Dampfradioforum

Liebe Radiofreunde,
das private Mende Museum in Bremen Uphusen macht dicht.
Der letzte mögliche Besuchstermin ist der 3.Oktober 2010.

Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob hier in diesem Forum schon darüber berichtet wurde. Zumindest konnte ich nichts dazu finden.
ich möchte die Gelegenheit nutzen, und auf diese wohl einmalige Radiosammlung hinweisen, die letztmalig noch am 3.10.2010 besichtigt werden kann. Danach wird der Besucherverkehr eingestellt und die Ausstellungsstücke werden verkauft, sind teilweise schon verkauft. Das Museum in Bremen Uphusen hatte in den letzten 20 Jahren immer am ersten Sonntag im Monat geöffnet. am letzten Sonntag war ich dort und konnte meine Begeisterung kaum noch bändigen. Ich hatte zufällig im Internet einen Artikel des Weser Kuriers gelesen, in dem ausführlich über die Entstehungsgeschichte und über den Betreiber berichtet wurde. Weil nun die kürzfristige Schließung bevor steht, habe ich mich spontan dort zu Besuch angemeldet, um alles noch sehen zu können.

Wer interessiert ist, kann hier nachlesen.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Regi ... dicht.html

Zu sehen waren dort bis vor kurzem noch ca. 400 Ausstellungsstücke des Herstellers Mende in Dresden und der späteren Nordmende Radio in Bremen.
Vom kleinsten Transistorradio, dem ältesten Röhrenradio über Werkstattmessgeräte, Werbeschilder, Schriftstücken, Firmendokumentationen bis zum Fernseher ist dort alles bis ins Detail zu finden.
Ich bin sicher, dass es hier im Forum einige Radiofreunde und Sammler gibt, die wie ich auch noch nichts von dieser Sammlung wussten. Deshalb kann ich euch nur raten, wer Interesse hat und den Weg dorthin nicht scheut, der sollte sich dort zu Besuch anmelden. Es lohnt sich. Es können sogar auch Geräte dort gekauft werden. Ich habe mir von dort einen alten Wobbel-Messender mitgebracht.
Ich will jetzt hier keine großartige Werbung veranstalten. Lest euch den Artikel durch und macht euch selber ein Bild.
Wer dort war, kann ja mal ein kurzes Feedback hier hinterlassen.

Gruß Jo

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schön dass es sie noch gibt, die guten alten Röhrenradios !

Hallo Jo,

ich bin kein Bremer - darum vielleicht eine etwas komische Frage:
Gibt es denn in Bremen nicht noch ein weiteres Radiomuseum?
Das von einer ganzen Gruppe betrieben wird?
Danke für die Aufklärung

HH

Hallo Holger,
deine Frage ist doch nicht komisch!
Ich bin auch kein Bremer und ich weis nicht, ob es in Bremen noch ein Radiomuseum gibt, dass von einer Gruppe betrieben wird.
Mein Kenntnisstand ist der, dass der Betreiber des Mende Museums, Herrmann Rebers ein ehemaliger Nordmende Mitarbeiter ist, und dass er ausschließlich Geräte der Firma Mende und Nordmende gesammelt hat, weil er eine besondere Beziehung zu diesen Herstellern hat. Weil er fast alle Geräte hatte, die jemals in den Werken Mende und Nordmende hergestellt wurden, scheint diese Sammlung einzigartig zu sein.
Das unvorstellbare ist nun allerdings, dass Herr Rebers keine Interessenten gefunden hat, die seine Sammlung komplett übernehmen wollen, obwohl er in der Bremer Ecke wirklich zahlreiche Leute kennt, die mit solchen oder ähnlichen Sammlungen und Ausstellungen zu tun haben.
Am Kaufpreis hätte es sicher nicht gelegen, denn wie man sich gut vorstellen kann, ist einem Sammler, der mit Herz und Seele bei seinen Geräten ist, nur daran gelegen, dass seine Stücke in gute Hände kommen.
Wenn es also in Bremen noch ein Radiomuseum gäbe, dann hätte dieses sicher die Gelegenheit wahrgenommen und hätte alles übernommen.
Soweit meine persönliche Einschätzung zu diesem Thema.

Woher weist du denn von einem Radiomuseum, dass von einer Gruppe betrieben wird?

Wenn es dort noch ein weiteres Radiomuseum gibt, muss ich natürlich dort hin!
Von meinem Wohnort bei Hannover ist es ja nur ein Katzensprung bis Bremen.
Ich freue mich auf deine Info!

