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 Betreff des Beitrags: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: So Nov 18, 2018 21:48 
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Mein momentanes Schrottradio habe ich soweit wieder hergestellt, dass ich auf AM und FM einen schwachen Empfang
hatte. Referenzröhren rein, keine Verbesserung. Dann die Anodenspannung gemessen und kam auf 280 Volt. Hui...
Zunächst habe ich mit Krokodilklemmen einen passenden Leistungswiderstand ausprobiert und kam auf 230 Volt Anodenspannung.
Aber der Empfang war immer noch sehr schlecht, auch die die Kathodenspannung an der EL84 war nur bei 4 Volt. Hmmm...
Dann die Spannung der Heizung gemessen und der Fehler war entdeckt. Sie beträgt nur 5 Volt. Das bereits ein "fremder" Netztrafo
eingebaut war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt schon. Beschrieben auf ihm war die Heizspannung mit 7 Volt.
Wo zwacke ich die nötigen zusätzlichen 1,5 Volt Wechselspannung ab? Geht das überhaupt? Oder muss ein passender Netztrafo her?

Allen einen guten Start in die Woche.

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Nette Grüße

Norbert

"Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde.


Zuletzt geändert von Similis am Mo Nov 19, 2018 10:05, insgesamt 2-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: So Nov 18, 2018 22:12 
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Hallo Norbert,
dein Netztrafo wird die 7 V Heizspannung bei 220V Netzeingangsspannung und 0 A Last bereitstellen.
Nun hast du Primärseitig die Netzeingangsspannung abgesenkt um die Anodenspannung ebenfalls abzusenken, beide Spannungen aber sind stark Belastungsabhängig, d. h. aber auch das der Trafo die Heizspannung die 6,3V/AC beträgt, nur bis zu einer bestimmten Belastung halten kann, bei Überlast dann geht diese Spannung in die Knie. Es könnte also sein, das der Trafo für die Röhrenanzahl und den damit benötigten Heizstrombedarf gar nicht liefern kann, drehe mal deshalb die Skalenlampen raus und messe erneut bei min. 220 V Netzeingangsspannung direkt an der Primärwicklung.
Die erhöhte Anodenspannung verringert sich bei Belastung in der Höhe die mit dem Anodenstromwert, der im Plan steht, übereinstimmt, dazu ist es oft notwendig Röhren einzusetzen die noch die volle Emission besitzen. Auch möglich dann auf der Anodenspannungsseite einen Widerstand einzufügen der das Zuviel an Spannung bei gebrauchten Röhren in Wärme umsetzt.

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M.f.G.
harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: So Nov 18, 2018 22:29 
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Eine weitere mögliche Ursache wäre eine falsche Anzeige des verwendeten Messgerätes. Preiswerte Multimeter haben mitunter in den niedrigen Wechselspannungsbereichen erschreckend große Messfehler.

Wenn das ein Trafo ist, der tatsächlich nur 5 V Heizspannung liefert (das wäre ungewöhnlich, weil Netztrafos von Röhrengeräten in der Regel entweder 6,3 V oder 4 V liefern), gibt es eine einfache Möglichkeit, die Heizspannung zu erhöhen: indem man auf der Wicklung, sofern noch genügend Platz ist, einige zusätzliche Windungen aufbringt und diese mit der vorhandenen Heizwicklung in Reihe schaltet. Eine Windung liefert bei den meisten Netztrafos etwa 0,2 V. Der Drahtdurchmesser muss groß genug sein.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Mo Nov 19, 2018 17:15 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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eabc hat geschrieben:
Hallo Norbert,
dein Netztrafo wird die 7 V Heizspannung bei 220V Netzeingangsspannung und 0 A Last bereitstellen.


Moin,
hoffentlich nicht.
Denn die Sekundaerspannungen von Transformatoren sind immer auf den Vollastfall bezogen, wenn nicht anders angegeben. Und das sollte ziemlich selten sein ;-)

Sollten der Trafo und das Radio an sich in Ordnung sein, dann vermute auch ich die Ueberlastung der Heizwicklung.
Was fuer eine Roehrenbestueckung hat das Radio und wieviele Skalenlampen mit welchen Daten? Ueblich waren Roehrenlampen mit 7V/0,3A.
Und dann noch den Durchmesser des Wickeldrahtes der Heizwicklung auf dem Trafo, wenn zugaenglich. Die "Trafoexperten" koennten daraus abschaetzen, fuer welchen Heizstrom in etwa die Wicklung ausgelegt wurde.

Noch mal zur Anodenspannung? Wo wurde die gemessen? Anode der Endroehre oder am Ladekondensator? Wie hoch ist die Schirmgitterspannung der Endroehre?

73
Peter


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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Mo Nov 19, 2018 21:48 
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Lieber Harry, Lutz und Peter,

bevor ich versuche auf eure Fragen einzugehen, möchte ich bemerken, dass ich kein Profi bin und es auch
nie sein werde.

Zuerst habe ich den Ratschlag von Harry befolgt und die vorhandene Skalenlampe mit 7 Volt/0,3 A ausgeschraubt.
Das Ergebnis, einmal mit Lampe und einmal ohne und der Trafo sind hier zu sehen:

Bild Bild Bild

Der Netztrafo sieht schon etwas rustikal aus?
Die Röhrenbestückung ist Standard: ECC85, ECH81, EF89, EABC80, EL84 und EM84

Die Anodenspannung habe ich hinter dem Selengleichrichter gemessen: 280 Volt. Den Spannungswert des Schirmgitters der EL84 habe ich nicht mehr im Kopf
und müsste ihn morgen Abend nochmals messen.

