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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Nordmende Oberon 55 - Restaurationsbericht

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BeitragVerfasst: Fr Nov 18, 2011 16:06 
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Hallo!

Hier entsteht demnächst die Restaurationsgeschichte meines Erstlingswerks einem Nordmende Oberon 55.
Bevor es losgeht wollte ich euch nur kurz mitteilen:

Er spielt und zwar richtig gut !! Völlig brummfrei !!

Nur ganz kurz: Er hat eine Kondensator- und kleine Technikkur erhalten.

Nach ca. 10 Minuten Test habe ich die Anodenspannung gemessen, sie beträgt 251 Volt bei 221 Volt Eingang. Laut Schaltplan sollte sie 255 Volt betragen, ich denke aber, dass die 4 Volt weniger nicht so dramatisch und ein Zeichen für einen noch ordentlich funktionierenden Selen-Gleichrichter sind. Der Gleichrichter wird handwarm, ich denke das ist o.k.
Die Heizspannung beträgt 6,35 Volt, das sollte auch o.k. sein.

Eine kurze Frage hätte ich jetzt: Alle Röhren werden warm, dass man mit den Fingern noch drangreifen kann. Nur die EL84 in der Endstufe wird schon ordentlich heiß. Drangreifen kann man da nicht mehr. Der Klang des Radios ist jedoch völlig verzerrungsfrei. Ist das so normal?

Mehr auch mit Bildern gibt es demnächst, jetzt muss ich wieder in die Garage und mal sehen was nach 1,5 Stunden Dauerbetrieb los ist.

Viele Grüße: Frank

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Zuletzt geändert von captain.confusion am Mi Nov 23, 2011 12:45, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Oberon 55
BeitragVerfasst: Fr Nov 18, 2011 16:12 
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Hallo, Frank,

ein kurzer Blick auf die Spannungs- und Stromwerte an der EL84 gibt dir Auskunft über die dort "verbratene" Leistung.
ein Vergleich mit der ZF-Röhre ( EF85 o.ä. ) und den dort aufgeführten Werten sagt dir, warum deine Beobachtung völlig normal ist.

Die Leistung ( die in einer Röhre in Wärme umgesetzt wird ) ergibt sich aus
Heizspannung X Heizstrom
plus Anodenspannung X Anodenstrom
plus Schirmgitterspannung X Schirmgitterstrom.

Die technischen Daten der EL84 sollten im WWW irgendwo auffindbar sein...

Viel Erfolg,
Henning

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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Oberon 55
BeitragVerfasst: Fr Nov 18, 2011 18:56 
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Hallo Frank,
das sieht alles super aus. Alles im grünen Bereich! :super: :hello:


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 Betreff des Beitrags: Re: Nordmende Oberon 55
BeitragVerfasst: Mi Nov 23, 2011 12:37 
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Hallo!

Ich hatte euch ja einen Restaurationsbericht versprochen, der hiermit beginnt.

Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, bekam ich von einem Nachbarn ein „altes Röhrenradio“ geschenkt. Er hatte bei einer alten Frau aus dem Dorf Sperrmüll gefahren und es vor der Deponie gerettet, indem er es mir schenkte. Als ich das Radio in meiner Garage stehen hatte, nahm ich es etwas genauer unter die Lupe. Aha, Nordmende, Oberon 55. Es sah äußerlich absolut top aus, den Zustand würde ich als 1-2 beschrieben. Ich nahm die Rückwand ab, auch hier sah alles super aus. Blauäugig wie ich war, habe ich das Radio gleich mal ans Netz gehängt und es funktionierte. Es brummte zwar kräftig, aber sonst schien alles in gutem Zustand zu sein, Sender ließen sich auf allen Wellen einstellen und auch der Klang war gut. Sofort war ich in das Gerät verliebt. Nach tagelangen Recherchen im Netz konnte ich mein altes Elektronikbastlerwissen wieder auffrischen und bin nun hier gelandet.
Dann kam der Tag, an sich ein folgenschwerer Unfall ereignete. An diesem war eine Leiter, ein Oberon 55 und meine Wenigkeit beteiligt. Es endete mit einer umgestürzten Leiter, einem von der Werkbank gefallenen Radio und einem blauen Knie meinerseits.