Gruß Jo

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schön dass es sie noch gibt, die guten alten Röhrenradios !

Halo fitradioantenne,

woher ich das weiss?
Nun, ich stand letztes Jahr Weihnachten - ich war zufällig in Bremen - dort vor verschlossener Tür
Obwohl auf der Webseite davon die Rede war, daß ganzjährig geöffnet sei, hatte man offensichtlich Feiertagsferien
Ist ja nichts Schlimmes - jeder soll auch mal Ferien haben - nur für mich war es eben schade.
Die URL des Museums von dem ich spreche, ist diese: http://www.bremer-rundfunkmuseum.de
Ich habe nicht den Eindruck, daß es sich dabei um ein Museum handelt, das sich ausschließlich mit Nordmende beschäftigt - ich bin mir aber überhaupt nicht sicher...
Darum - und weil hier im Forum niemand dieses Museum zu kennen scheint - bin ich etwas vorsichtig mit meinen Formulierungen.
Vielleicht kann ja irgendjemand diese Adresse aufnehmen und die Objekte aus Uphusen dorthin überführen - zumindest, sofern sich sonst niemand dafür interessiert?
Liege Grüße

HH

Hallo,
bei mir ist die Entfernung leider zu groß.

Wahrscheinlich gibt es viele privat geführte Museen, die kaum einem größeren Publikum bekannt sind.
Sie müssen ja nicht unbedingt von Privatpersonen übernommen werden. Wenn die Gemeinden, Städte oder andere Träger mehr Interesse daran hätten (oder es überhaupt wüßten), wären sie vielleicht eher bereit, Räume in oder an ihren eigenen Museen anzubieten. Sie könnten dann die Sammlungen incl. Struktur zum großen Teil übernehmen. Aber wenn eine liebevoll gepflegte Sammlung aufgelöst wird, stirbt was.

Ein positives Beispiel ist die Sammlung von Herrn Holtstiege in Havixbeck bei Münster, http://www.rundfunkmuseum.havixbeck.de/. Es ist in privaten Räumen, steht aber den Besuchern offen. Ich habe es Ende Juni besucht, ein Besuch lohnt sich! Herr Holtstiege ist ein Mann der ersten Stunde mit vielen interessanten Erfahrungen und Geschichten. Er wird seit ein paar Jahren unterstützt von einem jungen Mann, der uns gut und kompetent durch das Museum geführt hat und sehr viele Einzelheiten erklären konnte. Die beiden waren (und sind vermutlich noch) dabei, alle Exponate zu fotografieren, beschreiben und in eine Datenbank einzuordnen. Wenn ich mich recht entsinne, bereiteten sie sich auf eine Ausstellung vor, die von einer benachbarten Stadt ausgerichtet wurde.

Auch bei den privaten Museen bringt mehr Öffentlichkeitsarbeit sicherlich einen größeren Bekanntheitsgrad; die Chance, auf einen potentiellen Nachfolger oder verantwortungsvollen Kümmerer zu treffen, wird größer.
Aber vielleicht wollen (oder können) viele Betreiber ihr Lebenswerk lange Zeit einfach nicht aus der Hand geben und sie kümmern sich viel zu spät um die Weiterführung; ähnlich wie Firmeninhaber, deren Leben 50 Jahre lang aus ihrer Firma bestand, die aber keinen Nachwuchs haben.

Gruß, Frank

Hallo,
in Bremen gibt es einmal das Radiomuseum und dann zusätzlich das Museum von dem Herrn Rebers. Beides hat nichts miteinander zu tun. Eigentlich sollte man denken, das vielleicht die Stadt da was * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* könnte in ein Nordmende-Museum, schließlich war die Firma Nordmende ja Jahrzehnte in Bremen beiheimatet.
Aber in Bremen sind die wohl genause pleite und unfähig wie in Berlin, das dortige Rundfunkmuseum hat ja auch schon vor mehr als 10 Jahren seine Existenz beendet. Für das Thema Radio hat kaum einer von den Verantwortlichen Interesse während man für Kunst oder sowas schon mal leichter Geld locker macht.

Gruß

Roland

Hallo Funkschrotti,

Museen und Kunst gegeneinander zu stellen, halte ich nicht für sehr sinnvoll, da beide eher verwandt denn Gegner sind.
Viel eher finde ich es kritikwürdig, dass man Geld aufbringt, um den "Ballast der Republik" abzureißen, anstatt ihn als Mahnmal zu erhalten.
Aber das ist ein anderes Thema...
Daß sich Kommunen schwer damit tun, ihre ehemaligen Firmen zu würdigen, ist aber nicht nur in den Städten mit "B" so - Limbach-Oberfrohna reiht sich da würdig ein
Gruß

HH

Hallo Roland,
ich weis von Herrn Rebers, das er Gespräche mit den örtlichen Museen und mit der Stadt geführt hat.
Es gab kein Interesse.
In finde das sehr traurig!

