achim1 hat geschrieben:
Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Ich habe knapp 2 Jahre gebraucht um alle vorhandenen Familienfotoalben, Dias, Normal8, Super8, 16mm, Video8, VHS, Mini DV Filme zu digitalisieren, und ich bin froh es gemacht zu haben. Das Leben und die Erinnerungen von 3 Generationen passen nun auf eine kleine SSD.
Die Fotoalben begannen sich aufzulösen, Fotoecken fielen ab, die Haftbeschichtungen der damals beliebten Adhäsiv-Alben waren versprödet, viele Farbbilder teilweise ausgebleicht. Die farblich noch hervorragenden, glasgerahmten Kodakchrome Dias meines Vaters aus seiner Studentenzeit in Tübingen aus den 50er Jahren waren teilweise von Pilzen befallen.
Schlimm war es auch mit den Filmen. Sie rissen immer häufiger, Klebestellen gingen auf, egal ob nass oder trocken geklebt.
Es mussten 5 Projektoren vorgehalten werden die auch immer häufiger ausfielen. Als zuletzt der Bauer T525 Microcomputer bei der Tonwiedergabe zu spinnen begann und Ersatz richtig teuer war, fiel endgültig der Entschluss zu digitalisieren.
Das war unendlich viel Arbeit, hat sich aber gelohnt.
Ich hab auf Standardformate gesetzt. Bei Fotos Tif und jpg, bei den Filmen Mp4 und DVD, also alles doppelt.
Natürlich wurden Backups angelegt in Form von Sticks, SSDs, und HDDs.
Ganz ohne Bauchschmerzen erfolgte das alles nicht, denn grundsätzlich bin ich kein uneingeschränkter Freund der Digitaltechnik, in diesem Fall erschien es mir aber sinnvoll.
Die Projektoren, die über 100 Alben, die Dias, all das musste nach dem Tod meiner Eltern irgendwo untergebracht werden und ich hatte auch keinen Platz mehr.
Keines der Kinder von uns 3 Geschwistern hat was mit Technik am Hut, nach unserem Tod wären die Filme und Dias mit Sicherheit verloren gewesen.
Nun hoffe ich natürlich, dass die Standardformate beibehalten werden. Aber auch eine Konvertierung sollte mit vertretbarem Aufwand möglich sein.
Gruß,
Achim
Natürlich hast Du da recht. Das ganze Dilemma mit 8mm und 16mm habe ich auch. Nur handelt es sich in meinem Fall um eine Hobbfilmer-Familie über 3 Generationen und demnach mit weit über 1000 Rollen Material. Hinzu kommen kommerziell aufgenommene Tonfilme des ehemaligen Landkinos meines Onkels. Das schaffe ich zu Lebzeiten nie. Darüber hinaus habe ich dafür überhaupt nicht das Equipment, das alles in adäquater Qualität irgendwie auf einen Rechner zu bekommen. Die 35mm Filme von der Landkinoanlage sind allesamt in Ordnung und werden, so weit es die Zeit erlaubt, im heimischen Gartenkino auch mal gespielt. Ronja, die Räubertochter oder Asterix, Sieg über Cäsar auf ner ratternden TK 35 macht schon Laune. Und hier auch wieder angemerkt: Wenn an den alten Maschinen was ist, lässt sich das alles in überschaubarem Aufwand wieder beheben. Vor Jahren schon, habe ich die Maschinen auf Halogen-Leuchtmittel umgebaut, da die 110V/1000W Lampen nicht mehr zu bekommen waren. Der Röhrenverstärker mit 2xEL12N macht keine Probleme. Highlight hier: Eingebauter Gong.
Das ist natürlich auch alles etwas Esoterik. Man zelebriert son Kinoabend richtig, spult sich die Rollen zurecht, richtet die Maschinen aus. Ich fuhr mit meinem Onkel damals regelmäßig mit und werde jedesmal daran erinnert, wie das so war... Das Gefühl gibt mir kein USB-Stick der Welt.
Natürlich habe ich auch angefangen, privates Material zu sichern, nur überzeugt mich das alles nicht so. Qualitativ ist das alles nicht derbe, zum schnellen Anschauen im Kreise der Familie aber ausreichend. Bei Dias ging das ganz gut, bei den 8mm Filmen jedoch nicht so. Dazu kommt, dass es dazu separate Tonbandaufnahmen gibt, was irgendwie snchron gehalten muss. Man hat da teilweise nur einen Versuch.