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Eigentlich wollte ich alles in die Tonne befördern, brachte es dann aber nicht fertig. Als ich feststellte, dass das Chassis noch funktionierte, war mein Willen umso größer das Radio wieder hinzubekommen. Ich legte erstmal alles zur Seite.
Nach ca. 2 Wochen konnte ich in der Bucht ein Oberon 55 auftun. Gehäuse o.k., laut Auktion „spielte es aber nicht mehr“. Egal, ich brauchte ja ohnehin nur das Gehäuse, ein funktionierendes Chassis hatte ich ja.
Also wendete ich das in der Theorie gelernte an. Kondensatorkur. Nachdem ich mich hier schlau bemacht hatte, verwendete ich dazu zunächst Valvo-Kondensatoren, die ich noch in Menge aus meiner Bastlerzeit hatte (man soll nichts wegwerfen). Dies machte ich primär aus optischen Gründen. So ganz war mir das jedoch nicht gelungen, da ich dann doch einige Kondensatoren neuerer Optik einsetzen musste und die nun doch etwas herausstechen. Ersetzt habe die Teer-Ero, Neokon sowie alle Elkos. Der blindgelegte Netzteilelko blieb aus optischen gründen im Gerät. Styroflex- und Keramikkondensatoren ließ ich natürlich an ihrem Platz. Nach dem Ausbau, prüfte ich alle Kondenstoren mit einem Multimeter und siehe da, die Kapazität betrug das 1,5 – 2,5 fache der aufgedruckten Kapazität. Auch prüfte ich die kritischen Widerstände. Hier scheint alles o.k. zu sein.

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Besonders erwähnen möchte ich hier noch die bei Nordmendegeräten dieser Zeit oft anzutreffende Kondensator-Widerstand-Kombination (10 nf / 10 MOhm) in abgeschirmter Bauweise. Ich hatte hier bei der Suche Infos und einen Bericht über den Nachbau des Bauteils gefunden.
Dieser Nachbau ist technisch und optisch perfekt, ich wollte mir zumindestens optisch nicht soviel Mühe machen. Auch fand ich hier eine Aussage, dass man dieses Bauteil auch belassen könnte, da der Kondensator keine Abblockfunktion hätte. Naja, immerhin ist der Kondensator in die Verbindung von Lautstärke-/Klangregelstufe und dem Gitter der Triode der EABC80 geschaltet, die als NF-Vorverstärker dient. Dieser Bereich ist extrem hochohmig und damit auch brummempfindlich.
Hier mein Bastelvorschlag: Ich habe als „Gehäuse“ ein Alurohr aus dem Baumarkt genommen. Hier gleich ein Tipp: Nehmt wenn möglich kein eloxiertes Material. Die Eloxidschicht ist elektrisch nicht leitfähig. Man muss sie mühsam zumindestens teilweise entfernen um einen sicheren Kontakt zu erhalten. Der von mir so heiß geliebte Schrumpfschlau wurde auch eingesetzt. Als Vergussmaterial habe ich ein geheimes Mittel aus der Weltraumforschung verwendet.

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Hier noch zwei Bilder vom fertigen, aber noch ungereinigten Chassis.

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Nach einem ca. 4h Dauertest (siehe auch oben – 1. Posting) begann ich dass Chassis zu reinigen. Als Mittel verwendete ich Tunerspray, Bremsenreiniger (nur Metallteile), feuchte Einmalwischlappen aus der Drogerie und ein Mikrofasertuch. Die Reinigung ging eigentlich recht zügig. Gut das Chassis war auch nicht so extrem schmutzig. Nun glänzt alles wieder. Kleiner Tipp: Die Röhren nicht mit dem Mikrofaserlappen reinigen. Sie werden zwar schön sauber, leider komplett sauber, d.h. die Beschriftung geht auch mit runter.

Nach der Reinigung erfolgten weitere Tests. Ich habe hier insgesamt 3 EL84 Endstufenröhren (Valvo/Telefunken/Siemens). Komischerweise funktioniert und klingt das Radio mit der optisch am schlechtesten aussehenden Valvo-Röhre (kaum noch Spiegelschicht am Röhrendom) am besten. Ein Röhrentestgerät habe ich leider nicht. Ich werde die EL84 wohl durch eine neue „Russin“ ersetzen.

Demnächst mehr.


Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Mi Nov 23, 2011 21:13 
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Markus

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BeitragVerfasst: Do Nov 24, 2011 14:41 
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Hallo!