Ich werde mir bei Gelegenheit das andere Radiomuseum in Bremen ansehen.

Gruß Jo

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schön dass es sie noch gibt, die guten alten Röhrenradios !

Hallo,

traurige Geschichte. Gerade Nordmende - die haben ganz oben mit gemischt....
Mal schauen ob ich am letzten Termin noch vorbei schauen kann.

Gerade wenn eine solch umfassende Sammlung ( so klingt es jedenfalls) auseinander fällt ist das sehr zu bedauern.

Und man sammelt ja nicht so 20 Jahre um sie dann einzeln abzugeben.... aber wenn man muss - wahrscheinlich werden dann die Rosinen weggehen und die Masse - die aber zu dem Gesamtbild unbedingt notwendig ist - wird vielleicht sogar weggeworfen? Da macht man sich dann auch Gedanken über das eigene Sammlerverhalten? Ich kenne auch Leute denen das komplett egal ist: Die sammeln - das Haus ist voll gestellt und die machen das bis zum EXITUS - was die Kinder und Enkel dann damit machen - ihnen ist es egal.... Oder das andere Extrem: Plötzlich wird alles in einem Rutsch abgestoßen - egal wohin! Wichtig ist dann nur noch endlich leere Räume... Solch einen Menschen hatte ich tatsächlich in der Nachbarschaft gehabt - der hat eines Tages alles vor die Tür gestellt

Ich glaube man muss so etwas genauso vermarkten wie eben jede Idee - die Politik damit ansprechen? Die sehen da meistens keinen Sinn drin - also einen Verein gründen LOL oder sich auf die Sponsorensuche (RFT,Gastronomie,Schule) machen... und da wäre z.B. die Verbindung mit der "Kultur" durchaus gegenseitig befruchtend.... Die haben meistens Räumlichkeiten und sind gut "vernetzt"

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MfG Rollo

Das interessiert mich schon seit längerem.
Wir haben doch auch einige Leute im Forum, die bei öffentlich zugänglichen Radiomuseen mitmachen. Hat schon mal jemand eines (mit)aufgebaut oder war zumindest am Ort des Geschehens und kann davon berichten?
Ich schätze, es beginnt meist in einer Clique aus Dampfradio-Freunden, die Spaß an sowas hätten und gerade beim sitzen .

Gruß, Frank

Hallo Frank,
ich habe auch schon an so etwas gedacht.

Allerdings bin ich der Meinung, wenn eine Gruppe Leute etwas organisieren wollen, müsste zumindest die örtliche Nähe zwischen diesen Leuten vorhanden sein. Es macht wohl keinen Sinn, wenn die Distanz zu groß ist.

Wie sehen das die Anderen Radiofreunde hier im Forum?
Gebt doch mal eure Meinung dazu bekannt.

Gruß Jo

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schön dass es sie noch gibt, die guten alten Röhrenradios !

Hallo,

es hat wohl keiner eine Meinung dazu

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MfG Rollo

Das ist einer der wichtigsten Punkte !!! Das RM Linsengericht ist glücklicherweise umzingelt von interessierten Radiosammlern, die bei Bedarf mit anpacken und auch Geräte uneigennützig für die Ausstellung restaurieren.

Dazu kommt die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, nicht jede Kommune hat Geld, Räumlichkeiten und offene Ohren für eine solche Einrichtung. Wie beim Mende-Museum in Uphusen zu beobachten, ist das Interesse, eine solche Sammlung zu erhalten, nicht vorhanden - schließlich kostet die Unterhaltung oder Bereitstellung von Räumen Geld, was man derzeit lieber systemrelevanten Banken und Managern in den Hintern bläst.

Im besten Fall muss das Museums-Team nur Strom und Heizkosten tragen, das läppert sich aber auch zusammen.

Ich habe die wichtigsten Schlagworte unterstrichen

An dieser Stelle für die Unterstützung des Radio-Museums Linsengericht ein Dankeschön an die Gemeinde Linsengericht, die verantwortliche Personen im Gemeinderat und den amtierenden Bürgermeister Albert Ungermann, welche regelmäßig auf Veranstaltungen bei uns im Museum vorbeischauen.

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Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.