Hi und
@ alle Antworter:
Eure Antworten laufen etwas verquer zu meiner Frage. Kann allerdings auch sein, daß das, was ich wirklich wissen wollte, von mir nicht eindeutig genug formuliert worden ist.
Da nehme ich einmal die Bemerkung von Rocco, daß es nicht mit dem Zündkerzentausch und dem Ölwechsel getan ist, um den Motor fit zu machen.
Wäre das so, würde der "Motor" in dem Andante schwächeln, hätte ich das Radio für diesen Test nicht ausgesucht. Dann wäre es sogar das schlechtestet Testobjekt gewesen.
Der Andante hat mit Sicherheit Bauteile, die in die Jahre gekommen sind. Diese ausgetauscht und das Radio vielleicht noch neu abgeglichen, könnte , wahrscheinlich sogar, noch viel mehr, als es im Ist-Zustand bereits kann. Obwohl das Zwingende zum Abgleich sowohl im RMorg und auch der GFGF nicht wirklich zwingend auch beantwortet wird. Bei Erb habe ich zwar was von "Hoher Schule" gelesen, habe aber auch gelesen, daß man sich durchaus überlegen darf, ob ein Abgleich, auch nach Reparatur, unbedingt und auch zwingend notwendig ist.
Der Andante hatte und hat keine wirklich definierten Defekte. Wobei ich allerdings einräume, aus unbedingten Originalitätsgründen, das mag eine Macke von mir sein, daß ich eigentlich nur dann Teile tausche, wenn dies zum Betrieb unbedingt notwendig ist. Wenn Teile wiederbelebbar sind, dann sollen sie darin bleiben, weil das Radio nicht nur sein Äußeres hat, sondern auch sein originales Innenleben. Berührt natürlich nicht potenziell gefährliche Ecken. Gibt halt Bauteile, die man, sicherheitsbegründet, ersatzlos streichen kann. Kommen dann allerdings nicht in den Müll, sondern im Tütchen mit zu dem Gerät hinzu.
Ich wollte eigentlich nur mal testen, wie es ist, wenn ein gut bis sehr gut funktionierendes Altgerät, bei sonst Originalzustand, jede "Reparaturmaßnahme" würde den Ansatz verfälschen, sich verhält, wenn ich den vorhandenen Röhrensatz gegen "fabrikneuen" Ersatz tausche. Das Ergebnis war für mich mehr als ernüchternd und so auch nicht erwartet. Zumindest hätte ich nicht erwartet, daß das Radio in seinen Leistungen so stark einknicken würde. Ich habe ja nicht erwartet, daß plötzlich die Offenbarung kommt. Das hätte mich auch eher überrascht. Allerdings hat mich überrascht, das nach Tausch das Radio eine Leistung deutlich unterhalb der Hälfte aufwies.
Damit hätte ich nicht gerechnet. Letztlich bin ich mit meinen 49 Jahren auch noch ein Baujahr, das es kennt, wenn der Radiomechaniker bei einem Defekt ins Haus kam und vor Ort repariert hat. Was in den meisten Fällen so war. Selten wurde einmal ein Gerät mit in die Werkstatt genommen. Und wenn Röhren defekt waren, dann holte er eine solche aus dem damals üblichen Röhrenkoffer, baute sie ein und das Radio spielte wieder problemfrei. Von Einlaufzeiten war da auch nicht wirklich die Rede. Auch wenn das, was ich akzeptiere, im High-end-Sektor eine hörmäßige Begründung findet, so ist das doch auf die prinzipielle Funktion eines "normalen" Radios so ohne weiteres nicht wirklich übertragbar. Ob ein ausgefuchster Röhrenverstärker erst nach einer gewissen Standzeit der Röhren an den Boxen den Klang reproduziert, den man von ihm erwartet, was, wie ich selber weiß, höhrbar ist, ist doch aber eine völlig andere Sache, als ob ein Radio plötzlich so tut, als habe es so ziemlich alles vergessen, was es mal konnte.
So deutlich darf dieser Unterschied, auch bei unterstellter Einlaufzeit der Röhren, nicht ausfallen. Dafür, denke ich, muß es eine andere Begründung geben. Leider kenne ich sie nicht. Deshalb habe ich gefragt. Und es ist mir, leider, trotz eurer Antworten, nicht klarer geworden. Auch wenn eine Röhre, zugegebenermaßen, ein viel komplexeres Bauteil innerhalb einer Schaltung ist, so bleibt doch richtig, , wie beim Tausch von Cs, Rs oder auch Transistoren, ICs, das ich ein neues und neuwertiges Bauteil in eine gealterte Schaltumgebung einbaue. Und, normalerweise und richtig, erwarte ich, das dann wieder alles funktioniert, was auch der Sinn einer solchen Übung ist.
Bei Röhren, gebe ich zu, sieht es noch einmal anders aus. Die gealterte Schaltumgebung kann natürlich durch die Verschiebung der Werte dazu führen, daß auch die Arbeitspunkte der Röhre nicht mehr so stimmen, wie in der Schaltung gedacht. Dann müßten aber die Arbeitspunkte für die gealterte wie für die neue Röhre gleichermaßen nicht stimmen, oder? Die Röhre, sei es der Einfachheit halber eine Triode, ob alt oder neu, stellt sich doch nicht selbst z.B. die Vorspannung am Gitter ein. Diese Voreinstellung liefert ihr die Schaltumgebung. Und diese Vorspannung bleibt gleich, für die alte wie für die neue Röhre. Und ist diese Vorspannung abgerutscht, dann gilt das auch für die neue wie für die alte. Ändern tut sich da nichts, beide laufen in einem wesentlichen Teil außerhalb des Bereichs ihrer Kennlinie, die in der Schaltung gedacht war. Warum deshalb aber die deutlich besser emittierende schlechtere Ergebnisse liefern soll, das empfinde ich weder intuitiv erfahrbar noch vernünftig.
Ist vermutlich bei mir ein Mangel an speziellem Wissen, nur so, wie ich das Ding drehe und wende, es wird mir nicht logischer.
Schönes Wochende und Gruß Ralph
_________________ Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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