Leider etwas leicht unerfreuliches. Gestern war ich in der Garage am Mopedbasteln. Natürlich begleitete mich das gehäuselose Oberon 55. Als ich zusammenpacken wollte kam mir die Idee, mal den TA-Eingang zu testen. Was höre ich da? Ein häßliches Brummen. O.k. mal den TA-Eingang kurzschließen. Das Gleiche. Als ich dann mit dem Finger an das Chassis griff hörte es nahezu auf. Ah, alles klar, das kannte ich noch aus alten Zeiten. Irgendwo gibt es eine Brummeinstreung. Also, Cassis auf den Kopf und den Schraubenziehertest. Ich wurde schnell fündig: Die o.g. Kondensator/Widerstand-Kombi. Insbesondere an der Kondenstor- und der gemeinsamen Leitung brummt es munter. So ein Mist. Ich werde das Teil notgedrungen nochmal umkonstruieren und für die Anschlüsse geschirmtes Kabel verwenden. Auch werde ich zur Sicherheit das Verbindungskabel zur EABC80 durch foliengeschirmtes Kabel ersetzen.

EDIT: Gleich noch eine Frage: Bei meinem Chassis sind im Empfangsteil zwei unterschiedliche EC92 eingebaut (Telefunken/Siemens). In dem zweiten das als Gehäusespender dient, sind zwei Valvo eingebaut, eine ist mit einem roten Punkt versehen. Auch sind auf den Röhrendome der Valvos verschiedene Zahlenkombinationen aufgedruckt. Sind die Röhren in den Empfangsteilen irdendwie gepaart und was bedeutet der rote Punkt?

Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Fr Nov 25, 2011 14:05 
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Hallo Frank,

die EC92-Röhren sind nicht gepaart, da sie unterschiedliche Aufgaben haben (Vorstufe bzw. Oszillator). Es können also unterschiedliche Fabrikate gemischt werden, nur sollten sie eine gute Emission aufweisen (ein großer Teil gebrauchter EC92 ist schwach). Die Zahlenkombinationen findet man auch bei anderen Röhren, sie sagen lediglich aus das diese Röhren aus der Erstbestückung des Gerätes stammen.
Der rote Punkt auf EC92 ist mir bei Nordmende-Geräten auch schon mal aufgefallen, vermutlich sagt er aus das der Tuner im Werk mit diesen Röhren abgeglichen wurde. Wenn man unterschiedliche EC92 in den Oszillator steckt, wird man feststellen, das der Sender auf der Skala um bis zu ca. 500 kHz nach oben oder unten verschoben wird. Das liegt daran, das die Röhren nicht alle die gleiche Systemkapazität haben, sondern es gibt Toleranzen. Damit der Sender nicht auf der Skala wandert, muß man mit mehreren Röhren ausprobieren welche Röhre in diesem Tuner am besten läuft. Da gibt es Unterschiede.

Gruß

Roland


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BeitragVerfasst: Mo Nov 28, 2011 12:15 
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Hallo!

Es hat sich ein bisschen was getan.
Es gibt mittlerweile Oberon Nr. 3. Noch eins? Ja! Es ist ein absolutes Schlachtgerät, das Gehäuse ist gebrochen und von der Oberfläche in einem erbärmlichen Zustand, das Chassis gammelig und rostig, der Lautsprecher hinüber, der Trafo nietenlos, aber immerhin sind noch ein paar brauchbare Teile vorhanden, z.B. die Skalenscheibe, Knöpfe und der komplette Röhrensatz. Außerdem kann man das Gehäuse super als Bakelitversuchsfeld benutzen.

So, jetzt aber der Reihe nach.

Ich bin euch noch die Bilder der Kondensator-Widerstand-Kombination - Mk. II schuldigt. Nun auch mit abgeschirmtem Kabel. Das Ergebnis ist wesentlich besser. Die Brummeinstrahlung ist weg.

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Ich hatte ja die Frage zu den Empfangsröhren gestellt. Wie Funkschrotti ausgeführt hatte war das Band tatsächlich um ca. 500 kHz verschoben (Referenz SWR3 – 98,4 Mhz). Also habe ich die Röhren von Oberon Nr. 2 genommen, die offensichtlich noch Originalbestückung waren. Und siehe da, die Empfangsqualität ist subjektiv besser, die Empfangsfrequenz stimmt nun nahezu mit der Skala überein.

Zuerst noch mal zwei Bilder des gereinigten Chassis:

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Nun zum Thema Außenrestaurierung. Da ich schon seit einigen Jahren an alten Mopeds schraube, habe ich jede Menge Mittelchen zur Metall-, Lack- und Kunststoffpflege in meiner Garage. Das sollte auch eine gute Basis für das Oberon sein.

