Hallo!
Da ja immer mal die Frage auftaucht, welche Kondensatoren in alten Radios denn raus sollten
und welche drin bleiben können hier mal eine
kleine Zusammenstellung der am häufigsten in Röhrenradios vorkommenden Typen.
Elkos bis in die 60er sollten grundsätzlich immer geprüft werden.

Die Kondensatoren in obigen Bild sind schon auf den ersten Blick als Defekt zu erkennen, diese sollten uuf jeden Fall immer unverzüglich getauscht werden.
Die Bösen:
A: Schlecht! Ero-Teerkondensatoren
und Ero 100-Kondensatoren: Diese Kondensatoren sind eigentlich immer defekt
und sollten ausgetauscht werden. Vor allem die mit der weißen Vergussmasse.
A1: Schlecht! Saba-Teerkondensatoren: Bauart ähnlich der Ero Typ A. Auch diese Kondensatoren sind eigentlich immer defekt. Meist noch mehr, als die Ero!
B: Schlecht!Die Wima-Tropydur oder auch Bonbons genannt sind immer defekt. Diese sollten auf jeden Fall raus!
B1/ B2: Schlecht!Ähnliche Typen wie Wima-Tropydur. B2 ist besonders häufig bei Grundig zu finden, auch diese sollten immer raus. (B1 Foto Mr. Woodenapple, B2 Foto Amiga3000)

C: Schlecht!Das Bild zeigt eine Auswahl häufig vorkommender Typen von Teerkondensatoren. Es gibt noch andere, z.B.
im Glasrohr. Typisch ist immer der schwarze Verguss an der Seite. Auch Kondensatoren dieser Typen sollten ausgetauscht werden.
C1: Schlecht!Elkos in Form normaler Teerkondensatoren sind immer defekt
und müssen getauscht werden!
C2: Schlecht!Auch dies sind Papierkondensatoren. Hülle aus Pappe
und meist an den Seiten mit Pertinax verschlossen. Auch diese Kondensatoren sollten getauscht werden. (Foto: "Niko")
D: Schlecht!Teerkondensatoren von Philips. Auch diese sind immer defekt.
E: Schlecht!Verschiedene Papierwickelkondensatoren aus DDR/ Ostblockproduktion. Für diese gilt das selbe wie bei
C.
F: Schlecht!Papierwickelkondensatoren
im Blechmantel. Auch meist defekt, sollten getauscht oder geprüft werden. Meist in Blaupunkt-Radios zu finden.
Die Guten:
G: Sehr gut!Sikatrop: Tropenfeste Kondensatoren aus den 50ern. Diese Kondensatoren sind hermetisch abgeriegelt
und meist noch vollkommen in Ordnung. Also nicht ohne Grund tauschen.
H: Sehr gut!Philips-Kondensatoren aus den 60ern. Diese Kondensatoren sind von sehr guter Qualität
und eigenen sich auch heute noch zur Restauration von alten Radios. Also drinlassen.
K: Sehr gut!Auf den ersten Blick zu verwechseln mit Eroid-Kondensatoren aber wesentlich neuer. Die Kondensatoren der KT1800-Serie sind oft noch neu aus Restbeständen zu haben
und von guter Qualität.
O: noch ohne AbbildungO: Sehr gut!Erofol II-Kondensatoren. Auf den ersten Blick zu verwechseln mit Eroid Kondensatoren. Hier handelt es sich allerdings um Kunststofffolienkondensatoren, die meist OK sind.
J: Sehr gut!Keramikkondensatoren in unterschiedlichsten Bauformen. Selten bis nie defekt.
Diese Kondensatoren niemals ohne zwingenden Grund austauschen, da sie oft in frequenzbestimmenden Teilen sitzen!L: Sehr gut!Styroflexkondensatoren. Das beste was einem Röhrenradio bei der Produktion passieren konnte. Diese Kondensatoren sind von verzüglicher Qualität
und nie defekt.
Diese Kondensatoren niemals ohne zwingenden Grund austauschen, da sie oft in frequenzbestimmenden Teilen sitzen!Grenzfälle:
I/ I1: Prüfen!Durolit oder Eroid-Kondensatoren aus den 60ern. Bei diesen Kondensatoren setzt so langsam der Alterungsprozess ein. Nicht mehr als Ersatz verbauen, in Geräten eingebaut kann man sie meist drinlassen.
Im Zweifel prüfen. (I2 Foto Amiga3000)
C3: Prüfen!Papierkondensatoren von ACE. Diese sollten geprüft werden, oft schlecht, aber nicht immer.
M: Prüfen!Rote Keramik-
C'
s aus UDSSR-Produktion, "Arbeiterfahnen". Weisen oft Kurzschlüsse auf
und sollten
im Verdachtsfalle geprüft werden. Vorsicht beim löten, gehen schnell kaputt! (Foto HolgerHa)
N: Prüfen!Weiße Frako-Elkos "Schneemänner". Oft defekt! (Foto HolgerHa)
Die Serie wird laufen fortgesetzt! Es können hier nicht alle Typen gezeigt werden. Das hier beschriebene gilt prinzipiell auch für baugleiche Typen anderer Hersteller.