[b]Dieses Thema, der unterschiedlichen Anzahl von Katodenwiderstaende, mit und ohne Elko, laesst sich nicht so einfach abwickeln. Im Rmorg. Habe ich mich da sehr engagiert.
3 Links dorthin. [/b]
Es ist ja nicht so, dass es in den Entwicklungslabors unbekannt ist, wie man das machen sollte.
Eine kurze Aufstellung soll zeigen, dass getrennte oder kombinierte Katodenwiderstaende durchaus vorhanden, aber auch verlassen wurden.
GRUNDIG:
5010 2xEL12, 2x Rk
5050 2xEL84, 2x Rk
5050W-3D 2xEL84 2x Rk
5005W 2x EL41, 2x Rk
4010GW 2xUL11, 2xRK
6099 2xEL84m, 1x Rk
6199 4X EL95, 1x Rk
53K4 und 59K4 exEL95, 1xRk
TELFUNKEN
OPUS 55TS 2xEL84, 2xRK
OPUS 7 2xEL84, 1x Rk
OPUS 2430 4xEL95, 2xRk
Soll als Beispiel, ein MONO Radio von PP 2xEL84 auf Nf-Stereo umgebaut werden,
Wird alleine die Endstufe incl. Powerbedarf kalkuliert.
Statt einem AÜ, werden wegen des Wegfalls der Vormagnetisierung der Eintakt A-Stufe,
2 etwas kleinere AÜs gebraucht. Stereoqualität braucht aber streng genommen zwei Gegentakt Endstufen. Dazu noch 4 kleinere Röhren mit Fassung und Verdrahtung.
2 oder 1 Katodenkombination kann da nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Die Gruppe Wertanalyse sagt dir schon wo es lang geht!
Waren vorher 2 steile Röhren EL84 S = 11mA/V zu beherrschen, können 4 Typen EL95 mit S= 5mA/V mit nur einem Rk elektrisch beherrscht werden.
Waren es vorher 2xEL84 mit 2xRk so koennen aus Sicht des Entwicklers 4 El94 mit 2x Rk
Fixiert werden. 4mal EL95 und 1mal Rk= mutig. (siehe unten Bild 1
Auch ich musste das z.B. im TV/RADIO 53K4 usw. es so machen. Bei den politischen Parteien nennt man das Fraktionszwang.
Bild 1
[attachment=2]Bild1_Kat.png[/attachment]
zeigt drei Versionen von richtigen, nur möglichen und ungünstigen Katodenwiderständen, mit denen Röhrentoleranzen ausgeglichen werden bzw. sollten. Die obere Reihe zeigt die technisch korrekte Schaltung, jede Röher hat ihren eigenen Ausgleichswiderstand. In der mittleren Reihe, die einzig mögliche Lösung bei Doppelsystemen mit einem gemeinsamen Katodenpin.Die untere Reihe zeigt eine völlig ungeeignete aber trotzdem verwendete Version. Alle Systeme erhielten zwecks Sparsamkeit, nur einen gemeinsamen Widerstand. Der zwar, wie gezeigt, auch 9,43 Volt bereitstellt, aber als Ausgleich versagt!
Die Regel sagt:
"Jeder Röhre ihren eigenen Katodenwiderstand, mit dem die Röhrenstreuung ausgeglichen wird".
Wenn jedoch mit der ELL80 zwei Systeme an einer Katodenkombination liegen müssen, kann man mit 2 ELL80 oder 4x EL95 auch nur eine gemeinsame Kombination vorsehen. In der Fabrikation (und einige Zeit lang) geht das gut. Egal ob zwei EL95 eine ELL80 oder eine ECLL800 nur einen gemeinsamen Katodenwiderstand haben, steigt, wenn ein System den Anodenstrom erhöht, z.B. wegen positivem Gitterstrom (GAS), dadurch die Spannung an den verbundenen Katoden ebenfalls an. Die zweite, dritte und vierte wird dadurch aber im Strom herunter geregelt.
