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Frage zu Röhrenverstärker
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Seite 1 von 1

Autor:  Superhet33 [ Fr Dez 13, 2019 3:07 ]
Betreff des Beitrags:  Frage zu Röhrenverstärker

Hallo liebe Dampfradio Gemeinde,

Bin gerade dabei, mir einen kleinen Röhrenverstärker anzuschaffen.
Der hat 2 EL34 (keine Gegentaktendstufe) und leistet 2* 11w.
Ich habe vor, diesen an meinen Canton GLE 470.2 zu betreiben.
Diese sind ausgelegt für 110 watt dauer und 170 watt spitze.
Meint ihr, ich kann da mit dem Röhrenverstärker etwas erreichen oder muss
ich mir jetzt auch noch andere Lautsprecher besorgen? Ich habe mal gehört,
das "Röhrenwatt" mehr her machen sollen als "normale" watt. Ich höre auch eigentlich nicht
besonders laut, aber einen kleinen Raum sollte man schon füllen können, ohne bei Bassschlägen direkt
mit softclipping genervt zu werden. Weiterhin habe ich online gelesen (weiß nicht mehr genau, welches
HiFi-magazin das war), dass für diesen Lautsprechertyp min. 23 watt benötigt werden, um auf
"HiFi-Taugliche" lautstärke zu kommen. Meint ihr, ich sollte es trotzdem mal versuchen?

Danke im voraus!
-Elias

Autor:  eabc [ Fr Dez 13, 2019 6:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Moin moin,
Wie heist es da so schön,......"Versuch macht Kluch"
Röhrenverstärker sind zwar eher für offene Lautsprecher konzipiert, mächtig was auf die Ohren gibt's trotzdem
Eine Gefahr für die Hochtöner besteht bei schwachbrüstigen Verstärkern aber eher als bei Leistungsstärkeren, wurde hier zuletzt z.B. vom Lutz bereits beschrieben. Die Cantons aber haben idR eine Schutzschaltung für die Hochtöner, so kenne ich es zumindest von meinen 5 + 1 AV-System.

Autor:  Bosk Veld [ Fr Dez 13, 2019 8:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Hallo Elias,

ob die Boxen mit dieser Leistung laut genug sind, hängt ganz von ihrem Wirkungsgrad ab.
Ein guter Wirkungsgrad ist z.B. 93 dB/W in 1 m Entfernung. Mit solchen Lautsprechern sind 11 W sehr laut. Damit meine ich naturlich nicht "laut und plärrend", sondern "laut und ohne hörbare Verzerrungen".
Zitat:
Weiterhin habe ich online gelesen (weiß nicht mehr genau, welches
HiFi-magazin das war), dass für diesen Lautsprechertyp min. 23 watt benötigt werden, um auf
"HiFi-Taugliche" lautstärke zu kommen.
Auf solche Aussagen brauchst Du nichts zu geben - ohne eine mit Meßwerten versehene Erklärung, was der Verfasser unter "HiFi-tauglich" versteht.

Gruß, Frank

Autor:  Klarzeichner [ Fr Dez 13, 2019 10:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Hallo Elias,

es handelt sich also um Eintakt-Endstufen (englisch 'Single-ended') In dieser Betriebsart gibt eine Endröhre tatsächlich maximal 11 Watt (laut Datenblatt) ab - und zwar bei einem Klirrfaktor von 10 (!!) Prozent! Also unerträglich verzerrt. Aber so war damals die Messnorm: Leistung bei 10Prozent Klirr.
Wie groß wird die Leistung pro Kanal sein, wenn der Klirr ein Prozent nicht übersteigen soll? Ich schätze mal (das steht nämlich nicht im Datenblatt), so um 3 oder 4 Watt. Und das auch nur, wenn die Schaltung mit ihrer Gegenkopplung sorgfältig konzipiert ist.

Dazu kommt, deine Cantons sind vom Wirkungsgrad mit 89,5 dB eher mau. (Das ist keineswegs ein Indikator für maue Qualität, eher im Gegenteil!)
Ich sage daher voraus, dass du mit diesem Verstärker nettes Radiogedudel produzieren kannst, in Sachen Lautstärke bei guter Klangqualität aber enttäuscht sein wirst.

Mein Rat: Kauf dir eine anständige Röhrenendstufe. Anständig heißt Gegentakt. Muss ja nicht die teuerste sein. Merke: Mit einer Gegentaktendstufe mit 2 mal EL 84 pro Kanal hast du viel mehr unverzerrte Leistung als mit einer EL 34!!

Und noch eine kleine Richtigstellung: Röhrenverstärker, insbesondere alle heutigen, sind überhaupt nicht für offene Lautsprecher konzipiert.

VG Stefan

Autor:  Ralf [ Sa Dez 14, 2019 7:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Ein normales Röhrenradio mit nur einer EL84 in der Endstufe hat eine Ausgangsleistung von nur 3 bis 4 Watt.

Bei nur 1 Watt Ausgangsleistung und guten Lautsprechern hat man schon richtig gute Zimmerlautstärke.

Bei den Canton-Boxen wird man vielleicht 2 Watt für richtig gute Zimmerlautstärke benötigen.

Der Klirrfaktor liegt dann vielleicht irgendwo bei 1%. Der Klirrfaktor wird vom menschlichen Gehör nicht unbedingt als unangenehme Verzerrungen wahr genommen. Durch den relativ hohen Klirrfaktor wird der Klang eher als warm und weich wahr genommen, was im Endeffekt ja eine typische Eigenschaft einer Röhrenendstufe ist.

Die Canton-Boxen sind Bassreflex-Lautsprecher, sind das keine offenen Lautsprecher?
Meiner Meinung nach ist es aber vollkommen egal ob offen oder nicht.

Ich selber betreibe alte Steuergeräte mit Röhrenendstufe an Hifi-Boxen. Vom Klang her würde ich das als hervorragend gut beurteilen.

Zu der EL34 Endstufe in Kombination mit den Canton-Boxen könnte ich mir vorstellen das es auch ganz gut funktioniert, das ist aber im Endeffekt nur Kaffeesatz lesen.

Gruß Ralf

Autor:  paulchen [ Sa Dez 14, 2019 9:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Bei der Beurteilung der Schallleistung einer Box hilft es sich den Begriff Betriebsleistung mal zu verdeutlichen.
(habe das dazu gefunden)
https://www.hifi-regler.de/lexikon/b/be ... istung.php

Das heißt übersetzt, je mehr die Box (Lautsprecher) gedämpft ist, je leiser ist sie mit gleicher Leistung.

Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, das man mit besagten 5W nur mehr oder weniger leise Zimmerlautstärke erreicht.
Mit einer offenen Schallwand dagegen ohrenbetäubenden Krach machen kann.

Ich hatte hier mal eine Box, die an einem Röhrenradio nur sehr bedächtig spielte. Anfangs glaubte ich das die Endstufe ein Problem hatte (Chassis war ausgebaut). Erst nach dem Anschluß meiner kleinen Schallwand zu Probezwecke bekam ich was auf die Ohren.
Die nur als Hinweis um eventuellen Enttäuschungen vorzubeugen.

paulchen

Autor:  delatube [ Sa Dez 14, 2019 11:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Hallo,

ich betreibe an zwei Monoblöcken mit je 2x EL84 (Gegentakt) zwei LE 600 Drei-Wege-Boxen aus den 70ern von Canton. Für Zimmerlautstärke reicht es bereits, je nach Musiktyp, wenn die LS-Potis ca. 10-20% aufgedreht sind. Der Klang hat dabei einen ordentlichen Bass und einen für mich schönen warmen Klang. Wenn ich halb aufdrehe wird es dann schon sehr laut. (Das erinnert mich daran, dass ich damals eigentlich die Gegenkopplung noch anpassen wollte. Genug Spielraum ist da.) Kurzum, die verhältnismäßig wenigen "Röhrenwatt" reichen für meine Kombination Röhrenverstärker-HiFi-Box vollkommend zu.

Selbst mein kleiner ECL82-Amp macht sich an den Boxen ganz gut, wenn gleich hier die LE 350er-Cantons besser passen.

Autor:  captain.confusion [ Mo Dez 16, 2019 10:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Hallo,

wenn Deine Cantons rund 90 dB Wirkungsgrad haben und Du damit keine Turnhalle beschallen willst, reicht das dicke aus.
Ich fahre meine 93 dB Boxen mit Verstärkern der 1 - 2 Watt Klasse. In einem 20 qm Zimmer ist das ordentlich laut.

Viele Grüße
Frank

Autor:  Superhet33 [ Mi Dez 18, 2019 0:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Röhrenverstärker

Hllo,

Wollte mich nochmal zurück melden.
Röhrenverstärker ist mittlerweile fleißig am laufen und macht ordentlich krach.
Hab es bis jetzt noch nicht geschafft, den Verstärker soweit aufzudrehen,
dass eine hörbare Verzerrung eintritt. Klingt sehr gut, auch wenn der Bass
Röhrentypisch eher matschig ist.

-Elias

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