Zunächst galt es den Messingteilen wieder zu altem Glanz zu verhelfen.

1. Never Dull: Wer es nicht kennt, das ist eine Polierwatte aus der Dose, die fertig mit einer Polierflüssigkeit getränkt ist. Eher ein zartes Mittel, das man eher zum „Finish“ einsetzt. So war es auch, die Oxidschichten sind bei den Messingteilen nicht zu lösen.

2. Autosol Chrom Polish: Polierpaste aus der Tube, extra für Chromoberflächen. An meinen Mopeds lassen sich damit sehr gute Ergebnisse erzielen. Leider ist es für stark oxidierte Messingoberfläche noch zu schwach.

3. AKO Polish: Die etwas stärkere Polierpaste aus der Tube, für alle blanken Metalloberflächen. Damit bekommt man normalerweise alles blank. Klappte gut.

Nach der Behandlung mit AKO gab es dann noch ein Finish mit Never Dull. Schaut selbst.

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Dann ging ich an das Probegehäuse.
Vielleicht noch eine kleine Anmerkung. Ein Mopedschrauberkollege ist Kunststoffchemiker. Den hatte ich vorher mal angerufen. Was er mit sagte war nichts gänzlich Neues:

Wenn der Glanz weg ist, dann ist er weg.
Mit Polituren usw. kann man keinen Glanz erzeugen, sondern nur Kratzer und Macken rauspolieren, die Oberfläche wird aber wieder glatt.
„Neuen“ Glanz bekommt man dann nur durch entsprechende Mittelchen, Hartwachs, Öl oder Kunststoffpolitur.

Wichtig: Nach dem Polieren oder Kratzerentfernen muss noch mal Grundgereinigt werden. In den Poren sammelt sich restliches Poliermittel welches entfernt werden muss um der „Versieglung“ besseren Halt zu bieten.

O.k. dann mal ran an das Testgehäuse. So und schlimmer sah es vorher aus:

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Zum Polieren standen zur Auswahl: Feine Autopolitur, Lackreiniger und Metallpolitur. Bei dem extrem vergammelten Gehäuse half nur die Metallpolitur. Ich denke man muss das Mittel vom Zustand abhängig machen. Mit feinem Mittel anfangen und dann immer gröber werden. Mal sehen mit welchem ich mein Spendergehäuse behandeln werde.

So nun kam die Kür: Neuer Glanz. Hier standen folgende Mittel zur Verfügung: Balistol, (nicht lachen) vollsythetisches Zweitaktöl, Cockpit-Spray, Armor-All Kunststoffpflege und Auto Gloss 707 Plastic Care, ein Mittel, welches ich mal auf einer Messe gekauft und bei anderen Teilen gute Ergebnisse erzielt hatte.

Balistol: Der Glanz wird recht gut, es bleibt aber immer ein leichter Schmierfilm, egal wie oft man es auspoliert.

Zweitaktöl: Der Glanz wird noch besser, der Schmierfilm ist nicht so stark wie beim Balistol.

Cockpit-Spray: Schlecht, wird speckig, poliert sich fast komplett wieder weg.

Armor All: Zieht gut ein, lässt sich gut polieren, allerdings hatte ich die seidenglänzende Variante des Mittels. Sollte auch eine hochglänzende Variante erhältlich sein, wäre es mit Sicherheit eine gute Alternative.

Auto Gloss: Mein Farvorit. Nach dreimaliger Anwendung stellte sich ein schöner Glanz ein. Man muss das Mittel fest einarbeiten und dann mindestens 30 Minuten warten. Dann auspolieren. Ich denke, dass bei der vergammelten Grundlage nicht viel mehr drin ist. Mal sehen wie mein Gehäuse – welches einen viel besseren Grundzustand hat - damit wird.

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Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Mo Nov 28, 2011 17:42 
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Moin Frank,

ein sehr schöner Bericht von Dir, meinen absoluten Respekt für Deine bisherige Arbeit :super:
Amor All gibt es auch in glänzend, nicht wissend wie es mit der Haltbarkeit im Innenbereich (Radio) aussieht, beim Auto (sofern älter) sieht es lausig damit aus. Das Ergebnis überzeugt, hält aber max. vier Wochen.