Das geht solange "gut", bis diese eine (überlastete) Röhre ausfällt. Dann folgt ihr die nächste nach. Weil das bei vielen Firmen so gehandhabt wurde, spricht das eigentlich fuer eine Symmetrie von Mehrfachröhren.
Warum aber macht man das unterschiedlich? Auch dazu braucht es viele Argumente, die ich bitte im Rmorg im Detail nachzulesen.
Hier ein Beispiel einer ECLL800 als Beleg dass solche Differenzen von Haus aus nicht hoch sind. Der Freundeskreis um “H. Ölkers Berlin”, hat fuer mich viele Daten von 6 Stck. ausgewaehlten ECLL800 nach verschiedenen Metoden gemessen.
Die Ergebnissse auf FUNKE W19 stehen hier:
Oelkers Werte
Bild 2
[attachment=1]Bild2_W19.png[/attachment]
zeigt die Messungen ausgewählter ECLL800. Man sieht, die Ströme liegen recht eng beieinander. Nr.6 mit ca.20% Differenz.
Mit den allgemein von Röhre zu Röhre und auch innerhalb einer Doppelröhre zu erwartenden Steuwerten wird wie folgt verfahren: Bei normaler Unterhaltungs-Elektronic, gibt es in der Serienfertigung, unter anderem auch Prüfungen wie Ausgangsleistung und Klirrfaktor. Die Untergrenzen sind meist grosszügig ausgelegt. Zum Beispiel ein Braun Stereo-Radio RC9 Die Daten nennen eine max. Ausgangsleistung: von 7 Watt per Kanal. Geht es um Eckdaten, stehen 5 Watt bei einem Klirr von 0,8%. Zwischen den 5 und 7 Watt verstecken sich die Steuungen jeder Art, auch die der ELL80. Nur die 5 Watt sind eingehalten.
Bild 3
[attachment=0]Bild3_Braundatas.png[/attachment]
zeigt die original Daten zur Toleranz der Ausgangsleistung.
Beim Maximalwert von 7Watt gibt keine Definition, dort gehen die Röhrendaten voll ein. Der belegte.Wert mit 0,8% wird bei 5Watt ermittelt. Eine technisch saubere Angabe. Eben Braun!
Normal sind Angaben der Nennleistung bei Eintakt-Schaltungen bei einem Klirr ≤ 10% üblich. Bei Gegentakt ≤ 5% So werden auch Röhrendaten definiert, wenn sonst nichts dabei steht. Braun ist da vorbildlich mit seinen 0.8% Klirr.
Der NF-Prüfplatz im Prüffeld zeigt an, ob die vorgegebene Leistung unterhalb des erlaubten Klirrfaktors erreicht wird. Bei nicht HiFi-Modellen mit 2*EL84 oder 2*EL95, bzw. 1- oder 2-mal ELL80, oder ECLL800 wird der Mindeswert von Pnenn aus der Pilotserie (20 bis 50 Stck.) entnommen. Es streuen ja nicht nur die Röhren, sondern auch Netztrafo, Ausgangstrafo, Gleichrichter, Elkos und Widerstände. Da komnen auch gegenseitige Kompensationen vor. Diese Endröhren werden aus dem Karton bestückt und, wenn es wo fehlt, ist der Techniker im Prüffeld aktiv. Gibt es einen Ausfall, wird die Röhre einer Schiedsstelle im Werk zugeleitet und dort weiterbehandelt. Die Firmen haben Verträge mit AQL Grenzen, in denen die zulässige Ausfallrate in Prozenten definiert ist.
Damit ist die Frage für "Standard-Radios" beantwortet.
Gaenzlich anders sieht das bei HiFi-Modellen nach DIN 45500 aus.
Der Entwickler hat Normen und Ziele die zu 100% erfüllt sein müssen.
Johann
Texte von Knoll 2016 Rmorg.
http://www.radiomuseum.org/forum/tolera ... emen2.htmlhttp://www.radiomuseum.org/forum/gegenk ... setzt.htmlhttp://www.radiomuseum.org/forum/was_sa ... klich.html