelschuhen versehen waren, und die man ohne Werkzeug einfach so durch die metallene Front herausziehen konnte. Oder "schutzisolierte" Nähmaschinen, bei denen blanke Drähte wenige Millimeter entfernt vom Metallgehäuse saßen. Solche Konstruktionen habe ich selber noch bei japanischen HiFi-Geräten in den siebzigern gesehen. Verstärker mit zweipoligem Euro-Netzkabel hatten Netzteile mit blanken Kontakten direkt unter der Metallhaube sitzen - ein kräftiger Druck aufs Gehäuse, und es hätte geknallt.

Und last but not least das ganze Thema Fehlbedienbarkeit - z.B. die Phonoanschlüsse an Allstromradios, wo lediglich stand "nur für Tonabnehmer nach VDE". Welcher Laie wusste wohl mit dieser Bemerkung was anzufangen ? Oder die alten zweipoligen flachen Netzstecker ohne Pin-Isolierung, die man eigentlich mit einer isolierten Zange hätte anfassen müssen, und die im Alltag in Steckdosen gesteckt haben, wo sie noch nicht mal versenkt waren.

Ich könnte jetzt noch ein paar Seiten so weiter schreiben, aber ich denke, die Beispiele genügen. Besonders interessant war damals, dass kein einziger Hersteller hier irgendwelches Schuldbewusstsein hatte. Das, was heute vielleicht zu viel gemacht wird mit den Sicherheitshinweisen, wurde damals überhaupt nicht gemacht.

Und um es nochmal zu betonen, hier geht es nur um die Sicherheit, und nicht um Funktionssicherheit und Langlebigkeit. Und was man auch nicht zum Massstab machen sollte: Das Glück, wenn einem selber trotz Nachlässigkeit nie was passiert ist, zur allgemein gültigen Weisheit zu erheben. Das ist ein wenig wie die Weisheit eines Motorradfahrers, der schon seit 30 Jahren unfallfrei mit 180 über die Landstraße plättet, und der glaubt, dass das völlig in Ordnung ist.

Gruß Frank


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BeitragVerfasst: Mo Mai 19, 2014 11:20 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
Beiträge: 2749
Wohnort: Bubenreuth
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Bei den Philettas und allen anderen Kleinradios die ich kenne, sind die Madenschrauben der Potis um einige mm versenkt. Selbst ohne Abdeckungen (bei den Philettas waren sie aus Wachs) ist bei normaler Handhabung ein Berühren ausgeschlossen.
Bei Gelegenheit werde ich eine meiner Allstrom-Philettas opfern und sie komplett abgedeckt spielen lassen. Ich wette, da brennt gar nichts. Es wird stinken, aber nicht brennen. Und wer es da noch nicht merkt dass was nicht in Ordnung ist der ist eben zu blöde - Darwin....
Es muss nicht alles auf den Dümmsten ausgelegt sein und alle anderen leiden unter dem Krampf.

Und die Stiftung Warentest ist in meinen Augen die so ziemlich inkompetenteste Instutition was technische Geräte betrifft. Schon vor über 20 Jahren bewerteten sie einen Metz Stabblitz, der unisono von allen Profis als Nr.1 anerkannt war, mit der schlechtetsten Beurteilung, weil es "einem Kleinkind möglich wäre, mit einer Stecknadel durch eine Gehäuseöffnung die Kontakte des Hochspannungselkos zu berühren".
Stiftung Warentest-Sieger sind für mich eher abschgreckend.
Mir geht dieses übertriebene Sicherheitsdenken sowas von auf den Senkel.
Ich zünde meinen Kaminofen mit Spiritus an - boahhh wie gefährlich. Ja, für eine Idioten vielleicht. Der kann dann ja die "Feuerbällchen" 10 Stck. für 7,99 nehmen.... :wut:

Die Tonabnehmerbuchsen waren durch Kondensatoren abgesichert und wenn da steht "nur nach VDE" dann macht man das halt auch. Selbst meine Oma konnte damals Leitungen flicken, heute kriegt das kaum mehr ein Ingenieur der E-Technik hin.
Woher kommt das heutige Anspruchdenken, dass alles sicher sein muss, egal wie blöde man sich anstellt.
Das macht nur die Leute dümmer und dümmer und dümmer.

Sicherheitsverschlüsse wohin man schaut. Keine Sprayydose die man mehr vernünftig aufbekommt, keine Lösemitteldose bei der man nicht erst diese schwachsinnigen Plastiknasen abschneiden müsste, kein Feuerzeug bei dem man nicht erst den Sicherheitsschieber rausbrechen muss.
Echt, da könnte ich kotzen. Da war mir die alte Zeit 100x lieber ....

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Mo Mai 19, 2014 11:29 
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Beiträge: 4248
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Interessante Diskussion ist entfacht, wo da mitterweile nicht mehr mit Ursrungstheard zu tun...


Mmh, was solle ich als Moderator machen :haeh:
Zu schade, wenn ich ihm sperrt, also kurze Zusammenfassung, mir kotzt auch uebertriebene Sicherheitwahn...wenn ich an Rechteckgenerator von olle Tektronix denkt...100Vpp..

Also, lass eure Sau raus, aber sachlich :mrgreen:
Gruess
Matt

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"Die Grenzen meine Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
unbekannt

"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson

"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."


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