kt1024 hat geschrieben:
Die Spannungen an den Schirmgittern der ZF-Röhren schwankten zwischen 75 und 100V. Ich habe keine Ahnung ob das ein Problem darstellt.
Moin,
nein, das ist so gewollt, denn du hast da ein Prinzip entdeckt, das der "gleitenden Schirmgitterspannung". Es wurde hierzulande mit den Roehren der "harmonischen Serie" (den Stahlroehren der x11-Serie) eingefuehrt.
Wenn du das bei MW-Empfang gemessen hat, liegt es daran, dass die ZF-Roehren (und die Mischroehre) zum Schwundausgleich geregelt werden. Den Roehren wird aus dem Demodulator (Empfangsgleichrichter) die gleichgerichtete und gesiebte ZF-Spannung als Regelspannung an das Steuergitter zugefuehrt. Im abgeregelten Zustand, also bei starken Sendern und damit sinkendem Anodenstrom sinkt auch der Schirmgitterstrom. Da es aus der Anodenspannung ueber einen Vorwiderstand gespeist wird, steigt dessen Spannung.
Zwei Effekte: Ersparnis von Bauteilen, davor hat man die Schirmgitterspannung mit Spannungsteilern festgehalten. Man brauchte dafuer an jeder Roehre einen Widerstand mehr, ausserdem muss der Strom durch den Spannungsteiler hoeher als der Schirmgitterstrom sein, damit dessen Spannung stabil bleibt. Erzeugt also zusaetzlichen Stromverbrauch.
Und eine Verbesserung der Linearitaet der Roehre, damit Verbesserung des Regelverhaltens.
Die Regelspannung steuert auch das mag. Auge.
Bei FM-ZF-Verstaerkern kann man den Schirmgitterspannungsteiler wiederfinden. Hier wird er dazu verwendet, die Schirmgitterspannung auf einen relativ kleinen Wert zu "klemmen", damit die Stufe als Begrenzer laeuft. Manchmal wird der Spannungsteiler bei kombinierten AM/FM-ZF-Verstaerkern in der letzten Stufe durch Zuschalten eines Widerstandes bei FM-Betrieb in der letzten ZF-Stufe gebildet.
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Peter