Radiomann hat geschrieben:
Die Ankopplung an die vorherige Verstärkerröhre muss kapazitiv geschehen, damit kein Gleichstrom fließt.
Ja, das meinte ich ja mit: "In Parallelgespeisten Schaltungen dürfen Übertrager ohne Luftspalt eingesetzt werden."
Nur hast du dann eben wieder einen Kondensator im Signal, der völlig unnötig ist wenn der Übertrager einen Luftspalt hat. Damit verzichtest du doch nur auf ein bischen Induktivität, das ist doch viel besser als einen Kondensator in den Signalweg zu legen.
Radiomann hat geschrieben:
Das Tfk Laborbuch 1, Auflage 1959, S. 311 schreibt explizit keinen Luftspalt für PP-AÜ vor
Dann blätter mal um auf Seite 312.
Zitat: "Wir betrachten den Idealfall"
Und weiter Seite 313: "Im Idealfall ..."
Nur hat man in der Praxis eben nie den Idealfall und deshalb muß man entweder einen Kondensator nehmen oder einen Luftspalt und da ist der Kondensator das deutlich größere Übel.
Radiomann hat geschrieben:
Es mag zwar bei PP-AÜs aufgrund von geringen Schaltungs-Asymmetrien zu Gleichströmen führen, diese dürften aber sehr gering sein und die daraus resultierenden Verzerrungen ebenfalls. Deshalb dürfte ein Luftspalt, wie er von einigen Firmen präferiert wird, nicht mit dem eines SE-AÜs vergleichbar sein.
Doch, das sind exakt die gleichen Trafos, nur die Größe des Luftspalts wird je nach Anwendungsfall ausgelegt. Bei Lundahl bekommst du Ausgangsübertrager für jede gewünschte Gleichstromvorbelastung, von 12mA (PP-Trafo) bis 200mA.
Du kannst einen Eintakt-A Trafo mit Luftspalt für 50mA ohne Probleme auch für eine Gegentaktschaltung benutzen, du hast halt nur primärseitig weniger Induktivität.
Mit so einem Trafo kannst du spaßeshalber sogar 2 unterschiedliche Röhren im Gegentakt benutzen, vieleicht eine 2A3 und eine RE604. Das gibt dann viel k2 (etwa 5%) weil die Auslöschung im Trafo schlecht wird, aber immer noch sehr wenig k3, weil der Luftspalt davor schützt. Damit kannst du recht gut Musik hören!
Harmonische dritter Ordnung klingen gräßlich und seien sie auch noch so gering vorhanden. Sie müssen so weit wie nur möglich verhindert werden.
Gruß
Michael
Edit: Gestern Abend war ich schon zu müde dazu, deshalb habe ich mir den Funkschau-Artikel bei rmorg erst heute Morgen angesehen. Ich glaube ich weiß jetzt wo unser Mißverständnis liegt.
Während ich von Philberth- oder Schnittbandkernen ausgehe, bei denen man den Luftspalt ganz exakt einstellen kann, sprichst du von EI- oder M-Kernen, bei denen der Luftspalt durch die Stanzung der Bleche vorgegeben ist und nicht verändert werden kann.
Kleinster vorgesehener Luftspalt ist dabei 0,3mm!

(Seite 41, Tafel 5)
Klar, daß das zuviel ist für einen Gegentaktübertrager, dafür macht man den Luftspalt etwa 0,025mm weit.
Vermutlich ist es so, daß man bei wechselseitigem Schichten der Bleche von einem Übertrager
ohne Luftspalt spricht, sich in der Praxis aber, durch den Übergang der Feldlinien von einem Blech zum anderen, doch ein Effekt eintritt, der dem normalen Luftspalt im Mikrometerbereich entspricht.
Anders würden ja auch alle existierenden Verstärken mit diesen Blechkernen furchtbar klingen, was sie definitiv nicht tun.