Zitat:
Hallo Elek,
neenee, nix für ungut. Ist nur schade, dass meine jahrzehntelange Erfahrung mit einer deutlich dreistelligen Zahl röhrenbstückter FS-Geräte nebst Berufsausbildung etc für die Katz ist.
Dafür lerne ich hier noch Neues. Ein durchgeschlagener Booster-C führt "nicht zur Zerstörung von irgendwas...". Dann waren all die verschmorten Zeilentrafos bloß Einbildung. Hätte ich bzw. damals die Kunden etliches Geld sparen können. Und dann, Donnerschlach, "durch mechanische Bewegung kann sich ein gut isolierter Hochspannungskondensator ebenfalls aufladen" im Zusammenhang mit Bildrören....
Macht doch was ihr wollt.
Gruß
Stefan
Hallo Stefan,
niemand hat Deine Erfahrung in Frage gestellt, nur kann man trotzdem falsch liegen. Längst nicht jeder Fernsehtechniker weiß, warum ein Zeilentrafo defekt geworden (verschmort) ist, manchmal kann man das auch nicht mehr nachvollziehen. Das ist meist auch nicht schlimm, denn der neue tut ja wieder und wenn man den Booster-C noch wechselt, schadet das wie gesagt nicht.
Die Zeilentrafos verschmoren fast immer, weil die Isolation (!) einer Wicklung versagt (also aufgrund innerem Isolationsverschleiß!), dort gibt es zunächst Windungsschluß der sich durch die hohe Energie ausweitet, so lange die Endstufe noch Energie im Trafo umsetzen kann. Externe Stromüberlastung einer intakt isolierten
Primär-Wicklung ist nahezu nicht denkbar, ich kenne jedenfalls kein Gerätekonzept, das so etwas bewirken kann und hatte auch noch keinen (!) Fall, wo ich das nachweisen konnte. (Bei Transistorzeilenendstufen gabs das schon manchmal, wenn eine Sekundärwicklung überlastet wurde).
Bei Kurzschluss des Booster-Cs kommt die Funktion der Endstufe zum Erliegen, aber so, daß kein zu hoher Strom irgendwo fließt. Hochspannung entsteht keine mehr und so kann eine solche Endstufe stundenlang mit diesem Fehler betrieben werden. Kann man auch ausprobieren, es patscht, wenn man den C kurzschließt und die Stromaufnahme bleibt im normalen Bereich, die Uh ist aber nahezu Null.
Gefährlicher ist da schon die fehlende Ansteuerung, bei der ein hoher Anodenstrom der PL bis zum leichten Glühen fließt. Aber auch dieser Fehler führt i. allg. nicht zum Zeilentrafodefekt und man konnte in Ruhe suchen.
Wenn die Bildbreitenautomatik defekt wird und die Endstufe mit maximaler Leistung betrieben wird, kann das längerfristig den Zeilentrafo gefährden, auch hier wieder über die Spannung, die werden sehr hoch, wenn die PL in die Ecke gefahren wird...
Ich wette, Du hast nicht einen verschmorten Zeilentrafo AUFGRUND (!) eines def. Boosterkondensators gewechselt! Aber natürlich hast Du alle Reparaturen fachgerecht erledigt, das stellt nieman in Zweifel. (Übrigens geht der Keks ohnehin an Dich, denn Du lagst mit der DY richtig).
Die Sache mit der Bildröhrenladung: Der beschriebene Extremfall mit der Aufladung durch mechanische Lageänderung oder Fremdladung tritt natürlich nicht immer auf, ich hatte das aber schon, aber noch öfters die besagte "Relaxation", also das selbständige "Nachladen" ohne wiederholtes Aufladen über die Hochspannungsquelle. Und einmal wäre mir eine BiRö deshalb fast runtergefallen (zum Glück wars nur ne Lütte 37-er), so etwas kam zuweilen vor (Unfall durch Sekundärschreckreaktion: Bei mir war es mal eine größerflächige Abschürfung weil ich durch Schreckwegzucken der Hand mit dem Handrücken auf der Leiterseite eines Moduls langgeratscht bin "Autsch" gefühlte 87 Schrammen)). Ich könnte weitere storys bringen, aber auf Schw***-vergleiche hab ich keine Lust, aber sei sicher, daß ich auch gewisse Hintergründe hab.
Auch hier bleibts dabei, die BiRös sind gefälligst zu entladen, wer's nicht macht, muß dann halt mit der Gefahr leben.
Kollegialer Gruß von Ingo