Hallo,
an den zurückliegenen Abenden wurde weiter am Nordmende Rigoletto gearbeitet: Die Nieten in dem Trafokernblechen bohrte ich aus und ich zog passend abgelängte M3-Gewindestangen ein. Gleichzeitig dienen die Gewindestangen als Aufnahme für eine Lötleiste, siehe Bild. Auf dieser Lötleiste findet der neuen Siliziumgleichrichter Platz, dazu die Abblockkondensatoren über die jeweiligen Diodenstrecken, ein 56 Ohm 5 Watt Vorwiderstand und ein Elko 68µ 400V. Der Trafo mit bestücker Lötleiste wurde wieder in das Chassis gesetzt. Der Netzschalter unterhalb des Tastensatzes war hochohmig geworden. Der Schalter wurde ausgebaut, zerlegt, gereinigt, zusammengebaut, wieder eingebaut. Die originale, gereinigte Netzanschlußschnur wurde wieder angeschlossen. Eine neue Sicherung 315mAT wurde in den Sicherungshalter eingesetzt.
Den LMK-Drehko (gereinigt und den Antrieb geölt) baute ich auf das Chassis. Ebenso die UKW-Tunerbox. Auch hier wurde der Antrieb des Drehkos vorsichtig mit Sprühöl 88 geölt. LMK-Drehko und UKW-Tuner wurde an das Chassis angeschlossen. Die Hauptplatinenunterseite reinigte ich nochmals mit Kontakt LR, um die nach dem Trocknen entstandenen Schlieren (wir haben hier sehr kalkhaltiges Wasser) zu entfernen. Die Papierwickelkondensatoren, den Katodenelko der EL84 und den Ratioelko habe ich natürlich vorher gegen neue Folienkondenstoren, bzw. Elkos erneuert. Alle Drähte da wo sie hingehörten? Vergleich mit den Fotos, die ich vor dem Zerlegen aufnahm. Die Röhren checkte ich mit dem Funke W19S. Irgendjemand hatte bereits Röhren getauscht, es befand sich nicht der originale Röhrensatz im Radio. Aber die getauschten Röhren zeigten sich bis auf die ECC85 auf dem Röhrenprüfer als taub. Der Getterspiegel war jeweils tiefbraun bis schwarz, die Beschriftung nicht mehr erkennbar. Der Mehrfachelko auf dem Chassis wurde als gut befunden und konnte dort verbleiben.
Ich suchte einen neuen Röhrensatz zusammen. Nur die ECC85 des "alten" Röhrensatzes kam wieder zum Einsatz. Probelauf über die Vorschaltlampe. Nach dem Warmlaufen war leises Rauschen auf den Wellenbereichen über den Testlautsprecher zu hören. Brummprobe am TA-Anschluß erfolgreich. Jetzt Betrieb über Trenntrafo und Wattmeter. Ja, guter Empfang im Langwellen- und Mittelwellenbereich über die eingebaute Ferritantenne, einige Sender über ein Stück Draht in der UKW-Antennebuchse im Kurzwellenbereich. Jetzt umschalten auf UKW. Ja, Empfang, der Tuner empfindlich genug, aber die NF verzerrt im Abstimm-Maximum. Neben dem Maximum gute NF-Wiedergabe.
Vor dem UKW-ZF Abgleich kontrollierte ich die Heizspannung bei 231V Netzspannung, die wir hier haben. 6,9V Heizspannung fand ich zu hoch, ich setzte den Spannungswähler auf 240V. Wieder Einschalten, messen. 6,2V Heizspannung lagen nun an. Ich ließ das Radio 20 Minuten warmlaufen, reinigte nebenbei meine Neu-Erwerbung, ein Nixie Tischmultimeter Heathkit HM-102. Jetzt glich ich nach der Nordmende-Service-Anleitung die UKW-ZF ab. Die AM-Unterdrückung im letzten Bandfilter (Ratiofilter) war erheblich verstellt. Jetzt war die NF-Wiedergabe klar, ich nahm keine Verzerrung mehr war.
Ich zog die Skalenseile wieder auf, auch hier halfen Fotos, die ich vor dem Zerlegen aufnahm. Fummelkrams mit Pinzette und Zieh-Haken. Die originale Papierblende war sehr verschmutzt. Eine Reinigung brachte nicht viel. Ich nahm die Maße ab und schnitt aus Backpapier eine neue Blende doppelt aus. Ich faltete die ausgeschnittenen Teile und legte sie ineinander. Mit Tesafilm verklebte ich die Teile und verstärkte damit den Rand zur Aufnahme des Spannseils. Die neue Blende setzte ich ein und zog das Spannseil durch. Etwas fummelig, weil ich die Blende hinter den Skalenseilen und der Gleitschnur für die Skalenzeiger setzen mußte. Das Ergebnis seht Ihr auf dem Bild.
Fortsetzung folgt, viele Grüße
andreas
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