Du hast mich aber auf eine Idee gebracht, ich verwende für den alten Elch ein Produkt von Sonax, welches in Bezug auf die Haltbarkeit Amor All um längen schlägt und richtig Glanz bringt. Nicht wissend ob das bei einem Bakelitgehäuse auch funktioniert, kann ich das am Wochenende mal testen. Ich habe hier noch ein altes Bakeltigehäuse und das Sonax eh.

Ist fürs Wochenende notiert und liegt auf 20 weiteren Zetteln :shock: Insofern schicke mir mal lieber am Freitag eine PN zur Erinnerung, wäre nicht das erste mal, dass ich den ein oder anderen Zettel........

Beste Grüße

Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 14:08 
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Hallo!

Der Bericht geht weiter. Das Gehäuse hat mit Schmierseife geduscht, dann habe ich es mit feiner Autopolitur bearbeitet. Danach hat es noch mal mit Schmierseife geduscht und wurde anschließend mit Auto Gloss (siehe oben) auf Glanz gebracht.
Die Schallwand habe ich mehrmals mit dem Staubsauger durchgesaugt und montiert.

Dann habe ich das Chassis fertig gemacht, die Skalenscheibe montiert und die Knöpfe angeschraubt. Die Knöpfe habe ich übrigens erst ca. 30 Minuten in warmem Spüliwasser eingeweicht und dann kurz durch das Ultraschall gejagt.

So nun war es soweit:


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„Willst Du mich heiraten?“

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„Ja, ich will!“

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Das Ergebnis lässt sich durchaus sehen. Was ich noch machen will, ist eine neue EM80 einbauen.

Das Gerät hat übrigens auch schon seinen Platz im Wohnzimmer. Außerdem hat es auch gleich einen kleinen Freund gefunden:


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Viele Grüße: Frank

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BeitragVerfasst: Mi Dez 07, 2011 20:14 
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Absolut saubere Arbeit :super:
Und Glückwunsch zu diesem Gerät überhaupt. :wink:

Gruß
röhrenfan

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Gruß
Niklas


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BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2011 5:55 
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:super: so sind se halt die Pfälzer :super: :hello:


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BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2011 13:27 
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@captain

Restaurationen mit Hindernissen finde ich viel spannender als 08/15 - Fleißbandreparaturen.

Für mich ist in dem Fall der alten Radios eindeutig der Weg das Ziel.
Ein Ergebnis wie dieses ist doch dann sehr befriedigend. Gut gemacht, Glückwunsch!

VG Jochen

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ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.


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BeitragVerfasst: Do Dez 08, 2011 18:44 
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Hallo,

schöner und nachvollziehbarer Bericht. Das Gerät ist sehr gefällig und würde sicher auch ein gutes Küchenradio abgeben.

Mit NeverDull arbeite ich bei Messing- Radioteilen auch sehr gerne. Damit habe ich ohne gröbere Mittel auch schon dunkles Messingoxid wegbekommen. Es ist mühsam, glänzt aber letztlich wie Gold, da dann das Nachpolieren entfällt.
Als grobes Politurmittel gilt bei mir nach wie vor das altbewährte "Elsterglanz". Auch für alten Chrom am Krad.

drahtfunk

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Schützt unsere Muttersprache!

Im übrigen:

Unerlaubtes Drehen am Radioapparat führt zu schweren Verstimmungen beim Hausherren, und ist daher bei Strafe verboten!


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BeitragVerfasst: Mo Dez 12, 2011 18:40 
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Hallo!

Danke für die positiven Rückmeldungen!
Als Küchenradio ist das Gerät fast ein bißchen groß, allerdings wenn man den Platz hat - warum nicht.

Ich habe am Wochenende noch eine kleine Veränderung durchgeführt. Mir ist aufgefallen, dass es im TA betrieb etwas flach und "blechern" klang, viel schlechter als im UKW-Betrieb. Also nahm ich mi den Schaltplan vor. Der/Die Schuldigen waren recht schnell gefunden: Im UKW-Betrieb wird ein Kodensator der Klangregelstufe über den Tastensatz auf Masse gelegt. In allen anderen Betriebsarten, also auch im TA-Betrieb, ist dieser Kondensator kurzgeschlossen und die Klangregelstufe an dieser Stelle direkt mit Masse verbunden. Ich habe den Kondensator teilweise abgelötet und dann mit Krokoklemmen die entsprechenden Verbindungen hergestellt. Und siehe da, im TA-Betrieb klingt es nun wesentlich besser, so wie auch bei UKW. Also habe ich den Tastensatz blind gelegt und geniese jetzt den vollen Klang.

Viele Grüße: Frank

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