Danke für eure Bereitschaft zur Hilfe :)

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Nette Grüße

Norbert

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 6:15 
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Moin moin Norbert,
da die Heizspannung nach wie vor viel zu niedrig ist und wir der Ursache näher kommen wollen, mein Vorschlag, selbige mal ohne Röhren zu messen, d.h. alle Röhren ziehen und Skalenlampen rausdrehen, dann zuerst die Netzeingangsspannung hinter der Geräte Sicherung und dann die Heizspannung messen.

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harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 7:41 
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Servus,
Da, wie du schreibst, der Netztrafo nicht mehr original ist, wird der einfach zu schwach sein.

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Gruss aus Trient,
Volker
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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 7:52 
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Moin moin Volker,
.....und genau das wollen wir herausfinden, indem Norbert diesen bei 220-230 V/AC Netzeingang und gezogenen Röhren erneut die Heizspannung messen soll.

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harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 8:41 
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Hallo Namensvetter,

man sollte auch die Möglichkeit der Fehlanzeige des Messgerätes die schon erwähnt wurde nicht vergessen. Falls Du mehrere Multimeter hast würde ich empfehlen mal mit verschiedenen Geräten zu messen und die Werte zu vergleichen um eine starke Fehlanzeige des zuerst verwendeten Multimeters ausschließen zu können. In jedem Fall würde ich aber auch den Tip der Bastelkollegen umsetzen und die Heizspannung des Trafos mal völlig ohne Belastung messen, d.h. alle Röhren und die Skalenlampen raus und nochmal messen und vergleichen. Das ein Trafo für Röhrenradios nur 5 Volt Heizspannung liefert halte ich für sehr unwahrscheinlich.

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Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 9:34 
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Das mit den Röhren ziehen habe ich gestern Abend bereits ausprobiert. Ohne Belastung
der Röhren und der Skalenlampe habe ich eine Heizspannung von ca. 6,5 Volt gemessen.

Ein weiteres DMM habe ich und werde mit diesem die Heizspannung überprüfen.

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Nette Grüße

Norbert

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 10:16 
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Hi Norbert,

die Messergebnisse deuten wohl darauf hin dass der Trafo zu schwach und somit für dieses Gerät nicht geeignet ist. Man sollte versuchen einen Trafo aus einem Schlachtgerät mit vergleichbarer Röhrenbestückung zu bekommen. Letztendlich könnte sich der jetzt eingebaute Trafo durch die Überlastung auch erhitzen und durchbrennen, das sollte man unbedingt vermeiden. Du solltest also erst mal nach einem passenden Trafo suchen und den einbauen, der schleche Empfang des Radios hat damit aber wahrscheinlich nichts zu tun und nach Ersatz de Trafos wir man wohl die HF-Stufen noch genauer untersuchen müssen um diesen Fehler zu finden.

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Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 10:43 
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Hallo Norbert,
somit ist wohl, wie von Norbert bereits geschrieben, der Trafo selbst der schuldige, weil er für die Anzahl der Röhren und eben nicht für diese Belastung ausgeführt ist.

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M.f.G.
harry

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 13:15 
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Hallo,
den Bildern nach, so wie die Kabel in ihren Farben erkennbar sind und gemäß dem aufgeklebten selbstgezeichneten Plan, ist der Trafo nur als Heiztrafo in Verwendung, d.h. die Anodenspannung kommt direkt aus dem Netz, oder existiert noch eine andere Versorgung??

Viele Grüße Michael


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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 14:50 
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Danke Harry und Norbert. Dann heißt es jetzt, das Radio beiseite zu stellen, bis ein
Ersatz gefunden ist. Es eilt überhaupt nicht.

@Michael: Guter Hinweis. Ich werde das prüfen.

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Nette Grüße

Norbert

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 Betreff des Beitrags: Re: Netztrafo manipulieren?
BeitragVerfasst: Di Nov 20, 2018 16:52 
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Moin,
der Heizstrom betraegt (leicht gerundet) 2,7A, die Leistung bei 6,3V mithin knapp 17W.

Diese Leistung muss der Trafo liefern koennen und wenn man sich das links neben ihm zu sehende Poti zum Vergleich ninnt, scheint er "winzig" zu sein.
Am Ende ist er nur gut fuer 10W..., 20 sollte er liefern koennen.
Der Trafo ist ein Schnittbandkerntrafo, die koennen schon mal vergleichsweise klein sein. Jetzt waere es wichtig zu wissen, wie gross sein Kernquerschnitt ist, damit man von da aus auf die Kerngroesse und damit die Typleistung schliessen kann. (Kernquerschnitt: Hoehe mal Breite des Eisenkerns des Trafos, also der Querschnitt, der in den Spulen liegt.)

Das Radio hat uebrigens den Standardroehrensatz fuer einen typischen 6/10-Kreiser, das typische Mittelklasseradio eben. Und sollte die Anodenspannung direkt aus dem Netz gewonnen werden: Vorsicht, das Chassis ist direkt mit einem Netzpol verbunden!
Die 280V Anodenspannung waeren in diesem Fall plausibel. 230V mal 1,41 gibt 324V, der Spitzenwert der Netzspannung. Davon abziehen die Verluste im Gleichrichter und evtl Vorwiderstand und man kommt bei etwa 280V an.

Ach ja, wieviele Anschluesse hat der Gleichrichter?

73
Peter


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