Dampfradioforum

Hallo Röhrenfreunde,
es ist mein erstes Transistorradio: Ein Nordmende Transita spezial von ~1965.



Das Radio war ein Küchengerät, deshalb auf allen Seiten mit einer Fettschicht überzogen. Das Kunstleder hat die Reinigung aber gut überstanden, ich würde sagen, das Radio ist wie neu. Gerade auf Mittel- und Langwelle ist der Empfang wirklich hervorragend.

Eine Frage habe ich noch: können Transistoren diesen Alters verschleißen oder kaputtgehen, wenn das Gerät normal verwendet wird (z.B. hohe Lautstärke), oder sind sie wie heutige Transistoren "für die Ewigkeit"?

Viele Grüße
Niko

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Was die Welt funkt hör' mit Blaupunkt!

sieht erstklassig aus.
Ein fast baugleiches Gerät, allerdings in bescheidenerem Erhaltungszustand, habe ich im Büro stehen. Ich finde den UKW-Empfang erstklassig, auch wenn der Frequenzbereich nur bis 104 reicht. Das Holzgehäuse bringt einen prima Klang rüber.

Zu den Transistoren:
ich denke, deren ärgster Feind sind alte Kondensatoren, insbesondere alte Elkos.
Ich würde auf jeden Fall das Innenleben mal nach verdächtigen "Burschen" untersuchen.

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)

Hallo Niko,
Glückwunsch zu diesem Radio, das ist ja in einem spitzenmäßigen Zustand!

Sie sind wie die heutigen Transistoren quasi für die Ewigkeit. Hohe Temperaturen verkürzen die Lebensdauer von Transistoren. Je kühler, desto ewiger.
Dabei verschlechtern sich bei häufiger Überhitzung ihre Eigenschaften nur selten sichtbar; Kleinleistungstransistoren sterben meist abrupt. Außerdem sind sie gegenüber Spannungs- und Stromspitzen weitaus empfindlicher als Röhren. Wenn ein Transistor abgedankt hat, hat er in den meisten Fällen einen Kurzschluß oder ist hochohmig.

Gruß, Frank

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Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.

Hallo Frank und Klaus,
danke für die Infos zu den Transistoren. Überhitzung ist hier eigentlich ausgeschlossen, nichts an diesem Radio wird warm. Und wenn die NF-End-Transistoren (wie auch immer man die nennt) mal gefordert sind, werden sie auch nicht zu warm, da sie am Chassis montiert sind.

Das Gerät ist wirklich einwandfrei erhalten, sogar die Antenne ist, bis auf eine kleine Beschädigung, wie neu. Sie war mit Klebeband abgeklebt, als ich das Gerät erhielt. Auch die Tatsache, dass z.B. die Abdeckkappe für den Stromanschluss noch da ist, hat mich sehr gefreut. Hier ist es nicht übertrieben, zu sagen: wie neu.

@Klaus: UKW hat mich eigentlich eher enttäuscht, sowohl Trennschärfe als auch Empfindlichkeit werden von einigen meiner Röhrenradios getoppt. Aber da MW dermaßen spitze ist, werde ich wohl weniger UKW mit dem Radio hören. Wie schafft es das Radio, dass es auf MW plötzlich fast kein Fading mehr gibt???

Viele Grüße
Niko

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Hallo Niko,

das wundert mich jetzt wirklich. Mein Gerät steht, wie geschrieben, im Bürohochhaus, welches natürlich völlig störverseucht ist. Ergo kann ich nur UKW hören, und das geht wirklich selbst mit der leicht abgebrochenen Originalantenne hervorragend.

Vielleicht liegt bei Deinem Gerät dort was im Argen -> vertrimmt? Kam ja öfter mal vor, wenn "Spezialisten" auf der Suche nach dem Polizeifunk wahllos an irgendwelchen Schrauben im Inneren drehten.

Übrigens sieht mein Gerät so aus: auf der Fotosammlung rechts das Bild ganz links unten, aber mit rotem Kunstlederbezug, so wie Deins:
http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_ ... ial_1.html

Optik ist also leicht anders, vermutlich ein späteres Baujahr.

Meiner ist übrigens mit zeitgenössischem externem Netzteil in Betrieb.

k.

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Hallo Klaus,
nein, daran glaube ich nicht. Das Radio ist absolut im Originalzustand. Die Skala stimmt auch genau mit der Empfangsfrequenz überein.
Vielleicht ist das Problem hier garnicht die Empfindlichkeit, sondern die extreme Frequenzbelegung. Ich wohne in Sichtweite der Hohen Wurzel (6 kW) und des großen Feldbergs (5x 100kW), der UKW Empfänger könnte deshalb an seine Grenzen geraten.

