Das kommt wie folgt zustande:
Auf irgendeinem Weg wird Hochfrequenz, die immer in der Luft ist, in der Bereich des Eingangs dieses Verstärkers eingekoppelt. Das kann ein unzureichend abgeschirmtes Kabel sein (nicht nur eins von den außen angesteckten Kabeln, sondern möglicherweise auch im Verstärker selbst), oder eine Masse- oder sonstige Leiterschleife, die als Rahmenantenne wirkt. Sie muss nicht unbedingt galvanisch geschlossen sein, es reicht eine kapazitive Kopplung z.B. über Entstörkondensatoren. Es kommt auch vor, dass der Netzanschluss oder die (als Antenne wirkenden) Lautsprecherkabel an dieser Einstrahlung beteiligt sind.
Durch Leitungslängen sowie Kombinationen von (auch parasitären) Induktivitäten und Kapazitäten bilden sich Resonanzen. Wenn eine davon auf die Frequenz eines Senders fällt, der "in der Luft ist", passieren zwei Dinge: erstens wird dieser Sender wie bei einem darauf abgestimmten Radio selektiert, zweitens wird die HF-Spannung um einen Faktor erhöht, der der Güte des ungewollt gebildeten Schwingkreises entspricht.
Diese HF gelangt nun in einen Verstärkereingang und trifft dort auf ein aktives Bauteil, also einen Transistor oder eine Röhre. Möglicherweise wird sie dort erst einmal verstärkt. An irgendeiner Stelle bewirkt sie dann die Verschiebung eines Arbeitspunktes, d.h. die Änderung einer Gleichspannung. Wenn diese nicht zu groß ist, würde man das gar nicht bemerken. Nun sind aber fast alle Sendungen im LW-, MW- und KW-Bereich amplitudenmoduliert. Die ungewollt veränderte Gleichspannung schwankt also mit der übetragenen NF. Diesen Vorgang nennt man auch Demodulation. Ergebnis: Die NF wird hörbar.
Was kann man gegen diese Erscheinung tun?
Dafür sorgen, dass die Eingangsstufen und alle dorthin führenden Signalleitungen ausreichend abgeschirmt sind.
An den Eingängen einen Tiefpass mit einer Grenzfrequenz zwischen dem Hörbereich (20 kHz) und dem Langwellenbereich vorsehen.
Den Frequenzgang der Verstärkerstufen selbst entsprechend begrenzen. Das ist bei modernen Geräten Standard, sonst würden sie die obligatorische EMV-Störfestigkeitsprüfung nicht bestehen. Früher hat man das bei vielen Geräten unterlassen.
Die Suche nach der Ursache kann unter Umständen schwierig werden, vor allem dann, wenn der Verstärker hinsichtlich solcher EMV-Probleme ungünstig aufgebaut ist.
Hat in Deinem Fall auch der Verstärker einen Schutzleiteranschluss? Dann könnte die Ursache in einer Erdungsschleife liegen, da auch der PC einen solchen hat. Mögliche Maßnahmen dagegen: die Führung der Netzkabel und Signalleitungen so verändern, dass sie keine große Schleife bilden (das erfordert natürlich, dass bide Geräte an der selben Steckdose angeschlossen sind), oder in die Signalleitung zwischen PC und Verstärker entweder NF-Trennübertrager oder stromkompensierte Drosseln ausreichender Induktivität einfügen.
Lutz
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