dies ist mein erster Restaurationsbericht in DRF. Ich werde schonungslos berichten wenn ich Bockmist baue. Man will ja auch was lernen
Der Titel könnte auch heissen: wie breche ich durch Unachtsamkeit Spulenkörper ab, mache mir massiv viel Arbeit durch falsches Reinigen und runiniere fast einen UKW Tuner...
Den Erres habe ich für 20 Euro auf dem Flohmarkt erstanden. Es war mir schon klar das viel zu machen war, aber das es im Endeffekt mehr als 4 Wochen dauern sollte, damit rechnete ich nicht.
Erres KY556Bevor ich größere Arbeiten anfange checke ich immer ab ob das Radio auch wirklich reparabel ist. Dazu formiere ich die Netztelkos und schalte dann über eine Vorschaltlampe ein. Auf UKW war etwas zu empfangen, die Empfangsfrequenz lag allerdings wesentlich zu hoch. AM blieb stumm. Eine genauere Untersuchung ergab mehrere hochohmige Widerstände. Nach deren Austausch funktionierte auch AM. Beim UKW Tuner machte ich nun den Fehler und untersuchte erst die Trimmer, dann erst die Widerstände und markierte mir nicht die Einstellung der beiden Trimmer. Ich dachte, das kann ja nicht schwer sein 2 Trimmer einzustellen. Da diese aber gegenseitig abhängig sind habe ich das nur mit Prüfsender und stundenlanger Geduld wieder auf die Reihe bekommen.
Nun erfolgte die Reinigung des Chassis und das Austauschen der schlechten Kondensatoren. Dabei passierte mir das nächste Missgeschick, nämlich die AM Oszillatorspulen schauen ein klein wenig unten aus dem Chassis raus und brachen mir ab, einfach nur beim Auflegen des ausgebauten Chassis auf den Arbeitstisch. Zum Glück habe ich gute Serviceunterlagen und konnte die Spulen wieder richtig verdrahten. Auf AM rührte sich trotzdem nichts mehr. Ich habe stundenlang kontrolliert, aber konnte keinen Verdrahtungsfehler feststellen. Auch defekte Bauteile waren nicht mehr zu lokalisieren. Die Spannungen waren stellenweise zu niedrig, eine Schwingung des Oszillators war nicht feststellbar. Es blieb nur noch der Drehkondensator übrig, aber dessen Anschlüsse sind nur nach Ausbau des Tastensatzes zugängig.
Da ich zu dem Zeitpunkt schon viel Arbeit ins Gehäuse * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* hatte und das Gerät nicht aufgeben wollte entschied ich mich dafür den Tastensatz auszubauen.
Dann fixierte ich das Skalenseil und baute den Drehko aus. Ich entdeckte einen weiteren von mir selbst eingebauten Fehler. Es fanden sich feine Stahlfussel im Drehko. Beim Reinigen des Chassis hatte ich ein paar hartnäckige Flecken mit Stahlwolle 000 rauspoliert. Mit etwas Pressluft war der Kurzschluss schnell behoben. Hätte ich das vorher geahnt wäre mir viel Arbeit erspart geblieben. Ich baute wieder alles sorgfältig zusammen und AM spielte wieder tadellos.
Die Gehäusearbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Ich werde später darüber berichten.