Interessant finde ich das zeitgenössische Netzteil - kannst du mal ein Foto machen?
Niko

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Na, so toll waren die damaligen Transistoren nicht.
In den Metall-Gehäusen wachsen gerne Kristallfäden, die dann interne Kurzschlüsse verursachen, auch schon bei unbenutzter Lagerware.

Gruß Dirk

Hallo Niko,

da heute Samstag ist und ich erst Montag wieder im Büro bin, anbei 2 Fotos von dem Netzteil, das ich hier in der Werkstatt stehen habe. Ist eigentlich auch das schönere von beiden.

Sind Universalnetzgeräte für die damaligen Kofferradios. Die Spannung lässt sich an der Unterseite einstellen.

(Das schwarze Kabel, das ebenfalls aus dem Gehäuse führt, ist von mir nachgerüstet und besitzt einen anderen Anschlussstecker.
Wie gesagt: mein Werkstattnetzteil)

k.

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Moin,

der Zustand ist wirklich traumhaft! Schaltplan habe ich keinen zur Hand, aber anhand der Bestückung ist die Endstufe wohl nicht "Eisenlos".

Wie schon geschrieben.
Elkos sind wie immer ein heißer Kandidat, die man im Auge behalten sollte und ggf. wechseln. Wärme ist der Feind und solltest Du die am Chassis befestigten Endstufentransistoren problemlos lösen können, mache dahinter alles schön sauber und spendiere einen Tropfen Wärmeleitpaste. Noch mag alles passen, bedenke aber, das Gerät hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel.

Eigentlich sollte Empfang und Trennschärfe schon passen, evtl. wird er aber, in Bezug auf deine Empfangslage "zugestopft".

@ Dirk 508

Wohl wissend was Du meinst, aber eigentlich sollte der AF 106 davon nicht mehr betroffen sein. Alternativ könnte man den Tuner mal öffnen und schauen ob nicht doch evtl. einer der heißen Kandidaten verbaut ist. Sollte es definitiv AF 106 sein, könnte man einmal die Abschirmung hochlegen, bringt manchmal auch etwas und dann ist man schlauer.

Beste Grüße

Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.

@Dirk508
Für die Ewigkeit habe ich in Nikos Sinn gebraucht, denke es Dir in Gänsefüßchen.

Beim Fertigungsprozess können natürlich Fehler eingebaut werden, z. B. durch schlechte Verbindungen, mechanische Spannungen im Substrat, ungünstige Reinraumbedingungen oder metallische Verunreinigungen. Du kennst die Badewannenkurve: Die Fehler lassen vor allem in den ersten Betriebsstunden oder -tagen die Bauteile ausfallen, bis sich die Ausfallrate nach ein paar Wochen auf einem niedrigen Wert stabilisiert. In diese Phasen fallen wohl die Ausfälle durch Whiskerbildung.
Nach langer Zeit - Jahre oder Jahrzehnte, abhängig von der Belastung - steigen die Ausfälle wieder an, das ist die eigentliche Alterung, der Verschleiß. Je mehr Temperaturwechsel/mechanische Belastungen und je heißer, desto früher kaputt.
Um diesen Verschleiß ging es, der beginnt bei Transistoren wesentlich später als bei Röhren.

Gruß, Frank

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Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.

Hallo,
danke für die Fotos. So ein Netzteil wäre natürlich auch was Feines - aber bei einem Kofferradio lohnt das wohl noch nicht .
Was den angesprochenen Verschleiß angeht - sind die Transistoren aus der Zeit noch ähnlich gut wie Röhren zu bekommen?
Niko

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Ansichtssache. Eins der Netzteile kostete auf dem Flohmarkt 5 DM, das andere 2 Euro. Da dies nicht mein einziges Kofferradio ist und ein Batteriesatz nicht immer preiswert ist (Blaupunkt Derby hat z.B. mehrere Monozellen)....hinzu kommt das Schonen des Einschaltpotis am Gerät bei häufigerem Betrieb (das Gerät wird fortan per Einschalter des Netzgerätes Ein/Aus geschaltet).....aber das muss jeder selbst entscheiden.
Ich persönlich liebe zeitgenössisches Zubehör.

k.

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k. steht für klaus

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Und noch 2 Modelle:

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Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius