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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Restauration Sachsenwerk Olympia Super

Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Mo Mai 15, 2017 22:17 
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Bei dem Gerät konnte ich nicht widerstehen. Zwischendurch kam mir aber auch die Frage hoch: lohnt sich das?
Nach dem Öffnen der Rückwand kullerten mir erstmal ein paar Teile entgegen: Die Abdeckung des Drehkos, ein paar Schrauben, abgeschnittene Kabel und ein Schalter. Alle Röhren fehlten, das Chassis war verrostet und hat schon ein paar Bastelversuche hinter sich.
Die Röhrenfassungen sahen aber noch sehr gut aus, das Gerät ist immerhin von 1934! Die ACH1 und die RENS1284 sind vibrationsarm mit Filz "aufgehängt"
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sw01.jpg [ 137.81 KiB | 9835-mal betrachtet ]

Die Scheibe der Kinoskala hat zwar ein paar Kratzer ist aber heile geblieben.
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sw02.jpg [ 116.92 KiB | 9835-mal betrachtet ]

Die Rollen für das Skalenseil sind stark oxidiert und das Skalenseil wurde vor langer Zeit durch baumwollumsponnene Kupferlitze ersetzt.
Dateianhang:
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sw03.jpg [ 139.13 KiB | 9835-mal betrachtet ]

Der Drehko war total verostet, vor allem auch die Schrauben und damit die Kontakte.
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sw04.jpg [ 74.69 KiB | 9835-mal betrachtet ]


Fortsetzung folgt


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BeitragVerfasst: Fr Mai 19, 2017 21:43 
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Als nächstes wurde der Drehko demontiert, gesäubert und neu lackiert. Dank der Ratschläge konnte ich die Kugeln im Lager mit Fett fixieren. Interessanterweise war in einem Lager eine Kugel weniger, für die Demontage habe ich ein altes Bettlaken unter die Werkbank gespannt, da konnte nichts verloren gehen. Die fehlende Kugel macht sich aber beim Drehen nicht bemerkbar.
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sw05.jpg [ 18.31 KiB | 9749-mal betrachtet ]
.
Das Chassis wurde mit einer Drahtbürste entrostet und danach mit Rostumwandler eingepinselt.
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sw06.jpg [ 102.68 KiB | 9749-mal betrachtet ]
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sw07.jpg [ 72.14 KiB | 9749-mal betrachtet ]
.
Die Unterseite des Chassis hatte nur ein paar kleine Roststellen, auch diese wurden mit Rostumwandler eingepinselt. Im Gegensatz zu anderen alten Geräten ist da wirklich eine "Kreuz und Quer Verkabelung", da war mir das abräumen zu aufwändig.
Der Bereichsumschalter war total verharzt und wurde auch demontiert und gesäubert. Ein "Liebhaber" musste auch unbedingt das Datum noch draufschreiben. Dies lies sich nur schwer entfernen.
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sw08.jpg [ 69.52 KiB | 9749-mal betrachtet ]
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sw09.jpg [ 114.1 KiB | 9749-mal betrachtet ]
.
Lach dem Lackieren ging es wieder ans zusammenbauen. Die Drähte zum Lautsprecher mussten ersetzt werden, die alte Isolation war völlig abgebröckelt. Auch die Drähte zur Anzeigelampe wurden erneuert. Die geschirmten Anschlüsse zu den Röhren wurden beibehalten, nur der Innenleiter wurde erneuert.


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BeitragVerfasst: Fr Mai 19, 2017 22:20 
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Dateianhang:
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sw10.jpg [ 69.12 KiB | 9742-mal betrachtet ]
Hier ist der "Projektor" schön zu sehen. Ganz unten ist die Lampe, danach kommt eine Scheibe mit einem Schlitz, dieser ist genauso groß wie ein Sendername. Danach die runde Scheibe mit den Stationsnamen und dann eine Linse. Linse und Lampe können durch die Schlitze justiert werden.
Auch die abgeschirmten Leitungen unterm Chassis waren marode. Die Enden waren mit Gummi isoliert, der aber teilweise brüchig und geschmolzen war, hier konnte ich mit Schrumpfschlauch arbeiten, sieht fast aus wie original.
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sw11.jpg [ 7.17 KiB | 9742-mal betrachtet ]

Das Netzkabel wurde wieder mit einer Schelle befestigt, die Löcher dafür sind eigentlich nicht zu übersehen. Dafür wurde eine alte Kabelschelle an einer Seite zuechtgefeilt, sodass sie in den Schlitz einhaken kann (und es erfolgt ein Schutzleiteranschluß).
Dateianhang:
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sw12.jpg [ 55.87 KiB | 9742-mal betrachtet ]
.
Danach wurde das Skalenseil neu aufgelegt.
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sw13.jpg [ 67.31 KiB | 9742-mal betrachtet ]

Im Hintergrund ist die Scheibe für die Kinoskala zu sehen, ein demontieren und entrosten war mir zu gefährlich. Diese Scheibe hat auch ein paar Kratzer und Flecken. Diese sind Reste von Öl /Fett aus dem Antrieb. Ich habe mal an einer Stelle versucht sie zu entfernen, aber da löst sich auch die Beschichtung der Scheibe.
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sw14.jpg [ 52.76 KiB | 9742-mal betrachtet ]


Zuletzt geändert von AlfredG am So Mai 28, 2017 21:28, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 26, 2017 11:59 
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als nächstes kam dann der elektrische Teil. Auf dem Chassis war ein Loch gebohrt und ein Elko nachgerüstet. Dieser war aber von meinem Vorgänger schon abgeklemmt worden, 32uF ist auch recht viel, er ist wohl von 1942 und hat flüssigen Elektrolyt, bei Schütteln gluckert es noch. Das Poti zur Lautstärkeregelung wurde auch schon mal ersetzt, das muss aber auch schon lange her sein. Das originale hatte wohl auch einen Schalter, denn dar Schalter für die Klangfarbe war als Einschalter verwendet.
Dateianhang:
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sw15.jpg [ 15.46 KiB | 9634-mal betrachtet ]
. Das Poti war nur mit einem Pol an ein abgeschirmtes Kabel angeschlossen. Auf der anderen Seite war der Anschluß abgerissen und verlängert worden was zu einem Kurzschluss führte. Ich konnte den Innenleiter ersetzen, aber so schön wie das Original sieht meine isolierte Litze nicht aus:
Dateianhang:
sw16.jpg
sw16.jpg [ 47.41 KiB | 9634-mal betrachtet ]
Auf dem Bild ist der Innenleiter zu sehen, das ganze Gebilde steckt in einem Metallgeflecht.
Beim Bandfilter ist nur eine kapazitive Abstimmung möglich, beim Abnehmen der Haube fanden sich auch noch ein paar Schrauben und Muttern an..
Dateianhang:
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sw17.jpg [ 59.51 KiB | 9634-mal betrachtet ]
. Die Trimmer waren total verdreckt und mussten vorsichtig demontiert werden um sie zu reinigen. Dabei zeigte sich das eine Keramikscheibe gerissen war. Das kommt wohl recht oft vor, einige Trimmer auf der Rückseite des Gerätes waren schon mit Pertinaxhülsen repariert worden. Die Keramikscheiben die noch aufzufinden waren habe ich auf eine dünne Epoxidplatte geklebt.
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sw18.jpg [ 61.62 KiB | 9634-mal betrachtet ]
.
Durch das vorhergehende Wechseln einiger Bauteile waren an allen möglichen Stellen Lötzinnspritzer zu finden. Da die Lötstellen sehr schlecht aussahen und einige Bauteile lose waren versuchte ich diese anzulöten. Das hatte wohl auch mein Vorgänger versucht. Die dicke Masseleitung war so oxidiert das sie ersetzt werden musste. Dabei wurden auch alle Bauteilanschlüsse vom alten Lot befreit und mit dem Glasfaserpinsel wieder blank gemacht. Ein Widerstand an der NF-Stufe wurde früher schon ersetzt und auch der 30k / 2W sieht nicht original aus, obwohl er schon sehr alt ist. Ansonsten habe ich alle Widerstände gemessen - es war keiner defekt. Ebenso sind die weißen Papierkondensatoren noch alle in Ordnung und das nach über 80 Jahren!!!!
Dateianhang:
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sw19.jpg [ 117.5 KiB | 9634-mal betrachtet ]

Die Lötleiste im linken Teil ist wohl auch nicht Original, wurde der Einfachheit aber beibehalten.


Zuletzt geändert von AlfredG am Sa Mai 27, 2017 8:50, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 26, 2017 19:55 
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AlfredG hat geschrieben:
Ebenso sind die weißen Papierkondensatoren noch alle in Ordnung und das nach über 80 Jahren!!!!


Moin,
diese Kondensatoren heissen "Sikatrop" und sind, wie ihr Name schon sagt, tropenfest. Die Wickel sind hermetisch dicht in einem Keramikrohr eingeloetet. Diese Kondensatoren tauscht man nur, wenn es wirklich notwendig ist. Und nach dem, was man inzwischen ueber sie weiss, kommt das nur sehr selten vor.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Sa Mai 27, 2017 23:34 
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Die "neuen" Bauteile wurden ganz neue ersetzt und in alte Röhrchen geklebt. Die Masseleitung wurde mit versilberten Schaltdraht erneuert und zum Befestigen der großen Kondensatoren wurden bestehende Löcher im Chassis verwendet. Leider habe ich kein Originalbild im Internet gefunden (jetzt wird auch nichts mehr geändert :-)). Die abgerissenen Spulendrähte wurden an kurze Schaltdrahtstücke gelötet und einige Bauteile wurden etwas gerichtet um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Dateianhang:
sw20.jpg
sw20.jpg [ 128.96 KiB | 9559-mal betrachtet ]
. (Die lila Stellen am Chassis sind vom Rostumwandler)
links ist die Oszillatorspule, oben die Trimmer. rechts oben der ersetzte Klangwahlschalter. Links unten der Antrieb für den Drehko geschieht durch eine eingeklemmte Pertinaxscheibe. Rechts unten das Lautstärkepoti. Die Lautstärkeregelung geschieht nicht im NF-Zweig, sondern direkt am Antenneneingang!
Hier nochmal der Antrieb:
Dateianhang:
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sw21.jpg [ 75.02 KiB | 9559-mal betrachtet ]

Auf dem Foto sieht man sogar noch die verblasste rote Schrift auf der Skalenscheibe, bei normalen Licht ist sie nicht mehr zu erkennen. Vielleicht fertige ich später eine neue Scheibe an, wo dann auch die rote Schrift zu lesen ist, ein einscannen mit dem Kopierer brachte bisher keinen Erfolg.
Auf dem folgenden Bild ist nochmal die "Kinoscheibe" zu sehen, auch da sind die Stationsnamen für Langwelle rot.
Dateianhang:
sw22.jpg
sw22.jpg [ 76.19 KiB | 9559-mal betrachtet ]
. Wie schon erwähnt, sie sieht auf dem Foto schlimmer aus als es ist.
Als nächstes wurde die Primärseite vom Trafo neu angeschlossen, ein Sicherungshalter war gebrochen. Da er nicht benutzt wird, wurde er nur verlötet. Der "aktive" Halter wurde gesäubert. Interessant auch: ich brauche keinen Vorwiderstand, da der Trafo für 230V ausgelegt ist!
Dateianhang:
sw23.jpg
sw23.jpg [ 18.85 KiB | 9559-mal betrachtet ]


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BeitragVerfasst: So Mai 28, 2017 6:45 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
Beiträge: 2601
Wohnort: Unterfranken-W
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Das ist wirklich ein mustergültiger Restaurationsbericht ! :super:
Akribisch gearbeitet, hervorragend fotografiert und sehr gut nachvollziehbar beschrieben. Macht wirklich Spaß zu lesen, Alfred, und ist zugleich eine "Blaupause" für denjenigen, der auch einmal vor der Aufgabe steht, ein solches Gerät instandzusetzen.

Gruß
k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: So Mai 28, 2017 11:41 
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Wohnort: 48xxx
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Vielen Dank für den schönen Bericht eines interessanten Radios! :super:

_________________
Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten


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BeitragVerfasst: So Jun 04, 2017 22:38 
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Die Röhren habe ich mir mittlerweile besorgen können, wenn sie auch nicht ganz billig waren, aber die Beschichtung ist noch makellos. Bis auf die Gleichrichterröhre wurden alle gesteckt und dann wurde eingeschaltet. Die Lämpchen waren sehr dunkel, obwohl sie recht neu aussahen. Kein Wunder, es waren 7V-Lämpchen aber das Radio hat eine Heizspannung von 4V.
Als nächstes konnte ich das "Kino" scharfstellen und mit der Zeigerstellung abgleichen.
Dateianhang:
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sw24.jpg [ 68.36 KiB | 9386-mal betrachtet ]
.
Leider funktionierte das nur bei einem Sender, ich hatte das Skalenseil verkehrt aufgelegt. Es ist wohl eines der wenigen Radios wo der Skalenzeiger gegenläufig zum Drehregler läuft.
Da auf dem Chassis noch ein paar ungenutzte Löcher waren (ist wohl das gleiche für den Reflex-Super und das hat eine Röhre mehr) konnte ich direkt hinter die Skalenlampe noch ein Blech schrauben. Damit wird die Skala besser ausgeleuchtet.
Dateianhang:
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sw25.jpg [ 17.88 KiB | 9386-mal betrachtet ]
.
Der Lautsprecher wurde auch erstmal entrostet, dabei zeigte sich das die Membran schon mal mit Toilettenpapier repariert wurde.
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sw26.jpg [ 28.66 KiB | 9386-mal betrachtet ]
Dateianhang:
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sw27.jpg [ 27.29 KiB | 9386-mal betrachtet ]
. Einige Nieten an den Anschlüssen waren gebrochen und mussten durch Schrauben ersetzt werden. Der Innenpol des Magneten war auch verrostet und so bewegte sich die Membran nicht mehr. Das Entfernen der Membran ging recht einfach, der Leim war schon sehr spröde. Danach wurde der Luftspalt mit feinem Schleifpapier entrostet und danach mit Pressluft ausgeblasen. Das Zentrieren der Membran ist recht einfach, da der Luftspalt recht groß ist. Danach wurde alles wieder mit Holzkaltleim eingeklebt.
Danach wurde das erste mal "richtig" eingeschaltet. Die Spannung am Ladeelko ging von anfangs 485V auf 413V zurück, am Siebelko liegen dann 255V an. Und es kam ein ohrenbetäubender Pfeifton aus dem Lautsprecher, der Lautstärkeregler ist da wirkungslos weil am Antenneneingang. An der Rückseite befindet sich ein Einstelltrimmer für die Rückkopplung und da war auch das Pfeifen weg. Die NF ist damit schonmal getestet! Ein leichtes Brummen konnte mit dem Entbrummer auf der Rückseite beseitigt werden, dabei zeigte sich das dieser auch eine Reinigung mit Kontakt WL erforderte.
Hier nochmal die Rückseite:
Dateianhang:
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sw28.jpg [ 7.46 KiB | 9386-mal betrachtet ]

links die Antennenbuchsen, 4 Trimmer für Oszillator und Einganskreis und der schwarze Regler für die Rückkopplung, dann der Anschluß für den ext. Lautsprecher, der Entbrummer, die Buchsen für den NF-Eingang und ganz rechts der Schalter für die Klangfarbe.

demnächst geht's weiter

Alfred


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BeitragVerfasst: Di Jun 13, 2017 21:25 
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Da ich ja die Trimmer alle reparieren musste, war natürlich ein Abgleich erforderlich. Zuerst die ZF an das Gitter der ACH1 eingespeist, das ist sehr einfach da das Gitter auf der Röhre oben leicht zu erreichen ist. Die Trimmer werden mit der Mutter quasi zusammengedrückt. Da mein Abgleichbesteck nur für kleine Sechskant geeignet ist musste ich mir etwas basteln: eine 8er Nuss und ein kleiner Griff. Die Trimmer im Bandfilter liegen leider nicht auf Masse sondern auf Anodenpotential bzw. Gitter der NF-Röhre. Um einen Kurzschluss zum Bandfilterbecher zu vermeiden wurde die Nuss isoliert.
Dateianhang:
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sw30.jpg [ 11.72 KiB | 9264-mal betrachtet ]
. Als nächstes dann der Abgleich auf die AM-Frequenzen. Dabei zeigt sich, das auch schon jemand ordentlich an den Spulen "geschraubt" hatte. Die Oszillatorspule hat dafür kleine Einstellrädchen, die Vorkreisspule kann man mit dem Schraubendreher abgleichen. Die jeweiligen Kerne werden dabei nur durch die Schraube nach innen gedrückt. Eine Feder in der Mitte sorgt dabei für den nötigen Gegendruck. Das Ganze war etwas langwierig bis endlich Anfang und Ende der Skala stimmten. Die Trimmer sind konstruktionsbedingt alles andere als linear und die Gefahr sie zu fest anzuziehen ist groß.
Dateianhang:
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sw29.jpg [ 63.9 KiB | 9264-mal betrachtet ]
. Mit einer 3m Antenne war dann abends auch schon ein Sender auf MW zu empfangen. Zum Schluss habe ich dann den Trimmer für die Rückkopplung angezogen bis es gerade nicht mehr pfeift. Der Zuwachs am Empfang ist dabei beeindruckend! Was mich auch überraschte ist der Lautstärkeregler am Antenneneingang, ich hätte nie für möglich gehalten das das so gut funktioniert.
Als nächstes war dann das Gehäuse dran. Die innere Alubeschichtung war total verwittert, sie wurde entfernt und dann mit selbstklebenden Aluband ersetzt.
Dateianhang:
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sw31.jpg [ 41.41 KiB | 9264-mal betrachtet ]
Dabei kam auch ein Datum zum Vorschein:
Dateianhang:
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sw32.jpg [ 30.27 KiB | 9264-mal betrachtet ]
. Das Gehäuse ist sehr massiv (und schwer), vor allem der Boden. Jede Röhre hat ihre eigene Lüftung mit Schutzgitter
Dateianhang:
sw33.jpg
sw33.jpg [ 23.69 KiB | 9264-mal betrachtet ]
.
Das Äußere hatte schon mal jemand restauriert und dabei auch etliche Wurmlöcher zugespachtelt. Da war nur noch etwas Nacharbeit nötig. Jetzt bin ich dabei mit Hartöl wieder etwas Glanz zu erzeugen.


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BeitragVerfasst: Fr Jun 16, 2017 20:10 
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Das Lautsprecherchassis wurde neu lackiert und auch der Schalter für den Lautsprecher (rechts oben) wurde wieder eingebaut. Zur Sicherheit habe ich ihn mit einem Widerstand überbrückt. Vielleicht war in den Anfängen noch alles sehr solide, in den 83 Jahren die das Radio auf dem Buckel hat wird da garantiert mal einer den Lautsprecher ausgeschaltet haben...
Dateianhang:
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sw34.jpg [ 62.41 KiB | 9169-mal betrachtet ]

links die ACH1, rechts die RENS1374d, dahinter die RENS1284 und ganz rechts die RGN1064. Das Abschirmblech links neben dem Trafo ist gut zu erkennen.
Für mich auch neu: die Rückwand reicht nur bis an das Chassis und verdeckt dieses nicht.


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BeitragVerfasst: Mi Jun 21, 2017 21:40 
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Das Gehäuse habe ich jetzt noch paarmal mit Hartöl behandelt. Die Beschriftung der Rückwand hat schon arg gelitten, bei der Wärme ist sie aber beim Pressen gut getrocknet und nicht mehr wellig.
Dateianhang:
sw35.jpg
sw35.jpg [ 68.45 KiB | 9080-mal betrachtet ]
Dateianhang:
sw36.jpg
sw36.jpg [ 67.85 KiB | 9080-mal betrachtet ]
.
Jetzt muss ich nur noch einen passenden Stoff finden und die Knöpfe reinigen


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BeitragVerfasst: Do Jun 22, 2017 20:22 
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Hallo Alfred,

na, das sieht doch wieder gut aus :super:

Ich hab da auch noch so eine Ruine rumstehen, wenn ich nur mehr Zeit hätte :(


Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Mi Aug 09, 2017 20:37 
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Hallo,
ich bin neu angemeldet, lese aber schon längere Zeit mit und es ist sehr interessant was hier so berichtet wird.
Ein schönes Radio hast du wieder her gerichtet, gefällt mir.
Ich habe da auch gleich mal eine Frage, die Anzeige mit den Sendernahmen kommt mir sehr bekannt vor, ich hatte in meiner Kinderzeit mal so ein Radio in die Hände bekommen, allerdings war das nicht der gleiche Typ, bei mir war das Gehäuse breiter.
Leider habe ich es damals zerlegt, was mich heute erheblich ärgert, denn die Funktion mit der Projektion der Sendernahmen ist für mich einmalig, so etwas kannte ich bisher noch nicht und habe es nur hier in ähnlicher Art wieder entdeckt.
Kennt jemand noch andere Geräte mit dieser Anzeige?
Ich würde mich freuen, wenn ich den gleichen Bautyp wieder erkennen könnte. Allerdings sind seit damals rund 50 Jahre vergangen.
Es müßte auch aus der ehem. DDR sein.

Viele Grüße aus Dresden

Bernd


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BeitragVerfasst: Mi Aug 09, 2017 20:48 
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Hallo Bernd,
das gabs meines Wissens nur bei "Olympia". Vielleicht meist Du den Olympia 382 WK (http://www.radiomuseum.org/r/sachsenwer ... _382w.html)

Gruß

Alfred


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